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Alt 01.10.2021, 20:55   #195  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 19 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin:
Oktober 1972 / 2019

Story-Titel: Falken der See!

Original-Storytitel: Hawks from the Sea!

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Dan Adkins

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Barry Smith ist zurück, für wenigstens noch fünf weitere Ausgaben. Danach hat er meines Wissens „Conan“ nie wieder gezeichnet. Die folgenden Ausgaben spielen sich alle vor dem Hintergrund von Konflikten am Meer Vilayet ab, einem großen See in der Art des Aralsees. Hier wird bald die Kriegerin Red Sonja auftauchen, die später ihre eigene Heftserie erhielt. Mir ist an diesem Heft aufgefallen, daß das Inking von Dan Adkins im Verlauf immer schlechter wird. Vielleicht hat auch Smith die hinteren Seiten selbst geinkt, oder es lagen keine guten Druckvorlagen vor. Insgesamt zeichnet Smith aber wieder mit großer Akribie, und sowohl das Kriegsschiff, auf dem Conan sich befindet, als auch die Stadt Makkalet, die mit seiner Mithilfe angegriffen wird, sind bemerkenswert detailreich und realistisch gestaltet.

Die Story ist zwar intensiv, behandelt aber wieder mal altbekannte Themen. Mir ist es nicht gelungen herauszufinden, ob es sich um eine Originalvorlage von Howard handelt. Ich könnte mir vorstellen, daß Roy Thomas eine Art Einleitung zu einer Howard-Story verfaßt hat. Conan hat sich wieder mal, zusammen mit dem Rotbart Fafnir, als Söldner verdingt, so scheint es. Wie die beiden genau auf das turanische Schiff gekommen sind, erfährt der Leser jedoch nicht. Es kommt zum Streit, weil ein Besatzungsmitglied einen Götzen am Mast befestigt und Conan deutlich seine Verachtung für die Holzfigur zeigt. Conan wirft den aufgebrachten Soldaten ins Meer, und nur knapp kann der vor den Haien gerettet werden. Bei passender Gelegenheit will er sich rächen.

Es wird berichtet, warum die Turanier Makkalet angreifen, aber Conan interessiert sich nur für eines: Beute. In der Stadt gibt es einen Hohepriester, der eine Zombiearmee gegen die Angreifer aussendet. Wir lernen auch einen König und seine Frau kennen, aber er ist schwach und überläßt die Verteidigung der Stadt ganz dem Magier in seiner dunklen Kutte. Conan erkennt, daß nur einer der Zombies eigenes Leben besitzt. Nachdem er ihn mit einem Streitkolben umgehauen hat, weicht die Lebensenergie aus den übrigen Zombiekriegern. Fafnir ist von einem Pfeil getroffen worden. Conan denkt an seinen einstigen Waffenbruder Burgun (der aufgehängt wurde, ohne daß Conan eingriff – siehe „Conan“ # 10) und versucht, ihn von der Stadtmauer zu bergen, aber Fafnir stürzt ins Meer (wie’s aussieht). Die Erstürmung der Stadt wird abgebrochen; nun soll sie belagert werden. – Fortsetzung folgt.

Die Story weist ein paar für ein Comic Book recht grausame Szenen auf. Sie ist spannend und zieht den Leser unwiderstehlich ins Geschehen hinein, hat aber wenig Esprit. Wie die Zombiearmee ausgeschaltet wird, hätte vielleicht mehr hergegeben, hätten sich Thomas und Smith auf diesen Aspekt konzentriert. Mal sehen, wie es weitergeht.
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