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Alt 24.10.2020, 15:02   #647  
Peter L. Opmann
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Hier haben wir ein frühes Beispiel für ein Storymuster, das in den 1970er Jahren bis zum Exzeß wiederholt worden ist: Die Helden werden von ihren Supergegnern überwältigt, durch eine mehr oder weniger ausgeklügelte Apparatur festgehalten und hören sich deren Welteroberungspläne an, bevor es ihnen gelingt, sich zu befreien und den Spieß umzudrehen. Ich meine, daß an diesen Storys auch Sal Buscema als Zeichner überdurchschnittlich oft beteiligt war (zum Beispiel in „Marvel Team-up“). Sie waren also offenbar bei den Lesern recht beliebt. Oder sie ließen sich ohne großen Aufwand raushauen und trafen bei den Fans zumindest nicht auf größere Proteste. Hier wirkt das Ganze noch recht neu und wird zudem durch die Maskerade von Nick Fury, der Zodiac infiltriert, etwas interessanter. Was es nun mit den drei verschwundenen Politikern auf sich hat, bleibt vorläufig unklar, oder?

Das Splashpanel ist in meinen Augen an „Spirit“ von Will Eisner angelehnt, der freilich den Titelschriftzug kunstvoller ins Eröffnungsbild eingebaut hat. Daß die Zodiac-Leute nichts können, habe ich beim ersten Lesen eigentlich nicht gedacht; es bleibt freilich offen, was für eine Waffe der „Schlüssel des Zodiac“ genau ist. Roy Thomas stellt hier auch den neuen Captain Marvel vor, der mit Rick Jones seine Atome tauscht, und Jones ist diesmal der Rächer, den niemand auf der Rechnung hatte. Nebenbei scheint auch Bullseye (von dem ich allerdings nur gehört habe) hier seinen ersten Auftritt zu haben. Witzig finde ich den ganzseitig dargestellten Rächer-Konferenzraum mit einem Extrasessel für Goliath, der allerdings gar keine feste Standardgröße hat. Zudem muß Stark Industries vermutlich immer wieder Stühle nachliefern – angesichts der häufigen Besetzungswechsel und Neuaufnahmen bei den Rächern.

Zur Grafik: Hier taucht die Doppelseite wieder auf. Sal Buscema verwendet ansonsten eher kleine Panels, da die Geschichte offenbar doch nicht mit ein paar Bildern erzählt ist. Ich finde, daß er sich hier etwas von seinem Bruder John abnabelt und zu einer eigenen grafischen Handschrift kommt. Damit avanciert er aber noch lange nicht zu einem Lieblingszeichner von mir, denn sein Artwork wirkt auf mich bei allem Können schematisch und ein bißchen seelenlos. Da steckt sicher kein Herzblut drin. Letzte Anmerkung: „Boris Vladoff“, der geheimnisvolle Übersetzer, wird in diesem Heft zu „Brother Hu“, ein starkes Indiz dafür, daß sich hinter beiden Hartmut Huff verbirgt.
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