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Gerhard Förster 07.01.2016 19:53

Hansrudi Wäscher ist verstorben
 
Hallo Leute,

vor etwa zweieinhalb Stunden ist Hansrudi Wäscher verstorben.




Untenstehend ein Nachruf von Wäschers Agenten Hartmut Becker.

Natürlich gilt mein allerherzlichstes Beileid Helga Wäscher und allen anderen Hinterbliebenen.

Mehr kann ich im Moment nicht sagen, es ist schrecklich.

In tiefer Trauer
Gerhard Förster


Zitat:

HANSRUDI WÄSCHER GESTORBEN

Am 07.01.2016 verstarb in Freiburg im Alter von 87 Jahren Hansrudi Wäscher, der Pionier der deutschen Comics. In den Fünfzigerjahren hat er dem Lehning Verlag mit Sigurd, Akim, Nick der Weltraumfahrer, Falk und Tibor Millionenauflagen beschert. Und schuf damit im zerbombten Nachkriegsdeutschland eine erste Jugendkultur. Wäschers Abenteuerhelden sind bis heute unvergessen geblieben und inzwischen sogar als iPhone-App verfügbar.

Die Idee war ebenso simpel wie genial und stammte ursprünglich aus Italien: Schmale Schwarz-weiß-Heftchen mit spannenden Bildergeschichten im Streifenformat, die erschwinglich waren für ebenso schmales Taschengeld. 1952 entdeckte der Hannoveraner Verleger Walter Lehning die „Piccolos“ während eines Urlaubs in Mailand. Er importierte drei der Serien, und vor allem der Dschungelheld Akim, ein plumpes Tarzan-Plagiat, eroberte im Jahr darauf die Herzen einer lebenshungrigen Generation im Sturm. Die wuchs noch ohne Fernsehen heran und ohne Rock ’n‘ Roll und blickte in eine ungewisse Zukunft.
Auch Hansrudi Wäscher hatte die Hefte in Italien entdeckt und wollte etwas Ähnliches in Deutschland versuchen. Doch nun war ihm Lehning zuvorgekommen. Wutentbrannt stürmte er mit den eigenen Entwürfen in den Verlag. Lehning erkannte das Talent des jungen Zeichners, und da ihm noch eine Ritterserie fehlte, beauftragte er kurzerhand Wäscher damit. Der soll schon in der nächsten Woche ein Heft liefern, und so hängt im Oktober 1953 das erste Sigurd-Piccolo an den Kiosken. Auf dem Umschlag prangt der Titel „Die Falle“ und der Preis: 20 Pfennig.
Hansrudi Wäscher wurde am 5. April 1928 in der Schweiz geboren und wuchs in einem historischen Städtli bei St. Gallen auf, wo der Vater ein Friseurgeschäft betreibt. Die Mutter hilft im Laden mit, und um den Sohn zu beschäftigen, gibt ihm der Vater Papier und Buntstifte. So entdeckt Hansrudi für sich das Zeichnen. „Ich vergaß alles um mich herum und kritzelte und malte stundenlang bunte Bilder.“ Kurz nach seiner Einschulung zieht die Familie um, zuerst nach Zürich, wo sich der Vater eine Verbesserung seines Geschäfts verspricht, dann nach Lugano. Hansrudi kommt auf eine italienische Schule, ohne der Sprache mächtig zu sein.
In Lugano entdeckt er die Comic-Hefte, die aus Italien in die Schweiz gelangen – so etwas hat er zuvor noch nicht gesehen. Die „fumetti“ werden für ihn zur Zuflucht und helfen ihm dabei, Italienisch zu lernen: „Nach einem halben Jahr habe ich meinen ersten Aufsatz geschrieben und hatte überhaupt keine Probleme.“ Doch dann erkrankt er an Morbus Perthes und verbringt fast zwei Jahre im Krankenhaus, eingegipst, sechs Monate lang kann er sich nicht einmal aufrichten. Er flüchtet sich in Abenteuergeschichten, die er auf Italienisch liest, am liebsten Emilio Salgaris Sandokan-Romane. „Meine Eltern konnten gar nicht genügend Bücher anschleppen. Ich hatte keinerlei Einfluss auf die Dinge und rutschte wahrscheinlich auch deshalb in die Fantasiegeschichten hinein.“
Sein Vater ist Deutscher und wird zunehmend angefeindet, eines Nachts schmiert jemand „Fachgeschäft für Hitler, Göring und Goebbels“ auf das Schaufenster seines Salons. 1940 siedelt die Familie deshalb um nach Hannover, zur Schwester seiner Mutter. „Das war schrecklich“, erinnert sich Wäscher später. „Das Erste war, dass wir an der Grenze gefilzt wurden, total. An meinem ersten Schultag bekam ich gleich die Jacke voll, da ich nur Schwyzerdütsch sprach und man mich für einen Italiener hielt.“ Und es gibt in Deutschland keine Comics, die er doch so liebt. Der Vater, der „nie hatte eine Waffe anrühren wollen“, wird bald eingezogen und fällt 1945 beim Kampf um Berlin.
Wäscher ist gerade siebzehn geworden, als der Krieg zu Ende ist. Er hat inzwischen seine Lehre als „Gebrauchswerber“ abgeschlossen und besucht von 1947 bis 1950 die Werkkunstschule. Erste Aufträge findet er als Plakatmaler für drei Innenstadtkinos in Hannover und als Illustrator für die Wochenzeitung Heim und Welt, wo er die Redakteurin Helga Bertelmann kennenlernt, die er 1954 heiratet. Doch es gehen ihm nicht die Comics aus dem Kopf, und schließlich beginnt er mit eigenen Entwürfen. Ende 1951 ist zum ersten Mal die Micky Maus erschienen, mit einem Preis von 75 Pfennig für viele Kinder unerschwinglich, doch sonst gibt es weit und breit so gut wie nichts. Eine Serie, die Wäscher plant, fußt auf der Nibelungensage und soll Sigurd heißen. Da entdeckt er die Piccolos des Lehning Verlags an den Kiosken.
Die Zusammenarbeit mit Wäscher soll sich für Walter Lehning als Glücksgriff erweisen. Nicht nur, dass sich die Sigurd-Piccolos fast aus dem Stand heraus Woche für Woche weit über eine halbe Million Mal verkaufen, er kann den Zeichner zudem überall dort einsetzen, wo er ihn braucht. Als sich Lehning 1955 mit seinem italienischen Lizenzgeber überwirft und kein Material für weitere Akim-Hefte mehr bekommt, übernimmt Wäscher kurzerhand die Abenteuer des Dschungelhelden und zeichnet während der nächsten vier Jahre fast 200 Piccolos.
Als die Sowjets Ende 1957 den Sputnik ins All schießen, reagiert Lehning sofort und will „etwas Utopisches“ machen. „Wie üblich hielt ich mich an einem Montag im Verlag auf, um mein Wochenpensum abzuliefern“, so Wäscher später. „Herr Lehning stürzte gleich auf mich zu mit den Worten: ‚Haben Sie das von dem Sputnik gehört?‘ Wir müssen unbedingt eine Weltraumserie machen! Bringen Sie nächsten Montag das erste Heft mit!‘ … Laut überlegte ich: ‚Sputnik, Sputnik? … NICK!‘“ Und so liegt im Januar 1958 an den Kiosken das erste Piccolo-Heft von Nick der Weltraumfahrer aus. Der Titel konnte nicht besser gewählt sein: „Sputnik explodiert!“
Und so geht es Schlag auf Schlag. Als Lehning nach langwierigen juristischen Auseinandersetzungen Akim endgültig einstellen muss, schafft Wäscher von einer Woche auf die nächste mit Tibor einen eigenen Dschungelhelden. 1960 folgt mit Falk eine zweite Ritterserie, zu seinen weiteren Schöpfungen zählen Bob und Ben und Roy Stark. Zeitweise zeichnet Wäscher bis zu vier wöchentlich erscheinende Comic-Hefte gleichzeitig und zusätzlich auch noch Titelbilder für nicht von ihm stammende Reihen, die der Verlag in Lizenz aus dem Ausland übernommen hat, sowie für die ständigen Neuauflagen seiner eigenen. Sammler werden später nachzählen, dass Wäscher allein für Lehning weit über 22.000 Comic-Seiten und fast 3.500 Titelbilder geschaffen hat.
Doch in den Sechzigerjahren verändert sich der Comic-Markt, immer mehr und vor allem zeitgemäßere Titel überfluten die Kioske, und Lehning verpasst den Anschluss. 1968, gerade erscheinen der erste Asterix-Band und Robert Crumbs Fritz the Cat, muss der Verlag Konkurs anmelden. Tibor und Sigurd sind am Ende die beiden letzten Hefte. Wäscher findet die nächsten Jahre Unterschlupf beim Bastei Verlag und zeichnet anonym für dessen Heftserien Buffalo Bill und Gespenster Geschichten, für die auch andere Zeichner, vornehmlich in Spanien, arbeiten. Dann ist auch diese Ära vorbei.
Ohne dass Wäscher es selbst bemerkt hätte, ist nach dem Ende des Lehning Verlags eine rasch wachsende Sammlerszene entstanden, 1977 erscheinen erste Nachdrucke seiner populären Helden in kleiner Auflage als Liebhaberausgaben. Der Comic-Antiquar Norbert Hethke nimmt Wäscher unter seine Fittiche, und nach mehreren Lehning-Reprints entwirft Wäscher für dessen Insidermagazin Die Sprechblase 1982 das neue Fantasy-Abenteuer Fenrir. Bald darauf folgen auch weitere Episoden seiner einstigen Lehning-Recken Sigurd, Nick und Tibor. Wäschers Fans sind begeistert; die sind nun keine Teenager mehr, sondern langsam ergrauende Dreißig- und Vierzigjährige, die sich die Träume ihrer Kindheit bewahren wollen. Damit setzt ein weiteres Phänomen ein, Wäscher lebt von nun an ausschließlich von seinen Fans, die ihn vergöttern und seine Helden fortleben lassen.
1993 beginnt Wäscher, inzwischen 65 Jahre alt, für Hethke sogar eine neue Sigurd-Piccolo-Serie ganz im Stil seiner alten Lehning-Hefte. Als er die nach zehn Jahren beenden und Sigurd sterben lassen will, widerspricht sein Verleger und lässt von dem argentinischen Zeichner Daniel Müller weiterzeichnen. Mittlerweile hat die Reihe der neuen Sigurd-Piccolos die des Lehning Verlags, mit der 1953 alles begonnen hatte, an Umfang übertrumpft. 2008 erhält Wäscher auf dem Internationalen Comic-Salon in Erlangen für seine „Pionierleistung für den deutschen Comic“ den Max-und-Moritz-Preis.
Hansrudi Wäscher war vor allem ein fulminanter, überbordender Erzähler, der sich in jedem Genre sofort zu Hause fühlte. In die Abenteuer seiner Helden zog er seine Leser förmlich hinein und ließ sie am Ende eines jeden Heftes mit geschickten Cliffhangern der Fortsetzung entgegenfiebern: „Verpasst auf keinen Fall das nächste Heft! Es heißt …“ In der Realzeit der Leser erstreckten sich seine Geschichten zuweilen über bis zu einem Jahr. Unvergessen sind auch seine dramatisch arrangierten Titelbilder, die die Höhepunkte der Hefte zu Szenen von mythischer Kraft verdichten und den Lehning Verlag in dessen Spitzenzeit zum Marktführer unter den deutschen Comic-Verlagen werden ließen.
Die Filmrechte an Sigurd, Falk und Tibor hat unlängst die Constantin Film erworben.
Hartmut Becker

jakubkurtzberg 07.01.2016 19:59

Erst Lemmy, jetzt HRW...

Armin Kranz 07.01.2016 20:10

Mir fehlen die Worte :heul::heul::heul:

KommissarX 07.01.2016 20:12

Mein aufrichtiges Beileid geht an seine Frau . Er war ein Stück meiner Kindheit .

arthur von draconis 07.01.2016 20:14

Hansrudi Wäscher war schon zu Lebzeiten eine Legende.
Ab jetzt wird sein Nachruhm weiter wachsen.


G.Nem. 07.01.2016 20:36

Alle Zeichner kommen in den Himmel!
Warum?
Weil der Himmel immer wie gemalt aussieht!


Mein herzliches Beileid.

FrankDrake 07.01.2016 20:49

Das tut mit sehr leid :heul:

Detlef Lorenz 07.01.2016 20:52

Mein Beileid an seine Frau und ich bin auch traurig und sprachlos ...

Lizard_King 07.01.2016 20:52

Ich habe mit Hans Rudi Wäscher leider überhaupt keine Berührungspunkte, erkenne aber durchaus an, was der Mann für die deutsche Comicgeschichte bedeutet. Einer der ganz grossen Comickünstler -wahrscheinlich der größte, den Deutschland jemals hatte, und wahrscheinlich auch haben wird, ist heute von uns gegangen.
Möge er in Frieden ruhen!
Mein Beileid an seine Ehefrau, seinen Freunden und seinen unzähligen Fans.

moneybin 07.01.2016 20:58

Auch ich bin den Tränen nahe. Bin ich doch ein Kind der Generation Lehning
und mit den Geschichten von Hansrudi Wäscher groß geworden.
Mein tiefes Mitgefühl gilt der Ehefrau und langjährigen Weggefährtin Helga Wäscher,
die ihren Mann in all den Jahren tatkräftig unterstützt hat und ihm zur Seite gestanden ist.

user06 07.01.2016 21:06

Mein herzliches Beileid.
Ohne ihn wäre sowohl die Jugend vieler in den 50er und 60er Jahren aufgewachsenen Kinder als auch die sich ab den 1970ern bildende Comicszene der BRD eine ganz andere gewesen.
Er hat durch sein künstlerisches Werk vielen Menschen Freude geschenkt.

Maxithecat 07.01.2016 21:15

Mein Beileid! :heul:

74basti 07.01.2016 21:16

Ruhe in Frieden.

norbert 07.01.2016 21:20

Mein Beileid seiner Familie

- ich liebe seine Geschichten

perry 07.01.2016 21:27

Es ist der reine Wahnsinn... . Mein aufrichtiges Beileid gilt natürlich in erster Linie seiner Frau und seiner Familie!
Vielleicht hat der Stress der letzten Monate Herrn Wäscher doch mehr zugesetzt, als man für möglich gehalten hat.

underduck 07.01.2016 21:40

Ruhe in Frieden.

http://www.sammlerforen.net/web_user...oln2010013.jpg
Ich erinnere mich noch gut an die 2010er Comicbörse in Kön.
Da sprach Hansrudi übers Internet live mit FrankDrake in China.

wiredi 07.01.2016 21:56

Mein aufrichtiges Beileid...

Traurige Grüße

Maxithecat 07.01.2016 22:06

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 514359)
Ich erinnere mich noch gut an die 2010er Comicbörse in Kön.
Da sprach Hansrudi übers Internet live mit FrankDrake in China.

Ich kann mich sehr gut daran erinnern. Da ist Zwergi mit dem Laptop durch die Gegend gelaufen.

Hansrudi war im ersten Moment auch ziemlich "baff", als er mit jemandem in China sprechen konnte. :glubsch:

Eiwennho 07.01.2016 22:12

Um die Jahreswende 1960 hab ich meine ersten 2 Falk Piccolos von ihm zum lesen bekommen und er hat mich 55 Jahre bis zum heutigen Tag begleitet.
Ich bin unendlich traurig und seiner Frau Helga viel Kraft für die kommenden Tage.

Durango 07.01.2016 22:16

Das ist sehr sehr traurig. Ich hatte komischerweise erst gestern noch gedacht "Wie viele Comics kann Herr Wäscher trotz hohen Alters noch schreiben bzw zeichnen?" Diese "Antwort" wollte ich nicht haben. Auch wenn ich eigentlich zur Bessygeneration gehöre, haben mich seine Geschichten zum Comicsammeln geführt. Für mich war er auf jeden Fall einer der großartigsten Erzähler, der so spannende Geschichten geschrieben hat, das man kaum bessere findet, wenn überhaupt. Zeichner gab es sicherlich bessere, aber was nützt ein genialer Zeichner, wenn die tollsten Bilder nur eine dümmliche Geschichte verpacken... Ich möchte hier nur Danke sagen für diese tollen Geschichten die ich auch heute noch mit Begeisterung lese.

Burma 07.01.2016 22:42

R.I.P. Hansrudi Wäscher

Ich habe meinen Nachruf in meinen Blog gepackt: http://www.sammlerforen.net/blog.php?b=62

bessysammler 07.01.2016 22:52

Ich kann es nicht glauben......
Mir fehlen die Worte......
Mein aufrichtiges Beileid an Frau Wäscher.

roystark 07.01.2016 22:55

Seine Bilder und Geschichten haben mich seit der frühen Kindheit begleitet. Herzliches Beileid an seine Frau.

Ulrich Wick 07.01.2016 22:55

Auch ich bin nicht mehr der LEHNING-Generation zugehörig und habe SIGURD daher erst sehr viel später entdecken können. Ich habe mich mit Hansrudi Wäscher ein paar Mal unterhalten können, noch zu Hethke-Zeiten an dessen Stand, wenn auch jeweils nur kurz. Er hat auf mich immer einen bescheidenen Eindruck gemacht, ein Mann, dem der Rummel teilweise ein wenig unheimlich erschien.

Man sicher sagen, dass die deutsche Comicszene ohne Hansrudi Wäscher nicht das wäre, was sie heute ist, auch einen HETHKE-Verlag hätte es in dieser Form ohne ihn niemals gegeben.

Die deutsche Comicszene hat ihr prägendes Gesicht verloren, und mein Beileid gilt seiner Frau Helga und der Familie. Bei all dem darf man aber auch nicht vergessen, dass ihm fast 88 Lebensjahre vergönnt waren, und die bekommt nicht jeder zugestanden. Und Hansrudi Wäscher konnte fast bis zum Schluss kreativ tätig sein - auch das ist nicht jedem vergönnt.

Bei aller Trauer sollten wir daher auch alle sehr, sehr dankbar sein.

zwergpinguin 07.01.2016 23:46

Als ich die traurige Nachricht erhielt, war ich zutiefst getroffen.:heul:
HRW danke für dein Lebenswerk!

mschweiz 08.01.2016 06:24

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 514345)
Ich habe mit Hans Rudi Wäscher leider überhaupt keine Berührungspunkte, erkenne aber durchaus an, was der Mann für die deutsche Comicgeschichte bedeutet. Einer der ganz grossen Comickünstler -wahrscheinlich der größte, den Deutschland jemals hatte, und wahrscheinlich auch haben wird, ist heute von uns gegangen.
Möge er in Frieden ruhen!
Mein Beileid an seine Ehefrau, seinen Freunden und seinen unzähligen Fans.

Dem möchte ich mich gerne anschließen.

sombot 08.01.2016 07:12

Ein großer Mann der sich mit seinen Geschichten und Figuren unsterblich gemacht hat.
Ich hätte ihm gerne mal die Hand geschüttelt.

Mein aufrichtiges Beileid allen denen er nahe stand.

thetifcat 08.01.2016 07:21

Mein Beileid an seine Ehefrau und alle die ihn liebten.

Ein ganz Großer ist gegangen und hat viel hinterlassen, was ihn unvergessen bleiben lässt.

Buddy66 08.01.2016 07:45

Mein aufrichtiges Beileid

die erste 08.01.2016 07:52

Unser Beileid gilt seiner Ehefrau Helga, möge sie diese so schwere Zeit gut überstehen.

Wir denken gerne an die Treffen mit Hansrudi Wäscher zurück und schätzen ihn als Menschen und achten sein Lebenswerk.

Doris und Volker

linie7 08.01.2016 08:35

Auch wenn ich bis heute kein einziges Comic von Hans Rudi Wäscher gelesen habe, konnte man sich als jahrzehntelanger Comicsammler seinem Werk kaum entziehen. Sein Werk wird ihn auf jeden fall noch lange überleben und damit den Namen Wäscher auch in zukünftigen Sammlergenerationen lebendig halten.

Mein herzliches Beileid an seine Frau und alle die um ihn trauern.

falkbingo 08.01.2016 08:43

Ich habe das Gefühl einen sehr guten Freund verloren zu haben. Er hat mich bis heute mit seinen Geschichten durchs Leben begleitet. Seine moralischen Werte sind für mich immer noch Maßstab. Ich bin sehr traurig. Mein Beileid gilt seiner Frau Helga. Ruhe in Frieden Hansrudi.

Comicmafia 08.01.2016 09:06

Hansrudi Wäscher war nicht irgendein, sondern DER deutschsprachige Comiczeichner! Eine einzigartige Koryphäe. Ohne seine Helden und deren Abenteuer wäre die Sammlerszene in diesem Land nicht die, die sie heute ist. Hansrudi Wäscher hinterlässt ein unvergleichliches und absolut einmaliges Lebenswerk. Akim, Sigurd, Tibor, Nick und Falk sind oft viel mehr, als nur einfache Figuren. Sie sind für unzählige Fans treue Wegbegleiter über Jahrzehnte. Das Lesen ihrer Abenteuer das Geheimrezept ewiger Jugend und nicht selten die beste Medizin gegen so ziemlich alles.
Obwohl wir den Menschen Hansrudi Wäscher nicht wirklich kannten, macht uns sein Tod sehr betroffen. Vielleicht auch deshalb, weil wir ihm und seinen Helden so unglaublich viel zu verdanken haben.

Der Allmächtige hat nun auch den allmächtigen Comiczeichner zu sich geholt.

Seine Figuren bleiben allerdings hier, denn sie sind unsterblich.
Wie alle echten Superhelden!

Marco Heuberg (Bremer Comic Mafia)

guenkos 08.01.2016 10:07

Auch mein tief empfundenes Beileid an die Hinterbliebenen.

Ich bin traurig, und ich frage mich, um wen ich eigentlich trauere, um Hansrudi Wäscher oder um meine Kindheit?
Die Antwort ist einfach. Beide gehören zusammen. Beide sind gestorben.
Sollte es "drüben" weitergehen und sollte ich jemals dort ankommen, wünsche ich mir neue Abenteuer von dir, Hansrudi!
Du hast ja jetzt alle Zeit der Welt und machst es sicher gut.

Brisanzbremse 08.01.2016 10:35

Für uns Spätgeborene hat es Lizard King gut auf den Punkt gebracht.

Mein Beileid!

Xury 08.01.2016 10:36

Mein aufrichtiges Beileid.

Seine Comics waren ein Mosaiksteinchen meiner Kindheit und begleiten seitdem in der einen oder anderen Form mein Leben als Comicleser. Vielen Dank für die netten und abenteuerlichen Stunden mit seinen Helden.

Matthias 08.01.2016 12:28

An dieser Stelle mein aufrichtiges Beileid. Ansonsten fehlen mir die Worte, bin nur
unendlich traurig.

hericon 08.01.2016 12:58

Als für Lehning und Hansrudi Wäscher (zu) Spätgeborener möchte ich mich gerne den Ausführungen von Lizard King und Linie 7 anschließen.

Mein herzliches Beileid den Hinterbliebenen.

G.Nem. 08.01.2016 13:31

Es gibt auch eine schöne Kondolenzseite des Hansrudi-Wäscher-Fanclubs-Bayern
auf der man sich ebenfalls eintragen kann >
http://www.burg-eckbertstein.de/kond...i_waescher.php

KommissarX 08.01.2016 15:43

Die Seite geht einem durch und durch . Wirklich schön gemacht .

Servalan 08.01.2016 16:32

Meine wenigen Hansrudi-Wäscher-Comics habe ich in jungen Jahren eher unwissentlich gelesen, nämlich seine Bastei-Beiträge für Gespenster Geschichten und Buffalo Bill. So richtig warm bin ich mit ihm nicht geworden, weil zu jener Zeitschrift großen Wert auf eindrucksvolle Zeichnungen legte, deswegen zog er gegenüber Moebius, Bilal und Manara den kürzeren.

Als Pfeiler der deutschen Comicgeschichte habe ich die Leistungen dieses bescheidenen Mannes im Seitenblick verfolgt.
Die deutschsprachige Comicwelt hat einen ihrer Giganten verloren.

R.I.P. Hansrudi Wäscher

Gerhard Förster 08.01.2016 18:39

Noch ein paar Gedanken zu Wäscher: Er hatte dieses ganz erstaunliche Erzähltalent, das sich nicht nur in den Geschichten zeigte, sondern auch in den Bildern, die erzählerisch so stark sind, dass es egal ist, ob die Anatomie ganz korrekt ist oder nicht. Sein Erzähltalent hatte er auch, wenn er aus seinem Leben plauderte. Ich denke da z.B. an eine Podiumsdiskussion in Erlangen, wo das Publikum von seinen Anekdoten gefesselt war und sich köstlich amüsierte. Man hätte glauben können, dass dieser Mann ständig in der Öffentlichkeit steht, dabei war das Gegenteil der Fall.

Dass Wäscher die Leser mit spannenden, geheimnisvollen Abenteuern in seinen Bann zog, wie es nur wenigen gelang, ist die eine Sache, doch die Langzeitwirkung hat meiner Meinung nach noch einen anderen Grund: die den Wäscher-Comics zugrunde liegende Moral, die stets mehr war, als eine Pflichtübung vor der Bundesprüfstelle. Hat nicht auch sie uns geprägt? Von Star Treck heißt es, dass die humanistische Botschaft einen Teil des Erfolges ausmacht. Ich glaube, dass es bei Wäscher auch so ist.

Burma 08.01.2016 18:43

Nachruf im Tagesspiegel
 
http://www.tagesspiegel.de/kultur/co...html?r=7771528
8.1.16, Martin Jurgeit

migo80 08.01.2016 19:52

Als ich diese Nachricht gestern Abend las, konnte ich es erst gar nicht glauben.
Zu unserer Silberhochzeit ermöglichte meine Frau ein Treffen mit Familie Wäscher, welches dann im Sommer 2013 stattfand.
Wir haben die Beiden mehr als liebenswürdigen Menschen gleich in unser Herz geschlossen. Wir, meine Frau und ich, sind sehr froh, dass wir Hansrudi Wäscher und auch seine Frau kennen lernen durften.
Im Anschluss hatten wir auch noch gelegentlichen Kontakt, deshalb traf uns diese Nachricht mehr als schwer.
All unsere Gedanken sind bei Frau Wäscher.

Anton 08.01.2016 20:41

Als es vom Alter her gepasst hätte, gab es in meinem Umfeld nur Bücher, und als ich dann endlich seine Geschichten kennenlernen konnte, lag das Interesse an Comics ausschließlich bei den Frankobelgiern. Und dabei ist es geblieben.

Obwohl ich es versucht habe, habe ich etwa 30 seiner Geschichten angelesen, jedoch keine davon bis zum Schluss.

Aber meine Wertschätzung hatte er seiner Arbeiten wegen trotzdem. Kaum ein Zeichner hat so viele Einzelpanels produziert, und deshalb werden noch viele Jahre sein Werk und sein Name in Erinnerung bleiben.

Mein herzliches Beileid an seine Frau, an seine Angehörigen und an alle anderen, die um ihn trauern.

Anselm Blocher 08.01.2016 23:28

Auch ich "Spätgeborener", der praktisch noch nie etwas von Hansrudi Wäscher gelesen hat, möchte mich Lizard King anschliessen.

Einem Autor, der über derart viele Jahrzente sein Publikum gefunden und bewahrt hat, nach dem eine ganze Generation von Comicfans benannt ist, gebührt mein höchster Respekt.

Mein Beileid gilt seiner Familie, möge er in Frieden ruhen.

perry_sheer 10.01.2016 10:47

Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.
Ich werde in nie vergessen.
Mein aufrichtiges Beileid an Frau Wäscher.

rubr1207 10.01.2016 11:02

Tief bewegt und fassungslos. Unendliche Trauer.

Gerhard Förster 10.01.2016 14:44

Zum Thema Wäschers Beerdigung

Sie wird nicht stattfinden. Es war Hansrudi Wäschers ausdrücklicher Wunsch, dass er eingeäschert und seine Asche verstreut wird. Da in Deutschland Einäscherung nur in Verbindung mit einer Urne möglich ist, wird die Verstreuung an einem Ort im Elsaß geschehen, im sogenannten „Garten der Erinnerung“. Diese Vorgehensweise entspricht der atheistischen Einstellung des Künstlers, die er mit bewundernswerter Konsequenz lebte.

„In der Idee eines Weiterleben nach dem Tode steckt viel Größenwahn, den ich mir nicht anmaßen will.“ Hansrudi Wäscher

Peter L. Opmann 10.01.2016 16:08

Als pragmatische Einstellung finde ich das in Ordnung: Kein Grab - keine Grabpflege nötig.

Die religiösen Vorstellungen sind aber unterschiedlich. Es wird als eher primitive Ansicht betrachtet, wenn eine Auferstehung von der Erhaltung des Leichnams abhängig sein soll. Man kann nicht nur an Leute denken, die bei einem Unfall verbrennen - es ist nun mal eine Tatsache, daß durch die Verwesung nicht viel übrig bleibt, letztlich nichts. Gott der Allmächtige kann bei der Auferweckung aber nicht an das Vorhandensein einer Leiche gebunden sein.

Auferstehung bedeutet, jedenfalls im Christentum, aber auch nicht, daß man nur als Geistwesen weiterexistiert. Paulus schreibt: "Wir werden alle verwandelt werden." Jesus wurde laut den Augenzeugenberichten der Bibel nach seiner Auferstehung nicht wiedererkannt - das heißt, nur durch sein Reden und Handeln. Er hatte jedenfalls einen anderen Körper. Die christliche Auferstehung ist auch gut für Leute, die verkrüppelt oder entstellt sind. Denn in der Ewigkeit wird es - laut Offenbarung - keine Krankheiten und kein Leid mehr geben. Natürlich ist das jedem überlassen, ob er das glauben will...

arthur von draconis 10.01.2016 18:30

... und wenn dann auch noch 72 Jungfrauen auf einen warten, dann........... lassen wir das. Ich denke, HRW lag da schon richtig.

Peter L. Opmann 10.01.2016 19:13

Stellt sich aber schon die Frage: Braucht man da eine Gedenkstätte für HRW? Ein Denkmal womöglich? Wo sollen die Fans an seinem Todestag die Blumen hinstellen? (Das ist zwar einerseits ironisch gemeint, da ich auch nicht mehr der Wäscher-Generation angehöre, aber andererseits auch irgendwie ernst, denn die Fans gibt's ja.)

Eiwennho 10.01.2016 20:52

Diese Entscheidung hebt ihn für mich nochmal um einiges höher hinaus als ich bisher über ihm empfunden habe.
Mein Wunsch währe neben ihm verstreut zu werden.
Allen anderen viel Glück in ihrem Paradies.

Gerhard Förster 11.01.2016 00:05

Es ist auch für mich sehr ungewöhnlich, dass es kein Grab, keine Gedenkstätte in irgendeiner Form gibt, auch wenn nicht vor hatte, zum "Grabtouristen" zu werden. Darauf muss man sich erst mal einstellen. Aber mir gefällt, dass er ganz bewußt seinen ureigensten Weg gegangen ist. Eine starke Persönlichkeit. Das passt auch zu seinen Comics, die nicht austauschbar sind und ihren ganz individuellen Charakter haben.

G.Nem. 11.01.2016 08:46

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 514668)
(...) keine Gedenkstätte in irgendeiner Form gibt, (...)

Wieso schreibt ihr alle davon, dass es keine Gedenkstätte gibt?!
Die Gedenkstätte ist dort wo die Asche verstreut wird!
An diesen Ort kann man sich begeben und an den Verstorbenen gedenken!

Detlef Lorenz 11.01.2016 09:04

Ich habe auch davon gehört, dass es ein Wäldchen (Wald?) sein soll. Dann fährt man eben dort hin.

Der Teil des Friedhofes, auf dem mein Vater 1967 beerdigt wurde, ist schon seit gut 20 Jahren aufgehoben. Das ist jetzt eine Wiese mit vereinzelten Bäumen: wenn ich in Berlin bin fahre ich oft dort hin, pflanze eine kleine Blume ein - die beim nächsten Besuch meist wieder weg ist - und verweile ein wenig. Das erfüllt für mich den selben Sinn, wie an einem Grabhügel zu stehen, für mich ist das sogar gefühlvoller, als endlose Gräberreihen.

G.Nem. 11.01.2016 12:07

Zitat:

Zitat von Detlef Lorenz (Beitrag 514677)
(...) Das erfüllt für mich den selben Sinn, wie an einem Grabhügel zu stehen, für mich ist das sogar gefühlvoller, als endlose Gräberreihen.

:top: Sehe ich ganz genau so!

FrankDrake 11.01.2016 13:06

@Detlef & Gabriel

Das trifft sicher zu aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich war 2008 auf dem
Nationalfriedhof Arlington in DC, die ganze Atmosphäre ist sehr bewegend und hat eine ganz eigene Stimmung.

Servalan 11.01.2016 14:18

Was hindert die Veranstalter des Comicsalons Erlangen daran, eine der zentralen Straßen oder einen Platz nach Hansrudi Wäscher zu benennen. Das Einverständnis seiner Witwe, der Hinterbliebenen und seines Agenten Hartmut Becker vorausgesetzt, wäre das eine Würdigung die niemand mehr ignorieren könnte.
Die entsprechende Zeremonie könnte in das offizielle Programm des nächsten Salons integriert werden.

Gerhard Förster 11.01.2016 14:50

Ach, Erlangen hat doch mit HRW nichts am Hut. Er hat zwar einmal einen Preis gekriegt, aber nicht für sein Lebenswerk, sondern bloß als deutscher Comicpionier, und das auch nur in Kombination mit Hannes Hegen, der für den ostdeutschen Teil stand.

arthur von draconis 11.01.2016 20:00

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 514708)
Das Einverständnis........ seines Agenten Hartmut Becker vorausgesetzt,

Wie bitte ???

underduck 11.01.2016 20:04

Ich denke auch, dass man hier langsam mal Schluss mit merkwürdigen Vorschlägen machen sollte. Hansrudi sollte in allen Bereichen seinen letzten Willen bekommen und gut ist.

Burma 11.01.2016 20:32

Da hast Du recht. Ich bin nur froh, dass seine Frau hier nicht mitliest.

Gerhard Förster 03.02.2016 14:08

Hiermit leite ich ein Statement von Frau Wäscher in ihrem Auftrag weiter. Es wurde geschrieben, nachdem sie die vielen E-Mails und Postings gelesen hat, die Fans und Außenstehende nach dem Tod ihres Mannes verfasst haben:

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...-2008-u890.jpg

Helga und Hansrudi Wäscher 2008 in Erlangen

Zitat:

Ich bin zutiefst berührt von der grossen Anteilnahme anlässlich Hansrudis Tod. Am liebsten würde ich jeden einzelnen dafür umarmen. Wie unsagbar schmerzlich der Verlust für mich ist, können Sie sich sicher vorstellen.

Helga Wäscher



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