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Alt 25.05.2020, 19:27   #20  
Peter L. Opmann
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Die Einleitung von Servalan hat mich angeregt, auch noch etwas über meine Fernseh-/Kino-Sozialisation zu erzählen:

An meinen ersten Kinofilm kann ich mich noch erinnern (das wird underduck interessieren), nämlich „Bernard und Bianca“ (1977). Das war Kino als Jahrmarktsvergnügen – das Flattern des Albatros ist mir am meisten im Gedächtnis geblieben. Um 1980 hatte ich dann das Problem, daß ich für einige Filme, die ich gern gesehen hätte, zu jung war. John-Carpenter-Filme zum Beispiel habe ich erst Mitte der 80er Jahre bei Freunden auf Video gesehen („Anschlag bei Nacht“, „Die Klapperschlange“). Ein Film, der mich wegen seines Realitätsbezugs gepackt hat, war „Vermißt“ von Costa-Gavras (1982), obwohl Hans C. Blumenberg in der „Zeit“ über ihn schrieb: „In ,Missing‘ enthüllt er jetzt, wie die Amerikaner am Coup gegen Allende beteiligt waren. Ich stelle mir vor, daß Costa-Gavras für ,Missing‘ in Cannes einen Preis gewinnen wird. Dafür wird schon der amerikanische Konzern sorgen, der ,Missing‘ weltweit vertreibt.“ Mich hat der Film trotzdem redlich empört.

Viel ins Kino gegangen bin ich erst ab etwa 1985. Aber Fernsehen war, jedenfalls als ich unter 16 war, kein rechter Ersatz. Meine Eltern haben genau darauf geachtet, daß ich nicht zu viel fernsah. Ich mußte lange um 20 Uhr ins Bett – vielleicht war das auch besser so, als ich etwa 12 war. Also sah ich meist die Vorabendserien. Die erste Serie, die ich liebte, war „Tarzan“ mit Ron Ely. Dann natürlich das Übliche: „Bonanza“, „Daktari“, „Raumschiff Enterprise“, „Die Waltons“, „Das Haus am Eaton Place“, Zeichentrickserien (auch „Schweinchen Dick“, das Jugendschützer bald absetzen ließen). Dunkel kann ich mich auch an Sachen wie „Minimax“ oder „Immer wenn er Pillen nahm“ erinnern. Über die Jahre ist da doch viel zusammengekommen. Shows gehörten auch dazu. Später habe ich das Fernsehen hauptsächlich benutzt, um möglichst viel von der Filmgeschichte mitzubekommen. Ich habe mich bemüht, mir alle Spielfilme anzusehen, die irgendwie interessant zu sein schienen. Und ich rede auch von der Zeit, als es nur drei Programme gab. Meine Oma, die mit im Haus wohnte, hatte allerdings schon früh einen Farbfernseher.
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