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Alt 26.05.2016, 14:04   #485  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Der Spanier Francisco Hidalgo (1929-2009) trennte seine beiden Karrieren durch zwei unterschiedliche Namen. Unter seinem bürgerlichen Namen gehörte er zu Lebzeiten zu den bekanntesten Fotoigrafen, dessen Fotoserien unter anderem im Life Magazine veröffentlicht wurden. 1974 erhielt er auf der Photokina in Köln den Goldenen Obelisken, 1976 auf dem Festival in Arles den Preis für das beste Foto-Buch.

Comicfans kennen ihn ala Yvan Roy. 1948 erschienen seine Comics in den spanischen Comicmagazinen Gran Chicos und Chicos. 1954 wanderte er nach Frankreich aus, wo seine Comics izum Beispiel m Journal de Spirou, in Pilote, in Cœurs vaillants erschienen. Für die englische Zeitschrift The Comet zeichnete er Buffalo Bill.

Jetzt, bei seiner Wiederentdeckung (seine Comics werden gerade in Frankreich nachgedruckt) fügt sich das Gesamtbild zusammen. So heißt es auf fotointern.ch:
Zitat:
Kunst oder Kitsch, auch ich gewann den Durchblick erst vor wenigen Tagen:

Francisco Hidalgo tauchte nicht aus dem Nichts in Schaffhausen auf. Er verschwieg uns seine wahre Existenz. 1929 in Jaén geboren, absolvierte er die Kunsthochschule und publizierte bereits 1943 seinen ersten Comic, La Secta de Tong Khan. Er illustrierte Kinderbücher und emigrierte in den fünfziger Jahren vor der Franco-Diktatur nach Paris, wo er als Comic-Zeichner unter dem Namen Ives (sic!) Roy rasch Karriere machte. In der Geschichte des Comic nimmt er als Ko-Autor der legendären Western-Serie Teddy Ted einen unbestrittenen Platz ein.

Wenn man den Bildband New York mit diesem Wissen durchblättert, fallen Schuppen von den Augen. Die mit den damals weltbesten Zoom- und Weitwinkel-Objektiven von Nikon erzeugten Bilder nehmen die Sprache des Comic auf. Im Rückblick ist das Buch zweifellos Kunst, nur hat uns Hidalgo dies nie erklärt.
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