Stadtzeitungen
Sagt jemandem der Name "Marcel" etwas?
Unter diesem Pseudonym erschienen Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre Comics und Cartoons/Covers/Pin-Ups im damals noch rein schwulen Magazin der HAKI e.V. (Homosexuelle Aktionsgruppe Kiel e.V.), dem HaJo. Ob "Marcel" in Kiel oder im weiteren Umkreis gewohnt konnte ich bislang noch nicht ermitteln; zu der Zeit bestimmten aber Leute aus dem Umkreis der hiesigen Universität (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) den Verein. Zu diesem Zeitraum müßte "Marcel" in der Schwulenszene bekannt gewesen sein. Der Zeichenstil ist von der Ècole Marcinelle beeinflusst, besonders das Vorbild Franquin läßt sich deutlich erkennen, denn manche Figuren sehen Gaston oder Fantasio verdammt ähnlich. In Einzelzeichnungen (Pin-Ups, Cover) zeigt er, daß er auch realistisch zeichnen kann. Soweit ich es ermitteln kann, werde ich eine kommentierte Bibliographie erstellen. |
Könnte evtl. er hier sein, oder? http://www.swenmarcel.de/SwenMarcel.html |
Die Chance ist ziemlich groß. Ich werde mich mit ihm mal in Verbindung setzen.
Da könnte genügend Material für einen Beitrag in "Deutsche Comicforschung 20xx" zusammenkommen. Danke! :top: :wink: |
Das ist wohl eher was für die Comixene.
eck:nonono:rt |
Graue Literatur
Mir geht es weniger darum, auf Gedeih und Verderb etwas schreiben zu wollen, sondern um den allgemeinen Anspruch, Daten der deutschsprachigen Comicgeschichte zu sichern. Besonders bei der Grauen Literatur, die häufig in den Bewegungen seit den 1960er und 1970er Jahren entstanden, halte ich die Lage für prekär: Wenn sich Daten ermitteln lassen, sollten sie überprüft und gesichert werden - die Auswertung kann dann aufgeschoben werden.
Das Projekt Patrimonium habe ich bislang für allgemein und unverbindlich gehalten ... Was stört Dich denn daran? Sind die Daten noch nicht archäologisch genug? Aus diesem Grund werde ich für mich persönlich ein kleines Register mit Comics aus der Grauen Literatur anlegen, angereichert mit Bildzitaten, damit sich das Vergessen wenigstens um einige Jahre verzögert ... Marcel ist in dieser Hinsicht nur ein Beispiel, auf das ich gerade gestoßen bin. Aus meiner Perspektive ist es nicht mal repräsentativ, weil ich primär den feministischen Bereich aufarbeiten will, jenseits von Franziska Becker. |
Laut seiner Website zeichner Sven Marcel seit 1997 Comics, und Ende der 80er war er doch recht jung.
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Zitat:
eck;)rt |
inwiefern liegt es im Auge des Betrachters, welche denn für die Forschung ausgewählt werden?
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Soweit es "Deutsche Comicforschung" betrifft, ist es meine Entscheidung. Wir haben im ersten Band mit Christoph Heuers "Kindergeschichten" und mit Swen Papenbrocks Auto-Comics schon mal relativ junge Beispiele gehabt. Im ersten Fall war das eine sehr kreative Bild-Erzählung, im zweiten ein Comic, den die Fachpresse offenbar übersehen hatte, der mir aber auch wichtig erschien. Ich glaube nicht, dass es objektive Kriterien gibt (obwohl ich dir vielleicht einige Gründe für und wider nennen könnte); es ist letztlich die Entscheidung des Verantwortlichen.
eck:floet:rt |
Jemand müsste sich mal an den Bereich "Szenezeitschriften"/"Stadtzeitungen" heranwagen. Das war in den letzten Jahrzehnten einer der wichtigsten Orte für deutsche Comics. Inzwischen wohl nicht mehr (außer Zitty).
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Dazu hatte ich mal den Auftrag für's COMIC!-Jahrbuch gegeben, denn die unabhängige Presse hat die deutsche Comicszene ganz entscheidend beeinflußt (ohne sie hätte es neben vereinzelten Zeitungs-Strips praktisch nur Wäscher und Fix und Foxi gegeben). Insofern sind die 1968er doch für Comics maßgeblich (auch wenn es in dem Jahr praktisch nichts gab. Von Meysenbug blieb ohne Nachahmer).
Leider hat der Autor das Handtuch geworfen. Wie auch der, der über neue Verkaufsplattformen (wie Comic-Marktplatz) schreiben wollte ... Und "Schlimme Nachrichten" ist ja die Wahrung seines Pseudonyms wichtiger. |
2002 hatte ich Berge von Stadtzeitungen auf dem Tisch, um zu überprüfen, ob die Anzeigen meines damaligen Arbeitgebers drin waren. Schon damals war die große Zeit der Stadtzeitungscomics vorbei.
Peter Pucks "Rudi" wurde in mehreren Zeitschriften abgedruckt. Berlins "Zitty" hatte "Didi & Stulle" und viele Cartoons. Das Hamburger "Oxmox" brachte Cartoons von Harm Bengen und Ottifanten-Strips Der "Bremer" brachte "Ulfert" von Harm Bengen "IN München" hatte einen Strip von Steffen Haas und Gunter Hansen. "News" aus Bielefeld brachte den Strip "Vivaldi" von Oliver Wallbaum. Im "Schädelspalter" aus Hannover war eine Comicseite von OL. |
Wenn ich recht informiert bin, waren "Hobo" (Berlin) und mehr noch das Münchener "Blatt" (1973) die Vorreiter für (zunächst alternative) Stadtzeitschriften. Aus den Alternativprodukten wurden rasch Szeneblätter ("Szene Hamburg" ab Ende 1973), die dann auch vom allgemeinen Publikum gelesen wurden.
Für Comicverlage waren Stadtzeitschriften in den 80ern und Anfang der 90er Jahre fast die einzige Möglichkeit, Rezensionen von Comics zu kriegen. Das war vielleicht noch wichtiger als der Umstand, dass hier auch Strips abgedruckt wurden. Was gab es außer "Touché" und "Werner" an bedeutenden Comics in einer Stadtzeitschrift? eck:kratz:rt |
Da hab ich mich wohl vertan.
eck:Drt |
"Seemannsgarn" war eine Sammlung von Comics, die 1990-93 in "Szene Hamburg" erschienen
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=3605 |
Zitat:
Kurz nach dem BLATT entstand der PFLASTERSTRAND in Frankfurt. Die druckten in Absprache mit dem BLATT Cartoons von Gerhard, Hansi und mir nach. Bezahlung gab´s dafür aber keine! :D Ein paar der BLATT-Leute betreiben heute einen Blog. Aktuell ist dort wieder was neues von Seyfried und Ziska zu sehen > http://blattblog.blogsome.com/2010/0...durch-freunde/ Nach meinen Infos existiert dort auch noch ein BLATT-Archiv mit allen (bzw. den meisten) Ausgaben. |
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P.S. Wie bekomme ich ein Zitat in so einen weißen Kasten? |
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Oops! Jetzt hatte ich schon administrativ ausgeholfen und wollte im Moment zum persönlichen Telefonsupport schreiten. :zwinker:
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Ich hab das Thema umbenannt, weil es hier jetzt ja um Stadtzeitungen geht.
eck;)rt |
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Bernd "Haegar" Hobohm zeichnete 1988-1990 (oder noch länger) den Comicstrip "Vehkrom" für das Flensburger Stadtmagazin "Partout"
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Das Kieler Stadtmagazin "Tango" brachte um 1995 "Dex und Dogfort" von Jörg Reymann.
Im "Stadtmagazin Kiel" begleitete der Comic "Norbert Gans" von Volker Sponholz die Amtszeit von Oberbürgermeister Norbert Gansel 1997-2003. Brösels "Werner" wurde Ende der 70er Jahre zuerst im Kieler Stadtmagazin "Station to Station" abgedruckt. |
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Zu Stadtzeitungen: Volker Sponholz: Die tollkühnen Abenteuer von Norbert Gans, zunächst in der Stadtzeitung Kiel http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Gansel @Schlimme: Zwei Leute, ein Gedanke ... :D |
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