Thema: Tarzan & Co.
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Alt 27.02.2013, 10:02   #322  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
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Vor ein paar Tagen erhielt ich eine freundliche Mail von Helmut Nickel, in der er u.a. auf meine Comic-Welt Bezug nimmt:

lieber Detlef,
Lorenz' Comic-Welt ist eine Fundgrube! Ich stoße darin ständig auf interessante Sachen, von denen ich bisher keine Ahnung hatte.


Hier bezieht sich Helmut Nickel auf Werbung des Gerstmayer Verlages auf der letzten Umschlagseite der Robinson Nummern 3 – 6. Dort wird für die neue Serie 3 Musketiere mit den Worten: „Von erstklassigen Zeichner angefertigt …“ (das war nur Helmut Nickel) geworben. Da vielen ihm prompt die Worte Gerstmayers ein, der ihm nörgelnd immer Kohlhoff mit seinem erfolgreicheren Robinson als nachahmenswertes Beispiel vorhielt.

Desweiteren geht er auf die französische Rex Maxon Fassung ein, in der Jane nicht nur oben ohne, sondern völlig ohne possiert. Wie es dazu kam, konnte bisher nicht geklärt werden – auch von Ralf Palandt nicht, der diese Seiten entdeckt hatte. Interessanterweise erläutert Helmut Nickel weitere Details über die Produktionsweise beim Lehning Verlag, die so detailliert noch nicht zur Sprache gekommen waren.

… vielen Dank für die prompte Antwort meiner Frage über die Panels mit Jane in pikantem deshabillée betreffend! Das von Dir angegebene ERBzine zeigt ja klar, dass beide Fassungen als Zeitungsserien veröffentlicht waren - eben in zwei verschiedenen Blättern - O la là! Allerdings ist daraus immer noch nicht zu ersehen wie Jane in ihre heikle Lage toute nue gekommen sein mag. Den Bikini hat sie wohl schon als Standard-Urwaldkleidung angehabt. Als ich bei Lehning in den ´50er Jahren die sittlichen Änderungen vornehmen mußte, habe ich laufend Lendenschurzverlängerungen an zu kleinen Bikinihöschen gemacht. Ich muß aber gestehen, daß wegen der Art, wie bei Lehning gearbeitet wurde, ich immer nur Einzelblätter bekam und keine Ahnung hatte, um welche Serien es sich handelte. Es waren aber entschieden mehrere verschiedene Heldinnen, die textile Nachhilfe benötigten –
Wie schon gesagt, diese Serien waren mit niederländischem Text, umso mehr bin ich von den vorurteilslosen französischen Ausgaben beeindruckt!


Zugegebenermaßen ist bisher, auch von mir, von falschen Voraussetzungen ausgegangen worden: Ich war immer der Auffassung, dass Helmut Nickel ein komplettes Heft, in diesem Fall die Druckvorlagen, zum Bearbeiten bekommen hatte. Demzufolge hatte er die Motive für die Titelbilder nur jeweils einer Seite entnommen und kannte nie die ganze Geschichte. Mehr Zeit war nicht und das sind gewisse Parallelen zu Johnny Bruck, über dessen Arbeitsweise im CGN gerade diskutiert wird …

Das die Einzelseiten niederländischem Ursprungs waren, sind ebenfalls Details, die mir unbekannt waren.

P.S. Die Texte von Helmut Nickel sind von mir gekürzt, das Private herausgenommen und mit seiner Genehmigung hier wieder gegeben.
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