Thema: Filmklassiker
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Alt 05.05.2024, 10:48   #2055  
Nante
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Ich würde sagen, außer Winnetou I hat keine Verfilmung viel mehr als den Namen mit der Vorlage gemeinsam. Sowohl in der Hinsicht als auch dem "Phantasie-Westen" hebt sich "Unter Geiern" darin nicht sonderlich von den anderen Verfilmungen ab.

Und was letzteres angeht nicht einmal von den Büchern selbst. Ich habe mich immer gefragt, wie solche riesigen Banden in quasi menschenleeren Gebieten existieren können, zu groß um sich dauerhaft zu verstecken oder zu ernähren, aber zu klein, um einer irgendwann fälligen Aktion der Army zu widerstehen.

Zu Steward Granger kann ich zustimmen. Seine Ironie hebt sich wohltuend von Barker ab. Aber auch wie man Milan Srdoc als "Old Wabble" neu erfunden hat, fand ich nicht schlecht. (Im Buch ist es ja eigentlich eine sehr üble Figur.)

Zitat:
... daß dieser Western eine völlig verkehrte Welt schildert. Wenn Jüngere über diesen Schwachsinn den Kopf schütteln, habe ich dafür volles Verständnis.
Da sind andere Western auch nicht besser. Die Dollar-Trilogie von Leone sollte man in dieser Hinsicht besser auch nicht tiefer hinterfragen.
Aber das ist wohl auch (zumindest damals) kaum möglich gewesen. Denn wenn man es "real" schildern würde, müßte man nämlich ganz klar zeigen, daß die "guten", "einfachen" und "ehrlichen" Siedler eine 100x größere Gefahr für die Indianerstämme waren als es alle Banditen der Welt jemals gewesen wären.

In der Hinsicht unterscheiden sich die Western auch kaum von den entsprechen Comics. (Zumindest den paar, die ich kenne.) In Comanche z.B. wird es ein oder zwei mal zart angedeutet, in Blueberry dagegen glaube ich, gar nicht.

Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.
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