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Alt 13.11.2014, 17:04   #527  
Aaricia
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Der "Vater" der Digedags: Hannes Hegen ist tot

Zitat:
Drei kleine Gestalten waren die Helden des "Mosaik": Dig, Dag und Digedag. Bis heute genießen sie Kultstatus. Gegründet wurde das einzige Comicheft der DDR von Hannes Hegen. Nun stirbt der Erfinder der Figuren mit 89 Jahren.

Hannes Hegen, der Erfinder des beliebten DDR-Comic-Heftes "Mosaik", ist tot. Er starb bereits am 8. November im Alter von 89 Jahren in Berlin, wie der Verleger Mark Lehmstedt in Leipzig mitteilte.

Johannes Hegenbarth - so sein eigentlicher Name - hatte für das "Mosaik" die drei kleinen Helden Dig, Dag und Digedag geschaffen. Er schickte sie nach Amerika, in den Weltraum und zu Ritter Runkel - und ermöglichte den DDR-Bürgern so kleine Fluchten aus ihrem Alltag. Hegen habe zuletzt seit einem schweren Sturz in einem Pflegeheim gelebt, berichtete das "Neue Deutschland".

Das "Mosaik" wurde 1955 gegründet, um in der DDR westlichen Comiczeitschriften, die als Schmutz und Schund angesehen wurden, etwas entgegensetzen zu können. Hegen erfand dazu die Haupt- sowie viele andere Figuren, an denen er die Rechte behielt. Später holte er mit Lothar Dräger einen Autoren an Bord, der fortan für die meisten Geschichten zuständig war.
Hefte waren stets ausverkauft

Das Heft war äußerst erfolgreich, schwer zu bekommen und offiziell stets ausverkauft. Dennoch bildete sich schnell eine große Fangemeinde, die dafür sorgte, dass das Heft für den Verlag Junge Welt zur wichtigsten Einnahmequelle wurde. Bis heute erzielen die frühen Ausgaben hohe Sammlerpreise. Die Erstausgabe von Dezember 1955 kostet in gutem Zustand mehrere Tausend Euro.
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1974 kündigte Hegen allerdings den Vertrag, nachdem seine Forderungen nach mehr Geld abgelehnt worden war. Damit konnte der Verlag die Hauptfiguren nicht mehr verwenden, wohl aber den Titel "Mosaik", dessen Rechte er besaß. Zu den neuen Helden des Comics wurden ab Januar 1976 die Abrafaxe, die bis heute im "Mosaik" erscheinen.

Nach dem Ende der Digedags lebte Hegen sehr zurückgezogen in Ost-Berlin. Auch nach Wende und Wiedervereinigung gab er nur wenige Interviews.
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