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Alt 08.05.2011, 09:38   #1516  
Maxithecat
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Standard DEDE - Eriks Detektiv Dechamps

Verlieren Sie nicht den Kopf



Jetzt liegt er vor, der 2. Band um den Detektiv Dédé.

Was mir beim ersten Durchblättern auffiel, waren die vielen kleinen Bilder auf jeder Seite. In Band 1 (Sind Sie tot, Madam?) wurde mit größeren Panels gearbeitet. In diesem Band erzählen die vielen kleinen Bilder eine eigene Geschichte. Der Text ist manchmal unabhängig von den Zeichnungen und bringt so eine eigene Story rüber.

Man muß auf die vielen Kleinigkeiten in den Bildern achten, damit man auch die Feinheiten der Geschichte mitbekommt. Dabei spielen die Soundwords eine sehr große Rolle. Sie spiegeln sozusagen das Geschehen wieder, wenn man beim Arzt die "knackenden" Finger sieht oder wenn Dédé die Scheibe eines PKWs einschlägt und die Alarmanlage losgeht.

Erik ist fast wie ein Regisseur, der einen Film dreht, das Ganze aber erst auf Papier bringt. Was im Kino die Geräuschkulisse ist, schafft er ohne Worte mit seinen Bildern und den Soundwords. Text ist überflüssig, weil die "Bilder erzählen".

Neben den Bildern und dem Text gibt es manchmal auch eine dritte Handlungsebene, die parallel läuft. Während Dédé sein zweites Abendessen verspeisst (Bildebene), macht er sich Gedanken zu seinem Fall (Textebene). Dazwischen gibt es dann die Grillen, die dieselben Bewegungen machen wie der Detektiv. So beißt Dédé in ein Fleischstück, während sich eine Grille ein anderes Insekt schnappt. Im Text sagt er: "...hinterläßt er sowieso keine Spuren." Während die Grille ihr Abendessen verspeist, bis nichts mehr übrig ist. Als beide fertig sind, wischen sie sich ihre "Münder" ab.

Manchmal muß man ein wenig genauer hinsehen, um die ganzen Details zu erkennen, die sich auf jeder Seite verbergen. Wie schon Band 1 ist dies kein Action-Comic, sondern eine Detektivgeschichte, die natürlich ganz anders ausgeht, als man vorher dachte. Verschiedene Handlungsfäden werden immer wieder aufgegriffen und bilden so einen Running-Gag. So zum Beispiel der Lavendel, der selbst im Brunnenwasser zu schmecken ist.


Erik kommt ohne viele Farben aus und versteht es, seine Bilder "sprechen" zu lassen.


Zwei Sachen habe ich allerdings vermisst: Zum einen wird nicht aufgeklärt, wieso die Leichen mit Blut "beschrieben" werden.

Zum Zweiten: Ich vermisse ein Poster mit der genialen Zeichnung der Stadt auf den Klippen! Das wäre ein Top-Motiv für einen einzelnen Druck!


Ein Band von Epsilon, den ich jedem empfehlen kann!

(Danke für die Katzen! )

Geändert von Maxithecat (08.05.2011 um 11:31 Uhr)
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