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74basti 20.06.2014 11:49

Tardi - Ausstellung (2014)
 
Die Tardi-Ausstellung ist ein "Muss" - Tardi ist überraschend heute auch persönlich hier und rund 50 Leute standen in der Signierschlange.


74basti 20.06.2014 11:49


74basti 20.06.2014 11:50


74basti 20.06.2014 11:51


Detlef Lorenz 23.06.2014 11:31

Zur Tardi-Austellung habe ich ein paar Zeilen geschrieben.

Tardi und der 1. Weltkrieg:

Der 1. Weltkrieg wird im Rückblick als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts angesehen. Für die aktiv beteiligten, die Soldaten aller Seiten an der Front, trifft dies sicherlich zu: ein derartiges mörderisches Gemetzel hat es vorher noch nie gegeben. Sie sind bisher auch nicht mit einer derartigen menschenverachtenden Brutalität in das gegenseitige Abschlachten hinein getrieben worden. Die „verantwortlichen“ Politiker und Militärs (und die Großindustriellen) aller Länder schickten die Soldaten immer wieder in die Offensiven, in denen für wenige hundert Meter Geländegewinne hunderte, tausende und sogar zehntausende ihr Leben lassen mussten; kurz darauf hat es der „Feind“ wieder zurück erobert. Tardi hat aus seinem familiären Hintergrund heraus Kriegscomics geschaffen, die in ihrer Konsequenz und Ehrlichkeit so eindringlich noch nie zu sehen waren. Tardi schilderte den Wahnsinn an der Front mit schonungsloser Offenheit und zeigt mit dem Zeigefinger auf die Schuldigen, die oben erwähnten „Verantwortlichen“.

Diese Ausstellung allein war schon fast die Reise nach Erlangen wert.

Detlef Lorenz 23.06.2014 11:36

Zum Thema 1. Weltkrieg habe ich zwei weitere Ausstellungen gesehen, von denen ich leider keine Bilder habe. Vielleicht könne die nachgeliefert werden?!

Joe Sacco:
Auf dem Erlanger Schlossplatz war ein riesiges zwanzig Meter langes „Leporello“, das als fortlaufendes Bild Ausschnitte der Schlacht an der Somme zeigt. Diese war im Juli 1916 von den Engländern eingeleitet worden, in der Hoffnung, die entscheidende Phase des Krieges einzuläuten: heraus gekommen ist das blutigste Gemetzel dieses Krieges. Es sind bis zum November über eine Million Soldaten getötet und verwundet worden. Und wofür? Den Alliierten gelang ein Geländegewinn von etwa 10 Kilometer Tiefe auf einem Abschnitt von circa 30 Kilometer breite. Sacco hat nun die Vorbereitung, das Trommelfeuer von über 1500 Geschützen, die Sturmangriffe und das „Einsammeln“ der Opfer und deren Beerdigungen in einem Ablauf gemalt – beeindruckend in seiner Offenlegung dieses Irrsinns.

Detlef Lorenz 23.06.2014 11:40

Als nächstes noch der Eindruck eines Wettbewerbes zum Thema Fußball:

Was hat das mit dem 1. Weltkrieg zu tun: sehr viel, denn gewonnen hat ihn eine gezeichnete Episode aus diesem Geschehen. An einem Frontabschnitt des Westens haben um die Weihnachtszeit Soldaten aller Seiten inne gehalten, gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und ein Fußballspiel gemacht. Dieser Frieden währte natürlich nicht lange, sehr schnell griffen die „Verantwortlichen“ ein und trieben die ihnen anvertrauten wieder aufeinander.

Sicherlich war dieser Beitrag mit dazu angetan, zu zeigen, dass es nie dem sogenannten kleinen Mann von sich aus darum ging, den "Erbfeind" zu vernichten, sie wurden und werden stets aus machtpolitischen und wirtschaftlichen Gründen aufeinander gehetzt.

michidiers 23.06.2014 12:48

Zitat:

Zitat von Detlef Lorenz (Beitrag 472752)
Zum Thema 1. Weltkrieg habe ich zwei weitere Ausstellungen gesehen, von denen ich leider keine Bilder habe. Vielleicht könne die nachgeliefert werden?!

Joe Sacco:
Auf dem Erlanger Schlossplatz war ein riesiges zwanzig Meter langes „Leporello“, das als fortlaufendes Bild Ausschnitte der Schlacht an der Somme zeigt. Diese war im Juli 1916 von den Engländern eingeleitet worden, in der Hoffnung, die entscheidende Phase des Krieges einzuläuten: heraus gekommen ist das blutigste Gemetzel dieses Krieges. Es sind bis zum November über eine Million Soldaten getötet und verwundet worden. Und wofür? Den Alliierten gelang ein Geländegewinn von etwa 10 Kilometer Tiefe auf einem Abschnitt von circa 30 Kilometer breite. Sacco hat nun die Vorbereitung, das Trommelfeuer von über 1500 Geschützen, die Sturmangriffe und das „Einsammeln“ der Opfer und deren Beerdigungen in einem Ablauf gemalt – beeindruckend in seiner Offenlegung dieses Irrsinns.

Ja, in der Tat. Diese Inszenierung war für mich einer der Höhepunkte des Salons.

Maxithecat 24.06.2014 16:03

Ein Filmbericht in der 3sat-Mediathek zum Comicsalon.

Der Bericht beginnt bei ca. 14 Minuten. ;)

zwergpinguin 24.06.2014 22:03



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