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Alt 11.08.2022, 01:37   #121  
gbg
mehr als ein "Geist"
 
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Die vermeintlich fehlenden Zeichnungen sind alle im ZGF. Lang hätte sich das als Kurator gar nicht erlauben können, irgendetwas "zu klemmen", wie durch berufenen Munde sofort behauptet wurde.

In einer Podiums Diskussion bei der ersten Ausstellung Abenteuer Wissenskosmos war auch Lindner dabei, dort hab ich ihn erstmals kennen gelernt. Er war ein Freund Götzes. Weil Götze für das ZGF Arbeiten gefertigt hatte. Daher kannten sie sich.
Hegen hatte zu dieser Ausstellung sein ok gegeben und direkt nach Ausstellungsstücken aus Hegens Archiv wurde so gar nicht gefragt. 80 % der Exponate waren von mir. Die 3D-Figuren und die übergroßen Bilder hatten sie speziell für die Ausstellung anfertigen lassen.
Erst nach dieser Ausstellung (Hegen hatte auch den Ausstellungskatalog und die darin befindlichen Bilder genehmigt) kam der Kontakt über Peter lang zu Stande. Er rief mich nämlich an, dass er einen Termin beim Hegen hätte, leider war ich zu der Zeit in Madeira und konnte so kurzfristig nicht dabei sein. Das grämt mich heute noch.

Die komplette Fotoserie von dem Besuch habe ich. Es waren dort Lang-Götze-Lindner und Kahlau. Frau Kahlau behauptete immer, es würde kein Archiv geben, aber ich war anderer Meinung, was sich dann ja bestätigte. Nur von der Fülle war ich überrascht. An Hand der Fotos konnte ich schon einiges einordnen, da alle anderen Anwesenden dazu nicht viel sagen konnten. Schon dort hatte ich Fragen für Peter Lang parat, die er Hegen stellen sollte.
Gerade die Konzipierung und Archiv-Recherche hätte mich interessiert. Auch das Hegen-Buch-Archiv wurde teilweise abgelichtet. Das hilft heute bei der Einordnung ungemein.

Die zeitliche Abfolge des Zerwürfnisses ist mir nicht mehr erinnerlich.
Als die Ausstellung kurz zuvor auch im ZGF gezeigt wurde, war Hegen dort, der Kontakt kam über Götze und Lang zustande.
Und dann, so muss man es wohl sagen, nahm das ZGF die dominierende Stellung dazu ein, obwohl nun eben auch Originale für die Ausstellung verfügbar waren und Hegen die auch bereitwillig gab. Wichtig war für ihn, deshalb auch die große Anzahl an Figurinen, dass seine Frau erstmals als wichtige Mitarbeiterin benannt wurde. Das war für Hegen das Wichtigste.
In der Zwischenzeit wurde ohne direktes Wissen, der Deal mit dem Vorlass eingefädelt.

In einer Art Geheimniskrämerei. Ich glaube Hegen hat das gar nicht überblickt, wer mit wem was zu tun hatte. Für ihn war Götze/Lang und Lindner/ZGF ein und dieselbe Ausstellungs-Institution.

Für die Schmalkaldener Ausstellung stelle er erstmals 31 Zeichnungen zu Verfügung. Ordentlich gelistet und versichert, so wie sie es mit allen Exponaten (auch mit meinen) immer gemacht hatten.

Zur Ausstellungseröffnung gab es einen großen Presseartikel, der eben diese Neuigkeit: Der Meister öffnet sein Archiv, was sich die Aussteller exklusiv vorbehielten. Das ZGF wollte aber, das sie die Neuigkeit als erste verbreiten dürfen, was schon zu Unstimmigkeiten führte.

Erst wenn der Schenkungsvertrag unterzeichnet war, wollte man diese Neuigkeit mitteilen.
Lang und Götze waren da eben schneller, da sie ja die Hegen-Quelle auftaten und es nicht einsahen, diese Geheimniskrämerei mitzutragen. Sie wollten ihre Ausstellung mit Originalen schmücken und nicht noch Tage warten, ehe sich das ZGF bequemte.

Die 2. Unstimmigkeit, die dann zum Bruch führte, war eben der oben genannte Hinweis: Als die Zeichnungen, die auch fürs ZGF bestimmt waren, nicht auftauchten, die beiden hätten sie sich "geklemmt". Das war dann zu viel der unhaltbaren Beschuldigungen. es kam zum Bruch Gö/La. Lindner und ZGF.

Die Leihgaben wurden nach der Schmalkaldener Ausstellung ordentlich an Hegen zurückgegeben. Meine Exponate erhielt ich ebenfalls mit einer Spedition und dem Nachweis, der Unterschrift, dass ich sie erhalten habe. Hegen bekam seine ebenso zurück.

Was dann passierte, lässt sich nur vermuten. Jedenfalls tauchten diese im Vorlass nicht auf. Sie konnten also zunächst nicht ins ZGF geschafft werden. Entweder hatte Hegen den Empfang "vergessen" und die Zeichnungen irgendwo hingelegt und sie waren in einem anderen Stapel "untergegangen"? Jedenfalls waren sie nicht auffindbar. Diesen Umstand konnte man nun natürlich geschickt auch Hegen verklickern, der ja mit Samthandschuhen angefasst wurde und sich natürlich dann der Meinung anschloss.
Dadurch kamen beide in Misskredit. Ja und so entwickelte sich die ganze Sache mit einem faden Beigeschmack.
Jedenfalls tauchten die Zeichnungen-Figurinen wieder auf, wie man ja im ZGF-Archiv nachschauen kann. Man beredete noch die Sache und entschuldigte sich angeblich auch, aber die Sache war zerbrochen und Hegen eben misstrauisch, wie er es die Jahre zuvor auch war.

Damit war auch das Ausstellungskonzept von Götze/Lang obsolet, da ja nun Originale und weitere Modelle vorhanden waren, die aber für ihre Ausstellungen nicht zu Verfügung standen. Deshalb stampften sie nach der Berliner Ausstellung die ganze Sache ein.

Das ZGF sprang in die Bresche, hatte ja auch alles und die "Große Ausstellung" konnte konzipiert werden.

Geändert von gbg (11.08.2022 um 01:45 Uhr)
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