Eine Fernsehproduktion aus dem Jahre 1986 von Abel Ferrara (
Bad Lieutenant,
Ms. 45): Eigentlich kein Film, der bei normalen Suchrastern ins Visier gerät, zumindest kein Teil einer Serie.
Zum Inhalt: Der Mechaniker Rick verliert seinen kleinen Bruder, dem er inoffiziell Fahrunterricht erteilt, bei dessen erster Fahrt mit seinem Truck. Ein schwarzer Chevy terrorisiert L.A. und bringt all jene Fahrer auf der Straße um, die sich den leisesten Patzer erlauben. Rick überlebt den Unfall, wacht traumatisiert im Krankenhaus auf und schwört sich, den Mörder zu suchen. Seinen Truck rüstet er auf, dann geht auf Streifzug und rächt bedrohte Passanten. Zur Tarnung nennt er sich nach dem Fußballteam (kein Football!) seines Bruder Gladiator.
Im der imdb schneidet der Film schlecht ab: nur 5.1/10.0, hat auf youtube aber eine Fangemeinde, die den Film für unterbewertet hält. Nun ja, er ist ganz ordentlich, doch zu Ferraras Meisterwerken zähle ich ihn nicht: meine Wertung 8.0/10.0. Aus der Gegenwart irritiert zunächst, daß der Anfang wirkt wie eine Mischung aus einem Sequel von
Duel (Spielberg-Debüt) und Tarantinos Grindhouse-Farce
Death Proof, der scheinbar ganze Szenen daraus 1:1 nachinszeniert hat. Besonders die Szene mit einer Selbsthilfegruppe hat einen heftigen Fincher-Touch (
Fight Club,
Zodiac).
Zu Superhelden: Obwohl Rick als Gladiator nicht maskiert ist, beeindruckt die Atmosphäre. Der Gladiator ist gewissermaßen ein Batman der Highways; der psychopathische schwarze Chevy gleicht dem Joker (einmal sogar der Jekyll/Hyde-Vergleich für Gladiator/Chevy!); und Robert Culp als Lt. Frank Mason erinnert an Commissioner Gordon. Ricks Geliebte Susan Neville hat eine Talkradio-Show, außerdem kommentieren Nachrichten-Soundbits das Geschehen. Der Film entstand quasi zeitgleich mit Frank Millers
The Dark Knight Returns, was kaum ein Zufall ist. In schwarzweiß mit expressiven Farbklecksen könnte er hingegen glatt als
Sin City-Episode durchgehen.
http://www.imdb.com/title/tt0091121/