Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.03.2006, 17:10   #12  
Knatterton
Mitglied
 
Benutzerbild von Knatterton
 
Beiträge: 34
...Ebay hin, Ebay her, der Kern des Diskussionsthemas liegt ein bißchen tiefer: Geht mit Online-Auktionen, die zweifellos viele Vorteile und zudem einen oft spannenden Ablauf bieten, nicht eine Handelskultur den Bach runter, die für unzählige Leute Broterwerb darstellt? Beispiel: Mein Zeitschriftenhändler, der auch ein Tschibo-Depot hatte und es inzwischen aufgegeben hat. "Was soll ich mir eine Kaffeemaschine ins Fenster stellen für 49,80 Euro, wenn es sie im Internet für 25 Euro gibt" meinte er kürzlich resigniert.
Obwohl (fast) jeder schon Negativerfahrungen mit Online-Auktionen gemacht hat, steigt die Schwelle einen Artikel zum soliden und angemessenen Preis beim Händler zu erwerben immer höher. Der Händler wird vielfach sogar mißbraucht: Im Comicladen schaut man sich das Album seiner Wünsche mit speckigen Fingern eingehend an, dann rein ins Internet und nach dem Schnäppchen geforscht. Beim Rundfunkhändler läßt man sich das neue DVD-Gerät demonstrieren, man macht sich vertraut mit der Technik - gekauft wird es dann im Netz möglichst zum Dumpingpreis. Der Händler bleibt frustriert zurück, eine halbe Arbeitsstunde hat ihm der "Kunde" gestohlen, die Kasse bleibt leer.
Menschlich alles verständlich - jeder schaut, das er zurecht kommt. Aber moralisch in Ordnung? Sicher nicht, vor allem dann nicht, wenn man als Verkäufer morgens die Rolladen hochläßt und auf faire KUnden wartet...
Knatterton ist offline   Mit Zitat antworten