Leo Baxendale (27. Oktober 1930 – 23. April 2017)
Die Trauer reicht im Vereinigten Königreich weit über die Comicszene hinaus: Die Suchmaschine G. spuckt als Ergebnis der letzten 24 Stunden um die 1.850 Ergebnisse aus.
Großbritannien hat mit diesem Titanen der Comickunst eine nationale Institution verloren, die über Jahrzehnte Generationen geprägt hat.
Dabei führte Baxendales Weg auf Umwegen zum Comic.
Nachdem er seinen Abschluß am Preston Catholic College gemacht hatte, entwarf er Logos für die Leyland Paint and Varnish Company, zeichnete dann während seines Wehrdienstes bei der RAF und entwarf für die
Lancashire Evening Post Anzeigen sowie Cartoons zu sportlichen Ereignissen.
Erst als ihm sein jüngerer Bruder die Zeitschrift
The Beano unter die Nase hielt, fing er Feuer.
Die 1938 gegründete Kinderzeitschrift
The Beano (D. C. Thomson & Co.) hatte damals schon etwas Staub angesetzt. 1952 besserte er sein Gehalt auf, indem er als Freelancer für DC Thomson arbeitete. Seine Comics fanden ein begeistertes Publikum, und so wurde aus der Nebentätigkeit allmählich sein Hauptberuf. Erst 1992 setzte er sich zur Ruhe.
Seine Serien und Figuren
Little Plum,
Minnie the Minx (eine weibliche Version des urbritischen
Dennis the Menace!),
The Three Bears und
The Bash Street Kids modernisierten
The Beano, bis ihm die Arbeit über den Kopf wuchs und er DC Thomson 1962 erbittert verließ.
In den nächsten Dekaden zeichnete er für die wichtigsten Verlage: DC Thomson, Odhams Press, Fleetway (IPC Magazine) und 1992 für die Zeitung
The Guardian.
2013 adelten die British Comics Awards sein Lebenswerk, als sie ihn in die Hall of Fame aufnahmen. Nach Raymond Briggs 2012 war Baxendale der Zweite in diesem Comicolymp.
Am Sonntag erlag er mit 86 Jahren einem Krebsleiden.
R.I.P., Leo Baxendale!
Quellen:
The Times,
The National,
The Beat of Comics Culture,
downthetubes,
For Reading Addicts,
The Strout News & Journal