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Hallo!
Ich komme gerade von der Kölner Comic-Messe und möchte ein bisschen dazu schreiben.
Nachdem ich nun einige Jahre nicht mehr hingegangen war, hatte ich heute den Spontanentschluss gefasst, mich dort mal wieder auf der Comic-Messe blicken zu lassen.
Und es war fast so, als ob man nach langen Jahren nach Hause kommt. Irgendwie strömte die Atmosphäre eine gewisse Vertrautheit aus. Wenn man nach einigen Jahren wieder die altbekannten Gesichter der Sammler und Sammler-Freunde sieht, dann freut man sich doppelt. Obwohl ich deutliche Probleme hatte, den einen oder anderen mit seinem Vornamen zu begrüßen. Auch traf ich viele Händler und war fast erschlagen von der Herzlichkeit. Grund für die gute Stimmung war sicher auch der von vielen als zufriedenstellend angesehene Umsatz.
Und auch das Angebot war interessant. Da mag man aufgrund der hohen Preisauszeichnungen meinen, daß viele Händler einfach ignorieren, daß es Internethäuser wie Ebay gibt, bei denen man manchmal recht günstig kaufen kann. Aber sieht man sich die Ware an, die auf der Messe ausgestellt wurde, erkennt man meist Erstklassiges - und das hat nun mal seinen Preis. Ein weiterer Vorteil ist auch die Möglichkeit der Inaugenscheinnahme vor Ort des Top-Zustandes. Ich habe selten in Köln bessere Ware gesehen als diesmal. Und wie sollte es anders sein, die Händler sagen, „den Schrott stelle ich bei Ebay ein“. Recht hamse!
Die Besucherzahlen waren moderat. D. h., man konnte sich frei und bequem zwischen den Gängen bewegen. Auch wenn offensichtlich das Publikum weniger wird, ist es doch wohl eher so, daß die Manga-Kinder fern bleiben und die „Alteingesessenen“ mehr oder weniger unter sich bleiben. Die Comic-Börse - eine Ü40-Veranstaltung?
Da stellt sich dann wirklich die Frage, „Quo vadis Comic?“
Es ist ja eher so, daß das Medium Comic eine Erscheinung ist. Die Hoch-Zeit war in den 50er und 60er Jahren - da hatten die Kinder ja nichts anderes. In den 70ern gingen schon die Verkaufszahlen runter durch TV und geburtenschwache Jahrgänge. Wer weiß noch, wie bastei radikal seine Comic-Serien Anfang der 80er Jahre eingestellt hat? Obwohl die 80er eigentlich als Boom-Zeit der antiquarischen Comics und des Album-Programmes des Carlsen verlages anzusehen sind. Doch das schlief in den 90ern ein und auch der Superhelden- und Manga-Boom durch Dino und Panini sorgten kaum für ein nachhaltiges Interesse, durch das eine neue Sammlergeneration entsteht.
Comics wird es immer geben. Vielleicht in Zukunft immer weniger - aber es ist merklich beruhigend, daß es eine Veranstaltung wie die Kölner Comic-Messe gibt, wo man die Begleiter immer wieder treffen kann, die das Sammeln letztlich so interessant gemacht haben, nämlich durch den gedanklichen Austausch.
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