Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 06.06.2009, 16:52   #42  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.349
Blog-Einträge: 3
Zitat:
Zitat von Xury Beitrag anzeigen
Auch der Gebrauch des Wortes "heiter" hat sich über die Jahre verändert. Meine Tochter dachte allen Ernstes, beim heiteren Fridolin handele es sich um einen Besoffenen.
Sprache wandelt sich eben. Anfang des 20. Jahrhunderts hieß "gay" im angelsächsischen Raum ja eigentlich fröhlich; inzwischen dürfte sich eine andere Assoziation den Vorrang erkämpft haben.
Brüche in der Wahrnehmung werden leider erst im Rückblick sichtbar, dann aber um so deutlicher. Momentan lassen sich die Werke von Franquin, Hergé und Jacobs ja noch flüssig lesen; allerdings wird irgendwann der Effekt eintreten, daß da zuviel unverständlich ist, weil damals Dinge eine Rolle spielten, die irgendwann obsolet sind.
In Belgien deutet sich sowas ja schon an: Gesamt- und Werkausgaben füllen bei uns allmählich die Regale, aber ich denke an historisch-kritische Editionen mit Fußnoten, Erläuterungen, einem ellenlangen Vorwort und einem seitenlangen Quellenverzeichnis. Die Bände über die verschiedenen Fassung der Tintin-Veröffentlichungen oder Marc Wilmets Exegesen über Tintin in schwarzweiß würden aus meiner Sicht in diese Kategorie fallen.

Geändert von Servalan (06.06.2009 um 16:59 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten