Schweden, Mexiko, Rußland
In den letzten Monaten habe ich mich mit den Comicszenen drei Länder beschäftigt, genauer gesagt: mit drei Büchern über diese Themen.
José Alaniz: Komiks. Comic Art in Russia
Bruce Campbell: ¡Viva la historieta! Mexican Comics, NAFTA, and the Politics of Globalization
Fredrik Strömberg: Swedish Comics History
Alaniz prägt in seiner Studie den Begriff "comicsophobia" (parallel zur Homphobie): Wer in Russland sagt, er sammle Comics, muß damit rechnen von Prügeltrupps zusammengeschlagen zu werden. Comics lesen gilt als unrussisch und unmännlich. Natürlich gibt es Comics, aber kaum jemand bezeichnet sie auch so: Deshalb läuft vieles unter dem Label Kunst, Kinderbuch oder unter ähnlichen Ausweichbegriffen. Unter Stalin gab es Vorgaben, damit genügend Text gedruckt wurde; Kindern wurde ein Bildanteil von maximal (!!!!) 50% zugestanden, Comics für Erwachsene (die ja schon lesen können sollten) wurde ein Anteil von maximal (!!!!) 10% vorgeschrieben.
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