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Alt 09.04.2017, 09:02   #3  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von 74basti Beitrag anzeigen
Dass "die traditionelle Fanszene" andere ausgrenzen würde, ist nicht ganz nachvollziehbar, da es eine solche meiner Meinung nach nicht gibt. Die Äußerung an sich grenzt eher "traditionelle" Sammler und Fans aus.

Auch eine andere Formulierung stößt leider auf: Dass der Comic (graphic novels) erst mit der Annäherung an "die Hochkultur" als Forschungsobjekt für die akademische Wissenschaft entdeckt worden sei.

Graphic Novels = Annäherung an die Hochkultur = forschungswürdig
Comics = trivial = nicht forschungswürdig

Ich finde die Beschreibung sehr treffend. Was ist dein Problem damit?

Zitat:
In den 1970er Jahren wurde das Medium gerade deswegen als subversiv empfundenes Ausdrucksmittel neu entdeckt. Der Versuch, unter dem Label »Graphic Novel« neue Publikumsschichten zu erreichen, wird deshalb zwiespältig beurteilt: Sieht die traditionelle, Außenstehende eher ausgrenzende Fanszene sich damit in ihrer Identität bedroht und wesentliche Teile ihrer Lesekultur ausgeschlossen, so sehen Verlage, Feuilletons und der Buchhandel dadurch die Möglichkeit, ein anderes Publikum zu erreichen und damit eine neue Popularität zu gewinnen. Die akademische Wissenschaft entdeckt teilweise erst mit dieser Annäherung an Hochkultur den Comic als Forschungsobjekt.
Daß die traditionelle Fanszene mit Graphic Novels nichts anfangen kann (weil sie angeblich zu schlecht gezeichnet sind), ist ja eine bekannte Tatsache. Und daß die akademische Wissenschaft (wenn sie nicht grad wieder "Asterix" "erforscht") teilweise erst durch die Graphic Novels den Comic als Forschungsobjekt entdeckt hat, ist eine sowohl selbstkritische als auch zutreffende Beobachtung. Du kriegst ja nicht mit, wer jetzt alles mit welchen Vorkenntnissen in die ComFor eintritt ...
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