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Alt 16.10.2023, 23:37   #1764  
God_W.
Captain Rezi
 
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Star Trek – Destiny (Collector’s Edition) (David Mack)

Das war sie also, die erfolgreichste Star Trek Romantrilogie aller Zeiten. In der Collector’s Edition, die im versilberten Hardcover daherkommt und alle drei Romane beinhaltet, immerhin 1.200 Seiten stark! Ein enormer Umfang und ja, auch wenn man den Brecher am Stück liest, ist es nachvollziehbar, weshalb die Reihe so gut ankam. Umfassend gesehen wird da schon sehr gute, wenn auch vielleicht nicht großartige Unterhaltung geboten. Gerade wenn man die drei Teile als Gesamtwerk liest bekommt man hie und da das Gefühl, dass gestreckt wurde, um wirklich drei Bücher voll zu bekommen, was für ein wenig Leerlauf sorgt, wenn auch nicht viel, und die etwas schematische Gesamtkonstruktion der Story tritt vermutlich deutlicher hervor, als wenn man sich die drei Bücher einzeln, mit einigem Abstand zwischen den einzelnen Bänden, zu Gemüte führt.

Das ist aber wirklich Kritik auf sehr hohem Niveau, denn erstens gelingt es dem Autoren die Borg, (fast) unser aller Lieblings-Bösewichte aus dem Trek-Universum endlich mal wieder als wahrlich bedrohliche Gegenspieler darzustellen und zweitens funktioniert auch die Cross-Over-Verquickung all der beliebten Crews und Charaktere außerordentlich gut, was bei der Fülle an Personen sicher keine einfache Aufgabe war.

Mir persönlich haben die Szenen mit Worf und Ezri Dax ausgesprochen gut gefallen, vor allem die Entwicklung letzterer, jetzt als Captain, und ihre Diskussionen mit Picard waren stark. Stark im Fokus war neben Picard und der Enterprise natürlich auch die Titan, wobei mir das Gefühlsgeplänkel mit Riker und Troi teilweise etwas over the Top war, der Rest aber durchaus spannend. Die Szenen in der fernen Vergangenheit konnten mich nicht so packen und ich war immer froh, wenn wir wieder in „hier und jetzt“ angekommen waren. Bei solchen auf mehreren Ebenen und mit mehreren Gruppen spielenden Erzählungen ist es aber ja immer so, dass man sich auf bestimmte Passagen mehr freut, als auf andere (bei Martins Lied von Eis und Feuer war das ganz extrem).

Auch wenn ich „Die Gesetze der Föderation“ ein klein wenig verteufelt hatte muss ich sagen, dass es hier dann doch ganz schön war, die Präsidentin Bacco schon zu kennen und, wie sie hier ihre diplomatischen Fähigkeiten im Stil einer abgeklärten Pokerspielerin zum Einsatz bringt, ist schon großes Kino und sehr spaßig. „Die neue Grenze“ habe ich nie gelesen, wenn auch eine Zeit lang gesammelt jedoch nie die Zeit gefunden. Dass es sich Mack nicht nehmen lässt auch der Excalibur unter Cpt. Calhoun einen heldenhaften kleinen Auftritt zu verschaffen ist schon schöner Fan-Service, von dem es by the way in der ganzen Trilogie reichlich zu finden gibt.

Insgesamt also ein actiongeladener und äußerst unterhaltsamer Rundumschlag durch das Star Trek Universum. Trotz einiger weniger Schwächen eine klare Empfehlung für alle Fans. Der große Erfolg ist absolut verdient und nachvollziehbar.

8,5/10

VG, God_W.
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