Joe Kubert, Dong Xoai, Vietnam 1965
Mit Dong Xoai, Vietnam 1965 hat DC Joe Kuberts ungewöhnlichstes Comicwerk veröffentlicht. Auf über 160 Seiten plus 35 Seiten Anhang erzählt Kubert in skizzenhaften Zeichnungen die Geschichte eines Special Forces-Einsatzes in Vietnam.
Das Vietnamkriegthema ist für Kubert kein Neuland. Mitte der 1960er zeichnete er den Zeitungsstrip Tales of the Green Beret. Trotzdem mag sein neuestes Werk für europäische Leser auf den ersten Blick befremdlich erscheinen.
Die Geschichte wird aus Sicht der amerikanischen Soldaten geschildert, der Vietcong bleibt ein gesichtsloser Feind. Von amerikanischen Kriegsverbrechen ist nicht die Rede, stattdessen preist DC Kuberts Werk als "an incredible tale of bravery and cameraderie under fire - a scaring look at the true cost of freedom and the horrors of war" an.
Aber Kubert entzieht sich einer einfachen Heldengeschichte. Seine skizzenhaften Zeichnungen verlieren sich nicht in pathetischen Kriegsszenen. Stattdessen zeigen sie die Auswirkungen des kriegerischen Alltags auf Zivilisten und GIs. Und das ist es, was Kuberts Alterswerk lesenswert macht.
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