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Lothar 23.09.2014 14:34

Dank an die schnelle Eingreiftruppe. :tatschel:

Ich habe die Bildgröße jetzt angepasst.

Servalan 03.10.2014 14:24

Zitat:

Zitat von Matthias (Beitrag 465779)
Entschuldigung, da sich hier die Fumetti-Kenner tummeln, stelle ich meine Frage mal einfach hier 'rein.

Auf der Seite http://www.collezionismofumetti.com/....php?idx=27555

habe ich die Piccolo-Serien "Kid Diluvio" (Polizist als Serienheld) und "Kit-Boy" gefunden, leider keine näheren Angaben. Ich würde gern etwas über die jeweiligen Zeichner erfahren.

Aus Ärmel läßt sich da nichts schütteln.
Bislang habe ich folgendes zu Kid Diluvio herausgefunden: Die Serie erschien erstmals 1946 als Piccolo, 1948 erstmalig als Album, vermutlich auf der Grundlage eines anderen Textes (klingt nach einer Pulp-Adaption).
Meine Quelle: http://vintagecomics.forumcommunity.net/?t=54919498

Zitat:

CRONOLOGIA STRISCE

1946:
Kid Diluvio (0-0-46) (MI 043-4376 del 6-4-46) [è possibile che l’albetto sia stato pubblicato successivamente (1948?), dichiarando, però, un’autorizzazione precedentemente utilizzata per un’altra testata (magari non a fumetti) dello stesso editore]

Servalan 24.10.2014 15:32

Dylan Dog-Relaunch
 
Mit der Ausgabe #337: Spazio Profondo (Szenario: Roberto Recchioni, Zeichnungen: Nicola Mari) startete Bonelli am 27. September einen Relaunch der Serie Dylan Dog, diesmal komplett in Farbe:

Im Jahre 2427 erwacht ein genetisch modifizierter Dylan Dog und muß sich Weltraum durch ein Labyrinth kämpfen.

Für die folgenden Bände werden als Co-Autoren angekündigt: Gezeichnet werden sie von unter anderem von Paola Barbato, Bruno Brindisi, Giampiero Casertano, Claudio Chiaverotti, Michele Medda, Montanari & Grassani, Marco Nizzoli und Corrado Roi, die Szenarios werden unter anderem von Akab, Ausonia, Barbara Baraldi, Ratigher und Gigi Simeoni stammen. Mastermind Recchioni wird redaktionell von Franco Busatta unterstützt.

Quellen:
http://www.sergiobonelli.it/news/new...ylan-Dog-.html
http://bdzoom.com/79463/actualites/c...-chez-bonelli/

oliver 09.11.2014 14:44

Joe Kuberts 'Tex'
 
Es sieht so aus, als ob die US-Comic-Legenden Joe Kubert unter dem Namen TEX auch diverse Tex Willer Abenteuer gezeichnet hat.

http://booksteveslibrary.blogspot.ch...ex-willer.html

U.a. erscheinen bei Dark Horse davon ein HC im Februar 2015, Infos dazu zu finden im November Previews (314) bzw bei Diamond also momentan nur vorbestelbar...

zwergpinguin 09.11.2014 16:32

Alte Kamelle

http://www.comicguide.de/index.php/c...=1&lineIndex=1

oliver 10.11.2014 00:10

Der Dark Hourse TP hat dann wohl alle 240 Seiten :zwinker:

Servalan 17.11.2014 17:59

Der Stadtplan von Entenhausen liegt mittlerweile vor.
Wer touristisch die imaginären Schauplätze der Diabolik-Serie besuchen will, dem kann ebenfalls geholfen werden. Obwohl die ersten Fälle der Serie in Marseille spielten, entstand bald eine eigene Stadt daraus: Clerville.
Guida Turistica di Clerville
Con all'interno un'inedita avventura a fumetti.
In allegato la mappa della città e dello Stato di Clerville.

arne 20.11.2014 18:01

Und noch ein Desaster!


In Super Nr. 10 konnte man 1972 die erste Geschichte von Attanasios Serie "Ambrogio e Gino" lesen. Die Story ist im Original 38 Seiten lang und fünfreihig. Bei Moewig ist sie 47 Seiten lang und vierreihig. Man hat also fleißig ummontiert!

Da Reihen von fünfreihigen Seiten breiter sind als Reihen von vierreihigen Seiten, musste man bei jeder Reihe die Schere ansetzen. Da wurden dann also entweder die Panels rechts oder links beschnitten. Oder es wurden Panels entfernt. So erklären sich beispielsweise die Leerflächen auf den Seiten 7, 8, 10 und 12.

Servalan 25.11.2014 13:10

Der ANAFI begleitet den frisch erschienen Band zu einem der Altmeister der realistischen Fumetti mit einer Buchvorstellung in Reggio Emilia:

Rino Albertarelli, maestria e versatilità di un talento innato
Samstag, 6. Dezember 2014. 15:30 Uhr
SALETTA 1º PIANO
Fiere di Reggio Emilia, Via G. Filangieri, 15

Moderator: Paolo Gallinari (Präsident der ANAFI)
Gäste: Ario Albertarelli, Giulio C. Cuccolini, Paola Pallottino, Franco Spiritelli, Luciano Tamagnini
Stargast: Jordi Bernet

Das gleichnamige Buch stellt das Werk Albertarellis auf 300 Seiten vor (40 Euro).
Laut Ankündigung soll es im März 2015 in den Handel kommen.

Siehe auch die Rezensionen der französischen Kollegen:
http://bdzoom.com/80919/actualites/d...-albertarelli/

arne 22.12.2014 15:56

Paulchen, der (B)Engel aus der Hölle


http://retronika.blogspot.de/2014/12/Omaggio al Salvatore

In dieser kurzen Geschichte aus dem Jahr 1985 schickt Luzifer im Jahre 0 die Schlange Salvatore aus, das Jesuskind zu beseitigen. Auf dem Weg nach Bethlehem inspiriert die Schlange Herodes zu dem Kindermord. An der Krippe angelangt bekommt sie erst mal eine Klatsche von Maria. Dann warnt sie die Eltern vor dem bevorstehenden Mord.

Hätte formattechnisch gut in "Bonbon" hineingepasst. Aber "Bonbon" erschien ja nur bis 1977.

underduck 22.12.2014 23:02

Der eine der 3 Könige zeigt grosse optische Disney-Verwandschaft mit Kater Karlo oder einem Panzerknacker.


Servalan 23.12.2014 20:16

Dylan Dog-Fanfilme
 
Besser als die vergeigte indisch-amerikanische Co-Produktion mit Brandon Routh.

Dylan Dog: Il Trillo del Diavolo (Italien 2012), Regie: Roberto D'Antona, 51 Minuten
Dylan Dog betritt mit Groucho und Inspektor Bloch die Welt von Dantes Göttlicher Komödie.

Dylan Dog – Vittima degli Eventi (Italien 2014), Drehbuch: Luca Vecchi, Kamera: Matteo “Canesecco” Bruno, Regie: Claudio Di Biagio, 51 Minuten
Besetzung: Valerio di Benedetto (Dylan Dog), Luca Vecchi (Groucho), Alessandro Haber (Inspektor Bloch), Milena Vukotic (Madame Trelkovski)
Teaser: 1, 2, 3, der komplette Film (auf Italienisch)

Dylan Dog: House of Shells (La casa delle conchiglie) (Italien 2014), Drehbuch: Andrea Cavaletto, Regie: Domiziano Delvaux Cristopharo, ca. 20 Minuten (Italienisch mit englischen Untertiteln), Erstaufführung bei Lucca Comics & Games, 1. November 2014
Besetzung: Pasquale Ruju (Erzähler), Stefano Cassetti (Dylan Dog), Veronica Gentili (Vivien).
Trailer (Englisch) - Laut Paolo Garrone von Lo Spazio Bianco ein professionell gemachter Film, leider erweist sich der Hauptdarsteller als krasse Fehlbesetzung.

Servalan 25.12.2014 14:42

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 487664)
Dylan Dog – Vittima degli Eventi (Italien 2014), Drehbuch: Luca Vecchi, Kamera: Matteo “Canesecco” Bruno, Regie: Claudio Di Biagio, 51 Minuten

Für einen Fanfilm genießt das Werk einen erstaunlichen Zuspruch, sowohl in der Film-, der Internet- als auch in der Comicszene. Die postive Resonanz setzt sich weit darüber hinaus fort: Ausgiebige Rezensionen oder Interviews über das per Crowdfunding finanzierte Projekt (30.000 € wurden über die Plattform indiegogo eingeworben, weitere 5.000 € steuerten Luca Vecchi und Claudio Di Biagio als Co-Produzenten bei) finden sich nämlich in den italienischen Versionen von international renommierten Presseorganen:
Wired.it
Huffington Post.it

Servalan 25.12.2014 15:01

Der längste Dylan Dog-Fanfilm
 
Dylan Dog - La Morte Puttana (Italien 2012), Drehbuch: Denis Frison, Walter Brocca, Cristian Marcaggi, Produktion, Musik, Kamera, Schnitt, Spezialeffekte, Idee und Regie: Denis Frison, 130 Minuten
Besetzung: Denis Frison (Dylan Dog), Walter Brocca (Groucho), Cristian Marcaggi (Der Tod), Paolo Lazzaro (Inspektor Bloch), Annalisa Toffano (Madame Trelkowsky), Renato Frison (Commissario Corradi), Lorenzo Berto (William Barker), Klivia Di Pompeo (Lisa Valesi), Alexandra Foffano (Marika Valesi), Antonio di Benedetto (Maestro Orfeo), Guiseppe di Giovanni (Maestro Roderick)
Der Cast ist komplizierter, denn fast alle Rollen wurden nachsynchronistert.

Der gesamte Film steht kostenlos online: FSK ab 18!

Der Film lehnt sich einige Ausgaben von Sclavis Serie an: L'alba dei morti viventi (1986), I conigli rosa uccidono und Partita con la morte, also die Interpretationen des Zeichners Nicola Mari. Dabei geht es um die Sekte Ocnipus, die Menschen opfert, damit ihre Mitglieder die Unsterblichkeit erlangen können.
Neben Dylan Dog erscheint dort Francesco Dellamorte, Tiziano Sclavis Vorgängerfigur als Dellamorte Dellamore (Italien 1994, Regie: Michele Soavi), wie in den EC-Comics als Figur vor dem Vorspann.

Quellen: everyeye.it, Terra di confine

Servalan 01.01.2015 13:42

Sergio Bonelli Editore
 
Für Januar und Februar kündigt der alteingesessene Verlag wieder besondere Ausgaben an:

17. Februar: Paolo Eleuteri Serpieri: Tex (Sonderband, vierfarbig im großen Format 22,5 x 30,5 cm)
Maxi Dylan Dog #23: Old Boy

Bonelli kann sich den Varianten nicht mehr entziehen, die vorwiegend auf Messen und Comicfestivals wie in Lucca angeboten werden. Für weitere Serien sind international renommierte Zeichner im Gespräch: Gabriele Dell'Otto für Ringo und Enrique Breccia für Adam Wild.

Außerdem gibt es außerhalb der regulären Serie eine vier Seiten lange Story von Dylan Dog in der Zeitschrift Scarp de’ tenis (Ausgabe vom 14. Dezember 2014). Die exklusive Geschichte Il volontario wurde von Davide Barzi geschrieben und von Sergio Gerasi gezeichnet.
Scarp de’ tenis ist das Monatsmagazin der Caritas Ambrosiana und der Caritas Italiana, das auf den Straßen von Mailand, Neapel, Turin, Vicenza, Venedig, Florenz, Rimini, Verona und Genova verkauft wird. Die Auflage beträgt 20.000 Exemplare.

Peter Schaaff 29.01.2015 11:54

Bonelli
 
Als sporadischer Leser der Serie Tex frage ich mich, wie Bonelli es schafft, immer wieder so großartige Zeichner wie Alfonso Font; José Ortiz etc. an den Start zu bringen. Schließlich müssen die immer gleich über 100 Seiten für eine Ausgabe stemmen, die dann für unter EUR 3,- über die Kiosk- Theke geht. Dazu kommen die zahlreichen anderen Serien wie Dylan Dog, Nathan Never, Martin Mystère, Zagor, Dampyr, Adam Wild, Lukas oder Dragonero, die beim Verlag monatlich (?) erscheinen und keine Nachdrucke sind (die gibt es natürlich auch).

Was für eine Auflage fahren sie bei Bonelli?
Was bezahlt Bonelli seinen Autoren & Zeichnern?
Werden diese fumetti exklusiv für Italien produziert?

Danke für jede Antwort.

underduck 29.01.2015 12:00

Sorry, Peter, aber wer soll dir das hier ausser Bonelli selbst beantworten?

... und Bonelli hat mMn noch keinen CGN-Account. :D

Servalan 29.01.2015 16:36

Zitat:

Zitat von Peter Schaaff (Beitrag 490392)
Was für eine Auflage fahren sie bei Bonelli?
Was bezahlt Bonelli seinen Autoren & Zeichnern?
Werden diese fumetti exklusiv für Italien produziert?

Zu den Auflagen und zu den Seitenhonoraren mußt du dich leider direkt an den Verlag wenden. Allerdings sperrt sich der Verlag dagegen, mit Emails vollgespamt zu werden. Wer ein ernsthaftes Anliegen hat, kann sich brieflich an den Verlag wenden. Interna werden die sicher zurückhalten, aber wenn du Arbeitsproben oder Ausschnitte aus einer Mappe einschickst, kann ich mir vorstellen, daß du erfahren wirst, was dir auf dem Herzen liegt.

Bonelli handelt auch international mit Lizenzen, in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien zum Beispiel ziemlich erfolgreich. Die Versuche in den USA dürften eher als gescheitert gelten, und Deutschland dürfte dort mit gewisser Zurückhaltung bewertet werden.
Seit einigen Jahren modernisiert Bonelli seine Verlagspolitik: Zu Messen, Börsen und Comicsalons in Italien wird Exklusivmaterial produziert, teilweise als Beilagen, teilweise als Variants. Außerdem gibt es Kooperationen mit anderen italienischen Medien, davon wird allerdings nur selten im Ausland berichtet. Solche Deals kann ich mir für die beteiligten Autoren ziemlich lukrativ vorstellen.

Peter Schaaff 30.01.2015 11:32

Vielen Dank für die Infos.

Ich hatte zusätzlich noch auf ein paar Verweise auf deutschsprachige Sekundärliteratur in Magazinen wie ComicJahrBuch oder Reddition oder Sprechblase gehofft, die sich mit Comics beschäftigen. Eine so lebendige Comics- Kultur wie die italienische (auch wenn sie weniger 'anspruchsvoll' als die franko- belgische scheint) mit so zahlreichen Eigenproduktionen sollte doch hin und wieder Thema sein ...

Ich selber als Zeichner sehe mich nicht auf dem italienischen Markt. Dazu fehlen mir der Fleiss und die Hingabe*, die geforderten Seiten in der gewünschten Zeit 'herauszuhauen' ... :grins:

*siehe auch Interview mit Laura Zucceri im Titel- Magazin: http://titelmagazin.com/artikel/35/1...-zuccheri.html

Gerade selbst gefunden:
Artikel Comics in Italien im ComicJahrbuch 2014 mit Informationen zur aktuellen Situation des Bonelli- Verlag (nach dem kürzlichen Tod des Seniors), zur Arbeitssituation der Autoren & Zeichner und den Auflagenzahlen von Tex und Dylan Dog.

Weiss wer, inwieweit das fumetti- Heft der Reddition #55 von 2011 sich mit der aktuellen Situation - insbesondere der Kreativen - in Italien beschäftigt?

Servalan 30.01.2015 14:29

Stimmt, italienische Comics haben in Deutschland einen schweren Stand.
Eine kontinuierliche Berichterstattung über den Markt findet deshalb kaum statt.
Deshalb einige Tipps:

In dem Standardband von Ralf Palandt Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Comics (Verlag Archiv der Jugendkulturen e.v.) finden sich zumindest zwei Aufsätze - hier das komplette Inhaltsverzeichnis (PDF).
- Giulio C. Cucciolini: "Anti-Semitic Italian Comics from 1938 to the Present" (S. 84-99)
- Britta M. Woitschig: "Sprayliz e il Macondo - eine populäre Comicheldin gegen Rechts (S. 284-310) - über Luca Enochs Serie Sprayliz.

Dieses Thema habe ich eingerichtet, um das Interesse wachzuhalten. Wer neugierig geworden ist, sollte die Möglichkeit haben, sich darüber mit anderen auszutauschen.

Der italienische Markt besteht jedoch nicht nur aus Massenzeichenware, obwohl die noch im Alltag verankert ist. Allerdings ist der alternative Markt (Coconino Press, Hazard Edizioni, Lo Scarabeo usw.) eher übersichtlich, und der Schwerpunkt des Geschehens liegt eher im reicheren Norditalien (Mailand, Rom, Florenz, Venedig). Die Auflagen dürften mit den deutschsprachigen vergleichbar sein, denn wenige kommen über 10.000 Exemplare und entsprechend beschränkt dürfte der Vertrieb sein.

Die wenigen Top Dogs der italienische Szene gehören deshalb de facto zur internationalen Szene: Gipi, Mauele Fior, Francesca Ghermandi, Luca Enoch usw. Die veröffentlichen teilweise zuerst auf Französisch oder auf Deutsch.

Der deutschsprachige Buchhandel mit seinem exzellenten Service, fast jedes Buch über Nacht zu einem festen Ladenpreis bestellen zu können, ist eher die Ausnahme. Sogar in Frankreich und Belgien bereitet das Bestellen ziemlich Probleme. Deshalb sind die meisten Comickäufer in erster Linie auf das Angebot angewiesen, das der Handel vorrätig hat.

Servalan 30.01.2015 15:16

Ein praktisches Beispiel
 
Simone Rastelli hat für Comicwebzine Lo Spazio Bianco eine Liste von 12 wichtigen Comics über die Shoah zusammengestellt. Natürlich decken die üblichen Verdächtigen (Spiegelmans MAUS, Katins We are on our own, Crocis Auschwitz etc.) einen Teil der Liste ab, dennoch finden sich in ihr einige speziell italienische Titel, die in Deutschland nahezu unbekannt sein dürften. Deshalb stelle ich die jetzt vor:

Walter Chendi: La porta di Sion (Edizioni BD 2010), 108 Seiten s/w.
Barfuß versucht der Junge Jacob in einer feindlichen Welt zu überleben.

Jérémie Dress: Noi non andremo a vedere Auschwitz (Coconino Press - Fandango 2012), 208 Seiten s/w.
Eine neue Generation erinnert sich an den Schrecken der Großeltern: Jérémie und Martin versuchen zu rekonstruieren, wie das damals gewesen ist.

Otto Gabos: Esperanto (Black Velvet 2009), 144 Seiten vierfarbig.
Was war an der Shoah das einmalig? Und unter welchen Bedingungen könnte noch einmal Ähnliches passieren?

Eugenio Belgrado: Torri di fumo – Una storia di Trieste (Lavieri Edizioni 2012), 96 Seiten s/w.
Erinnerrung ist ein selektiver Prozess: Inwieweit stimmt der Mythos von den "mutigen Partisanen" wirklich?

Servalan 30.01.2015 15:48

Hätte der nicht eine deutsche Ausgabe verdient?
 
LRNZ: Golem (Bao Publishing 2015), 280 Seiten vierfarbig.

Italien 2030 gehört zu Eurasia, einem durchkommerzialisierten Bund von Unternehmen. Neue Währung ist der Pseudo. Vier große Konzerne bestimmen das Leben der Konsumenten in einem Dystopia. Lorenzo Ceccotti (der unter dem Pseudonym LRNZ schreibt) verfolgt, wie ein junger Mensch unter diesen Bedingungen aufwächst.

LRNZ vermischt dabei unterschiedlichste Einflüsse: In seiner Rezension vergleicht David Padovani ihm sowohl mit den japanischen Größen Katsuhiro Otomo, Osamu Tezuka und Hayao Miyazaki, während er ihn wenige Absätze später in die Tradition von Winsor McCay und Moebius stellt.
Interessanterweise wirken die Bildbeispiele auf mich eher wie Auschnitte aus einem anspruchsvollen Tradepaperback von DC Vertigo oder Marvel (sogar der Umfang stimmt), weniger wie eine künstlerisch anspruchsvolle Graphic Novel. Deshalb kann ich mir vorstellen, daß der Comic mit einer guten Verpackung auch auf dem deutschen Markt funktionieren könnte. Wenn er ähnlich wie ein TPB präsentiert wird, und das Publikum erst im Impressum erfährt, daß es sich um eine italienische Produktion handelt, könnte der sein Publikum finden.

Peter Schaaff 30.01.2015 16:38

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 490491)
Eine kontinuierliche Berichterstattung über den Markt findet [...] kaum statt.

Dabei liesse sich vielleicht das eine oder andere lernen aus der italienischen Comics- Landschaft. Dort funktioniert noch ein Pressegrosso- Vertrieb mit günstigen Publikationen in hohen Auflagen, die dann wiederum die Käufer für die hochwertigen und gewinnträchtigeren Nachdrucke beliebter Serien generieren. Unter dem Strich bleibt soviel Gewinn für die Verlage, daß Unternehmen wie Bonelli oder Aurea Editoreale über Jahre diverse Zeichner & Autoren fest beschäftigen können - Grundlage für eine eigene Comics- Kultur! Und das eingedenk des Umstands, daß zusätzliche Einnahmen mit Lizenzen für das Ausland eher die Ausnahme sind ...

Servalan 30.01.2015 17:51

Da muß ich an Radio Eriwan verweisen: Theoretisch hast du recht, aber in der Praxis bedeutet das einen ungeheuren Aufwand. Einmal verlorenes Vertrauen läßt sich nicht so einfach zurückgewinnen, außerdem kann ich nicht einschätzen, wie konservativ das Pressegrosso im deutschsprachigen Raum ist.

Hinzu kommt noch, daß die deutsche Comicszene mittlerweile ihre Ausbildung an Kunsthochschulen erhält und Comics dort mit einem gewissen Anspruch verknüpft. Im Gegensatz zu den Einzelkämpfern und Autodidakten der vergangenen Jahrzehnte dürften die sich vehement dagegen sträuben, ihr Lohn und Brot unter Sweatshop-Bedingungen wie japanische Mangaka zu verdienen.

Das bedeutet, daß im Vorfeld Comicfachpresse und Feuilleton das Feld kräftig beackern müssen: Hochwertige Studio-Produktionen aus einem Serienumfeld wie bei Bonelli müßten überproportional häufig honoriert werden. Wenn sich nach einigen Jahren Kärrnerarbeit in den Köpfen verankert hat, daß sich damit auch Lorbeer und Prestige ernten lassen, und die Routine möglicherweise als nützliches Handwerkszeug geschätzt wird, könnte etwas in Gang kommen.

Das wäre ein gutes Podiumsthema für eine Diskussion auf dem Comicsalon in Erlangen oder dem Comicfest München ...

Peter Schaaff 31.01.2015 12:51

Aktuell ist 'der Zug abgefahren' für Comics à la Bonelli an deutschen Kiosken. Die einzigen Player bleiben da wohl Panini, Ehapa und Steinchen für Steinchen (in den neuen Bundesländern). Und ob wir von den dreien noch mal was anderes sehen in absehbarer Zeit als die sog. Klassiker wie US- Superhelden, sporadisch das MAD, Micky Maus und das Mosaik wage ich zu bezweifeln.
Dabei könnte gerade Panini mit seiner irren Machtposition in Europa & Lateinamerika Dinge erfolgreich wagen - aber deren Eigenproduktionen bleiben überschaubar und erreichen keine Pressegrosso- tauglichen Auflagen (außer bei MAD).

Ich tät mir so ein regelmässig erscheinendes Magazin mit Fortsetzungsgeschichten der großen italienischen Serien wünschen. Für unter vier Euro. Jeden Monat. Am Büdchen. Pronto. Grazie.


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