Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.12.2023, 14:58   #991  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.591
Hab' mal spaßeshalber diese Ausgabe in der Williams-Version nochmal nachgelesen. Hier heißt Dr. Strange "Dr. Ungemach", weil Dr. Strange parallel bei Williams gerade seine eigene Serie hatte.

Ich stimme Dir natürlich zu, daß die Story naiv und dümmlich ist. Sie stammt übrigens wieder mal von Robert Bernstein alias R. Berns; ich schätze, Stan Lee hat da nicht viel beigetragen. Die großen Motive der Geschichte finde ich aber gar nicht so schlecht. Der 13-Seiter leidet halt darunter, daß kaum Platz ist, den Schurken einzuführen und daß er innerhalb von wenigen Panels unschädlich gemacht werden muß. Wäre dieser Comic 20 Seiten lang, dann wäre manches schon besser darstellbar gewesen.

Wohltätigkeit ist ja für die Superreichen in USA quasi Pflicht; deshalb finde ich es gut zu sehen, daß sich Tony Stark dieser Konvention auch unterwerfen muß. Das Ganze ist auch noch eingebunden in eine kleine Romanze, die aber nur dazu dient zu verdeutlichen, daß sich Stark nicht an eine Frau binden kann - aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen und wegen seiner Doppelidentität. Das Mädel scheint kein One-Night-Stand zu sein - wozu hat er sie eigentlich überhaupt mitgenommen?

Dr. Strange hätte eine Biografie gebraucht. Wie er wurde, was er ist, weiß niemand, und seine Beziehung zu seiner Tochter wird gezwungenermaßen auch nur angedeutet. Er hat, wie man liest, einen großen, berüchtigten Namen, aber im Marvel-Universum kennt ihn niemand - er ist auch wohl nie wieder irgendwo aufgetaucht. "Iron Man" braucht unbedingt Superschurken, die der Leser sofort wiedererkennt und einordnen kann. Solche Figuren sind aber zu Beginn der Serie Mangelware.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten