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Servalan 01.08.2015 15:37

Am unverwüstlichen "Tatort"
 
Nutzen wir die Sommerpause, in der nur Wiederholungen gesendet werden, für eine Diskussion, wie wir uns verhalten, wenn der Klassiker fortgesetzt wird.

Einerseits möchte ich niemanden ausschließen. Deswegen sollte es möglich sein, sobald der Abspann läuft, etwas zu posten. Manche sehen die Folge aber erst später, zum Beispiel bei der einesfestival-Wiederholung oder in der Mediathek. Zuviel sollte also nicht preisgegeben werden.
Jeder im Publikum hat das Recht, sich selbst eine eigene Meinung zu bilden.
Wer glaubt, sich zu verplappern, kann die entsprechenden Absätze durch Spoilerboxen ersetzen. Wer will, kann die auf eigene Gefahr jederzeit öffnen - hinterher kann sich aber niemand beschweren, dies und jenes habe er oder sie nicht wissen wollen.

Außerdem kann die Reihe ja mit etlichen Klassikern aufwarten: "Reifezeugnis", "rot – rot – tot" oder "Weil sie böse sind". Und dann gibt es die Teams mit ihren Fans: Kommissar Finke, Zollfahnder Kressin, Schimanski mit Thanner und Hänschen, Stoever/Brockmüller aus Hamburg, Eisner/Fellner aus Wien oder Thiel/Boerne vom :top::top::top: Tatort Münster :top::top::top:

falkbingo 01.08.2015 17:01

Für mich ist "Und Frau Bu lacht" der beste Tatort aller Zeiten. Der war mit dem Duo Batic/Leitmayr . Der Tatort "Reifezeugnis" wird doch nur wegen Nastassja's Möpsen so hoch gehandelt. :D

FrankDrake 02.08.2015 04:22

Ganz oben steht bei mir "Willkommen in Hamburg", man kann Til Schweiger mögen oder nicht, er weiß wie publikumswirksame Filme gemacht werden.

FrankDrake 02.08.2015 04:24

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 504194)
Der Tatort "Reifezeugnis" wird doch nur wegen Nastassja's Möpsen so hoch gehandelt.

Auch mit etwas zeitlichem Abstand betrachtet waren die, für einen damals 13 Jährigen, der Hammer.

Servalan 02.08.2015 09:38

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 504194)
Der Tatort "Reifezeugnis" wird doch nur wegen Nastassja's Möpsen so hoch gehandelt. :D

Soweit ich mich erinnere haben die Mädchen Christian Quadflieg, der verdächtige Lehrer, zu der Zeit angehimmelt und für ihn geschwärmt (Gibt es einen Bravo-Starschnitt von ihm? Wundern würde mich das nicht.).
Wolfgang Petersen hatte schon ein gutes Händchen. Dann genießt Kommissar Finke (Darsteller Klaus Schwarzkopf hat ja Columbo synchronisiert!) Kultstatus. Außerdem war das nicht der einzige Film, der heiße Eisen mit den Fokus Schule angefaßt hat: In der Serie Tod eines Schülers ging es um einen Schüler, der Selbstmord begeht.
Petersen hat damals einen Nerv getroffen und den Jackpot eingeheimst. Ohne "Reifezeugnis" wären er und Nastassja Kinski kaum nach Hollywood gekommen ...

Mein Lieblings-Tatort ist er nicht. Gesehen habe ich ihn erst in einer Wiederholung. Als der gesendet wurde, war ich zu jung.
Mein Favorit ist zur Zeit "Herrenabend" mit dem Tatort Münster-Team (Lieblingszitat: "Nehmt ihn auseinander!").
Ein gewisses Faible für Zollfahnder Kressin kann ich nicht verhehlen.

falkbingo 02.08.2015 10:58

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 504233)
Außerdem war das nicht der einzige Film, der heiße Eisen mit den Fokus Schule angefaßt hat: In der Folge Tod eines Schülers ging es um einen Schüler, der Selbstmord begeht.

Der war mit einem meiner Lieblingsduos als Kommissare - Kain / Ehrlicher.
Meine Top 5 Ermittler sind Reihenfolge :
Thiel / Boerne
Batic / Leitmayer
Kain / Ehrlicher
Odenthal / Copper
Stöver / Brockmöller (Obwohl sie fürchterlich gesungen haben.)

Servalan 02.08.2015 12:36

Seit 2008 gibt es im Radio/Audio den kleinen Bruder der Sendereihe,
den Radio-Tatort:

Zu ausführlich möchte ich hier nicht werden.
Aktuelles und Allgemeines, Kritik und Kommentare sind im Unterforum "Hörspiele und Hörbücher" besser aufgehoben: Radio-Tatort (im Sammlerforum.net).

Eldorado 02.08.2015 19:53

"Reifezeugnis" hat auch bei mir damals bleibenden Eindruck hinterlassen.

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 504233)
Ohne "Reifezeugnis" wären er und Nastassja Kinski kaum nach Hollywood gekommen ...

Gewagte Aussage.
Petersen löste sein Ticket nach Hollywood ja nicht wegen des Tatort-Krimis sondern dank des immensen US-Erfolges von "Das Boot".
Und Nastassja Kinski hatte auch vor "Reifezeugnis" schon in einer internationalen Kinoproduktion die Titelrolle gespielt, nämlich als "Braut des Stans" an der Seite von Christopher Lee & Richard Widmark:

https://en.wikipedia.org/wiki/To_the_Devil_a_Daughter

Servalan 02.08.2015 23:37

Klar, "Das Boot" war Petersens Durchbruch, ich nehme aber an, daß niemand plötzlich entdeckt wird. Vorher muß er die Aufmerksamkeit gewisser Leute erregt haben, die an den richtigen Stellen gesessen haben. "Reifezeugnis" sehe ich als Grundierung seines Erfolges, die dafür sorgte, daß sein Name in der Szene kursierte. Bei "Das Boot" ging die Reaktion dann durch die Decke ...

Und "Reifezeugnis" kursierte ja als Spielfilm international in den Kinos. Die dürften Nasti Kinskis Status gefestigt haben. Wenn ich an Hamiltons Weichspülerotik war das nicht so der große Bringer. Bis zu den ernst zu nehmenden Hauptrollen in Paris, Texas oder Hotel New Hampshire lag noch ein weiter Weg vor ihr. Insgesamt wirkt ihre Filmographie ziemlich durchwachsen. Glück und Fleiß scheinen sie vor einem Schicksal wie Mickey Rourke bewahrt zu haben, manchmal nur haarscharf.

Eldorado 03.08.2015 01:00

Ich möchte mich hier ja eigentlich zurückhalten, aber bei Einigem was Du da so verzapfst fällt das recht schwer.

Daher noch folgende Anmerkungen:

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 504298)
"Reifezeugnis" ....dürfte Nasti Kinskis Status gefestigt haben. Wenn ich an Hamiltons Weichspülerotik denke, war das nicht so der große Bringer.

???
Nastassja Kinski hat an keinem Hamilton-Film mitgewirkt.
Offenbar verwechselst Du da "Leidenschaftliche Blümchen" mit "Zärtliche Cousinen".

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 504298)
Bis zu den ernst zu nehmenden Hauptrollen in Paris, Texas oder Hotel New Hampshire lag noch ein weiter Weg vor ihr.


Aber nur wenn man davor entstandene Filme mit Regisseuren wie Roman Polanski ("Tess", 1979)
oder Francis Ford Coppola ("Einer mit Herz", 1981) großzügig ignoriert.

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 504298)
Glück und Fleiß scheinen sie vor einem Schicksal wie Mickey Rourke bewahrt zu haben, manchmal nur haarscharf.

Auch da bauen sich bei mir wieder nur Fragezeichen auf.
Welches "Schicksal" meinst Du?
Sich im Boxring die Visage vermöbeln zu lassen?
Oder die späte Oscar-Nominierung für "The Wrestler"?
Von Beidem scheint mir Frau Kinski doch recht weit entfernt.....

Mick Baxter 03.08.2015 05:08

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 504235)
Stöver / Brockmöller (Obwohl sie fürchterlich gesungen haben.)

Hier Manfred Krug mit Udo Jürgens und Klaus Doldinger (die seine Sangeskünste wohl mehr zu schätzen wußten als du).

G.Nem. 03.08.2015 08:14

Zitat:

Zitat von Eldorado (Beitrag 504299)
Nastassja Kinski hat an keinem Hamilton-Film mitgewirkt.

Was es reichlich gab, waren Fotos die David Hamilton von ihr gemacht hat.
Die komplette Lolita-Kindfrau-Kiste rauf und runter. Grauenhaftes Zeug.

falkbingo 03.08.2015 09:23

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 504303)
Hier Manfred Krug mit Udo Jürgens und Klaus Doldinger (die seine Sangeskünste wohl mehr zu schätzen wußten als du).

Wieso ? Das passt doch. Doldinger macht fürchterliche Musik und Lindenberg kann auch nicht singen. ;)

Servalan 14.09.2015 16:52

:kratz: Was soll das werden? Haben die mit dem neuen Frankfurt/Main-Team etwas im Stil von Dominik Grafs Im Angesicht des Verbrechens vor?
Korrupte Bullen und organisiertes Verbrechen scheinen nach dem ersten Fall zum Kennenlernen ja einen Strang über mehrere Episoden zu ergeben. Dann müßte es demnächst wohl Folgen im Doppelpack oder als Dreierstaffel geben. Wenn jedesmal ein halbes Jahr zwischen den Folgen liegt, wird das ein Wagnis: Einerseits können einzelne Episoden allein zu schwach oder zu heftig sein, obwohl im Rutsch gesehen eigentlich optimal wären.

:top: Mut zum Risiko sollte belohnt werden. :top::top:

Hulk1104 15.09.2015 13:21

warum werden di mir als beste Tatort Folgen (zusammen mit den damals, auf Grund der fürs öffentlich rechtliche deutsche TV Programm recht harten Schimanski Tatorten) immer die Felmy/Semmelrogge Haferkamp in Erinnerung bleiben ? Auch die Kommissar Veigl / Gustl Bayrhammer Tatorte fanden hier bisher keinerlei Beachtung. :kratz: Hier wurden sie bisher noch nicht mal ansatzweise erwähnt.

Im muß zugeben, daß ich seit ca. 2010 keinen "aktuellen" Tatort mehr gesehen habe. Das dt. Krimi Thema war mit Derrick, Der Alte (nur Lowitz) für mich einfach durch. Der Einzige, der bei mir noch Gefallen finden konnte (teilweise heute noch in der x-ten Wiederholung) war der Bulle von Tölz. Die fast nicht vorhandene Mimik von Fischer, die er mit seiner sonstigen Art mMn aber wettmacht und die teilweise recht schwarzhumorigen Dialoge, sowie die Anspielungen auf die Korruption im (bayrischen) Staat, sind Gold wert

underduck 15.09.2015 14:11

Der Bulle von Tölz ist für mich aber kein "Tatort". Die Rosenheim Cops, als beliebteste deutsche Krimiserie, aber natürlich auch nicht.

FrankDrake 15.09.2015 14:16

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 507139)
Die Rosenheim Cops, als beliebteste deutsche Krimiserie

Fantasien ist kein Teil von Deutschland :zwinker:

Servalan 15.09.2015 15:14

Zitat:

Zitat von Hulk1104 (Beitrag 507136)
Im muß zugeben, daß ich seit ca. 2010 keinen "aktuellen" Tatort mehr gesehen habe. Das dt. Krimi Thema war mit Derrick, Der Alte (nur Lowitz) für mich einfach durch.

Die Geschmäcker sind halt verschieden. Freu dich über die Krimis, die dir gefallen.
Für mich begann der Tatort Ende der 1980er Jahre zu schwächeln, bevor er in den 1990er Jahren bis zum Start des Münster-Tatorts mit Axel Prahl, Jan Josef Liefers & Co. eher ein müdes Pflichtprogramm gewesen ist.

Obwohl heute die Schwächen von Allein gegen die Mafia allzu deutlich sind, hat mir diese Serie wesentlich besser gefallen. Jeder Schimanski-Tatort wurde lautstark von der Zeitung mit den Vier Großen Buchstaben begleitet, so daß ich glaube, den Rummel (Welche bösen Worte hat Schimmi gesagt? und wieviele?) hat auch die Generation mitbekommen, die eigentlich zu jung war (Grundschule), um die Serie sehen zu dürfen.
Irgendwann wurde überdeutlich, wie überall an den Ecken und Kanten gespart wurde. In der Phase war Tatort für meinen Geschmack mau, und wenn ein Ami den als billigen Euro-Trash belächelt hätte, wär mir das recht gewesen.

FrankDrake 16.09.2015 01:45

@Hulk

Der Tatort spiegelt doch seit rund 45 Jahren immer den jeweiligen Zeitgeist, Schimanski war in den 1980 der Strassenfeger und Aufreger und erzeugt heute nur noch ein müdes Lächeln.

Heute sind es halt die Tatorte in Hamburg und Münster die die Zuschauer anziehen und in weiteren 30 Jahren, ob es die Reihe dann noch gibt, wird auch darüber kaum noch jemand sprechen.

Hulk1104 16.09.2015 14:08

stimmt - zu der Schimanski Zeit gab es in Duisburg noch Holländer und wenig Marxloh :nonono:

Jähling 24.09.2015 17:52

Zitat:

Für mich begann der Tatort Ende der 1980er Jahre zu schwächeln, bevor er in den 1990er Jahren bis zum Start des Münster-Tatorts mit Axel Prahl, Jan Josef Liefers & Co. eher ein müdes Pflichtprogramm gewesen ist.
Interessant. Ich finde ja umgekehrt die Tatorte von vor 1990 unguckbar. So dröge. Gibt sicherlich Ausnahmen, und vielleicht hatte ich auch einfach Pech, aber ich fand sogar Reifeprüfung die Schimanskis, die ich gesehen habe, eher langatmig.

Der oben erwähnte Frau Wu lacht ist einer der ersten, an die ich mich erinnern kann, die mich begeistert haben. Die Münchner gucke ich immer noch gerne, trotz gelegentlicher Aussetzer (der tiefe Schlaf, fürchterlich).

Bei den (noch) neueren sind wir uns wieder einig. da ist viel banales dabei. Ich versuche mich gerade zu erinnern, wann mich zuletzt einer begeistert hat - bin sicher, dass das im letzten Jahr noch passiert ist -, aber ich kann mich gerade an kaum welche erinnern...

Servalan 12.11.2015 18:40

Als die Dortmunder Tatorte mit Faber & Co. in der Mediathek standen, habe ich mir die Reihe am Stück angesehen. Die gewinnt echt dabei, weil sie mehr ist, als eine Kette von Fällen, bei denen der oder die Täter zum Schluß in Handschellen abgeführt werden.

Das "Wahlfamilien"-konzept wurde von denen zwar nicht erfunden, aber gut umgesetzt. In einigen Waking the Dead-Folgen wird sowas explizit inszeniert. Aber bei den Dortmundern spiegeln sich die älteren und jüngeren Ermittlerpärchen gut miteinander, und jede Figur entwickelt sich.

Für mich gehören die Dortmunder zu den unterschätzeren Tatort-Reihen. In anderen Filmen hat Jörg Hartmann ja bewiesen, daß er mehr draufhat als den verpeilten Faber.

Ringmeister 13.11.2015 03:54

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 504223)
Ganz oben steht bei mir "Willkommen in Hamburg", man kann Til Schweiger mögen oder nicht, er weiß wie publikumswirksame Filme gemacht werden.

Wird heute wiederholt, nächste Woche der zweite, und am Sonntag drauf in Erstaufführung der dritte.

Ringmeister 13.11.2015 04:00

@ Servalan

Ich habe das genauso gemacht, zwar nicht mit der Mediathek, sondern die Folgen auf Festplatte gespeichert; und du hast absolut recht. Bei 2 Folgen im Jahr vergisst man vieles, aber die 7 Folgen am Stück zeigen schon eine Entwicklung; mir sind jetzt erst so richtig die Umstände des Todes von Fabers Familie klargeworden.

Gibt es da nicht den neudeutschen Ausdruck "horizontales Erzählen"?

Aber wieso denkst du, dass Dortmund unterschätzt wird? Anhand der Zuschauerquoten oder wegen der Kritiken?

Ringmeister 13.11.2015 04:07

Apropos horizontales Erzählen:

Der neue Berliner Tatort soll ja ein Extrembeispiel dafür sein.
Also: Bevor die 2. Episode am Sonntag ausgestrahlt wird, kann man sich den ersten Teil (nochmal) in der Mediathek anschauen:

http://www.ardmediathek.de/tv/Film-i...astId=10009780

FrankDrake 13.11.2015 12:18

Zitat:

Zitat von Ringmeister (Beitrag 510585)
Wird heute wiederholt, nächste Woche der zweite, und am Sonntag drauf in Erstaufführung der dritte.

Wo denn?

Edit, habe es gefunden und programmiert, danke.

Servalan 13.11.2015 13:08

Zitat:

Zitat von Ringmeister (Beitrag 510586)
Aber wieso denkst du, dass Dortmund unterschätzt wird? Anhand der Zuschauerquoten oder wegen der Kritiken?

Daran ist nach meiner Einschätzung die Faber-Figur und der Schauplatz schuld. Dortmund liegt wie die alte Wirkungsstätte von Schimmi, Thanner und Hänschen im Ruhrpott. Ich kann mir vorstellen, daß Faber als Schimanski-Abklatsch bei einem Teil des Publikums in der falschen Schublade gelandet ist.

Das "horizontale Erzählen" bei den neuen Tatort-Reihen dürfte dem internationalen Markt geschuldet sein. Wahrscheinlich geht es nicht mehr darum, jede Folge einzeln im Ausland auf den Sender zu bringen. Staffelweise dürfte das leichter sein, außerdem bieten sich dann mehrere Möglichkeiten an: ausländische Sender, DVD/BluRay-Boxen oder Streaming-Dienste.

Prestige-Serien entstehen nicht aus dem Nichts: Schauspieler, Autoren, Regisseure und der Stab müssen vorher üben, und da bietet sich das "horizontale Erzählen" bei etablierten Serien als Spielwiese an.

FrankDrake 14.11.2015 14:51

Da gehen die Meinungen sehr auseinander, die Dortmunder Truppe finde ich ausgesprochen langweilig.
Einzig Aylin Tezel ist ein wirklicher Lichtblick, kein Wunder groß geworden in Westfalen.

Servalan 14.11.2015 16:15

Wer es allen recht machen will und bloß auf den kleinsten gemeinsamen Nenner schielt, der liefert Massenware ohne Ecken und Kanten ab. In der Hinsicht riskieren die Dortmunder etwas, obwohl ich die einzelnen Folgen auch eher "mau" bis "durchwachsen" finde.

Abgewrackte Industriereviere gibt es in etlichen Staaten, und da versucht der WDR wohl eine fein austarierte Balance zwischen Lokalkolorist und anderen Metropolregionen ohne eigentliches Zentrum.

Stimmt, für sich genommen sind die Figuren auch blaß. Insofern funktionieren sie anders als bei Vince Gilligan in Breaking Bad. Das Interessante spielt sich zwischen den Hauptfiguren ab, die sich verschiedene Richtungen entwickeln: Faber kommt allmählich von seinem Kinski-Trip herunter, während sich seine Kollegin Bönisch in die Gegenrichtung entwickelt. Nora Dalay hat das beste Profil, während Kossik die meiste Zeit wie das fünfte Rad am Wagen wirkt.

Selbst beim Binge-Watching ist das keine international Prime-Serie sondern eher passables Mittelfeld (eher so wie die britische ITV-Serie Blue Murder, die in Manchester spielt). Emmy-verdächtig sind die Dortmunder nicht.

Servalan 15.11.2015 17:05

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 504223)
Ganz oben steht bei mir "Willkommen in Hamburg", man kann Til Schweiger mögen oder nicht, er weiß wie publikumswirksame Filme gemacht werden.

Mit Til Schweiger habe ich so meine Probleme, aber das liegt an mir. Irgendwie bleibt er mir der ewige Manta-Manny, und mit seinen neueren Kinofilmen kann ich wenig anfangen. Gut, Knockin' On Heaven's Door würde ich mir noch ansehen, auf den Rest verzichte ich dankend.
Abgeschreckt hat mich auch sein Publikum.
Eine kleine Anekdote: Als Kokowääh (oder eine Fortsetzung) lief, habe ich ich eine halbe Stunde, bevor mein Film anfing, an der Kinokasse angestellt. Vor mir war ein Pulk von acht bis zwölf 30- und 40somethings, die sich benahmen, als wären sie das erste Mal im Kino. Die wollten einen möglichst günstigen Eintritt, wuselten aber gut zwanzig Minuten in ihren Portemonnaies herum, weil der eine oder andere nicht das Kleingeld parat hatte. Kopfrechnen konnten die auch nicht, und die Kassiererin hat irgendwann ihre Augen gerollt.

"Willkommen in Hamburg" hat was. Gefällt mir. Obwohl ich eher seine Vorgänger vorziehe: Für mich war der VE Batu ein legitimer Nachfolger von Zollfahnder Kressin. Mein Herz schlägt für Falke / (demnächst ohne) Lorenz, zumal ich mit Wotan Wilke Möhring menschlich besser klarkomme als mit Schweiger. Als Krimis finde ich die Hamburger Teams ordentlich. :top::top::top:
Insgesamt hat sich da einiges getan: Stoever/Brockmüller sind hingegen in meiner Gunst gesunken. Familienfreundlich-versöhnlich hat Stubbe - von Fall zu Fall (ZDF) mit Wolfgang Stumph und dem Androjäger Lutz Mackensy deren Erbe angetreten.

Servalan 25.11.2015 16:15

Spielverderber hat ja eine Menge Lob eingeheimst, aber über den grünen Klee würde ich ihn nicht loben. Es gab einige ärgerliche Schnitzer, die mehr Schaden als Begeisterung angerichtet haben:

Für meine Begriffe kam die "Wizard of Oz"-Anspielung viel zu spät. Dadurch wirkte sie plump und tolpatschig. Wenn sie die entsprechenden Sätze in Jasmin Gerats Rolle einfach gestrichen hätten, wäre das einfühlsamer gewesen.
In der jetzigen Fassung kann ich mir vorstellen, daß sich einige Leute im Publikum beleidigt gefühlt haben: Als wären die Leute zu blöd, um den Song ohne die Fußnoten zu verstehen.

FrankDrake 26.11.2015 03:00

Die verschobene „Tatort“-Doppelfolge mit Til Schweiger als Hamburger Kommissar Nick Tschiller wird nun am Jahresanfang gesendet.„Der große Schmerz“ wird am 1. Januar und „Fegefeuer“ am 3. Januar jeweils um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Und da freue ich mich drauf :top:

falkbingo 26.11.2015 08:50

Ich auch. Obwohl ich gehört habe, das der 3 Teil nur ins Kino kommt.:kratz:

Servalan 01.12.2015 19:08

Der letzte Auftritt des "Stillen Gastes" spielt sich auf einem Hochhausdach ab. Nach dem Finale des ersten Teiles habe ich so meine Zweifel, daß der tot sein soll. Außerdem hat die Szene gewisse Anklänge an Jim Moriartys Abschied bei Moffats und Gatiss's Sherlock auf dem Dach von St. Bartholomew's, und der kehrt ja wieder.

Ich bin mir sicher, daß Sascha Arango eine Trilogie plant.
Borowski hat sich ja schon ziemlich weit auf die dunkle Seite begeben. Wenn ich Cenk Batus letzten Einsatz (Die Ballade von Cenk und Valerie mit Corinna Harfouch) im Hinterkopf behalte, könnte das dann auch für den Kommissar ziemlich endgültig werden ... vielleicht 2017.

Servalan 10.12.2015 00:38

Freiburg gibt nächstes Jahr seinen Einstand mit gleich zwei Tatort-Teams: Einmal das Special mit Heike Makatsch, dann das neue Trio des Schwarzwaldkrimis mit Harald Schmidt, Eva Löbau und und Hans-Jochen Wagner.

Neugierig bin ich schon. Lassen wir uns überraschen.

FrankDrake 19.12.2015 04:11

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 511506)
Ich auch. Obwohl ich gehört habe, das der 3 Teil nur ins Kino kommt.:kratz:

Tatsächlich, gerade die Ankündigung gesehen.

Egal schaue ich mir in jedem Fall an, die Tschiller Tatorte sind allein schon wegen Erdal Yildiz (der ist so böse) und Fahri Yardim einfach Pflicht für mich.

Ringmeister 19.12.2015 13:43

Wie, ist die Ankündigung in den Programmzeitschriften falsch?
By the way: FrankDrake, willkommen daheim!

FrankDrake 21.12.2015 05:40

Danke Rainer, wurde auch Zeit das ich heim darf.

Lt. "TVdirekt" startet "Tatort: Off Duty" am 04.02.16 in den Deutschen Kinos.

Ringmeister 22.12.2015 13:53

Aber die 2 ARD-Termine stehen doch, oder?

FrankDrake 22.12.2015 15:21

Jo

Servalan 29.12.2015 10:45

Der Murot-Tatort fühlte sich an, als wäre er mit Gewalt auf Grimme-Preis-Tauglichkeit getrimmt wordem. Die Idee an sich war nicht schlecht, bei der Umsetzung haperte es meiner Meinung daran, daß das Ganze auf einer Theaterbühne besser gewirkt hätte.
Die Register filmtechnischer Mittel wurden ja kaum eingesetzt. Das lief sich nach knapp zwanzig Minuten fest und trat auf der Stelle.

Insofern halte ich es für einen Treppenwitz, daß Ein Mord mit Aussicht der wesentlich bessere Murot war. Schnitt, Montage, Farbkonzeption und Kostüme machten Sinn - da verging die Zeit wie im Fluge.

Horatio 01.01.2016 23:52

Habe mir den Tschiller-Tatort "Der große Schmerz" angetan und frage mich: Wer hat das Drehbuch geschrieben? Jerry Cotton?
Nick Tschiller ist eindeutig der Supermann-Bulle vom Tatort. Sämtliche Action-Krimi-Klischees inbegriffen.

Die Handlung zog sich dabei aber ziemlich schleppend dahin. Kein Tempo, kein Rhythmus. Die Macher haben wohl Zeit geschunden, um einen Mehrteiler draus zu machen.

Servalan 02.01.2016 11:20

Klar, Schweiger macht hier den German Action Hero in der Tradition von Bruce Willis oder Arnie Schwarzenegger. Da er bei der Produktion mitmischt, kann ich mir vorstellen, daß er die Vierer-Staffel Tschiller international vermarkten will. Für meine Begriffe funktioniert das auch, aber als Serie - und eine solche braucht auch ruhige Momente.
Schau dir mal die drei Teile in einem Rutsch an, Horatio, dann machen die Szenen Sinn, die dir jetzt langweilig erschienen sind.

Vor dem Hintergrund frage ich mich, ob die Tschiller-Staffel parallel in mehreren Formaten existiert: 4 x 90 min lassen sich nämlich zu 6 x 60 min umbasteln.
Gerade beim 3. Teil könnte das nach Horatios Kritik deutlich geworden sein: der absolute Höhepunkt des Teils liegt bei gut der 50. - 60. Minute, während das Finale sich anfühlt, als wäre mitten im Film der Strom ausgegangen.
Wenn die entsprechende BluRay/DVD-Box erscheint, würde ich es begrüßen, auch diese Fassung wählen zu können.

FrankDrake 02.01.2016 11:47

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 513926)
Vor dem Hintergrund frage ich mich, ob die Tschiller-Staffel parallel in mehreren Formaten existiert: 4 x 90 min lassen sich nämlich zu 6 x 60 min umbasteln.
Gerade beim 3. Teil könnte das nach Horatios Kritik deutlich geworden sein: der absolute Höhepunkt des Teils liegt bei gut der 50. - 60. Minute, während das Finale sich anfühlt, als wäre mitten im Film der Strom ausgegangen.
Wenn die entsprechende BluRay/DVD-Box erscheint, würde ich es begrüßen, auch diese Fassung wählen zu können.

Der vorläufige Abschluss kommt ja erst mit "Tatort: Off Duty", also insgesamt 5 Teile a 90min.

Lizard_King 02.01.2016 12:13

Und es geht mir jetzt schon komplett auf den Zeiger, dass Ich dafür ins Kino muss.

Servalan 02.01.2016 12:32

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 513930)
Der vorläufige Abschluss kommt ja erst mit "Tatort: Off Duty", also insgesamt 5 Teile a 90min.

Bei zahlreichen Serien gibt es eine besondere Episode am Anfang (Pilotflim) oder am Ende, die eine längere Laufzeit hat (siehe spätere The Wire-Staffeln). Teil 5 würde sich also im üblichen Rahmen bewegen, beispielsweise bei einer HBO-Ausstrahlung.

Horatio 02.01.2016 23:39

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 513926)
Schau dir mal die drei Teile in einem Rutsch an, Horatio, dann machen die Szenen Sinn, die dir jetzt langweilig erschienen sind.

Nee, keinen Bock. Das war der erste und letzte Tschiller-Tatort, den ich mir angesehen habe.

Wenn ich alle Teile sehen muss, um diese oder jene Szene zu kapieren, dann taugt der Film als Einzelfilm nichts. Ich sollte auch nicht z. B. die Romanvorlage von XY gelesen haben müssen, um die Filmversion zu kapieren.

Selbst ohne Szenen zu entfernen, hätte man diverse Szenen straffen und den Film so um wenigstens 10 Minuten kürzer inszenieren können. Dann hätte er dichter und temporeicher gewirkt.


Und zwei fürchterliche Handlungsschwächen:

1. Gümer schließt Laylas Handschellen auf und lässt sie dann auch noch unbeaufsichtigt, so dass sie sich vom Tatort entfernen kann, bevor ihre Identität festgestellt wurde. Obwohl sie zuvor einen Menschen erschossen hat.
Ich bin kein Experte, aber ich denke, in der realen Welt hätte er sich mit solch grober Fahrlässigkeit wohl ein Disziplinarverfahren eingehandelt.

Es kommt noch ärger:

2. Tschiller selbst setzt auf dem Schiff Astan so unzureichend (nämlich nur mit einer Hand am Geländer) fest, dass dieser den immer noch innerhalb seiner Reichweite (!!!) liegenden bewusstlosen anderen Gangster heranziehen und ihm einen Revolver aus der Hosentasche ziehen kann, mit dem er sich dann selbst befreit.
Tschiller hat also den zweiten Gangster, obwohl nur bewusstlos, weder festgesetzt, noch entwaffnet, noch aus der Reichweite von Astan gezogen! Dabei durchsucht er noch den Gangster und zieht ihm etwas, vermutlich Munition, aus zwei Hosenbeintaschen – und dabei bemerkt er nicht, dass der Typ einen dicken fetten Revolver in der linken vorderen Hosentasche hat???
Auch das nenne ich grobe Fahrlässigkeit!

Dass die KTU am Schluss offenbar nicht (rechtzeitig) den Laderaum des Schiffes untersucht, finde ich ebenfalls fragwürdig!


Natürlich geschieht das alles, damit die Handlung sich wie vorgesehen entwickeln kann. Aber das, unter anderem, macht das willkürlich Konstruierte an diesem Fall aus.

Hulk1104 03.01.2016 00:18

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 513933)
Und es geht mir jetzt schon komplett auf den Zeiger, dass Ich dafür ins Kino muss.

Für den arroganten Schnösel mit eingefrorener Mimik würde ich nicht mal mit Bezahlung ins Kino gehen. Dagegen waren Kinski & Co. sogar symphatisch

underduck 03.01.2016 00:36

Hab mir eben mal die ersten 20 Minuten des Videos angeschaut ... und dann abgestellt. Horatio hat in allen Punkten recht.

So einen Tatort braucht ein echter Tatort-Fan nicht wirklich.


"Hamburgs" beschmierter Innensenator Revenbrook von der "CAD" wirkt auf dem Wahlplakat als Kapitalist auch ziemlich daneben. Irgendwie ein gekrampfter Gag wie aus den 80ern.

Bumm Bumm, Peng Paaaf!

FrankDrake 03.01.2016 13:37

Definiere bitte einmal "echter Tatort Fan", und wenn es geht kein Gelaber sondern etwas Greifbares.

mile 03.01.2016 16:11

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 513933)
Und es geht mir jetzt schon komplett auf den Zeiger, dass Ich dafür ins Kino muss.

Ins Kino wird doch nun wirklich keiner gezwungen.:zwinker: Der kommt doch bestimmt zwei Monate später schon im TV.

Ich denke danach wird das Experiment Schweiger-Tatort wohl auch ein Ende haben. Freue mich auf den nächsten Kiel-Tatort, momentan das Beste was der Tatort zu bieten hat. :top:

underduck 03.01.2016 17:06

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 514001)
Definiere bitte einmal "echter Tatort Fan", und wenn es geht kein Gelaber sondern etwas Greifbares.

Ich schaue mir schon seit gefühlten Ewigkeiten den Tatort an. Quasi seit Horst Lettenmayers Beine im Vorspann losrennen.

Mein Favorit der Neuzeit kommt aus Münster, gefolgt von Köln. Gaaanz weit hinten kommt der Baller-Tatort (Bumm Bumm, Peng Paaaf!) von Til Schweiger. Der wurde mMn bisher nur getoppt von dem Tatort mit Martin Wuttke als Martin Wuttke in "Wer bin ich?", vom 27.12.2015. Das war der schlimmste Tatort an den ich mich erinnern kann.

Servalan 03.01.2016 19:14

Dieses nervige Dauerspamming im Abendprogramm geht mir auf den Keks. Die Tschiller-Tatorte waren immer mehr Fantasy als Krimi: Schweiger konnte sich Freiheiten herausnehmen, bei denen echte Polizisten schon längst geschaßt oder in der Versenkung (Asservatenkammer zum Beispiel) verschwunden wären. Aber der 3. Teil strotzte vor Logiklöchern, die auch das Tempo nicht retten konnte. Da sich die Astan-Tschiller-Fehde endlos dehnt und mehr in Richtung Western driftet (Papa rächt seine Familie), verscherzt er sich nach und nach meine geringen Sympathien.

In Sachen Werbung empfinde ich das als Stalking. Wahrscheinlich bin ich nicht allein, die dadurch mehr vergrätzt als gewonnen wird. Til Schweiger und die ARD haben den Bogen eindeutig überspannt. Der Kino-Tatort könnte auch zum grandiosen Flop werden. Und wer Honig im Kopf mochte, wird nicht unbedingt in "Off Duty" gehen.

Eldorado 03.01.2016 20:30

Zitat:

Zitat von mile (Beitrag 514015)
Der kommt doch bestimmt zwei Monate später schon im TV.

Ich denke danach wird das Experiment Schweiger-Tatort wohl auch ein Ende haben.

Na, dagegen wage ich aber mal die Voraussage, dass Beides nicht der Fall sein wird.

Servalan 03.01.2016 23:23

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 514021)
Gaaanz weit hinten kommt der Baller-Tatort (Bumm Bumm, Peng Paaaf!) von Til Schweiger. Der wurde mMn bisher nur getoppt von dem Tatort mit Martin Wuttke als Martin Wuttke in "Wer bin ich?", vom 27.12.2015. Das war der schlimmste Tatort an den ich mich erinnern kann.

Bei der Spam-Orgie mußte ich an Marken-Paule denken.
Ich kann mir denken, daß eni Teil des Publikums erleichtert aufatmet und froh ist, Til Schweiger nicht mehr sehen zu müssen. Ich werde ihn nicht vermissen.
Wenn "Off Duty" über den Sender geht (wann immer das sein wird), dann werde ich mir das überlegen ... und möglicherweise lieber etwas anderes sehen.

thetifcat 04.01.2016 08:08

Die Schweiger Tatorte sind die ersten die ich seit Schimanski wieder ganz gesehen haben.
Einen "normalen" Tatort nutze ich höchstens als Einschlafhilfe.

Til kann eh machen was er will. Ob nun erfolgreiche Unterhaltungsfilme, Anspruchsvolle Filme oder Action. Wer ihn nicht mag, hackt eh auf alles rum.


Und die kritisierte Grundstock Handlung - Afganische, russische und kurdische Mafia die seit 1990 komplett den Kiez (Drogen und Huren) übernommen haben /Hafen,Elbvertiefung / Gekaufte Politiker - trifft wahrscheinlich so gut in der Grundstory, dass die meisten dass lieber als SF sehen WOLLEN.

...und jetzt für die, die sich den Spaß am Tatort trotzdem nicht haben nehmen lassen: Hat sie ihn gestoßen oder nicht?

underduck 04.01.2016 08:40

Zitat:

Zitat von thetifcat (Beitrag 514040)
... Wer ihn nicht mag, hackt eh auf alles rum.

Gute N8 Freunde! Ich habe doch nicht gesagt, dass ich IHN nicht mag. Ich mag nur nicht die Art, wie locker er den gewaltbereiten und wild rumballernden Bullen ..äh Polizisten in unseren Landen darstellt.

Und wenn schon, dann grammimathekalisch so: "Wer ihn nicht mag, packt eh auf alles Rum". :saeufer:
:zwinker::grins:

FrankDrake 04.01.2016 09:02

Naja, bei dem was unser Kister Hulk von sich gibt, kann man schon glauben es ist etwas persönliches. Vielleicht auch der Bayrische Umgangston.

Egal, das der Tatort aus Münster sehr gut ist, da bin ich bei Lothar, aber Köln?
Vor 15 Jahren vielleicht, inzwischen taugt auch das als Einschlafhilfe.

Hamburg und Tschiller hat einfach das was auch International erfolgreich ist, und wenn selbst meine 80 Jährige Mutter meint endlich war im Tatort mal wieder was los, dann haben die Macher nicht so falsch gelegen.

thetifcat 04.01.2016 09:10

Hat sie ihn gestoßen oder ist er selbst gesprungen ?
Durch seinen Tod wurden die Geiseln und der Kollege gerettet.
Was meint ihr?

PS: Ich schaue tatsächlich die Rostocker Ermittler bei der Konkurrenz - Polizeiruf 110 Bukow und König. Die finde ich einfach gut. Und einen Polizisten der im Auto wohnen muss ist auch nicht gewöhnlich.

Detlef Lorenz 04.01.2016 09:30

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 514043)
(...) Hamburg und Tschiller hat einfach das was auch International erfolgreich ist, und wenn selbst meine 80 Jährige Mutter meint endlich war im Tatort mal wieder was los, dann haben die Macher nicht so falsch gelegen.

Da liegt deine Mutter völlig richtig: ein Tatort, der international sicherlich ankommen wird. Klar gabs da Logikprobleme, aber die ballerten Schiller und Kollegen weg. Hamburg als Kulisse, mit dem ständig nächtlich beleuchteten Hafen, den Autobahnen, unter denen sich das Rotlicht- und Unterweltmilieu abspielt, das kommt bestimmt gut an.

Ich mag Schweiger als Schauspieler noch nie sonderlich, aber bei mir hat er seit einiger Zeit einen Bonus, als er sich mit Rechten angelegt hat.

Lothar 04.01.2016 09:48

Deinem letzten Satz stimme ich voll und ganz zu! :top:

Damit sollte es das zu diesem Thema hier im Öffentlichen aber auch schon gewesen sein. Sonst wird mir das hier zu politisch.

@FrankDrake: ist deine Mama auch etwas schwerhörig und schläft, wie meine auch, vor dem Kasten regelmässig ein? :D Da ist die Rumballerei:killer: schon ein echter Mütterchen-Muntermacher ...

Hulk1104 04.01.2016 14:52

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 514043)
Naja, bei dem was unser Kister Hulk von sich gibt, kann man schon glauben es ist etwas persönliches. Vielleicht auch der Bayrische Umgangston.

Er war klasse als Dumpfdödel in Ralf Königs's "Der bewegte Mann". Danach hat er Bully's Traumschiff Surprise "zerstört". Von den unschaubaren King Arthur und Lucky Luke etc,. möchte ich gar nicht erst reden. Sein für mich einzige guter Film war "Honig im Kopf", allerdings mehr durch das Thema und einen grandiosen Hallervorden bedingt (dem ich das im Vorfeld SO nicht zugetraut hätte).

Der Typ ist mittlerweile Geschäftsmann durch und durch und versucht Familie und Freunde in "seinen" Filmen unterzubringen. Er beschimpft normale Leute, die anderer/kritischerer Ansicht als die Merkel-Kommt nur alle her-Meinung haben als rechts und rassistisch, was ihm zum Glück ein dicke Anzeige brachte.
Sein ach so soziales Engagement bezügl. Flüchtlingen und der Plan ein großes Flüchtlingsheim zu bauen fand ja auch ein jähes Ende als die erwarteten Spenden und die Abschreibungsmöglichkeiten etc. sich nicht wie geplant für ihn gelohnt hätten

underduck 04.01.2016 15:08

... und jetzt gallopiert das Thema genau in die falsche Richtung.

Muss ich es wirklich auf die interne Ebene schieben?

Hulk1104 04.01.2016 15:14

mir ging es nur um die mMn nicht vorhandene schauspielerische Leistung - die Mimik ist so eingefroren und nichtssagend wie bei einer Echse.

Der andere Punkt ist der menschliche Teil. Wenn jemand Gutes tun will muß er es nicht jedes Mal mit Medientamtam verbreiten, damit es ja alle mitbekommen. Andere Promis propagieren ihre Steuerabschreibungen etwas dezenter

Zusatz: Ich muß Filmechsen in Schutz nehmen. Bei den alten Godzilla Filmen hatte die Echse mehr Mimik

Horatio 04.01.2016 15:38

Zitat:

Zitat von Hulk1104 (Beitrag 514060)
mir ging es nur um die mMn nicht vorhandene schauspielerische Leistung - die Mimik ist so eingefroren und nichtssagend wie bei einer Echse.

Der andere Punkt ist der menschliche Teil. Wenn jemand Gutes tun will muß er es nicht jedes Mal mit Medientamtam verbreiten, damit es ja alle mitbekommen. Andere Promis propagieren ihre Steuerabschreibungen etwas dezenter

Ich finde, Du widersprichst Dir hier kurioserweise selbst. Der zweite Absatz hat gar nichts mit Schweigers schauspielerischen Fähigkeiten zu tun.

Ich stimme underduck zu: Hier sollte es um den Tatort gehen und nicht darum, ob und warum uns dieser oder jener Schauspieler unsympathisch ist.

Zurück zum Thema ...

thetifcat 04.01.2016 15:53

...

underduck 04.01.2016 16:01

Ich habe die Filme doch nur stellenweise in den Videos durchgezappt. Mein Bild von diesen ultrabrutalen Tatortfolgen beschränkt sich auf die Gewaltszenen, die ich recht schnell gefunden habe.

Aber um auf den Sturz kurz einzugehen. Ich denke, er hat feigen Selbstmord begangen, da er kurz zuvor Kinderf***er genannt wurde.

underduck 04.01.2016 16:03

Hier der ...Beitrag von thetifcat vor seiner Selbst-Löschung ... :zwinker:
Zitat:

Zitat von thetifcat
Ich hätte gerne auch mit Euch um den Tatort diskutiert. Meine Fragen werden ignoriert - und es jetzt nur genau dasselbe dumme auf Schweiger herrumgehaue inklusiv den rechten Verschwörungscheiss.
Das hätte ich auch auf FB und Twitter haben können.

Dann eben nicht. Ich dachte ich könnte jetzt mal hier in diesen Tatort Thread um den Inhalt diskutieren.

Ich bin übrigens der Meinung (Beantworte mir nun meine Frage selber) dass Sie den korrupten Politiker geschubst hat. Denn nur mit seinen Tod waren alle noch zu retten. Es hätte nicht mehr gereicht um runterzugehen und zurück zu treten. Dann wären die Geiseln und der Kollege tot gewesen, und sie wusste dies weil sie ja verkabelt war.
Also war sie Mörderin und Heldin in einem.
Da sie es nicht gezeigt haben denke ich das wird im fünften und letzten Teil noch mal Thema werden. Und keine Angst, denn gibt es dann im Kino.

Er hat mit seiner Aussage im Übrigen vollkommen Recht! Wir zahlen für Currywurst essen und die immer selben Fragen anhören mit unseren Gebühren. Und jetzt gab es endlich mal wieder was anders.


Lizard_King 04.01.2016 16:32

Ich fand die Schweiger Tatorte gelungen... Wollte Action haben und bekam genau das, und das sehr unterhaltsam.
Neben dem Dortmunder Tatort echt ein Highlight.

Zum Innensenator: Die feige Ratte ist gesprungen.

thetifcat 04.01.2016 17:03

Er hatte ganz verkrampft sein Handy in der Hand als er unten aufschlug. Und er machte eigentlich nicht den Eindruck ihr wegen dem NS-Video glauben zu wollen. Das sie es nicht gezeigt hatten, kann natürlich sein dass der Regisseur den "Schockmoment" haben wollte. Vielleicht liege ich ja falsch.

Der erste Teil war vom Action an die Die Hard Filme angelegt. Der zweite ziemlich offensichtlich an die 24er Serie. Dazu passte auch die schwache Filmtochter (wie bei 24).
Das Ende mit 4 Spielorte und drei davon mit Todesgefahr, obwohl dann ausgerechnet die 4te den Tod am Tatort hatte, fand ich sehr spannend. Ich hätte diesen Tatort auch den Tod des Kollegen Gümmer zugetraut – jedenfalls in den Spannungsgeladen ende. Ich fand die Regieleistung sehr gut.
Nicht gefallen hat mir der Tod des Streetworkers im ersten Teil. Ich mochte die Figur, hätte sie gerne ausgebaut gesehen.
Die vier Schauspieler die am Ende des ersten Teils die vier Russen mimen sollten fand ich allerdings sehr schwach.
Helene war gar nicht so schlecht. Besonders als sie dann endlich zu der Familie von Tschiller sprach fand ich sie überzeugend.
Die Idee mit der Geiselnahme im Studio fand ich klasse. Habt ihr eigentlich mitbekommen dass Frühstückkommentatorin Anna Planken auch eine schöne Szene hatte?! Durch die vertrauten Gesichter gab es doch gute weitere Identifikationsmöglichkeiten, mal abgesehen von Hamburg.
Und Frau Rakers hat auch ganz gut erschrocken in die Kamera geschaut.

Servalan 04.01.2016 17:48

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 514072)
Zum Innensenator: Die feige Ratte ist gesprungen.

Das wäre meine Meinung. In den letzten Sekunden ist ihm alles über den vollgekoksten Kopf gewachsen: Der Rest seines Lebens wäre eine Demütigung ohne Ende. Als KF wäre er im Knast sowieso Freiwild und stünde ganz unten in der Hackordnung. Außerdem steht er auf der Abschußliste der "Russen" ("Du tust, was wir dir sagen, und nur das, was wir dir sagen") und wäre bald in seiner Zelle tot aufgefunden worden.
Der Senator hatte keinen Ausweg - lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ...

Aber das halte ich für Nebelkerzen. Bei der MEK, dem LKA und den anderen wichtigen Polizeieinheiten wimmelt es von Maulwürfen - und wohl auch beim NDR: Waren die erschossenen Geiseln die Insider oder die beiden, die freigelassen worden sind? Ist der MEK-Leiter, der den Transport organisiert hat, auch eine Ratte?
Wie hängen Medien, Politik und organisierte Kriminalität zusammen? Das halte ich für die entscheidende Frage.

thetifcat 05.01.2016 09:24

Geiseln? Das waren doch zwei der Geiselnehmer die von ihren Anführer erschossen wurden. Oder habe ich da was falsch gesehen? Die beiden die freigelassen wurden waren die Schwangere und der extrem Ängstliche.
Den MEK-Leiter sehe ich auch als zweiten Maulwurf. Denn einige Anrufe betreffen des Ablaufes kamen ja nicht beim Senator an oder wurden von ihm geführt. Besonders nachdem er tot war. :zwinker: Und ich vermute dass der MEK-Leiter jener war der die Hubschrauberaktion und Eliminierung von Gümmer abblies. So wie Aufgabe der Geiselnahme und Ermordung der Kollegen.

Servalan 05.01.2016 11:15

Bei der Szene fand ich Kamera und Schnitt entlarvend: Zuerst sieht es so aus, als ob der Geiselnehmer die zitternden Geiseln ins Visier nimmt, aber dann folgt ein Schnitt auf den Flur. Zwei Schüsse fallen, und dann sind zwei Leichen da, obwohl die Geiseln noch leben.

Wer die letzten Jahre Tatort gesehen hat, konnte denken, hier wird "Frohe Ostern, Falke" zitiert. Dort nutzt ein Agent Provokateur einige Idealisten als nützliche Idioten und zieht mit ihnen eine Geiselnahme durch. Natürlich verspricht er ihnen, daß das unblutig abläuft, und nachdem es kein Zurück mehr gibt, sind seine Komplizen bessere Geiseln.

Bei "Fegefeuer" werden die Mitwisser ebenso ausgeschaltet. Echte Geiselnehmer in dem Sinn sind dann nun noch der Mann am Telefon und sein Adjutant. Der Rest wurde gebraucht, weil das ein Kommandounternehmen mit hoher Geiselzahl war und diente als mögliches Kanonenfutter.

Hulk1104 05.01.2016 14:42

einige Kommentare aus dem Netz zum Tatort und den Darstellern

http://www.huffingtonpost.de/2016/01...dehpmg00000002

Zitat:

Der Tatort hatte das Niveau das er verdient. Dank an Till Schweiger und Helene Fischer für ihre fast schon parodistischen Darbietungen und die krude Handlung. Für den nächsten Film Herr Schweiger....es ist noch Luft....nach unten,...aber nicht mehr viel. Fazit: Bodensatzkrimi mit grottigen Darstellern....eben ganz der Till und die Helene.
Zitat:

Der Schweiger leidet wohl auch am "Morbus Merkel", dem Größenwahn,

Servalan 05.01.2016 14:55

:kratz: Na ja, Mähdrescher in Moskau ... ob "Tatort21" so ähnlich wird wie Stuttgart21: wir untertunneln und hoffen, daß wir nicht absaufen. Mit dem Tieferlegen hat Manta-Manni ja Erfahrung. :floet:

Trailer vom Euro-Trash

Mick Baxter 07.01.2016 01:23

Zitat:

Zitat von thetifcat (Beitrag 514115)
Geiseln? Das waren doch zwei der Geiselnehmer die von ihren Anführer erschossen wurden.

Das zumindest kann man dem Film vorwerfen: Daß es drei Sichtweisen zu einer Szene gibt.
Ich bin davon ausgegangen, daß das SEK die Geiselnehmer erschossen hat (die anderen beiden waren ja bei Stürmung im Nebenraum).

Seltsam die Szene mit dem explodierenden Kleintransporter: Den kann doch eigentlich nur der Typ vom Fitnesscenter selber in die Luft gesprengt haben, denn der Knabe, der ihn zuvor mit dem Messer angriff, wird wohl kaum vorher einen Sprengsatz angebracht haben. Andererseits hätte das nur Sinn gehabt, wenn er damit seinen Tod vor Zeugen vortäuschen könnte (warum auch immer), aber der Junge, der es gesehen hat, lief da ja rein zufällig rum.

Servalan 07.01.2016 10:36

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 514242)
Das zumindest kann man dem Film vorwerfen: Daß es drei Sichtweisen zu einer Szene gibt.

Das gefällt mir sogar. Solange es nur um einzelne Szenen geht, halte ich dieses Spiel mit der Ungewißheit für legitim und sinnvoll.
Über die gesamten vier Folgen sollten sich meiner Meinung Hinweise finden lassen, worauf die Chose abzielt. Aber selbst nach mehrmaligem Sehen konnte ich nichts entdecken. Schweiger und Drehbuchautor Darnstädt scheinen sich jederzeit alle Optionen offenzuhalten. Letzten Endes wird da jedesmal ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert, was ich dramaturgisch mau finde. Auf die Dauer ermüdet das nur.

Gadgets wären vorhanden: Der RFID-Tracking-Chip der Mexikaner zum Beispiel verschwindet nach der ersten Folge in der Versenkung. Der hätte das Potential gehabt, Gümmers Rolle besser auszubauen, wenn der die Spur weiterverfolgt hätte.

thetifcat 07.01.2016 11:20

"Über die gesamten vier Folgen sollten sich meiner Meinung Hinweise finden lassen, worauf die Chose abzielt." Genau dass hat mein Bruder auch gesagt. Er will jetzt einen Filmabend mit allen 4 Director’s Cut Teilen machen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Kinotag. Leider werde ich da aus Zeitgründen nicht teilnehmen können.

Mick Baxter 07.01.2016 12:53

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 514251)
Das gefällt mir sogar. Solange es nur um einzelne Szenen geht, halte ich dieses Spiel mit der Ungewißheit für legitim und sinnvoll.

Wenn man nicht erkennen kann, was passiert, ist es entweder schlecht ausgeleuchtet oder schlecht geschnitten. Schlechtes Handwerk eben.

Servalan 07.01.2016 13:18

Die gesamte Noir-Tradition zehrt von dieser Ungewißheit. Es kommt auf den Zusammenhang an, ob das mieses Handwerk oder ein souveräner Trick im Storytelling ist. Ob sie sinnvoll sind (bzw. werden können) oder nicht, das wird davon beeinflußt, wann und wo dieses Stilmittel eingesetzt wird.

Einzelne Szene bilden gewissermaßen die Saat für spätere Plotpoints, in denen die Helden durch ihre Erkenntnisse weiterkommen. Wenn solche Szenen allerdings frei im Raum schweben, sind sie überflüssig. Da gebe ich dir recht.

Bei "Fegefeuer" kamen die an einer Stelle, an der ich eine Enthülllung (zumindest für das Publikum) erwartet hätte. Diese Chance wurde vergeudet, also Punktabzug für Schweiger & Co.

Detlef Lorenz 07.01.2016 15:29

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 514275)
(...) Schlechtes Handwerk eben.

Was mir am schlechten Handwerk aufgefallen ist: die Schauspieler haben derartig genuschelt, dass etliche Dialoge waren kaum verständlich waren. Entweder hat der Regieseur geschlafen, oder der Tontechniker. Das ich altersbedingt so langsam schlecht höre, können wir ausschließen, denn meine Lebensgefährtin ist deutlich jünger und hatte ebenfalls Verständlichkeitsprobleme.

Mick Baxter 07.01.2016 23:47

Seit Dominik Graf sind unverständliche Dialoge doch "in".

Servalan 05.02.2016 12:38

Zitat:

Zitat von thetifcat (Beitrag 514254)
"Über die gesamten vier Folgen sollten sich meiner Meinung Hinweise finden lassen, worauf die Chose abzielt." Genau dass hat mein Bruder auch gesagt. Er will jetzt einen Filmabend mit allen 4 Director’s Cut Teilen machen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Kinotag. Leider werde ich da aus Zeitgründen nicht teilnehmen können.

Hab gerade Jan Böhmermann in seinem Satire-Clip "Deutschland: Off Duty" (FSK: ab 12) gesehen. :top:

War schon jemand im Kino? Liefert Schweiger "Nick Tschiller" eine Pointe, für die es sich lohnt, eine Kinokarte zu kaufen?

falkbingo 05.02.2016 13:02

Die DVD erscheint am 31.12.2016 Man muss also nicht unbedingt ins Kino.

FrankDrake 05.02.2016 13:05

Amazon schreibt bei allen DVDs bei denen das genaue Veröffentlichungsdatum nicht feststeht, 31.12.16

falkbingo 05.02.2016 13:08

Wusste ich nicht. Man lernt nie aus. ;)

Eldorado 05.02.2016 14:32

Wie bei den sonstigen Schweiger-Kinofilmen üblich, wurde auch "Tschiller: Off Duty" der Presse vorab nicht gezeigt. Auch da scheint sich der NDR die Bedingungen von seinem "Star" diktieren zu lassen.

thetifcat 08.02.2016 13:59

Sehe mir den Film nächste Woche an und freue mich darauf. Als ich jetzt DIE WELLE im Kino sah, gab es den Trailer. Sieht aus wie ein Bruce Willis Film aus den 90er.

Servalan 12.02.2016 15:22

Zitat:

Zitat von Eldorado (Beitrag 516216)
Wie bei den sonstigen Schweiger-Kinofilmen üblich, wurde auch "Tschiller: Off Duty" der Presse vorab nicht gezeigt. Auch da scheint sich der NDR die Bedingungen von seinem "Star" diktieren zu lassen.

Die Tatort-Fans ziehen eine traurige Bilanz der ersten Kinowoche:
Zitat:

Acht Millionen Euro Kosten, drei Monate Dreharbeiten, davon 95 Prozent im Ausland: in den Kino-Tatort „Tschiller: Off Duty“ wurde viel Arbeit und Geld investiert. Die Produzenten – allen voran Til Schweiger – erhoffen sich, dass mindestens ein Drittel der regelmäßigen Tatort-Zuschauer den Weg ins Kino findet. Wer sich den Streifen ab dem 04.02.2016 nicht im Kino anschauen möchte, der muss sich voraussichtlich bis 2018 gedulden: dann nämlich soll der actionreiche Krimi erstmals im Fernsehen gezeigt werden. (...)

Hauptdarsteller und Produzent Til Schweiger dürfte verärgert sein. Auf seiner offziellen Facebook-Pinnwand ist es verdächtig ruhig, nur eine einzige lobende Kritik zu „Tschiller: Off Duty“ reicht Schweiger höchstpersönlich an seine Follower – darunter anscheinend auch eine Vielzahl von Hatern – weiter. (...)

Wenige Tage nach dem Kinostart des Actionspektakels am 4. Februar 2016 lassen sich die Besucherzahlen in einer ersten Bilanz jedenfalls kaum schön reden: bei acht Millionen Produktionskosten pilgerten lediglich 12.000 Schweiger-Fans am Premierentag in die rund 500 Lichtspielhäuser der Republik, die den Kinostreifen zeigen. 115.000 Menschen waren es insgesamt am Ende des ersten Wochenendes.
Naja, vielleicht überlegt sich Til Schweiger das noch mit 2018, wenn der Film wirklich an der Kinokasse floppt.

Servalan 16.02.2016 11:25

Sieht nicht gut aus für Schweigers Tatort-Trip nach Istanbul und Moskau:
Zitat:

Die Gegner von Til Schweiger als „Tatort“-Kommissar können sich nach dem letzten Wochenende (schaden)freudig die Hände reiben. Sein Kino-Einsatz als Nick Tschiller, Tschiller: Off Duty, versagte trotz einer groß angelegten Werbekampagne und eines sehr breiten Starts in 503 Kinos. Der Streifen wurde am regulären Wochenende von lediglich 109,000 Kinogängern gesehen, einem winzigen Bruchteil der üblichen Zuschauerzahlen einer „Tatort“-Folge im Fernsehen. Das reichte gerade einmal für #6 der Charts. Samt Previews waren es 117,000 verkaufte Kinotickets bis Sonntag.

Im Fernsehen mag Schweigers „Tatort“ Millionen vor die Glotze ziehen, doch nur wenige hatten Interesse daran, sein Action-„Tatort“, der wie eine deutsche Version des Liam-Neeson-Actionfilms 96 Hours aussah, zu sehen. (...) Der Film legte den schwächsten Start eines breit gestarteten Schweiger-Films seit Far Cry vor acht Jahren hin und wird sich mit maximal einer halben Million Zuschauer (oder auch deutlich weniger) aus den Kinos verabschieden. Bei einem Budget von €8 Mio (ohne Marketingausgaben!) winken ihm nicht mehr als €5 Mio an Einspiel. Vielleicht beginnt Schweiger jetzt mit der Arbeit an Mehr Honig im Kopf…
So lautet die Prognose auf Filmfutter.
Bei den Promo-Veranstaltungen in Berlin und Hamburg, in denen Til Schweiger mit der halben Crew aufgekreuzt ist, waren die Ränge ziemlich voll. In den Clips dazu konnte ich allerdings etliche einzelne leere Sitze erkennen, also kein kompletter Ausverkauf. Wenn ich die Zahlen dann durch gut 500 Kinos teile, dürfte das Publikum überschaubar gewesen sein.

Vielleicht läßt er sich noch etwas für die DVD/BluRay-Box einfallen und bringt wenigstens die gesamte Tschiller-Saga als Staffel heraus - mit der üblichen Tatort 3er-Box geht das sonst auch noch in die Hose.

FrankDrake 16.02.2016 11:31

5 Millionen Euro nur, na und? Wenn der Tatort im Herbst oder Winter ins Fernsehen kommt wird er locker 10 Millionen Zuschauer haben und alles ist für die Macher gut.

Eldorado 16.02.2016 14:03

Es wurde allerdings vorher verkündigt, dass "Off Duty" nicht vor 2018 im Fernsehen ausgestrahlt wird. Vielleicht überlegt man sich das angesichts des Kino-Flops aber jetzt nochmal....

"Alles gut" ist es dann aber trotzdem nicht. Nicht angesichts der exorbitanten Kosten für dieses Prestige-Projekt mit diversen internationalen Drehorten. Und auch sicher nicht für das Ego von Til Schweiger. ;)

arne 16.02.2016 17:01

Man sollte den Film eigentlich schon im Kino sehen. Die Bilder sind für die große Leinwand gemacht. Z. B. eine Totale auf Istanbul. Mir hat's gefallen.

Servalan 21.02.2016 17:02

Gestern habe ich mir auf 3sat die Verleihung der Silbernen Bären und des Goldenen Bären auf der 66. Berlinale live gegönnt. Dort saß nämlich jemand in der Internationalen Jury, der als "der stille Gast" das Tatort-Publikum zum Gruseln gebracht hat:
Zitat:

Der Jury-Präsidentin stehen bei der Vergabe der Preise mehrere Jurymitglieder zur Seite, die bei der offiziellen Vorstellung des Programms am 2. Februar 2016 benannt wurden:[4]
  • Lars Eidinger, deutscher Schauspieler
  • Nick James, britischer Filmkritiker
  • Brigitte Lacombe, französische Fotografin
  • Clive Owen, britischer Schauspieler
  • Alba Rohrwacher, italienische Schauspielerin (Shooting Star auf der Berlinale 2009)
  • Małgorzata Szumowska, polnische Filmregisseurin (Regiepreis 2015, Teddy Award 2013)

Bin gespannt, wann "der stille Gast" zurückkehrt ...

Servalan 22.02.2016 11:28

Filmen ist ein Knochenjob, der vollen Einsatz verlangt. Ute Opritescu berät als Juristin bei connexx.av, einem ver.di-Netzwerk, Kolleginnen und Kollegen aus allen Medienbereichen. Im Interview Die Medien-Illusion mit Jens Berger geht es hauptsächlich um Filmschaffende, aber in den anderen Branchen sieht die Situation kaum besser aus.

Als frappantes Beispiel berichtet sich darüber, wie sich die Drehbedingungen in den Öffentlich-Rechtlichen Sendern im allgemeinen und dem Tatort im besonderen in den Jahrzehnten verändert haben:
Zitat:

Problematisch wird es oft, wenn die diversen öffentlich-rechtlichen Sender die szenischen Unterhaltungsfilme nicht selbst produzieren. Für sie ist es zunächst einfacher, die Produktion nach außen zu geben; denn so müssen sie sich nicht an ihre Tarifverträge im Haus halten. Auf der anderen Seite wollen Sie aber oft bei grundlegenden Aspekten mitbestimmen, wie zum Beispiel bei Drehbuchinhalten, Darstellern, dem Regisseur, dem Kameramann, den Drehorten. Im Prinzip ist dieser Gedanke auch nicht schlecht, denn die öffentlich-rechtlichen Sender müssen ja ihren Rundfunkauftrag erfüllen. Problematisch wird es aber dann, wenn die bereitgestellten Gelder gar nicht ausreichen, um die entsprechenden Wunschvorstellungen zu erfüllen. Denn dann kann die Produktionsfirma, die natürlich selbst auch noch Gewinn einstreichen will, nur am Personal sparen – und tut das in aller Regel auch massiv.

Um das zu verdeutlichen: Früher drehte man für einen Tatort bis zu 44 Drehtage lang. Laut dem 15. KEF-Jahresbericht deckt die Finanzierung eines Tatorts inzwischen nur noch 21 bis 30 Drehtage ab. Mittlerweile wird ein Tatort daher an 21 bis 23 Tagen abgedreht. Der Film ist aber im Sendeformat nicht gleichzeitig kürzer geworden. Eine immense Arbeitsverdichtung am Set ist die Folge.

Und Gleiches gilt für „freie“ Filmprojekte: Man will in immer kürzerer Zeit immer längere Formate produzieren. Dass diese Rechnung natürlich ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufgeht ist klar. Und wir reden hier noch nicht einmal davon, dass es bei Außenproduktionen auch mal gewittert oder ein Darsteller erkrankt. Das ist in den pauschalen Finanzen überhaupt nicht mehr vorgesehen. Entsprechend ist dann auch das Klima am Set: Die Kolleginnen und Kollegen sind massiv überlastet, haben Angst krank zu werden, machen unter dem immensen Druck aber auch immer mal wieder Fehler etc. pp. (...)

Ich denke, der Großteil der Endverbraucher weiß gar nicht, wie die Realität am Set wirklich ist. Zudem ist die „Faszination Film und Fernsehen“ immer noch so groß, dass die Produktionsfirmen eigentlich immer jemanden finden, der es für noch weniger Geld und mehr Stunden macht. Wenn Sie so wollen, scheint mir eher „das System“ das Problem zu sein denn der einzelne Filmschaffende oder Journalist.

Eldorado 22.02.2016 22:29

Nun, das "System" unseres (zwangs)gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks hat aber ja in den letzten Jahren nicht unbedingt weniger sogar sogar Mehreinnahmen generiert. So gesehen gibt es eigentlich keine Rechtfertigung ausgerechnet an der Qualität, Produktion und Personal zu sparen.

Das Problem ist halt, dass ein Großteil des eingenommenen Geldes ganz woanders hin fließt, z.B. in die üppigen Pensionskassen. Im Grunde finde ich dieses Thema sogar so skandalös, dass mich wundert warum nicht noch mehr darüber diskutiert wird:

http://www.abendblatt.de/kultur-live...denluecke.html

Servalan 22.02.2016 23:19

Am Wochenende wurde in einem dritten Programm Tatort: Cherchez la femme oder die Geister vom Mummelsee (SWR 1973) wiederholt, dessen Drehbuchentwurf / Treatment wohl heute wegen der Kosten sofort im Papierkorb landen würde.

Der Kriminalfall entwickelt sich eher betulich, während es Figuren zuhauf gibt. Allein die Reisegruppe, die von Kiel in den Schwarzwald aufgebrochen sind, füllt einen Saal; dann gibt noch Kommissar Finke ein kurzes Stelldichein und schließlich führt die Geschichte noch an einige weitere Sehenswürdigkeiten. Jeder einzelne dieser Gründe bedeutet heute, daß so ein Drehbuch in der Produktionshölle verschwindet.
Teilweise wirkt die Folge heute wie eine ABM-Maßnahme für eine Riege Schauspieler.

Wohin diese Tendenz führen kann, hat mir vor einigen Jahren Marina Anna Eich (von wtp international) verraten: Bei den X-Files gab es bloß drei Leute, die richtig daran verdient haben, und das waren Chris Carter (Creator und Showrunner) sowie David Duchovny und Gillian Anderson.
Die übrigen Person im Team (ob nun vor oder hinter Kamera) konnten sich glücklich schätzen, wenn sie nichts dazuzahlen mußten. Der Credit der Serie war so begehrt, daß dafür vierstellige Summen pro Person geflossen sind.

Servalan 26.02.2016 22:11

Zitat:

Zitat von thetifcat (Beitrag 514254)
Er will jetzt einen Filmabend mit allen 4 Director’s Cut Teilen machen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Kinotag.

Nichtlinear hat Til Schweiger noch einmal zugelegt. Bei der Berliner Morgenpost wird auf folgende Zahlen (ohne Tablet- und Smartphone-Abrufe) verwiesen:
Zitat:

Der erste Teil mit dem Titel "Der große Schmerz" wurde in den sieben Tagen nach der Ausstrahlung am 1. Januar rund 596.000 Mal abgerufen, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag mitteilte. (...)
Die zweite Folge des Zweiteilers, "Fegefeuer", kam am 3. Januar auf knapp 418.000 Nutzungen im Netz. (...)
Keine Aussagekraft haben die Abrufzahlen über die Sehdauer. Frühere Auswertungen, die für Tatort-Krimis Millionenabrufe auswiesen, gelten durch präzisere Messverfahren inzwischen als überholt.
Sind das all die Zuschauer gewesen, die sich überlegt haben, ob sie zum Showdown ins Kino gehen wollen?

Servalan 03.03.2016 15:35

Schön fotografiert war sie ja, die kölsche Variante von Bonnie & Clyde trifft Natural Born Killers. Weder Schlieren und entsättigte Farben noch der Pseudodoku-Stil mit Wackelkamera, davon war ich zu recht beeindruckt. Da verzeihe ich bei "Kartenhaus" auch die kinoreifen Money-Shots, in denen der technische Aufwand dem Publikum angeberisch unter die Nase gerieben wurde.

Nach dem zweiten Stille-Gast-Borowski konnte ich den Showdown auf dem Hochhausdach einfach nicht mehr genießen. Für meinen Geschmack kann das zu oft zu kurz hintereinander. Das zweite Staffelfinale von Sherlock hat wohl eine Vorlage geliefert (Cumberbatch vs. Scott), an der sich jetzt alle brav abarbeiten müssen, bis das neue Klischee in den Köpfen drinsteckt. :rolleye:

Mick Baxter 05.03.2016 06:49

Showdown auf dem Hochhausdach hatten wir doch kürzlich erst bei Kommissarin Heller.


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