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Discomarathon
Um viertel nach acht fahre ich los. Es ist bitter kalt, aber eigentlich habe ich nur ein paar Meter zurückzulegen. Im Nachbarort ist im Sportlerheim Classic Rock Party. Da sind die, die immer da sind. Als ich komme sind die zwei Leute schon auf der Tanzfläche. MaSo und mein Bekannter von den Anyway Partys. Ihn grüße ich, als er an die Theke kommt, um sich ein Bier zu holen. Sie grüße ich, als mich mein Weg nach ein paar untanzbaren Liedern auf die Tanzfläche führt. Es wird Rock gespielt, jedes Stück fast zehn Minuten, mit furchtbar langen Gitarrensoli. Als ein halbwegs tanzbarer Song kommt bin ich bei ihnen auf der Tanzfläche. Zuerst sind wir zu dritt. Später kommen noch vier oder fünf Leute dazu. Es ist eine sehr gemütliche Runde, jeder ist in seiner Welt. Ich groove mich ein. Da kommt es. Sweet Home California, und alle mit etwas Verstand fllüchten von der Tanzfläche. Nur ich bin noch da. Irgendwie habe ich Zugang zu dem Lied gefunden. Ich bin im Rythmus und jeder Schritt sitzt. Wahnsinn. Ich lasse mir Zeit und setzt meine Füße mit Bedacht. Es läuft. Nach einigen Liedern ist die Tanzfläche wieder voll. Da kommt das Schwarzwaldlied. Black Forest. Für einen Moment sieht MaSo (62) aus, wie ein 17 jähriges Mädchen. Die Jahre sind verschwunden.
Nach dem Lied verlasse ich das Sportlerheim und fahre nach Limburg in die Werkstatt. Dort ist über 30 Party und es scheint, als sei dieses mal mehr los als sonst. Einige Leute wippen schon mit den Füßen und die Tisch sind alle besetzt. Ich bin gerade in Stimmung und gehe sofort auf die Tanzfläche. 80er Musik mit House unterlegt. Ich tanze mich ein .
Um mich herum stehen die Leute und die Tanzfläche wird immer enger. Ab und zu tanzen um mich herum die Leute in Grüppchen. Plötzlich kommt ein Mädchen aus einer Gruppe heraus und stellt sich direkt vor mich. Es ist geschätzt 25. Sie tanzt vor mir und ich stimme ein. Eigentlich habe ich Todesangst. Was soll ich tun. Wir tanzen ein paar Minuten, da verliert sie ihre Wollmütze, die sie auf dem Kopf hat und ich schaffe es eine Zeigebewegung in meinen Tanz einfließen zu lassen, so dass sie lachen muss. Sie hebt ihre Mütze auf. Das nehme ich zum Anlass abzuhauen. Ich verlasse die Werkstatt und fahre weiter ins Empire. Dort ist heute HipHop Abend. Gerade rechtzeitig komme ich, als das Empire seine Pforten öffnet, bzw. schon etwas vorher, aber ich überrede den Türsteher mich früher reinzulassen, weil mir ohne Jacke doch sehr kalt ist.
Innen ist noch keine Musik. Die DJs schrauben noch einen Moment an der Anlage, dann geht es los. Es wird Rap Musik gespielt und ich tanze ein oder zwei Lieder auf der leeren Tanzfläche, bevor es mich nach oben zieht. Dort ist schon einigermaßen Betrieb und ich fange an zu tanzen. Zwei oder drei Leute kommen und tanzen bei mir, mit mir und es entsteht eine tolle Atmospähre. Hier lasse ich alles hinter mir. Nach einer weiteren Stunde oder so trete ich den Heimweg an.
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