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Alt 16.05.2024, 20:03   #12  
LaLe
Dr. Znegilletnirepus
 
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Sandman Mystery Theatre Annual

Als Wesley Dodds und Dian Belmont eines Tages im Central Park spazieren gehen, wird Wesley Zeuge, wie ein Räuber ein Pärchen überfällt und um seine Barschaft beraubt. Als Sandman beschließt Dodds der Sache auf den Grund zu gehen und inspiziert den Tatort zunächst in seiner zivilen Identität.

Es folgen verschiedene Nächte in denen nicht nur die Vigilant auf der Spur des Mugger" ist. Nach einer Konfrontation mit einem Fotografen ist es Sandman selbst, der von nicht wenigen für den Räuber gehalten wird. Jedenfalls ist es sein Bild mit dem Polizisten auf Streife gehen.

Dem Täter werden verschiedene Fallen gestellt, und am Ende sind es Wesley Dodds und sein Butler Humphries, letzterer als ältere Dame verkleidet, die den Mugger auf den Plan rufen und sich so an seine Fährte heften können.

Dem Sandman gelingt es schließlich den Räuber zu stellen und auf ganz eigene Art sicherzustellen, dass sich derartige Überfälle nicht wiederholen werden.

Diese an und für sich eher banale Geschichte gewinnt durch verschiedene Umstände ungemein und machte dieses Annual zu einem wahren Lesevergnügen.

Zum Einen entwickelt sich die Beziehung zwischen Dodds und Dian Belmont Stück für Stück immer weiter, wird andererseits aber durch das Geheimnis um Dodds nächtliche Aktivitäten, das im Übrigen keines mehr ist, belastet.

Dann wird die Geschichte in neun Kapiteln immer wieder aus der Sicht anderer Personen erzählt, ohne dass das Geschehen wiederholt wird. Eine fortlaufende Geschichte also, die immer wieder die Perspektive wechselt. Fand ich super gemacht.

Um die Kapitel noch unterscheidbarer zu machen, durfte in jedem Kapitel ein anderer Zeichner ran. Da tauchen dann Namen wie George Pratt, Peter Snejbjerg oder Alex Ross (!) auf. Und die Arbeit des Letzteren an dem Kapitel mit Staatsanwalt Belmont ist ein echtes Highlight in s/w.

Wir erfahren in einem Kapitel auch mehr über die Hintergründe von Humphries. In weiteren Abschnitten wird der Park mit Leben gefüllt, wenn die Geschehnisse aus der Sicht eines Kutschers, dort spielender Kinder, einem Maler oder auch von Dian Belmont, die nur knapp einem Überfall durch den Mugger entkommt, geschildert werden.

Für mich ganz tolles Storytelling bis zum (leicht überraschenden) Ende.
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