Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.06.2006, 18:06   #51  
mschweiz
Mitglied
 
Benutzerbild von mschweiz
 
Ort: Stuttgart
Beiträge: 8.187
Helium-Stimme

Beim Sprechen strömt Luft aus der Lunge an den Stimmbändern vorbei in den Rachenraum und versetzen dabei die Stimmbänder in Schwingung. Die Frequenz und damit die Klangfarbe, mit der die Stimmbänder schwingen, hängt von der Dichte des Gases (normalerweise also Luft) ab, welches diese umgibt. Je geringer die Dichte, umso höher diese Frequenz umso "höher" klingt die Stimme. Warum diese Abhängigkeit? Weil die Schallgeschwindigkeit in einem Gas umso höher ist, desto geringer dessen Dichte ist.

Helium ist nun ca. 7 mal leichter als Luft und besitzt eine fast dreimal so hohe Schallgeschwindigkeit wie diese. Daher schwingen die Stimmbänder mit einer höheren Frequenz, die Klangfarbe Stimmbild (nicht die Höhe des Tons selbst) ändert sich, man bekommt eine Donald / Micky Maus Stimme.

Ganz ungefährlich ist die Sache aber nicht, weil das eingeatmete Helium die Luft aus der Lunge verdrängt und ohne Luft geht's nun halt mal nicht. Vor mehr als einem Lungenzug wird ausdrücklich gewarnt! Außerdem ist das Helium für Ballone nicht so super rein und die enthaltenen Verunreinigungen nicht unbedingt alle gesund. Am besten, man läßt es ganz sein ...

Eine tiefere Stimme kann man auch bekommen, dazu braucht man eben ein Gas, welches schwerer als Luft ist. Typischerweise wird hier Schwefelhexafluorid "empfohlen", welches als Isoliergas bei elektrischen Anlagen benutzt wird. Das ist nun aber wirklich gefährlich: Da das Gas schwerer als Luft ist, bekommt man es nicht mehr so leicht aus den Lungen wieder heraus (es sei denn, man macht einen Kopfstand). Finger weg!
mschweiz ist offline   Mit Zitat antworten