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Alt 03.08.2008, 16:39   #84  
comicbaer
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Standard J. Michael Straczynski & Chris Weston: The Twelve

Von der 12-teiligen Miniserie The Twelve ist vor einiger Zeit Heft 6 erschienen und die sechs Hefte haben einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen.

Straczynski (Autor und TV-Produzent von Babylon 5 und Crusade) hat zusammen mit Chris Weston einen bemerkenswerten Marvel-Comic geschaffen, der sich erfreulich von den sonst üblichen Hau-drauf-Comics des Marvel-Universums abhebt. Während beim Konkurrenten DC anspruchsvolle Comics, die jenseits des üblichen DC-Universums angesiedelt sind (z.B. V For Vendetta, Watchmen, League Of Extraordinary Gentlemen), erscheinen, fällt es bei Marvel immer noch schwer, Comics zu veröffentlichen, die nicht in das dort übliche Superhelden-Schema passen. So ist natürlich allein schon deshalb dieser Comic zu begrüßen (so ganz traute man - trotz der schnell ausverkauften # 1 - diesem Comic nicht und schuf für die 2. Auflage ein Titelbild mit den bekannten Helden aus dem M-U: Captain America, Sgt. Fury und Sub-Mariner).

The Twelve erzählt von 12 Superhelden, die sich in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs in Berlin zufällig zusammenfinden und einen Nazi-Bunker untersuchen. Dort werden sie gefangengenommen und buchstäblich auf Eis gelegt (später sollten sie für die Nazis für den Endsieg tätig werden). Doch stattdessen werden sie erst über 60 Jahre später bei Straßenbauarbeiten entdeckt und wiederbelebt. Zurück in den USA werden sie von der US-Armee vereinnahmt - und es heißt Kost und Logis frei, wenn sie für die Regierung tätig werden (soweit in Kürze der Inhalt von # 1).

Die nächsten Ausgaben befassen sich jeweils mit der jetzigen Situation eines der Golden Age-Helden: ihren Schwierigkeiten, sich der jetzigen Realität anzupassen. Damit umzugehen, dass ihre Frauen und Kinder längst verstorben sind oder nichts mehr von ihnen wissen wollen.

Erzählt wird dies alles aus der Sicht von Richard Jones, auch bekannt als Phantom Reporter, einem Helden ohne jegliche Superkräfte. Und er wird wohl auch den Tod eines der Zwölf aufdecken müssen. Doch dies wird erst in einer der nächsten sechs Ausgaben erzählt werden.
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