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Alt 23.10.2009, 18:22   #42  
Highlightzone
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Standard Comic Café am Sonntag den 25. Oktober 2009

Heiner Lünstedt präsentiert COMIC CAFE

Der bunte Comic-Nachmittag


mit Gästen aus der Comicszene, Impressionen von Comicfestivals aus aller Welt, filmischen Raritäten, der Expertenrunde “Comics lesen!“ als Prüfstand für Neuerscheinungen, Vorschauen auf aktuelle Comic-Filme, fachmännisch kommentierte Trickfilme, und, und...

... und das alles - dank der Unterstützung des Kulturreferats- bei FREIEM EINTRITT!

25. Oktober - 17 Uhr 30:
im Werkstattkino - Fraunhoferstr. 9 /Rgb. – 80469 München – Tel+Fax 2607250 - U 1/2/7 Fraunhoferstraße
Weiterer Termin 2009 : 29. November


50 Jahre Asterix

Am 29.10.1959 betrat Asterix im gerade neu gegründeten französischen Comicmagazin “Pilote“ die Comicbühne. Am 29. Oktober feiert der kleine Gallier nun seinen 50. Geburtstag. Pünktlich zum runden Geburtstag erscheint am 22. Oktober ein neues “Asterix“-Album.

In Deutschland debütierte die Serie 1965 im Comicmagazin “Lupo“, das kurz darauf in “Lupo modern“ umbenannt wurde. Rolf Kauka ("Fix und Foxi“) versuchte die beiden Gallier als Westgermanen zu vermarkten. Asterix und Obelix wurden hier als “Siggi und Barbarras“ gnadenlos (und reichlich deutschnational) germanisiert. Bei seiner grobschlächtigen Bearbeitung wurde versucht Goscinnys satirischen Geschichten auf bundesrepublikanische Verhältnisse umzuschreiben. Das berühmte kleine Dorf lag jetzt “am rechten Ufer des Rheines“ und hieß Bonhalla. Für Zaubertrank sorgte nicht Miraculix sondern der Druide trug den Namen Konradin (Adenauer) und die römischen Besatzer sprachen kein lateinisch sondern amerikanisch. Ja, es ging sogar so weit, dass der Hinkelstein von Obelix bzw. Barrabas zum (Auschwitz-) Schuldkomplex wurde. Zitat: "Babarras, musst Du denn ewig diesen Schuldkomplex mit rumschleppen? Germanien braucht Deine Kraft wie nie zuvor.“

Ein Vortrag von Heiner Lünstedt informiert über das neue Asterix-Album und zeigt anhand zahlreicher Bildbeispiele, wie sorg- bzw. respektlos Comics in den sechziger Jahren verlegt und übersetzt wurden.


Comics lesen!


Fester Bestandteil des Programms ist die Expertenrunde “Comics lesen!" die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht. Regelmäßig und kontrovers wird Gastgeber Heiner Lünstedt mit der Comiczeichnerin Ingrid Sabisch ("Mythos Mutti"), Rainer Schneider ("Comicaze"), dem Kommunikationswissenschaftler und Comicforscher Ralf Palandt sowie dem exkommunizierten Donaldisten Michael Kompa über aktuelle Comics diskutieren.

Diesmal geht es um zwei aktuelle Comics aus deutschen Landen.

2001 hatten sich die Macher des Gratis-Comicmagazins "Moga Mobo" etwas ganz besonderes ausgedacht. So ziemlich jeder Comicschaffende erhielt vom per Mail eine Liste die "100 Meisterwerke der Weltliteratur" enthielt. Es ging darum eins dieser Werke von "120 Tage von Sodom" über "Moby Dick" bis zu "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" auszuwählen. Wer dann von der Redaktion den Zuschlag erhielt, durfte bzw. musste das Buch in acht briefmarkengroßen sprechblasenfreien Zeichnungen auf einer Comicseite umsetzen. Haufenweise namhafte Zeichner folgte dem Aufruf: Phil ("Didi & Stulle") veralbert Saint Exupérys "Der kleine Prinz", Reinhart Kleist ("Cash") erzählt von "Frl. Smillas Gespür für Schnee"" und Gerhard Schlegel von den Laskas liefert einen "Nibelungen"-Schnelldurchlauf. Das Resultat erhielt auf dem Comic Salon in Erlangen einen "Max und Moritz"-Preis. Das Taschenbuch ist schon lange vergriffen, daher ist es sehr lobenswert, dass jetzt bei Ehapa eine überarbeitete Hardcoveredition erscheint.

Erich Kästners “Pünktchen und Anton“ erschien erstmals 1931. Isabel Kreitz, die bei “100 Meisterwerke“ Thomas Manns “Die Buddenbrooks“ in acht Bildern erzählte und bereits aus Kästners “Der 35. Mai“ einen Comic machte, setzte auch “Pünktchen und Anton“ im flotten Stile von Kästners “Hausgrafiker“ Walter Trier in Szene. Sie verwendete große Sorgfalt darauf die brodelnde Atmosphäre des nächtlichen Berlins der frühen Dreißiger Jahre einzufangen. Dadurch wirkt Kästners in Prosaform etwas angestaubt erscheinender “Roman für Kinder“ so frisch wie zum Zeitpunkt seiner Erstveröffentlichung.

Außerdem

Als Gast wird der Trickfilmanimator Greg Manwaring erwartet, der bereits für Disney und Spielberg gearbeitet hat. Sein Credits umfassen Klassiker wie “Roger Rabit“, “Feivel“, “Werner“ und “König der Löwen“. Greg unterrichtet auch im Bereich Trickfilm, u. a. auch unsere Experten Matthias Schäfer und Peter Savee, die wieder Cartoons vorstellen. Außerdem gibt es noch einen Wunschfilm und weitere Überraschungen.


Der letzte Termine 2009 : 29. November, doch auch 2010 wird Comic Café stattfinden!
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