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Alt 10.03.2023, 22:12   #6  
God_W.
Captain Rezi
 
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Am Anfang ging es bei mir Schlag auf Schlag, weil ich ja erst in die Reihe eingestiegen bin, als schon einige Alben auf dem Markt waren. So kam im Mai 2020 gleich der nächste Band:


Conan der Cimmerier: Die Scharlachrote Zitadelle



Auf ins nächste barbarische Abenteuer des Cimmeriers. Aber halt, was ist denn das? So barbarisch ist der gute Conan gar nicht mehr drauf, denn er ist weder als Dieb, noch als Söldner oder Pirat unterwegs. Nein, der wilde Barbar aus dem Norden hat sich gewandelt, ist König geworden, und scheinbar gar nicht mal ein schlechter. Ein Ehrbarer Mann, der Verantwortung trägt, sich dessen bewusst ist und dem das Wohlergehen seines Volkes am Herzen liegt. Wer hätte das gedacht?

Allerdings gibt es, gerade wenn es in einem Königreich schon beinahe schon „zu gut“ läuft, natürlich auch Neider, und so wird Conan mit seiner Armee untereinem Vorwand von einigen seiner Nachbarn in eine hinterlistige Falle gelockt. Ziel ist es Conan zu stürzen, seine Armee zu vernichten und seinen Platz an der Spitze des Aquilonischen Königreichs einzunehmen. Doch ist es einer der benachbarten Könige, der die Macht ergreifen will oder ein interner Emporkömmling? Und welche Rolle spielt eigentlich dieser zwielichtige Zauberer?

Eine weitere Conan-Story, die mit blutigen Schlachten, gefräßigen Monstren, schwarzer Magie und hinterhältigen Intrigen eigentlich alles bietet, was das Sword & Sorcery-Herz begehrt. Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden. Im Voraus habe ich mir wieder das Festa-Hardcover geschnappt und Robert E- Howards Originalstory gelesen, die wirklich toll geschrieben ist und zu keiner Minute so etwas wie Langeweile aufkommen lässt. Klar, langweilig wird es in Luc Brunschwigs Adaption der Geschichte auch nicht, dennoch gibt es, vor allem hinten raus, so einige Passagen die ich im direkten Vergleich mit Howards Werk als nicht ganz gelungen empfinde. Vor allem
mutete mir bei weitem nicht spektakulär genug an, das hätte man bombastischer inszenieren können und müssen. Hier uns an einigen anderen Stellen kam es mir so vor, als wäre dem Team der Platz ausgegangen und man musste die ein oder andere Szene etwas verkürzen.

Das Artwork von Étienne Le Roux ist grundsätzlich schön anzuschauen und es gibt auch die ein oder andere wirklich gelungene Szene, erreicht aber zu keinem Zeitpunkt die bombastische Wirkung, die Ronan Toulhoat bei Natohk, der Zauberer oder auch Robin Recht mit Ymirs Tochter bei mir zu erreichen vermochten. Insgesamt noch immer ein tolles Album mit einer großen, abenteuerlichen Geschichte, im Vergleich zu den Highlights der Reihe dann aber doch ein ganzes Stück schwächer, vor allem auch, weil die Vorlage nicht ganz so exakt getroffen wurde wie ich finde.

7/10

VG, God_W
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