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Alt 15.04.2009, 17:47   #35  
perry
Moderator Marvel (intern)
 
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Aus aktuellem Anlass:

In zwei Wochen erscheint der neue Wolverine Film in den Kinos! Dies ist ein Anlass, die von Panini herausgegebene Marvel Graphic Novel 12 - Wolverine: Logan, zu rezensieren. Somit können sich die Leser und Kinogänger im Vorfeld noch ein Bild von dem Charakter namens Logan machen. Diese Story ist nicht die Ideenvorgabe für den Kinofilm ( Das war Waffe X ), sagt aber trotzdem viel über den "Mann" Logan aus.


Einleitung:

Lange verloren geglaubte Erinnerungen lassen Wolverine an einen geheimnisvollen Ort in Japan nahe bei Hiroshima reisen, um mit den Geistern der Vergangenheit ins Reine zu kommen. Hier trifft er auf einen neuen Gegner mit dem er noch eine alte Rechnung zu begleichen hat. Wie das funktioniert könnt Ihr in der folgenden Inhaltsangabe lesen. Lest wie Logan durch diesen Gegner zu dem gemacht geworden ist, der er heute ist – Wolverine. Lest in dieser Graphic Novel eine Episode seines Lebens, in der ihn die Flammen von Liebe, Tod und Zerstörung gebrandmarkt haben. Eine Story in der Logan zum Opfer seiner eigenen Gnade wird.

Inhalt:
Wer sich die Vorfreude auf diese Story nicht nehmen will, sollte nicht auf den Spoiler Button klicken!



Resümee:

Logan, die Graphic Novel, spielt auf zwei Erzählebenen und zwar der Realität und der Vergangenheit Logans. Die Story wird in Form von Erzählungen und Flashbacks(ein Wiedererleben früherer Gefühlszustände) wiedergegeben. In beiden Ebenen kämpft er gegen ein- und denselben Mutanten. Doch es ist auch ein Kampf der Gefühle für Logan. Seine Gefühlswelt wird in dieser Story sehr tiefsinnig dargestellt. Das Assoziieren von Kriegsschlagworten mit seinen Gefühlen hat schon fast philosophische Aspekte. Das Trauma um den Verlust einer geliebten Einheimischen begleitet ihn während seines Kampfes gegen den Mutanten. Eine großartige Story um die Symbolik des Herzens!
Brian K.Vaughan zeigt hier als Autor, dass gute Storys auch ohne ellenlange Dialoge geführt werden können. In den gedanklichen Monologen von Logan beweist Vaughan, dass er sehr gut über Gefühle schreiben kann. Sicherlich war ihm seine Zeit als Film-Student an der New Yorker University dabei sehr hilfreich. Y-The Last Man und ExMachina sind zwei seiner Werke, die vor dieser Graphic Novel erschienen sind. Beide Serien wurden mit dem Eisner Award ausgezeichnet, was seine Klasse als Autor beweist und ein Grund mehr ist, sich auch für dieses Werk zu interessieren. Die Zeichnungen von Eduardo Risso stehen in einem deutlichen Kontrast zu der Farbgebung von Dean White, welcher den landschaftlichen Darstellungen das typische japanische Flair von Wasserfarben auf Leinwand gibt. Die streng umrissenen Figuren von Risso heben sich gut von dieser Landschaft ab, so dass Ihnen die volle Konzentration zukommt. Und die ist auch notwendig, um sich in die Gefühlswelt von Logan zu versetzen. Das Risso Anhänger seines Zeichenstils hat, beweist der Eisner Award für seine erste fortlaufende Serie 100 Bullets.
Alles in allem eine gut inszenierte Graphic Novel, die mit wenig Charakteren, dafür aber mit viel Gefühl daherkommt.


3 von 5

Anmerkung:
Die von Panini als HC herausgebrachte 84-seitige Marvel Graphic Novel beinhaltet die dreiteilige Mini-Serie Logan aus dem Jahr 2008 und ist um die drei Original-Coverdarstellungen, einigen Skizzen, einem PinUp und einer Textseite über „Die Macher“ erweitert. In Amerika wird diese Ausgabe unter „Parental Advisory“ geführt. Dies ist eine Altersempfehlungsklasse von Marvel. Sie besagt in diesem Fall das der Leser mindestens 15 Jahre alt sein sollte. (PARENTAL ADVISORY = 15+ years old similar to T+ but featuring more mature themes and/or more graphic imagery. Recommended for teen and adult readers.)
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