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Alt 20.09.2005, 22:58   #10  
jakubkurtzberg
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Fantastic Four # 93 (Dezember 1969)
“At The Mercy Of Torgo!”, 20 Seiten
Autor: Stan Lee, Zeichner: Jack Kirby, Inker: Frank Giacoia

Im All stoßen Reed, Johnny und Crystal auf die radioaktive Spur eines Skrull-Raumschiffs. Es gelingt ihnen, der fliegenden Untertasse zu folgen und ihrer habhaft zu werden, um unbemerkt auf dem Planeten der Skrull zu landen. Währendessen hat der Kampf Ding gegen Torgo bereits begonnen. Immer noch versucht Ben, seinen Gegner zu überreden, sich gemeinsam gegen ihre Peiniger zu wenden. Zur Demonstration, was mit der Erde geschieht, falls Ben sich weigert, schickt einer der Skrull eine Schallwelle ins All, die dort einen Asteroiden in Stücke reißt. Für alle deutlich sichtbar auf dem Bildschirm des dafür benutzten „Schallwellen-Zertrümmerers“. Zur Fortführung des Kampfes erhalten die Gladiatoren neue Waffen, die Ben nicht kennt und sich selbst schadet, als er diese zerstört. Durch ausströmendes Nervengas schachmattgesetzt liegt das Ding regungslos am Boden. Doch Torgo weigert sich zum letzten vernichtenden Schlag auszuholen. Als die Skrull daraufhin Torgo und seinen Heimatplaneten zerstören wollen, tauchen die übrigen FV gerade noch rechtzeitig in der Arena auf, um das Schlimmste zu verhindern. Schließlich ist die Waffe der Skrull außer Gefecht gesetzt und ein Sklavenaufstand bricht los. Am Rande des Tumults machen sich die vier wiedervereinten Freunde auf den Heimweg.
Das Finale dieses Vierteilers wurde von Frank Giacoia geinkt, dessen Tuschezeichnungen
kantiger sind als die von Joe Sinnott, wodurch einige Gesichter etwas unfreundlich wirken. Dies passt zwar gut zu den Gangstern, weniger allerdings zu den Mitgliedern der FV.

Deutsche Erstveröffentlichung:
Hit Comics Nr. 150 (bsv, 1970)
„Die Arena des Todes“
Wiederveröffentlichung:
Die Fantastischen Vier Nr. 89 (Williams, 1977)
„In der Hand von Torgo!“ (Übersetzung: Arend Buck)

German’s Worst Hit (Comic)s
I. “WHEN CALLS GALACTUS!”
In diesem Fall müsste es eigentlich „American’s Worst...“ heißen, da Williams hier die überarbeiteten Vorlagen aus „Marvel’s Greatest Comics“ # 56-58 verwendete. Dennoch trifft auch „German’s Worst...“ zu, da es sicherlich machbar gewesen wäre, die fehlenden Seiten aus den Hit Comics im Verlags-Archiv herauszusuchen. Denn bei späteren Ausgaben der FV und der Spinne war es offensichtlich kein Problem, die für die Hit Comics benutzten Filme ein weiteres Mal zu verwenden. Allen Sammlern ist es im Übrigen dringend abzuraten, sich US-Nachdruckreihen wie „Marvel Tales“ oder „Marvel Super-Heroes“ zuzulegen, da die abgedruckten Geschichten mit nur wenigen Ausnahmen je nach Serie um etwa ein bis zwei Seiten gekürzt sind. Für die amerikanischen Verlage ist die Rechnung einfach: weniger Arbeits- und Zeitaufwand, keine Zahlungen an Autoren und Zeichner (was sich inzwischen zugunsten der Schaffenden geändert hat) und gleichzeitig mehr Werbeeinnahmen. Immerhin kündigte Williams die Kürzungen auf den Infoseiten des betreffenden Monats an, was durchaus lobenswert, aber dennoch nur ein schwacher Trost ist.

Fantastic Four # 74 (Mai 1968)
“When Calls Galactus!”, 20 Seiten
Autor: Stan Lee, Zeichner: Jack Kirby, Inker: Joe Sinnott

Der Weltenvernichter Galactus schickt den „Ahnder“, ein kybernetisches Halblebewesen, als Vorboten seiner eigenen Ankunft zur Erde. Der von Galactus’ Barriere auf der Erde gefangene Silver Surfer spürt die Nähe seines Herrn, was er den FV mitteilt. Mit Ausnahme der schwangeren Susan kämpfen die restlichen FV nacheinander, jeweils im Alleingang, gegen den Ahnder und versuchen ihn aufzuhalten. Galactus seinerseits benötigt dringend Nahrung in Form von lebenden Welten. Doch er hält sich an sein einst gegebenes Versprechen, die Erde zu verschonen. Er ruft seinen Cyborg zurück und beginnt stattdessen mit der Suche nach seinem früheren Herold, dem Silver Surfer, der ihm die Nahrung beschaffen soll.

Deutsche Erstveröffentlichung:
Hit Comics Nr. 77 (bsv, 1968)
„Der galaktische Rächer“ (20 Seiten)
Wiederveröffentlichung:
Die Fantastischen Vier Nr. 70 (Williams, 1976)
„Wenn Galactus ruft!“ (Übersetzung: Hartmut Huff)

Die 18-seitige Williams-Version beinhaltet die folgenden Kürzungen. Von Originalseite 2 blieb nur das vorletzte Panel übrig. Man setzte es anstelle des ersten Bilds der Seite 3 ein, so dass der Schnitt zumindest optisch kaum auffällt. Ben Grimm bringt seiner blinden Freundin Alicia als Überraschungsgeschenk eine Pralinenschachtel mit. Da Alicia sich in diesem Moment mit dem besorgten Silver Surfer beschäftigt, beginnt Ben damit, die Süßigkeiten selbst zu futtern. Alicia ist der Meinung, man müsse dem Surfer helfen, von Galactus loszukommen. Doch statt zu helfen, verabschiedet das weniger am Silver Surfer als vielmehr an Alicia interessierte Ding ihn lieber und versucht ihm die Konfektschachtel in die Hand zu drücken. Wohl deshalb, um mit seiner Freundin allein zu sein. Damit er den Ernst der Lage erkennt, verpasst der Surfer dem Eifersüchtler eine geballte Ladung kosmischer Energie, die diesen auf den Hosenboden setzt.
Auf Seite 10 entfernte man die beiden mittleren Panels. Crystal zeigt Reed Richards, dass die Fackel gerade gegen den Ahnder kämpft. Zufälligerweise genau vor ihrem Fenster. Um Johnny unbemerkt helfen zu können, besteht Reed darauf, dass seine Frau Sue sich hinlegt. Crystal zieht die Vorhänge zu, um die werdende Mutter nicht zu beunruhigen. In der Kurzfassung lässt sich nur noch erahnen, was Mr. Fantastic dazu bringt, schnellstmöglich zu verschwinden. Der nächste „Schnitt“ folgt auf Seite 12, wo erneut die mittlere Panelreihe (hier nur ein Bild) weggelassen wurde. Reed zieht den vom Kampf geschwächten Johnny blitzschnell aus dem Wasser, um ihn vor einem weiteren Angriff zu schützen. Unschön macht sich der abrupte Szenenwechsel bemerkbar, da die Fackel auf dem einen Bild noch im Wasser liegt, während Galactus’ Cyborg zum Vernichtungsschlag ausholt, danach jedoch plötzlich sicher in Mr. Fantastics Armen an Land zu sehen ist.
Und noch einmal wurde eine der mittleren Panelreihen entfernt. So fielen die Panels 2 und 3 der Seite 11 ebenfalls der Schere zum Opfer. Die Fackel bremst den Ahnder aus, indem er die Luft erhitzt und elektrostatisch auflädt. In der Kurzfassung „springt“ Johnnys feiger Gegner scheinbar grundlos in den Fluss. Außerdem stellt sich die Frage, wovor er sich zu retten versucht, da die Fackel in diesem Moment keine besonders große Bedrohung für ihn darstellt.

Marvel Deutschland hat in FV Nr. 137 (FV-Schuber) als Erscheinungsjahr der Originalausgabe 1967 angegeben. Diese Angabe ist falsch, da FF # 74 erst im Mai 1968 erschien.

Fantastic Four # 75 (Juni 1968)
“-------------------”, 20 Seiten
Autor: Stan Lee, Zeichner: Jack Kirby, Inker: Joe Sinnott

Noch immer auf der Suche nach dem Silver Surfer erschafft Galactus Abbilder von Ding, Fackel und Mr. Fantastic, von denen diese angegriffen werden. Während die FV auf einer kleinen Insel kämpfen, begibt sich der Surfer in Reed Richards Labor, und verkleinert durch eine von dessen Apparaturen, auf eine Reise in den Mikrokosmos. Da Galactus die Erde durch einen herannahenden gigantischen Planetoiden, den er aus seiner eigentlichen Umlaufbahn brachte, bedroht, sind die FV gezwungen, dem Silver Surfer zu folgen, um die Menschheit vor der Auslöschung zu bewahren.

Deutsche Erstveröffentlichung:
Hit Comics Nr. 77 (bsv, 1968)
„Die Mikrowelten“ (20 Seiten)
Wiederveröffentlichung:
Die Fantastischen Vier Nr. 71 (Williams, 1976)
„Welten in Welten!“ (Übersetzung: Hartmut Huff)

Von Seite 5 überlebten nur das dritte und das letzte Panel. Es fehlt Galactus’ Selbstgespräch. Er denkt, nur der Silver Surfer wäre in der Lage, eine Welt zu finden, deren Energie seinen Hunger stillen könnte. Lieber würde er, trotz seines Versprechens, die Kraft der Erde in sich aufnehmen, als selbst zu sterben. Er plant die FV zu Gegnern des Surfers zu machen, um diesen zurückzuholen.
Die beiden unteren Panels der Seite 6 verschwanden, dafür wurde das erste, etwa halbseitige Bild fast schon stümperhaft nach oben verlängert. Anhand der Anknüpfungen an Sprechblasen und einem Wasserstrahl erkennt man relativ gut, wo das Panel ursprünglich abschloss. Man entschied sich bei der Verlängerung für einen dickbedeckten Wolkenhimmel, den Williams im oberen Teil zu allem Überfluss in einem schnuckeligen Rosaton kolorierte. Da die beiden verbliebenen Bilder der vorangegangenen Seite schmaler sind, sieht man deutliche Randverschiebungen. Dem Williams-Leser bleibt vorenthalten, dass das Ding am glatten Fels abrutscht und in ein abgrundtiefes Unterwasserloch fällt.
Weiter auf Seite 12. Hier wurden die Panels 2-5 durch alle vier Bilder der Folgeseite ersetzt. Diese Veränderung fällt nun wirklich extrem auf, da die Zeichnungen zur Umsetzung dieser Maßnahme geschnitten, verkleinert, erweitert und verschoben werden mussten. Zudem ragen zwei Sprechblasen über die ungleichen Ränder. Auch das verbliebene erste Panel wurde am unteren Rand gestutzt und eine Sprechblase entfernt. Alles in allem keine sehr professionelle Arbeit. Ursprünglich lief die Szene folgendermaßen ab. Nachdem Tante Petunias blauäugiger Neffe dem Anführer der FV zugestimmt hat, dass er aufgrund seiner Kampferfahrung seinem Abbild überlegen ist, gelingt es ihm, sich von seinem Widersacher zu befreien. Dieser knallt ihm daraufhin eine Felsblock vor die Nase, den Ben mit nur einem Faustschlag zerbröselt.

Fantastic Four # 76 (Juli 1968)
“-------------------”, 20 Seiten
Autor: Stan Lee, Zeichner: Jack Kirby, Inker: Joe Sinnott

Auf der Suche nach dem Silver Surfer begeben sich Reed, Ben und Johnny mit ihrem Fahrzeug ebenfalls in den Mikrokosmos. Man sieht einen lächelnden Silver Surfer, der nicht mehr unter Galactus’ Einfluss zu stehen scheint. Als die FV den Surfer zurückholen wollen, kommt es unweigerlich zum Kampf. Der Surfer beschießt seine drei Gegner mit kosmischer Strahlung und macht sich aus dem Staub. Da taucht plötzlich Psycho Man auf, der seinen Androiden, den „Unzerstörbaren“ losschickt, um den Surfer zu fangen. Doch die FV kommen ihm dabei in die Quere. Nur das Auftauchen des Silver Surfer bewahrt die drei Freunde vor der Niederlage. Der Surfer entschließt sich, seine Freiheit aufzugeben und zurückzukehren, um die Erde zu retten. Die FV bleiben zurück in Sub-Atomica, um dort gegen den Psycho Man zu kämpfen.

Hatte man die Cover der beiden vorangegangenen Ausgaben nahezu 1:1 übernommen (FF # 74 wurde insgesamt etwas verkleinert), sticht bei der Williams-Version von FF # 76 vor allem eines ins Auge. Psycho Mans „Unzerstörbarer“ Android langt durch den deutschen FV-Schriftzug hindurch, und zwar in einer Art und Weise, dass es direkt beknackt aussieht. Die nach hinten verlaufenden Linien der Buchstaben C, H und E wurden entfernt, wodurch sich beim C eine schwarze Lücke auftut. Am oberen Ende der Buchstaben ragt ein Rest der Faust des Angreifers hervor, der wie eine verkrüppelte Hand mit drei Fingern aussieht. Zudem wurde der Titelkasten etwas vergrößert und verläuft nicht mehr hinter, sondern vor dem am Boden liegenden Ding. Zweitstoryheld Daredevil erhielt zur Ankündigung seines Abenteuers einen zusätzlichen Schrägbalken auf dem Titelbild.

Nach der mühevollen Umgestaltung der beiden letzten Stories, machte man es sich diesmal um einiges einfacher, indem man zwei komplette Seiten im Papierkorb verschwinden ließ. Es fehlt Seite 3, wo Susan einen Arztbesuch erhält. Durch eine Bemerkung des Doktors ahnt Sue, dass sich Reed, Ben und ihr Bruder Johnny in Gefahr befinden. Crystal versucht sie zu beruhigen und verschweigt ihr die Wahrheit. Als Sue sich Sorgen macht, versichert ihr Crystal, dass es den anderen gut ginge. Dummerweise veränderten die Amis den Hinweis auf Crystals Äußerung auf der Folgeseite nicht, der im Deutschen wie folgt übersetzt wurde: „Ihr entsinnt Euch der prophetischen Worte Crystals? – Hoffen wir alle, dass sie sich bewahrheiten!“. Welche Worte fragt man sich. Muss wohl in einer früheren Ausgabe gewesen sein. Vielleicht dachte man, dass es dem unterbelichteten Comicleser sowieso nicht auffällt.
Auch das Entfernen der Seite 14 ist leicht zu bemerken. Während der „Unzerstörbare“ im letzten Bild der Seite 13 noch ruhig neben dem Fortbewegungsmittel der FV hergleitet, schleudert er nach dem Schnitt das Ding mit voller Wucht gegen herumfliegendes Gestein. Seltsamerweise ist der Flugapparat der Helden mitsamt den Insassen Reed und Johnny spurlos verschwunden. Offenbar haben die beiden Freunde ihren Kameraden im Stich gelassen, da sie erst zwei Seiten später wieder auftauchen. Die Sprechblasen des Folgepanels auf S. 15 entfernte man wohl deshalb, weil es zu sehr aufgefallen wäre, wenn Mr. Fantastic plötzlich von einer völlig anderen Position aus zu Johnny sagt, sie müssten landen, um Ben zu helfen, der den Androiden trotz seiner Warnung angriff.
Jedenfalls stößt der Android kurz zuvor mit dem Reeds Gefährt zusammen. Das Ding schwingt sich aus seinem Sitz und versucht im Alleingang gegen die Maschine in Menschengestalt anzukommen. Wenig beeindruckt vom Fußtritt des Dings packt der „Unzerstörbare“ denselben und beginnt Meister Grimm mit der entzückenden Orangenhaut herumzuwirbeln. Drei Panels später folgt ein leider häufig gemachter Farbfehler. Weil der Cyan-Anteil des Farbfilms an der entsprechenden Stelle vergessen wurde, trägt das Ding ein rosa Unterhöschen, das so gar nicht zu ihm passen will. Der Kolorist sollte sich besser vor Bens Rache in acht nehmen.

Deutsche Erstveröffentlichung:
Hit Comics Nr. 81 (bsv, 1969)
„Gestrandet in SUB-Atomica“ (20 Seiten)
Wiederveröffentlichung:
Die Fantastischen Vier Nr. 72 (Williams, 1976)
„Gestrandet in Subatomica!“ (Übersetzung: Hartmut Huff)
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