Die
Hamburger Comic-Börse
hat sich in Zeiten in denen viele "physische" Veranstaltungen vor Ort sich schwertun odar sogar von der Bildfläche verschwunden sind auf einem verlässlichen Level etabliert.
Einem Niveau, welches ich persönlich für das zur Zeit sinnvolle und machbare halte, auch wenn es sich natürlich ein ganzes Stück von dem entfernt hat, was man etwa vor 10 Jahren am alten Veranstaltungsort in der Uni Mensa vorgefunden hat. Da zudem die anderen Hamburger Comicladen-Inhaber aus unterschiedlichen Gründen kein Interesse an so einer Veranstaltung haben, wäre es sowieso schwierig da in einer konzertierten Aktion für zu trommeln.
Ein Blick in den Saal wenige Sekunden nach dem offiziellen Einlass (die Anbieter direkt am Eingang profitieren vom kleinen Standortvorteil).
Es ist natürlich immer eine Frage was und wieviel man sinnvoll an Zeit und Geld in so ein Event investieren will und kann und man sollte bei Kritik an den jetzigen Machern immer bedenken, dass deren beide Vorgänger die Lust daran verloren hatten und man rechtr froh sein darf, dass die durch viele Film- und Comicbörsen erfahrenen Mike & Lars sich der Sache angenommen haben und sie am Leben halten.
Insbesondere bei Mike gilt es sich diesmal zu bedanken, denn der wollte nach längerer Krankheit eigentlich nur ganz kurz Morgens überhaupt vor Ort sein, blieb dann aber doch deutlich länger und "kümmerte" sich sogar noch um spontan aufgetauchte Händler (ja, sowas gibts auch noch).
Und ein Schwenk auf die andere Seite, im Hintergrund das große Plakat vom Comicwurm
Was man auf der Hamburger Börse bekommt sind hauptsächlich Neuheiten und Sonderangebote, denn das geht nunmal am Besten und die Händler die regelmäßig dabei sind, haben sich darauf entsprechend eingestellt. Beim Antiquariat ist es dagegen die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei und dem was zuerst da war: Bieten die Händler kaum noch welches an, weil die Nachfrage danach so gut wie nicht vorhanden ist oder kommen die daran Interessierten gar nicht erst, weil sie halt wissen, dass für sie hier halt nicht viel geboten wird.
Gegen 12 Uhr ist der Saal gut gefüllt.
Bei dieser Börse gilt erwartungsgemäß die Faustregel:
Der Umsatz wird in den ersten 2 Stunden gemacht und danach plätschert es nur noch langsam aus. Das war diesmal nicht ganz so, der Spannungsbogen verlief etwas anders und machte (zumindest mir) kurzzeitig ein wenig Sorgen. Denn direkt nach zum Einlass gab es keine nennenswerte Schlange an der Kasse und daher auch nicht den gewohnten Ansturm.
Der kam dann aber mit leichter Verspätung eine gute halbe Stunde später doch und von da an lief es bei mir gut. Wer mir erklären kann, warum das so war und wieso der solches Wetter ja eigentlich gewohnte Norddeutsche sich vielleicht vom Dauerregen aufhalten ließ, der möge das bitte tun.
Dieser für seine pointierten Kommentare bekannte Herr trägt im Comicguide - Forum eine Narrenkappe und nennt sich Hinnerk.
Dafür - himmlische Gerechtigkeit? - war dafür dann aber auch nicht ganz so schnell die Luft raus wie gewohnt und es "ging" auch zwischen 13 und 15 Uhr noch immer mal was, manchmal sogar zu etwas größeren Beträgen. Insgesamt bei mir Alben etwas mehr als Superhelden und aus den Manga-Körben leider wieder etwas weniger. Hier muss man einfach sehen, dass das Manga-Publikum eben mittlerweile überall seine eigenen Veranstaltungen und Treffen hat, bei denen für diese Klientel dann viel mehr geboten wird - eine Entwicklung gegen die z.B. ja auch der Comic-Salon Erlangen seit einigen Jahren anzukämpfen hat, ohne dafür aber bereits eine Lösung gefunden zu haben.
Wie stets hochmotiviert vor Ort: Comiczeichner und Weißblech-Verleger Levin Kurio.
Ich selbst habe dabei den unschätzbaren Vorteil, die Kunden (und hier vor allem das junge Manga-Publikum) von der Börse noch direkt in meinen nur 10 Fußminuten entfernten Laden schicken zu können, wo ja auch die Auswahl an Merchandise-Artikeln dann nochmal deutlich größer ist (kann man ja nicht alles transportieren, das Zeug). So ergibt sich an Börsentagen mit der Ladeneinnahme zusammen dann ein Umsatz, der mich persönlich sicher die Veranstaltung noch ein wenig positiver beurteilen lässt, als bei Denjenigen, die dieses Extra nicht haben (und bei denen zum Teil auch noch einiges an Anreisekosten anfällt).
Während die Assistentin die Arbeit macht, kann Herr Eldorado schön rumlaufen und Bilder schießen.
Es ist auch sehr sinnvoll, dass die Hamburger Börse meist am gleichen Wochenende wie die in Münster stattfindet (
über die hier an anderer Stelle gleich nebenan berichtet wird). Denn ein paar der größeren Anbieter nutzen die Gelegenheit so zu einem "Power-Wochenende", laden das Auto einmal voll und würden ansonsten auf Hamburg allein eventuell verzichten (so wurde es mir zumindest von Zweien erzählt). Aber neben diesen für solche Börsen unverzichtbaren "Platzhirschen" gab es diesmal doch auch wieder ein paar kleinere Anbieter, die nur 1-2 Tische belegten und das günstige Standangebot des Veranstalters für Privatleute nutzten.
Den ansonsten eher fotoscheuen Verleger Don Alfonso (Reddition, Comic-Report, Alfonz) in einem günstigen Moment erwischt (links im Bild).
Es folgen ein paar Bilder der erwähnten "Großhändler" bzw. Hamburger mit Heimvorteil.
Dass die Herren alle so freundlich schauen oder lachen lässt dabei nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf den jeweiligen Umsatz zu -
ich habe ihnen einfach ein paar Anekdoten über underduck erzählt und dann auf den Auslöser gedrückt.
Am Ende war es dann doch wieder eine solide Börse, vom reinen Umsatz her bei mir ein wenig schwächer als zuletzt so dass ich als Schulnote dafür eine 2- vergeben würde. Neben den abgebildeten Personen waren natürlich auch noch übliche Hamburger Verdächtige wie Detlef Lorenz, Hartmut Becker oder Eckart Sackmann vor Ort und man konnte auch wieder den einen oder anderen netten fachlichen Plausch (selbstverständlich ohne jeglichen Klatsch oder Tratsch, ähem) führen. Und mit dieser beruhigenden Erkenntnis schließt dann auch dieser kleine Bericht.
Bis zum nächsten Mal, schöne Grüsse vom
ELDORADO-Team (Volker & Michelle, die auch ein paar der Bilder gemacht hat)!
