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Alt 24.09.2023, 19:13   #5482  
michidiers
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Shangri La







Text und Zeichnungen: Mathieu Bablet


Klappentext: In der Zukunft einer unbewohnbar gewordenen Erde leben die Menschen auf einer riesigen Raumstation, auf der ein perfekter Kreislauf ihr Leben bestimmt: Der Konzern Tianzhu kümmert sich um jedes ihrer Bedürfnisse, von Nahrung und Unterkunft, Arbeit, Fitness bis hin zur Unterhaltung. Von einigen Querdenkern abgesehen ist diese Gesellschaft so perfekt, dass die Menschen sich bald zu Göttern erheben könnten, indem sie mit gefährlichen Versuchen mit Antimaterie Leben aus dem Nichts zur erschaffen versuchen. In Shangri-La, einer der freundlicheren Gegenden auf Titan, soll in einigen Jahren das Buch Genesis neu geschrieben werden. Ein - Tianzhu sei Dank – mutiger Plan, wären da nicht diese lästigen Querdenker...
Konsumkapitalismus, Genmanipulation, Xenophobie, Zeitparadoxien - Mathieu Bablet vereint in »Shangri-La« alle Themen, die das Herz von Science-Fiction-Fans höher schlagen lassen. Bei allem Futurismus verliert er jedoch nie den Bezug zu unserer Lebensrealität und reichert seinen farbenfrohen Cocktail mit augenzwinkernden Querverweise auf die Popkultur an - vom iPhone-Hype bis zum Katzen-Meme.


Puh, was für eine Lektüre auf -221- Comicseiten im Überformat und im Hardcover gebunden! Sie garantierte mir eine knappe Woche echtes Lesevergnügen, das inhaltlich und visuell auf höchstem Niveau war und mit einer bis zum Schluss dramatischen und spannenden Story überzeugte. Inhaltlich ist die sowohl epische, als auch sehr kritische SF-Story zwischen 2001 – Odysee im Weltall und Orwells 1984 anzusiedeln. Sie lässt einen auch lange nach der Lektüre tief beeindruckt zurück.
Einzig irritiert hat mich die Darstellung der Gesichter der Mitwirkenden. So detailliert und farblich brillant die Dekore, Raumanzüge, Stationen und Maschinen dargestellt sind, so holzschnittartig sind die Gesichter geraten. Ansonsten gibt es absolut nichts zu meckern. Auf dem SF Comicmarkt ist m. E. derzeit wohl kaum etwas zu kaufen, was qualitativ an dieses Werk heranreicht.


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