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Alt 03.05.2009, 00:36   #12  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Dazu habe ich ja einen ausführlichen Bericht im CJB 2009 geschrieben: Das läuft schon seit spätestens Anfang des 20. Jahrhunderts so. Die Festivals und Salon haben trotzdem eher das Geschehen innerhalb einer Nation im Blick; und die (Nouvelle) Ligne Claire ist ja nicht mal ein rein belgisches Produktion, siehe Ever Meulen, Daniel Torres und Burkhard Ihme. Es gibt keine neutrale Präsentation von Tatsachen, durch die Zusammenstellung immer etwas Ideologisches geschaffen, das nach innen und nach außen wirkt - zur Illustration möchte da auf Geschichtsmuseen wie Das Haus der Geschichte und die Debatten um die diversen Denkmäler hinweisen. Es geht um ein Selbst-Verständnis: nur wer sich dessen gewiß ist, kann es auch offen zur Schau stellen. Die USA kennen diesen Zustand (noch) nicht; über Japan kann ich keine Aussage treffen. Eine atomisierte Comiclandschaft verliert sich irgendwann, gleicht der idiosynkratischen Zungensprache eines Stockbesoffenen. "Hollywood" und "Bollywood" sind ja de facto bloß leere Sprachhülsen, aber solange jeder glaubt, darüber Bescheid zu wissen, ist es leicht ins Gespräch zu kommen. Und darum geht es: ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben ...
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