Pharao 1 – Todestrank aus der Hölle
Aus einem Labor wurde das Halluzinogen AZW4 gestohlen. Diese Droge ist in der Lage Menschen in Raserei zu versetzen. In Manaus gab es einen Zwischenfall, der vermuten lässt, dass die Organisation Anti an die Substanz gelangt ist. Pharao, Spitzenagent von COBRA, wird auf den Fall angesetzt und reist nach Brasilien.
Dort im Aztek-Hotel bleibt er nicht lange unerkannt. Mit einem Blasrohr wird ein Attentat auf ihn verübt und als ihn Fremde fortbringen wollen tritt seine Kollegin Crystal auf den Plan. Ihre Entführer sterben nach einer Dosis AZW4, gegen das die beiden Agenten immun sind, und Pharao und Crystal erhalten Kontakt zum Hotelbesitzer Max Karados, der ebenfalls ein Casino betreibt.
Dessen Männer waren es, die beide fortbringen wollten und offensichtlich gibt es keine Verbindung zur Organisation Anti. Im Casino kommt es zu einer weiteren Kontaktaufnahme. Doch bevor Pharao mehr erfahren kann wird auf seinen Kontaktmann ein Anschlag mit AZW4 verübt und dieser kommt um.
Am folgenden Abend sind Pharao und Crystal zu einer Gala eingeladen. Die gerät jedoch völlig außer Kontrolle als auch dort das Halluzinogen die Besucher zur Raserei bringt. Offensichtlich sieht K, der Anführer der Organisation Anti in Karados einen Konkurrenten und versucht diesen gemeinsam mit den Agenten von COBRA zu beseitigen.
In der Folge verschlägt es die beiden in die Goldgräberstadt Santarém. Dort kommt es zum Showdown und Pharao muss erkennen, dass er es nicht nur mit einem Gegner zu tun hat...
Alles muss ich ja nicht ausplaudern...
Das war nun also der erste Pharao-Band und ich gehöre zu denen, die voller Vorfreude auf die Neuveröffentlichung gespannt waren. Mein Interesse begründete sich allerdings allein auf den Zeichner Hulet, der mit dem von ihm verfassten L´Etat morbide Eindruck auf den jungen LaLe machte.
Und so habe ich optisch nichts an dieser Nummer auszusetzen, die ich mal als klassischen franko-belgischen Standard einordnen würde.
Die Story allerdings ist – ich muss das leider so deutlich sagen – übelster Pulp. Und dem Pulp tue ich damit Unrecht. Wenn man mir mit Substanzen kommt, die man AZW4 nennt (dann doch lieber den titelgebenden Todestrank aus der Hölle) oder einem Gegenspieler im Hintergrund, der sich als Täuschungsmanöver mit Personen umgibt, deren Nachnamen mit demselben Buchstaben wie der seine beginnen, hier ist es das „K“, dann fühle ich mich außerhalb eines Funnies leicht veräppelt.
Ein weiterer Schwachpunkt sind für mich die Szenen im Hauptquartier von COBRA. Handlungen und Dialoge wirken so seltsam falsch und aufgesetzt. Kaum vorstellbar, dass die vom selben Autor stammen, den man für seine Arbeiten an Rick Master kennt.
Größtes Manko ist für mich in diesem Abenteuer aber der Titelheld. An Pharao gibt es absolut nichts, dass diesen auch nur ansatzweise sympathisch rüberkommen lässt oder dass im Leser so etwas wie den Wunsch einer Identifikation mit der Figur aufkommen lässt.
Wenn ich etwas Positives neben den Zeichnungen anmerken wollte, dann dass ich den fünften Band bereits gelesen habe und dieser inhaltlich sehr viel besser geraten ist.
Von daher werde ich dranbleiben und hoffe, dass das Niveau des fünften Bandes nicht erst mit diesem erreicht wird.