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Alt 11.09.2021, 22:05   #168  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 14 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: März 1972 / 1979 (?) / 2019

Story-Titel: Ein Schwert namens Sturmbringer!

Original-Storytitel: A Sword called Stormbringer!

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Sal Buscema

Text: Roy Thomas, Michael Moorcock, James Cawthorn

Übersetzung: Michael Strittmatter

Nach John Jakes holt sich Roy Thomas nun Michael Moorcock als Ideengeber. Moorcock ist mir eher ein Begriff, vor allem als Herausgeber des britischen New-Wave-SF-Magazins „New Worlds“ in den 1960er Jahren. Selbst schrieb er eher Fantasy und läßt hier auch seinen Helden Elric von Melnibone als Gaststar auftreten, obwohl der in Conans Welt eigentlich nichts zu suchen hat. Weil das angebotene Honorar, wie Thomas schreibt, sehr niedrig war, wurde das Skript hauptsächlich von Moorcocks Mitarbeiter James Cawthorn verfaßt. Thomas mußte dieses Skript nach eigener Aussage vereinfachen, um es den Erfordernissen eines Comics anzupassen. Dabei hatte Moorcock in England auch Comics getextet. Daß die „Conan“-Ausgabe für Februar 1972 ausfiel, lag wohl an Barry Smith, der inzwischen zu viel zu tun hatte, um jeden Monat ein „Conan“-Abenteuer zeichnen zu können. Diese Ausgabe hatte 21 Seiten. Es findet sich nun in jedem Heft ein ganzseitiges Panel, das den Zeichnern zugestanden wurde, um ihre Seiten schneller zu schaffen

Auch wenn Thomas die Texte seiner Gastautoren überarbeitete, ist ihr Einfluß doch deutlich zu spüren. Bei Jakes wurde die Story härter und körperlicher. Die vorliegende Episode wiederum ist so angefüllt mit Mystik und Magie, wie es Robert E. Howard sicher nie eingefallen wäre. Ich persönlich finde diese stilistischen Unterschiede aber reizvoll. Nun haben wir es bei „Sturmbringer“ mit dem ersten Teil eines Zweiteilers zu tun, und trotz des Eingreifens von Thomas ist die Story ziemlich kompliziert. Deshalb will ich sie erst beim nächsten Mal referieren. Vorerst nur die Grundzüge: Zunächst trifft Conan den Zauberer und seine Tochter aus Heft # 5 wieder – sie verwandelte sich damals zeitweise in einen Tiger. Der Magier setzt Conan auf die goldene, doch in einem See versunkene Stadt Yagala an. Der Barbar bricht gemeinsam mit dem Töchterchen auf, begegnet aber bald Elric, und wie vom Superheldenmetier gewohnt, bekämpfen sich beide erstmal. Gemeinsam müssen sie dann gegen eine Zombiearmee bestehen. Anschließend verbünden sie sich und ziehen weiter zur Stadt Yagala.

In dieser Ausgabe sind mir ein paar Eigenheiten von Barry Smith aufgefallen, die ihm bei mir Minuspunkte einbringen. Seine Frauen sehen immer ziemlich ähnlich aus. Zephra, die einstige Tigerfrau, wäre wohl nicht zu erkennen gewesen, wenn sie nicht einen Dialog bekommen hätte, der erklärt, wo sie bei „Conan“ schon einmal auftauchte. Männer wie Frauen zeichnet Smith gern mit eng zusammenliegenden Augen und grotesk kleinen Nasen. Gewöhnungsbedürftig für Elric-Fans ist auch, daß er dem Helden eine lächerliche Zipfelmütze verpaßt. Smith dachte wohl an die Mütze eines Zauberers wie Disneys Merlin. Aber insgesamt verwendet er auf sein Artwork wieder deutlich mehr Mühe, als das in Marvel-Comicheften üblich ist, und es sieht auch überwiegend gut aus. Ein abschließendes Urteil folgt – wie gesagt – beim nächsten Mal.
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