Elektra (Vol.3) #7-22
Deutsche Ausgabe: Elektra (Vol.1) #7-15 [Panini Verlag, nur US #7-17]
Nachdruck: --
Autor: Greg Rucka
Zeichner: Chuck Austen (#7-8), Joe Bennett (#9-10,#16-17), Carlo Pagulayan (#11-15,#18,#21-22), Carlos Meglia (#19-20)
Ausgabentitel:
"Hybris, Part 1"/"Hybris, Teil 1"
"Hybris, Part 2"/"Hybris, Teil 2"
"Hybris, Part 3"/"Hybris, Teil 3"
"Unemployment"/"Arbeitslos"
"Introspect, Part 1"/"Identität, Teil 1"
"Introspect, Part 2"/"Identität, Teil 2"
"Introspect, Part 3"/"Identität, Teil 3"
"Introspect, Part 4"/"Identität, Teil 4"
"Introspect, Part 5"/"Identität, Teil 5"
"Standing Outside the Temple in the Rain, Part 1"/"Draußen vor dem Tempel, im Regen, Teil 1"
"Standing Outside the Temple in the Rain, Part 2"/"Draußen vor dem Tempel, im Regen, Teil 2"
"Everything Old Is New Again, Part 1"/"--"
"Everything Old Is New Again, Part 2"/"--"
"Everything Old Is New Again, Part 3"/"--"
"Everything Old Is New Again, Part 4"/"--"
"Everything Old Is New Again, Part 5"/"--"
Inhalt:
(7) Auf einer Insel nahe Athen wohnt eine reiche Frau mit ihren Leibwächterinnen. Über einen Verbindungsmann erhalten sie einen Kontakt zu Elektra. Die Frau will unbedingt eine weibliche Auftragskillerin, da sie Männer verabscheut. Der Verbindungsmann hat allerdings für Interpol gearbeitet, die hoffen, Elektra verhaften zu können.
Die Kontaktaufnahme zu Elektra ist erfolgreich und sie kommt zur Insel, da die reiche Frau diese nicht verlassen will. Interpol, die die Insel überwachen, bekommen dies mit. Die Frau will, dass Elektra vier Männer, die vor zehn Jahren an ihrer Vergewaltigung beteiligt waren, zu ihr auf die Insel bringt.
(8) Elektra nimmt den Auftrag an. Nach der Rückkehr vom Festland will Interpol sie verhaften, doch Elektra macht kurzen Prozess mit den Agenten und entkommt.
Während Elektra die vier Männer wie vereinbaert entführt. Nimmt eine der Leibwächeterinnen im Auftrag von Elektra Kontakt zu dem Verbindungsmann auf, um ihn von Interpol abzuwerben.
Als Elektra die vier Männer auf der Insel abliefert, bittet die Frau sie, ihr weiter zu helfen. Sie will Rache und Elektra kennt sich mit dem Töten besser aus, als sie.
(9) Als die Frau jung war und studiert hat, wurde sie betrunken von zwei der Männer vergewaltigt, während die anderen beiden weggeschaut haben. Sie will die entführten Männer nun auch leiden lassen. Elektra will sich nicht daran beiteiligen, da sie Auftragskillerin, aber keine Sadistin ist. Die Frau überzeugt sie aber vorerst noch zu bleiben.
Der Verbindungsmann verrät Interpol, dass Elektra wieder auf der Insel ist und dass er weiß, wo sie als nächstes sein wird. Am vermeintlichen Ort angekommen, wird der Interpol-Agent von der Leibwächterin überwältigt. Sie fotografieren ihn in kompromittierenden Posen, um ihn zu erpressen.
Bei der Befragung der vier Männer auf der Insel zeigt nur einer Reue. Ein anderer reißt sich los und muss von Elektra ruhiggestellt werden. Gegen den Widerstand der Auftraggeberin nimmt Elektra den reuigen Mann mit und überlässt die anderen drei der Frau.
(10) Elektra kehrt nach New York zurück, muss aber feststellen, dass ihre Kontakte keine Jobs mehr für sie haben. Eine alte Verbündete erklärt ihr, dass sie zuviel Aufmerksamtkeit erregt hat und niemand mehr mit ihr zusammenarbeiten will. Nach einem erfolglosen Anschlag auf ihr Leben muss Elektra festellen, dass sie recht hat.
(11) Da sie keine Aufträge mehr erhält, ist Elektra einen Monat später in einem desolaten psychischen Zustand. Einen Monat zuvor versucht sie in New York, Miami und anderen Städten erfolglos Aufträge zu erhalten. In Rio verwüstet sie aus Frustration ihr Hotelzimmer.
Sie geht in Seattle zu einer Karateschule, um ihren Frust abzubauen, verletzt dabei aber den Sensei. Letztendlich landet sie auf der Straße in LA und verletzt sich sogar selbst.
Ein Mann namens Jeremy Locke taucht mit seinem Assistenten auf und versorgt ihre Wunden. Er verspricht, sie zu zerstören.
(12) Der Assisten, Philip Carson, injiziert ihr eine Betäubungsmittel und sie bringen sie in Lockes Anwesen. Gefesselt und weiterhin unter Drogen gesetzt, konfrontiert Locke sie mit ihrer Vergangenheit und ihren Taten. Sie kann sich fast befreien, doch es gelingt Locke gerade so, sie erneut zu betäuben.
Locke zeigt ihr seine Verlobte Sabrina die als Kolleteralschaden bei einem von Elektras Auftragsmorden im Koma lag und dann kurz vor der Hochzeit starb. Er seztz die psychisch zerstörte Elektra mit ihren Waffen in der Wüste aus.
(13) Während Elektra orientierungslos durch die Wüste wandert, trifft Locke sich mit drei anderen, die ebenfalls von Elektra geschädigt wurden und ihm bei dem Vorhaben unterstüzt haben. Sie sind wütend, dass Elektra noch lebt. Locke erklärt, dass er ihr gezeigt hat, wer sie wirklich ist und dass sie nur zu einem Schluss kommen kann: Selbstmord.
Während Elektra weiter durch die Wüste wandert und von ihrem Vater halluziniert, sind Lockes Partner immer noch verärgert. Sie nutzten ihre Ressourcen, um Elektra in der Wüste aufzuspüren. Die angeheuerten Handlanger finden sie scheinbar tot in der Wüste.
(14) Elektra lebt gerade noch so. Die Handlanger machen den Fehler, sie zu provozieren. Als Lockes Parnter eintreffen, sind alles angeheurten Kräfte tot und Elektra verschwunden.
Doch sie ist noch in der Nähe und eröffnet das Feuer auf sie. Zwei flüchten hinter ihr Auto während der andere in die Beine getroffen wird. Sie fordern einen Hubschrauber mit weiteren Truppen an, doch es gelingt Elektra, den Hubschrauber zu zerstören, nachdem ein paar der Truppen gelandet sind.
Sie suchen Elektra, die aber alle nach und nach töten. Nur die drei Partner lässt sie am Leben. In der Nacht betritt sie Lockes Schlafzimmer.
(15) Bevor sie ihn tötet, will sie wissen, warum er ihr das alles angetan, sie aber nicht getötet hat. Er behauptet, er wollte ihr helfen und hat keinen anderen Weg gesehen, um ihr zu zeigen, wer sie wirklich ist.
Sie lässt von ihm ab und erzählt, wie sie in der Wüste fast soweit war, sich umzubringen. Carson taucht mit einer Waffe auf und Elektra droht, Tucker zu töten, wünscht sich aber insgeheim, dass er sie erschießt. Carson hält ihn davon ab und betont, dass er ihr zeigen wollte, dass sie es verdient zu sterben, er sie aber nicht tot sehen will.
Elektra lässt ihn gehen und fragt erneut, was er von ihr will. Er sagt, dass er ihr helfen will, sich zu ändern, keine Mörderin mehr zu sein. Sie weiß nicht, ob sie das kann. Tucker bringt sie in ein Gästezimmer und warnt sie, falls sie versucht sie zu töten, dass er sie mitnehmen wird.
(16) Tucker spricht mit einer unbekannten Person, die Elektra vielleicht helfen kann. Sie ist skeptisch, verspricht aber, sie sich anzusehen, wenn er sie zu ihr bringt.
In ihrem Dojo trifft Elektra auf die Frau namens Drake. Sie kämpfen gegeneinander und Drake ist ihr haushoch überlegen. Sie bitte sie, ihr Sensei zu werden, doch Drake lehnt sie ab.
(17) Tucker und Carson streiten darüber, ob sie Elektra alleine vor dem Dojo lassen können, die nicht bereit ist, zu gehen, bis Drake sie akzeptiert. Drake lehnt sie mehrere Tage weiterhin ab. Irgendwann erklärt sie ihr, dass sie durch die Ausbildung bei der Chaste und der Hand nicht mehr fähig ist, neues zu lernen. als es Elektra gelingt, sich mit den Straßenkinder anzufreunden, ändert Drake ihre Meinung und akzeptiert sie als Schülerin.
(18) Ein unbekannter Kuttenträger nimmt in der Wüste die Spur von Elektra auf. Er findet zwei der drei Partner von Carson und will mit ihnen über Elektra sprechen.
Drake unternimmt mit Elektra einen Ausflug in die Nachbarschaft, wo sie einen Spielplatz aufräumen. Sie versucht, ihr neue Impulse zu geben und andere Perspektiven aufzuzeigen. Elektra erfährt, dass Drake eine Verbindung zur Chaste hat.
Der Kuttenträger wird durch zwei weitere unterstützt. Sie sind Teil der Hand und nennen sich Shadow, Thought und Pain.
(19) Die drei Hand Ninjas verfolgen weiterhin Elektras Spur. Diese arbeitet mit Drake in einer Suppenküche. Durch unkonventionelle Methoden zeigt Drake Elektra, wie es ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Im Dojo kämpfen sie erneut gegeneinander und Elektra hat das Gefühl, nicht fähig zu sein, sich zu ändern.
Drake erzählt ihr, wie sie anstelle ihres Bruders Teil der Chaste wurde und dann später verstoßen, als sie ein Mitglied tötete. Sie wandte sich der Hand zu und tötete unter anderem ihren Bruder und ihren Vater, bevor sie sich besann. Sie erklärt Elektra, dass man manche Dinge nicht mehr gut machen kann, aber man kann damit leben und sich ändern. Die drei Ninja der Hand haben derweil Carsons Haus gefunden.
(20) Die drei lesen Tuckers Geist, um das Dojo zu finden. Sie erfahren aus Carsons Gedanken außerdem, dass er in Elektra verliebt ist. Als sie gehen, gelingt es Carson, Drake telefonisch zu warnen.
Drake übergibt Elektra neue Sai und will, dass sie geht, bevor die Hand auftaucht, aber sie weigert sich. Gemeinsam bereiten sie sich auf die Angreifer vor.
(21) Nach einem harten Kampf entkommen die beiden dem brennenden Dojo, doch Drake ist tödlich verletzt und stirbt in Elektras Armen. Sie geht zu Carsons Haus, doch der wurde von der Hand entführt. Sie tut sich mit Locke zusammen, um ihn zu retten.
(22) Mit Locke als Scharfschützen in der Hinterhand konfrontiert Elektra die drei Ninjas. Sie behauptet, sich ihnen wieder anzuschließen zu wollen, doch sie vertrauen ihr nicht und wollen Thought ihren Geist lesen lassen.
Locke erschießt ihn jedoch und Elektra nutzt die Verwirrung, um die beiden anderen anzugreifen. Es tauchen jedoch viele andere Hand Ninjas auf.
Sie kämpft gegen Pain und die anderen Ninjas, während Shadow Locke ausfindig macht und tötet. Als Elektra alles besiegt hat, ist Carson verschwunden und sie macht sich auf die Suche nach ihm und Shadow.
Als sie sie findet, verspottet Shadow sie und hält Carson als Schutzschild vor sich. Er glaubt, dass sie sein Leben nicht riskieren wird, doch Elektra stößt ein Schwert durch beide und mordet erneut.
Meinung:
Ich halte Rucka grundsätzlich für einen starken Autor, dementsprechend hatte ich mich auf diesen Run gefreut. Der beginnende Dreiteiler war dann auch ganz gut. Ich mochte die Darstellung von Elektra, die zwar eine Auftragskillerin ist, aber trotzdem einen Ehrenkodex hat und sich nicht an sinnloser Folter beteiligt, sind die Gründe dafür noch so nachvollziehbar.
Die vierte Ausgabe beginnt dann die eigentliche fortlaufende Handlung, bei der Elektra feststellen muss, dass sie keine Aufträge mehr erhält. Da Rucka ein fähiger Schreiber ist, akzeptiert man das tatsächlich, auch wenn ich es für unrealistisch halte, dass eine so fähige Assasine weltweit keine Jobs mehr bekommt. Ähnlich konstruiert fand ich dann auch Elektras drogenentzugähnlichen Zustand zu Beginn des nachfolgenden Fünfteilers. Es hätte durchaus noch zig Alternativen für sie gegeben, bspw. eine Arbeit bei SHIELD oder einer anderen Organisation, oder auch als Preiskämpferin. Wie gesagt erzählt Rucka das Ganze aber relativ glaubhaft, weil er es versteht eine gute Geschichte zu schreiben.
Der Fünfteiler ist dann recht spannend und teilweise echt hart mit anzuschauen, wenn Elektra psychisch zerstört wird. Das Ende fand ich allerdings eher problematisch. Dass es so dargestellt wird, dass Carson Elektra nur helfen wollte und sie das auch noch akzeptiert, finde ich angesichts der brutalen Methode geschmacklos und einen Fehlgriff.
Gut gefiel mir im Anschluss die Einführung von Drake als Gegenentwurf zu Stick und ihre Interaktion mit Elektra. Es wirkt tatsächlich so, als würde Elektra nun in bessere Bahnen kommen, leider zerstört der abschließende Fünfteiler dann wieder sämtlichen Fortschritt. Ich verstehe den Gedanken nach dem eigenen Run "aufzuräumen", dass hier aber sämtliche Nebenfiguren sterben und Elektra am Ende quasi wieder da ist, wo sie am Anfang stand, ist enttäuschend.
Zeichnerisch ist der Großteil des Run ganz ordentlich, nur der Gastzeichner für zwei Ausgaben gegen Ende (#19-20) war ein krasser Stilbruch in einen cartoonigeren Stil, der nicht zur Serie passt. Insgesamt ist der Run definitiv nichts Ruckas beste Arbeit, aber immer noch überzeugender, als die Runs so mancher anderer Autoren.
Fazit:
OK