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Alt 08.08.2022, 23:51   #70  
gbg
mehr als ein "Geist"
 
Benutzerbild von gbg
 
Ort: Börde
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Ich denke und habe es auch schon oft gesagt, es wird eher die "kreative Müdigkeit" gewesen sein. Der Umstand des "Selbstständigen" in der DDR ebenso.

Außerdem mochte Hegen privat nicht gern als der "Bildergeschichten-Erzähler" gesehen werden,(geht aus einem Brief hervor) denn das Mosaik war eher doch für Kinder konzipiert.

Er orientierte sich natürlich auch an seinen Cousin Joseph. Er, der Hannes war eben nur Mosaik-Zeichner. Ein klein wenig "Minderwertigkeitsgefühl" gegenüber den wahren Künstlern, wird dort schon mitgeschwungen sein. Ums Geld ging es nicht, aber die große Kunst, durfte schon etwas näher kommen.
Deshalb auch der Versuch, größere Sachen zu machen, eben Bildbände oder ähnliches. da hat man ihn nach dem Prozess "geschnitten" Außer ein paar Diaserien ist nichts weiter erschienen. Das ist schon bitter. Zu Ausstellungen wurde auch wenig nach seinen "Werken" nachgefragt. Einzig Edith zeichnete weiter ihre Bühnenbilder und Kostüme.

Leider ist das restliche Werk, außerhalb von Mosaik praktisch unbekannt. Schöne großformatige Zeichnungen, schnell hingeworfenen Entwürfe, die einer weiteren Ausarbeitung harrten, mal mehr mal weniger farblich untermalt.

Er hat unglaublich viel gezeichnet, aber er war und blieb ein klassischer Karikaturist, der eine beliebte Bildergeschichte entworfen hat.

Er hat damals in seiner Karikaturistenzeit viel experimentiert, teilweise mit Fotocollagen, hat auch viel gefilmt und fotografiert und daraus seine Bilder kreiert.
Schönes, etwas späteres Beispiel sind die Zeichnungen zum Karneval in Venedig. (1990er Jahre)
Dazu gibt es eine Fotoserie seiner Frau, die Inspiration für diese Bilder wurden.

Leider und da sind wir beim Ausgangspunkt des Threads: All diese Sachen hätte Hegen, wenn man ihn danach gefragt hätte, sicher auch noch mal aus seiner Sicht erzählt.
Einiges ist bekannt und wurde aufgeschrieben, aber der "innere Hegen", ist weitgehend unbekannt und erschließt sich im Nachhinein erst durch Briefe, Fotos und seiner Bibliothek.

Ja und Fragen kann man nun zwar stellen, aber sie werden "antwortlich" rein spekulativer Natur sein.
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