Großstadtrevier Staffel 22 Episode 3 (Folge 259) "Der Straßenmusikant" (Studio Hamburg für Das Erste 2008), Drehbuch: Felix Huby und Birgit Maiwald, Regie: Guido Pieters, 48 min
Als eines Tages Dirk Matthies' einstige Deutschlehrerin, Frau Dr. Viola Risse, auf dem 14. Revier aufkreuzt, sind beide Seiten erstaunt. Die alte Dame hat den Briet kaum auf der Seite der Gesetzeshüter erwartet, geschweige denn als Revierleiter. Sie ist gekommen, weil ihr in irgendeinem Geschäft ein falscher 50-Euro-Schein untergejubelt worden sei, und nun erhofft sie sich Rat.
Im Büro von Dirk Matthies wird die Blüte untersucht: Sie wurde auf altmodische Weise mit Druckplatten sorgfältig hergestellt, allerdings sind dem Fälscher einige Fehler unterlaufen. Der Abstand zwischen Sizilien und der italienischen Stiefelspitze ist zu groß, außerdem sind Papier und Silberstreifen mangelhaft. Nachdem Dr. Risse das Revier verlassen hat, erfahren die Anwesenden von Dirk Matthies, daß morgen ein Faltblatt des LKA eintrifft, in dem vor Blüten gewarnt wird.
Dr. Risse lebt mit Herwarth Meider zusammen, Dirks altem Zeichenlehrer. Meider sitzt fleißig über den Druckplatten, korrigiert seine Fehler und druckt seine Blüten einzeln per Hand. Unterdessen folgen die Zivilfahnder Harry Möller und Henning Schulz der Spur der Blüten.
Meider fürchtet aufzufliegen, wird jedoch ständig von Dr. Risse angetrieben, weitere Fälschungen zu produzieren. Ohne ihre Fälschungen wären sie nie nach New York, Istanbul und in die Toskana gekommen - und es gibt doch noch so viele Orte, wo sie nicht waren.
Ihre falschen Fünfziger verscherbeln sie für je einen Zwanziger auf einer Parkbank an andere Rentner. Danach verjubeln sie ihr Geld auf einer ausgiebigen Shoppingtour, bevor sie angeheitert heimkehren.
Als Dirk von Harry und Henning erfährt, mit wem Dr. Risse zusammenlebt, wird er hellhörig. Weil sich Herwarth Meider für Druckkünste wie "Steindruck, Kupfertiefdruck, Linolschnitt" begeisterte, trug er den Spitznamen der alte Kupferstecher. Der Fall wird Chefsache.
Mit dem 100-Euro-Schein plant er sein Meisterstück. Die erste Blüte kommt gerade frisch aus der Druckerpresse, als Dirk Matthies unangemeldet vor der Tür steht. Obwohl Meider die Utensilien rasch beiseite schafft, hat Matthies leichtes Spiel. Er nimmt Meider seinen Hunderter ab und nimmt ihn sorgfältig unter die Lupe.
Spitzfindig fragt er die beiden, ob es einen neuen EZB-Präsidenten gäbe. Dann weist er Dr. Risse auf den Schriftzug hin. Dort steht ihr Name. Herwarth Meider hatte das als Liebeserkläung gemeint. Meiders grüne Finger überführen die beiden.
Auf der Wache belehrt Matthies die beiden und bringt ihnen bei, daß es sich keineswegs um ein Kavalierdelikt handelt. Dr. Risse hat ordentlich Buch geführt: Ihre 478 Blüten hatten einen Gesamtwert von 23.900 Euro, für die sie 9.650 echte Euro bekamen. Nachdem alles geklärt ist, möchten die beiden alten Lehrer gehen, doch Dirk Matthies muß sie vorläufig festnehmen.
Dr. Viola Risse ist empört und schimpft wie ein Rohrspatz, als sie abgeführt wird.
Der zweite Fall, die Titelstory, dreht sich ebenfalls darum, wie sich Berufliches und Persönliches vermischen. Die Innendienstlerin Nicole Becker (gespielt von der Violinistin Sophie Moser) trifft ihren alten Musiklehrer Sven Kornmüller wieder, der als Straßenmusikant vor der Musikschule musiziert, aus der er von seiner Ehefrau Dorothee hinausgeworfen wurde. Wegen ihrer gemeinsamen Tochter Nina eskaliert der Konflikt.