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Alt 01.10.2017, 01:53   #4  
Retro
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Sonstige Asiatische Monsterfilme

GAMERA

1965 - Gamera - Frankensteins Monster aus dem Eis

(Gamera the Invincible)



Im Luftraum über der Arktis wird ein mit einer Atombombe bestücktes Flugzeug abgeschossen, und explodiert beim Aufprall am Boden.
Die Explosion erweckt die im Eis schlafende und flugfähige Riesenschildkröte Gamera auf, welche das Schiff einer Expedition auf der Suche nach eben dieser Spezies zerstört.
Schon bald wird Gamera auf dem Weg nach Japan gesichtet, und zerstört schließlich an der Küste einen Leuchtturm, rettet dabei aber dem Jungen Toshio das Leben.
Von da an ist Toshio überzeugt, dass Gamera ein missverstandenes Wesen ist, welches man schützen sollte- doch Regierung und Militär sehen das erwartungsgemäß anders...

Der Film liegt hier erstmals mit deutschem Ton vor, leider ist die Übersetzung aber entweder sehr bescheiden, oder die Dialoge sind im Original schon absolut Grenzdebil.
Ein Flugzeug ist ein "Geschwader", dass eine "Atombombe" in der Nähe explodiert scheint keinen weiter zu interessieren,
Jagdflugzeuge haben ihre "Triebwerke ausgeschalten" um lautlos zu fliegen usw...
Auch die Fehler auf dem DVD-Cover sind ärgerlich:
So werden einem Sammelkarten versprochen welche nicht enthalten sind, eine Limitierung auf 2000 Stück vorgegaukelt, welche nicht existiert,
und sogar die Inhaltsbeschreibung ist fehlerhaft- passt dadurch aber wieder zur seltsamen deutschen Tonspur.
Hier wird aus einer Expedition schnell mal eine "Spedition"...
Beim Bild hat man sich dagegen wirklich Mühe gegeben, hier wurde anständig restauriert.
Wie bei der großen Konkurrenz aus den Toho-Studios, wurde in den Daiei-Studios dieser Film in schwarz/weiß gedreht.
Auch sonst sind die Ähnlichkeiten der Stories sicher kein Zufall.
Sowohl Godzilla als auch Gamera erwachen durch Atomkraft, und werden im Laufe der (alten) Filme immer mehr zu Menschen-und Kinderfreunden.
Alles in allem kann man sagen, dass Gamera hier einen guten Einstand liefert- und nicht viel schlechter als der erste Godzilla daherkommt.
Tricktechnisch darf man auch hier keine Wunder erwarten- der größte Unterschied zu Godzilla ist wohl die Tatsache,
dass Gamera von Anfang an als eher Kinderfreundlich dargestellt wird, obwohl er ansonsten durchaus eine Bedrohung der Menschen ist.

Auch hier greift ein kleiner Klassiker-Bonus:

7/10

1966 - Gamera gegen Barugon - Frankensteins Drache aus dem Dschungel

(Gamera vs Barugon) Auch bekannt als: Godzilla – Der Drache aus dem Dschungel, Gamera gegen Godzilla, Godzilla - Monster des Grauens,
Panik - Dinosaurier bedrohen die Welt, Dragonwars - Krieg der Monster, War of the Monsters



Eine Atombombenexplosion weckt die fliegende Monster-Schildkröte Gamera (in der deutschen Synchro Barugon gennannt) aus dem Tiefschlaf im Eis.
Sogleich geht es wieder ab nach Japan, die Stadt plattmachen!
Gleichzeitig wird in Neu-Guinea ein vermeintlicher großer Opal entdeckt und nach Japan gebracht, der sich jedoch als Drachen-Ei entpuppt,
aus dem das Monster Barugon (in der deutschen Synchro Godschilla! genannt) schlüpft.
Natürlich treffen die beiden bald aufeinander...

Hier liegt der Film erstmals ungekürzt UND mit kompletter deutscher Synchro vor-
schöner wäre es aber gewesen, wenn man ihn komplett neu synchronisiert, oder wenigstens die Namen der Monster berichtigt hätte.
Mit Godzilla hat der Film natürlich nichts zu tun, lediglich in Deutschland wurden unsinnige Titel, und der Name der Konkurrenz verwendet.
Wie schon der zweite Godzilla-Film, ist auch der zweite Gamera deutlich schwächer als sein Vorgänger.
Hier wird sogar das Ende des Vorgängers komplett übergangen, und die Geschichte Gamera's quasi noch einmal neu gestartet.
Immerhin hat man sich bei Gamera selbst noch einigermaßen mühe gegeben ihn ernsthaft und bedrohlich darzustellen.
Barugon dagegen ist eines der peinlichsten Gummimonster, die man sich in solchen Filmen vorstellen kann.
Natürlich steckt auch hier, wie in Gamera, ein Mann im Gummikostüm-
aber alleine das herumkrabbeln auf den Knien mit angewinkeltem Unterschenkel ist so dermaßen lächerlich...
da fällt dann die allgemeine Billig-Optik mit starrem Blick auch nicht mehr ins Gewicht.
Immerhin sind beide Monster böse, und trampeln munter in und auf Plastikbauten herum- von der späteren Menschenfreundlichkeit Gamera's ist noch nicht viel zu sehen.

3/10

1967 - Gamera gegen Gaos - Frankensteins Kampf der Ungeheuer

(Gamera vs Gyaos) Auch bekannt als: Return of the Giant Monsters



Durch einen Vulkanausbruch wird eine Höhle freigelegt, in der Gaos, eine Art vorzeitliche Riesenfledermaus schlief.
Gerade erwacht, hat Gaos natürlich Hunger- und seine Nahrung besteht aus Menschen.
Selbst Gamera, das Menschen- und Kinderfreundliche Schildkröten-Monster kann erstmal nichts gegen Gaos ausrichten,
wird im Kampf sogar von einer Art Laserstrahl, welchen Gaos ausspuckt verletzt, und verzieht sich in's Meer.
Als es Tag wird, und die Sonne aufgeht, verschwindet Gaos.
Militär und Wissenschaftler haben keine Idee wie sie Gaos loswerden könnten, doch ein superschlaues Kind kommt darauf, dass Gaos eine Art Vampir ist,
und somit wohl kein Sonnenlicht verträgt.
Kann man dies im Kampf gegen das Monster ausnutzen?

Nach dem eh schon schwachen zweiten Teil geht es noch weiter abwärts- und zwar in allen Punkten.
Die Tricks kann man kaum noch als solche bezeichnen-
Gamera ist auf selbem niedrigen Niveau wie zuvor, aber Gaos, sein Gegner ist in Nahaufnahmen nur eine Plastikfigur mit beweglichem Maul.
Unbeabsichtigt lustig sind die Szenen, in welchen Gaos mit seinem Laserstrahl Hubschrauber, Flugzeuge, Züge und Autos zerteilt-
so schlecht getrickste Szenen sieht man wirklich selten.
Zudem ist Gamera hier von der ersten Minute an ein Freund der Menschen, vor allem von Kindern, die schon auch mal auf seinem Rückenpanzer mitfliegen dürfen.
Passend dazu hat ein kleiner dicklicher Junge eine Hauptrolle, der grundsätzlich für alles eine Lösung hat, und schlauer als alle anderen Darsteller zusammen ist.
Unnötig zu sagen, dass der Junge unglaublich nervt, oder?
Allerdings fällt hier etwas auf, was in dieser Art Film sonst selten zu sehen ist- Gaos geht gezielt gegen Menschen vor, nicht nur gegen Gebäude.
Genau gezeigt wird es natürlich nicht, aber Gamera fängt seine Opfer ein, und kaut dann auf etwas herum.
Auch bei den Monstern selbst fließt einiges an Blut, inclusive großer Fleischwunden.
Ansonsten geschieht die gleiche Entwicklung wie bei der großen Konkurrenz aus dem Hause Toho auch hier:
Man versucht einen auf sozialkritisch zu machen, denn Gaos wurde nur befreit, weil man eine Straße gegen die Proteste der Menschen am Vulkan vorbei gebaut hat, *
erwähnt das aber nur kurz nebenbei am Anfang des Films.
Gamera wandelt sich auf einmal zum Menschenfreund, und auch die bösen Monster sind der Konkurrenz erstaunlich ähnlich.
Gaos sieht sicher nicht nur zufällig fast wie Toho's Rodan aus...

2/10

1968 - Gamera gegen Viras - Frankensteins Weltraummonster greift an

(Gamera vs Viras) Auch bekannt als: Destroy all Planets



Ausserirdische wollen die Erde erobern, und scheitern beim ersten Versuch schon im Anflug auf die Erde, da Gamera ins All fliegt, um deren Raumschiff zu zerstören.
Beim zweiten versuch hat man sich vorbereitet. Das verhalten von Gamera wurde studiert, um so eine Schwachstelle zu finden.
Das zweite Schiff kommt auf die Erde, als Gamera durch seine Freunde, die beiden Pfadfinderkiddies, abgelenkt ist.
Die Ausserirdischen schaffen es, Gamera kurzzeitig zu lähmen, und einen Chip einzupflanzen der Gamera steuern kann- um so mit Hilfe Gamera's die Erde zu zerstören.
Ausserdem werden die beiden Kinder im Raumschiff entführt, was diese aber dazu nutzen, es komplett zu inspizieren..
Die Kinder haben die Ausserirdische Technik natürlich sofort verstanden, und sabotieren die Manipulation von Gamera-
so dass die freundliche Schildkröte wieder zum Angriff auf die bösen übergeht.
Doch diese haben noch einen Trick auf Lager- sie alle vereinen sich zu einem riesigen Monster in der Größe von Gamera- es kommt mal wieder zu einer Schlacht der Giganten...

Und weiter geht die muntere Toho-Kopie- diesmal mit bösen Ausserirdischen. (Hmmm... habe ich schon mal irgendwo gesehen...)
Scheinbar haben die Ideen trotz der offensichtlichen Godzilla-Anleihen nicht für einen kompletten Film gereicht,
weshalb man mittendrin vollkommen sinnlos einfach noch mal komplette Monsterkämpfe aus den vorherigen Filmen zeigt.
Und weil das noch nicht ausreicht, sind die Szenen in denen Gamera unter Kontrolle der bösen Ausserirdischen ist, komplett aus dem ersten und zweiten Gamera-Film entnommen-
denn da war Gamera ja noch böse und hat Städte angegriffen.
Trotz kurzer Laufzeit und einkopierter Kämpfe schafft es der Film, den Zuschauer zu langweilen- und auch zu nerven.
Diesmal sind die Hauptpersonen zwei Pfadfinder-Jungs, dementsprechend doppelt so nervig wie im Vorgänger.
Wenn keine Kampfszenen zu bestaunen sind, läuft die meiste Zeit lustige Musik im Hintergrund, passend zu den Hauptdarstellern- und dem offensichtlich anvisierten Zielpublikum.
Die Tricks... ja, was soll ich sagen? Sind jedenfalls nicht besser geworden. Im Gegenteil. Man beachte nur das Raumschiff aus Plastikkugeln, oder das U-Boot, oder alles andere...
Viras, das peinliche Kraken-Monster aus dem Endkampf ist ungewollt lustig, da sein Gesicht Mr.Burns von den Simpsons ähnlich sieht.
War wohl die Vorlage für Burns. Dafür gibt es einen Punkt!

1/10

1969 - Gamera gegen Guiron

(Gamera vs Guiron) Auch bekannt als: Attack of the Monsters



Zwei Kinder reisen mit einem herumstehenden Raumschiff auf einen fremden Planeten, wo sie auf zwei Gehirnefressende Frauen treffen.
Kinderfreund Gamera kommt zur Hilfe, doch auch die beiden Hirnlutscher-Tussis haben ein Monster zu ihrer Verteidigung. Es folgt das übliche Monsterkloppen.

Echt, das macht keinen Spaß mehr. Tricktechnisch wie üblich unterirdisch, ist auch die Handlung kaum noch zu ertragen. Die Kiddies sowieso nicht.
Lustig ist allenfalls das Monsterdesign, Guiron ist genau genommen ein Messer auf Beinen, welches zusätzlich Wurfsterne verschießt. Muss man wohl sehen, um es zu glauben.

0/10

1970 - Gamera gegen Jiggar - Frankensteins Dämon bedroht die Welt

(Gamera vs Jiger) Auch bekannt als: Gamera vs Monster X



Eine antike Statue, welche einen Bann über ein Monster darstellte, wird von einer Insel nach Japan zur Expo 1970 gebracht.
Natürlich erwacht nun das böse Monster Jiggar, und folgt der Statue nach Japan. Gut, dass dort Gamera die Menschen beschützt.
Allerdings schafft es Jiggar in einem Kampf, Gamera mit Parasiten zu infizieren, die nun in der Schildkröte heranwachsen.
Zum Glück gibt es ein paar schlaue Kinder, welche mit einem kleinen U-Boot ins Innere von Gamera abtauchen, um die Fremdkörper zu entfernen.
Einer zünftigen Monsterklopperei steht nun nichts mehr im wege...

Tricktechnisch hat man hier ein kleines bisschen zugelegt, Jiggar ist endlich mal wieder ein nicht allzu peinlich anzusehendes Monster,
Ausserirdische lassen sich auch nicht blicken- und es wird wieder einiges in der Umgebung zerstört.
Soweit schon mal ganz gut. Allerdings sind die Monsterkämpfe hier entweder reichlich unspektakulär, oder dermaßen übertrieben bis unmöglich,
dass das wieder ein paar Sympathiepunkte kostet.
Auch die Reise ins innere von Gamera scheint mir "ein klein wenig" übertrieben- so riesig, wie man uns das hier erzählen will, ist Gamera auch wieder nicht.
Wie inzwischen in dieser Filmreihe üblich sind die Hauptfiguren mal wieder Kinder mit hohem Nervfaktor.
Da hier aber endlich wieder Monsterkämpfe im Vordergrund stehen, fällt das nicht so stark auf wie in den vorherigen Filmen.

3/10

1971 - Gamera gegen Zigra



Das Ausserirdische Wesen Zigra kommt auf die Erde, will dort im Meer leben, und die Menschen als Nahrung nutzen.
Dumm nur, dass die zunehmende Umweltverschmutzung das Meer unbewohnbar macht, und sich somit die Menschen sofort freiwillig als Mahlzeit anbieten sollen,
bevor sie das Meer noch weiter verschmutzen.
Da hat Gamera aber was dagegen, schließlich sind alle Menschenkinder seine Freunde...

Nachdem der Vorgängerfilm dank vieler Monsterkämpfe zumindest halbwegs interessant war, geht es hier wieder steil abwärts.
Die beiden Kinder in den Hauptrollen sind extrem nervig, zudem klingt der Synchronsprecher des Jungen, als würde ihm permanent die Nase beim reden zugehalten-
die Synchro ist aber auch allgemein eher schlecht.
Die Tricks... Sagen wir es so: Es gibt welche. Das herumfliegende Raumschiff sieht aus wie eine bunte Plastik-Narrenkappe,
Gamera bewegt seine Plastik-Augen, macht sein Maul auf- und darf sogar einmal unter Wasser Feuer spucken.
Gamera's Gegner sieht aus wie eine Mischung aus PlastikHai und PlastikVogel, und fliegt oder schwimmt immer schön um Gamera herum.
Sonst passiert hier leider nicht viel- selbst der Kampf am Ende ist einfach nur langweilig inszeniert,
und Gamera's Tanz, als er den Plastikvogelhai besiegt hat, setzt dem ganzen noch die Krone auf.
Und übrigens, welch Zufall: Das Thema des 1971'er Godzilla-Films war die Umweltverschmutzung...

1/10

1980 - Gameras Kampf gegen Frankensteins Monster



Ausserirdische... Blablabla... Erde erobern Blablabla... Monster greifen an... Blablabla... Drei Superheldinnen und ein nerviges Kind rufen Gamera zu Hilfe... Blablabla...

Der ganze Film ist eine einzige Frechheit.
Beinahe alle Monsterkämpfe hat man aus den bisherigen Filmen übernommen, die Rahmenhandlung mit den drei Superfrauen und dem Nervkind wurde neu gedreht,
ebenso wie ein paar wenige Monsterszenen, welche noch billiger aussehen, als die aus den bisherigen Filmen.
Das ganze wird dann immer wieder von einem Sprecher erklärt, da man der wirren "Handlung" mit Monsterangriffen der bisherigen Filme sonst kaum noch folgen könnte.
Offensichtlich hatten auch die Produzenten dieses Abfalls erkannt, dass sie nur noch Müll abliefern- so dass man Gamera hier am Ende völlig unspektakulär sterben lässt.

0/10

1995 - Gamera: Guardian of the Universe



Auf einer Insel wird eine bisher unbekannte aggressive Vogelgattung entdeckt, welche an Flugsaurier erinnern, und Gyaos genannt werden.
Allerdings scheinen die Gyaos bevorzugt Menschen zu fressen, so dass sich die Tiere schon bald ausbreiten, und sich in Richtung Festland bewegen.
Während Militär und Wissenschaftler versuchen wollen, ein Exemplar lebend zu fangen und zu erforschen, sieht die Bevölkerung Japan's nur noch eine Rettung:
Die sagenumwobene und menschenfreundliche Riesenschildkröte Gamera.
Gamera treibt derweil schlafend im Meer, wird allerdings von Menschen geweckt, die seinen Panzer für eine Insel halten.
Beim darauf folgenden versuch, die Menschen vor den Gyaos zu beschützen, wobei natürlich auch einiges zu Bruch geht, und es auch einen toten gibt,
stuft das Militär Gamera ebenfalls als feindselig gegenüber den Menschen ein, und geht gegen ihn vor.
Eine gigantische Schlacht zwischen Menschen und Monstern beginnt in der Stadt, bei der keiner mehr so genau sagen kann, wer nun Freund oder Feind ist.
Nur eine handvoll Menschen, unter anderem die telepathisch mit Gamera in Kontakt stehende Asagi Kusanagi, versuchen das Militär von der friedfertigkeit Gamera's zu überzeugen...

Tricktechnisch bewegt man sich hier im gehobenen Mittelmaß-
wie so oft in diesen Filmen sind manche Szenen mit viel Liebe zum Detail gemacht, andere wirken wieder fürchterlich billig.
Die Schauspieler neigen typischerweise zum nervigen Overacting, was sich aber noch im Rahmen hält-
für die ebenfalls typischen Andeutungen zum Thema Umweltschutz gilt das gleiche.
Die Rolle der telepathisch begabten Asagi spielt hier übrigens Ayako Fujitani, die Tochter von Steven Seagal.
Insgesamt gesehen hat man sich bemüht, einen eher ernsthaften und düsteren Monsterfilm zu erschaffen, der gut unterhält.

7/10

1996 - Gamera 2: Attack of the Legion



Meteoriten unbekannter Herkunft gehen in Japan nieder.
Aus diesen vermeintlichen Meteoriten schlüpfen Insektenartige Kreaturen in Menschengröße, welche die Menschen angreifen und sich in einem U-Bahntunnel einnisten.
Bald darauf entwickelt sich auch noch eine riesige Pflanze, welche mit den Insekten verbunden zu sein scheint.
Da beide Lebensformen offensichtlich zusammengehören, nennt man diese "Legion"- und das Ziel von Legion scheint die Vernichtung der Menschheit zu sein.
Zum Glück gibt es da noch die Menschenfreundliche Riesenschildkröte Gamera, welche die einzige Rettung zu sein scheint...

Was hier gleich zu beginn auffällt, ist die Steigerung relativ brutaler Szenen.
Hier spritzt einiges an Blut, generell könnte der Film problemlos als "typischer" Creature-Horrorfilm aus Hollywood eingestuft werden.
Dass man sich hier bei einigen anderen Filmen mehr oder weniger offensichtlich bedient hat, stört nicht weiter, im Gegenteil:
Die Insekten erinnern an die Bugs aus Starship Troopers, die Pflanze an Biollante aus "Godzilla - Der Urgigant", und die Idee des Gegners,
welcher sich aus verschiedenen Wesen zusammensetzt stammt wohl aus "Godzilla vs Destoroyah".
Es gibt ganz klar schlechtere Vorbilder, und eine Godzilla-Konkurrenz war Gamera ja schon immer.
Die Angriffe sind recht radikal in Szene gesetzt- und auch tricktechnisch ist der Film nochmal generell eine Steigerung.
Geboten wird eine Mischung aus CGI und klassischen Gumminmonster-Szenen, wenn man unbedingt meckern will, kann man bemängeln dass hier CGI schon deutlich überwiegt-
und wie in solchen Filmen gewohnt einige der Schauspieler eher peinlich daherkommen.
Gamera ist immer noch ein Freund der Menschen, wird hier aber viel düsterer und wütender dargestellt als bisher.
Erstaunlich ist daher auch die Freigabe ab 12 Jahren, wie schon beim Vorgänger.
Scheinbar hat man bei der FSK den Film nicht besonders ernstgenommen, und nur als "weiteren Gummimonster-Film" für Kinder und Jugendliche abgestempelt.

8/10

1999 - Gamera 3: Revenge of Iris



Die Gyaos sind wieder da!
Schon einmal wurde Japan von den Flugsaurierartigen Riesenvögeln angegriffen, welche jedoch von Gamera am Ende vertrieben wurden.
Allerdings hat Gamera damals im Kampf unbeabsichtigt auch einiges an Verwüstung hinterlassen, welche auch tote Menschen gefordert hat.
Eines der Opfer ist die Mutter von Ayane, welche damals mitsamt ihrer Katze Iris in den Trümmern ihres Hauses starb.
Ayana überlebte zwar, hat seitdem aber einen Hass auf Gamera entwickelt.
Zufällig stößt Ayane auf ein in einer Höhle verstecktes Symbol eines natürlichen Feindes von Gamera, sowie ein Ei, aus dem ein fremdes Wesen mit Tentakeln schlüpft.
Sie nennt das Wesen Iris, pflegt und füttert es- und plant, sofern das wesen ausgewachsen ist, sich mit Hilfe von Iris an Gamera zu rächen...

Der Film beginnt mit der Entdeckung eines Gamera-Friedhofes, wodurch man jetzt auch hier die Gewissheit hat, dass Gamera nicht der Name der Schildkröte ist, sondern der Rasse.
(Was im laufe der Godzilla-Filme wohl ebenso ist, aber nie so wirklich hervorgehoben wurde)
Nach dem schon sehr gelungenen Vorgänger ist hier nochmal eine tricktechnische Steigerung zu sehen, und die gesamte Geschichte wird sehr ernst erzählt.
Hat man sich in japanischen Monsterfilmen bisher meist nur über die Zerstörung von Städten und auf Monsterkämpfe gefreut,
wird eben dies hier erstmals als wirkliche Bedrohung für die Menschen dargestellt- und auch so wahrgenommen.
Es gibt natürlich wieder Zerstörungen, aber auch Tote und Verletzte- sowohl bei Menschen, als auch bei den Monstern.
Auch in den Nachrichten ist erstmals die Rede von tausenden Toten, bisher beschränkten sich solche Meldungen in diesen Filmen immer auf Sachschäden.
Obwohl sich die Grundgeschichte also nach eher kindlicher Fantasy anhört, und der Film wie schon die Vorgänger mit einer FSK 12 freigegeben ist,
steckt hier deutlich mehr Ernst dahinter.
Ich wage mal zu behaupten, dass spätestens dieser Film auch bei allen Hollywood-Monsterfilm-Fans recht gut ankommen dürfte.

9/10

2006 - Gamera the Brave



Der Junge Taro sieht an einem Felsen am Strand etwas rot Leuchten, und findet dort einen seltsamen roten Stein, sowie ein Ei, welches bei Berührung aufbricht.
Aus diesem schlüpft eine kleine Schildkröte, welcher er den Namen Toto gibt, und sie samt dem roten Stein mit nach Hause nimmt.
Toto ist allerdings scheinbar keine normale Schildkröte, denn sie kann in der Luft schweben, und kleine Feuerbälle verschießen.
Allerdings wächst sie auch in nur wenigen Tagen beachtlich, so dass Taro's Vater schon bald den Verdacht hegt, dass es sich um eine Gamera handeln könnte.
Gleichzeitig taucht aus dem Wasser ein riesiges Monster, Zedus genannt, auf, welches Häuser zerstört und auch Menschen angreift.
Toto stellt sich Zedus in den weg, obwohl er noch nicht ausgewachsen ist, und noch nicht über seine volle Kraft verfügt-
schafft es aber trotzdem Zedus zu vertreiben, bleibt danach aber schwer angeschlagen liegen.
Das Militär nimmt den angeschlagenen Toto mit, und versucht erfolglos, ihn wieder aufzupäppeln.
Taro findet inzwischen heraus, dass Gamera wohl seinen roten Stein braucht, um seine Kräfte wieder aufzubauen.
Dumm nur, dass Taro diesem einer Mädchen geschenkt hat, und Zedus gerade zum zweiten Mal angreift.
Nun gilt es, inmitten des Chaos den Stein wiederzubeschaffen, und zu Gamera zu bringen...

Genau genommen müsste dieser letzte Film der Gamera-Reihe eigentlich zwischen den alten Originalfilmen, und der 90'er Jahre-Trilogie eingeordnet werden.
Er schließt nicht nur inhaltlich an diese an, sondern liegt auch Tricktechnisch irgendwo in der Mitte, ist also schwächer als die Trilogie- aber auch nicht zu billig getrickst.
Hauptfigur ist hier der 11-jähriger Taro, welcher allerdings durchaus in seiner Rolle überzeugt, und nicht nervt.
Generell ist Gamera the Brave sehr Familienfreundlich gehalten, was ich jetzt nicht einmal negativ meine.
Die erste hälfte des Films besteht quasi nur aus der Einführung in das kommende geschehen, ist aber sympathisch gespielt, und mit netten Gags versehen, so dass keine Langeweile aufkommt.
Das Design von Gamera ist in jeder Entwicklungsstufe knuffig, aber niemals lächerlich, Gamera's Gegner, Zedus, sieht dagegen durchaus bedrohlich aus.
Die Kämpfe der Monster kommen bombastisch rüber, und es geht auch einiges an Gebäuden zu Bruch- also alles, was man von einem Gamera-Film erwartet.
Auffällig ist auch der für einen solchen Film ungewohnte, aber stets passende eher ruhige Soundtrack.
Die deutsche DVD ist auf 2000 Stück limitiert!

7/10
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