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Retro 09.10.2017 00:37

Zuletzt gesehene Filme
 
Vielleicht sind hier ja noch ein paar andere User, die sich auch gerne mal Filme ansehen- und ein wenig dazu berichten wollen.
Egal wie alt oder neu, wie gut oder schlecht der letzte Film war:
Erzählt doch mal ein paar Zeilen als Empfehlung oder zur Abschreckung. :D

Wundert euch nicht über die erstmal recht Horrorlastige Auswahl der Filme...
Da ich meine Berichte auch in anderen Foren poste, und mich auch quasi beim "Halloween-Monat" Oktober des "Schnittberichte" Forums beteilige,
sind aktuell hauptsächlich diverse Horror-reihen bei mir angesagt. :zwinker:

Den Anfang mache ich in diesem Thread natürlich selbst, mit der gerade beendeten "Cabin Fever" Trilogie:


CABIN FEVER

http://fs5.directupload.net/images/170904/3wobb4h9.jpg

Einige junge Leute feiern ihren Studienabschluß in einer abgelegenen Waldhütte.
Ein Fremder, der die Studenten um Hilfe bittet, ist mit einem Virus infiziert, welcher schon bald furchtbare folgen zeigt:
Das Virus zerfrisst menschliches Fleisch.
Bei berührung der Opfer infizieren sich auch die anderen Mitglieder der Gruppe,
die sich alsbald in einem Kampf gegen den Tod und gegen sich selbst verstricken...

Eli Roth's Regiedebüt hat keine großartige Story, und alles spielt nur in und um eine Waldhütte-
der Film ist aber einigermaßen spannend, ziemlich blutig und auch annehmbar gespielt.
Lediglich die witzig gemeinten Szenen sind eher blöd als lustig.
Aber wenigstens handelt es sich hier mal ausnahmsweise nicht um einen irren Killer der im Wald Teenager meuchelt.
Für Fans von Backwood Horror-Movies empfehlenswert!

7/10

CABIN FEVER 2 - SPRING FEVER

http://fs5.directupload.net/images/171004/xyamq3iw.jpg

Die Killerviren aus dem ersten Film haben sich inzwischen im Quellwasser der Umgebung verteilt-
und sind somit auch im Mineralwasser des örtlichen Herstellers, welches gerade zur Highschool geliefert wird.
Dort wird Abends der Abschlussball gefeiert- mit einer Bowle incl. Mineralwasser,
und der Pisse eines genervten, auch schon nicht mehr ganz gesunden Schulhausmeisters.
Alkohol macht Birne hohl, also wird die Bowle trotz des üblen Geschmacks auch schnell geleert.
Schon bald gleicht die Party einem Massaker von Killerviren-verseuchten Teenagern-
während draussen das Schulgelände komplett abgeriegelt wird, damit niemand hinauskommt...

Gab es im ersten Teil zwar einige blöde Sprüche, war der Film trotzdem eher ein "ernster" Horrorfilm mit derben Szenen.
Derbe Szenen gibt es hier ebenfalls zuhauf- aber diesmal im Gewand einer reinen, unlustigen Splatterkomödie.
Wer auf blutige Szenen aus ist wird hier glücklich, das Niveau sollte man aber am besten vor der Türe lassen.
Primitive Sexwitzchen, nervige Schauspieler und diverse ekelhafte Szenen stehen lediglich den guten Effekten gegenüber.

2/10

CABIN FEVER 3 - PATIENT ZERO

http://fs5.directupload.net/images/171004/d5cwcmct.jpg

Porter ist ein sogenannter "Patient Null", der Träger eines üblen, normalerweise schnell tödlich endenden Virus.
Deshalb ist er auch auf einer abgelegenen Karibischen Insel in einer Forschungsstation gefangen,
wo der mysteriöse Dr. Edwards mit ihm Versuche anstellt, da das Virus Porter seltsamerweise nicht tötet.
Zur gleichen Zeit im Gewässer vor der Insel: Ein paar Freunde sind mit einer Yacht unterwegs, und wollen Spaß haben.
Als zwei Leute von der Yacht zum tauchen ins Wasser gehen, entdecken sie unheimliches: Fische treiben halb zersetzt im Wasser.
Kurz nachdem sie wieder aus dem Wasser kommen und alle auf der Insel an Land gehen,
zeigen sich bei den Tauchern beunruhigende Hautausschläge. Zum Glück ist ja ein Haus auf der Insel, wo man bestimmt Hilfe findet...

Splatter ohne Hirn, die dritte. Immerhin geht man hier wieder eher in Richtung des ersten Films,
und bietet ein paar nette Splatterszenen ohne kreischende Highschool-Teenies.
Größtenteils kommt "Patient Zero" ohne dümmlichen Humor aus, ein paar Ekelszenen wie im zweiten Teil sind aber drin.
Die Darsteller sind annehmbares Kanonenfutter, wer nichts als hirnlosen Splatterspaß erwartet, kriegt genau das.
Wer den ersten mochte, kann sich den dritten mal ansehen, sollte aber nicht zu viel erwarten.

5/10

Retro 10.10.2017 01:03

THE COLLECTOR

http://fs5.directupload.net/images/170904/4x5zjzrt.jpg

Arkin ist ein kleiner Handwerker mit großen Geldproblemen. Was er ausserdem hat, ist eine Menge kriminelle Energie...
Wie gut, dass seine neuesten Auftraggeber, die Familie Chase, einen Safe in ihrer Wohnung haben, in dem einiges an Geld liegt.
Als er erfährt dass die Familie in den Urlaub fahren will, bricht er in deren Haus ein, um ganz ohne Zeitdruck deren Safe zu knacken.
Als er während seiner Arbeit am Safe seltsame Geräusche hört, und bemerkt dass überall im Haus lebensgefährliche Fallen aufgestellt wurden,
versucht er irgendwie hinauszukommen- doch die Ausgänge sind verriegelt.
Auf der suche nach einer Fluchtmöglichkeit findet er im Keller Vater und Mutter Chase, die grausam gefoltert wurden, und ihm erklären,
dass sich irgendwo im Haus noch deren Tochter versteckt- und ein brutaler Irrer, welcher Menschen sammelt um sie zu foltern, auf der Suche nach ihr ist.
Dummerweise ist jetzt natürlich auch Arkin im Haus gefangen- und lediglich der Vorteil der Überraschung, weil mit ihm nicht gerechnet wird, ist auf seiner Seite...

Wenn man von einigen Logiklöchern absieht, funktioniert der Film erstaunlich gut, ist recht spannend und teils schon sadistisch grausam.
Das hohe Erzähltempo gönnt dem Zuschauer keine Pause, das düstere Setting, die teils wirklich fiesen Fallen und die Kameraführung fallen auch positiv auf-
wie auch das untypische Ende, mit dem man nicht unbedingt rechnet...
Achtung: Hier gibt es eine geschnittene Fassung, und eine Uncut-Fassung- beide sind ab 18!
Ohne Uncut-Schriftzug auf dem Cover sollte man die deutsche Fassung des Films stehen lassen. Meine NL-Version enthält deutschen Ton.

7/10

THE COLLECTOR 2 - THE COLLECTION

http://fs5.directupload.net/images/171005/c3jdr8g4.jpg

Ein altes Hotel welches seit Jahren verlassen ist, hat sich als ideale neue Behausung für den Collector herausgestellt.
Hier werden Gäste zur exclusiven Disco-Party geladen, welche kaum einer überleben wird.
Als die Party gerade auf dem Höhepunkt ist, metzelt eine im Hauptraum installierte Falle den Großteil der Gäste brutalst nieder.
Die wenigen Überlebenden welche der Falle entfliehen konnten, finden sich in einer Zelle wieder- und werden dort grausam getötet.
Lediglich die junge Elena hat in einem anderen Raum überlebt- und trifft dort auf Arkin, den Überlebenden des ersten Films.
Arkin kann Elena aufgrund seiner Erfahrungen vor einer tödlichen Falle retten und danach entkommen, während Elena zurückbleibt.
Elena's Vater ist allerdings nicht gerade untätig, und auf der Suche nach ihr.
Er heuert einen Söldnertrupp an, und bittet Arkin um Hilfe- da dieser ja den letzten Aufenthaltsort des Collectors kennt.
Als die Truppe ankommt, stellen sie fest, dass sich der Collector nicht die Mühe gemacht hat abzuhauen.
Warum auch? Das komplette Hotel ist eine einzige tödliche Falle...

Auch im zweiten Film sollte man nicht nach Logik suchen, und einen stabilen Magen haben- zumindest bei der Uncut-Version.
Schon nach 10 Minuten gibt es eine regelrechte "Massenschlachtung", und im Verlauf des Films wird dieser nicht weniger brutal.
Wieder ist das Tempo des Films hoch, eine Handlung kaum vorhanden bzw Nebensache, und alles extrem düster inszeniert.
Splatterfans werden hier glücklich, der zweite Film steht dem ersten in nichts nach.
Wie schon bei Teil 1 gibt es eine geschnittene, und eine Uncut-Fassung, beide ab 18. Am "Uncut" Schriftzug ist die "richtige" erkennbar.

7/10

Retro 11.10.2017 10:20

CHUCKY - DIE MÖRDERPUPPE

http://fs5.directupload.net/images/171005/rcgyjya8.jpg

Der Cop Mike Norris (Chris Sarandon) ist schon lange auf der Jagd nach dem Serienmörder Charles Lee Ray (Brad Dourif).
Als er diesen nach einer Verfolgungsjagd in einem Spielzeugladen stellen kann, nutzt Charles Lee Ray einen Voodoozauber.
Dieser bewirkt, dass seine unsterbliche Seele in einen anderen Körper "übersiedelt"-
dummerweise ist lediglich eine "Good Guy" Spielzeugpuppe in der Nähe, so dass er diese nutzt.
Die Puppe wird von einem Obdachlosen gefunden, und Karen Barclay als Geburtstagsgeschenk für ihren Sohn Andy (Alex Vincent) verkauft.
Charles Lee Ray offenbart sich gegenüber Andy, wohl wissend dass dem Jungen keiner glauben wird.
Chucky's erstes Opfer in seiner neuen Gestalt ist Andy's Babysitterin, welche aus einem Fenster in den Tod stürzt.
Der ermittelnde Cop in diesem Todesfall ist Mike Norris, welcher natürlich Andy's Geschichte über seine "böse" Puppe keinen Glauben schenkt.
Das soll sich allerdings schon bald ändern...

Tom Holland's zweiter Horrorfilm (nach dem ersten "Fright Night") ist trotz der etwas seltsam anmutenden Grundidee durchaus gelungen.
Tricktechnisch sieht Chucky wirklich toll aus, wenn er fiese Grimassen schneidet und mordet.
Bei den menschlichen Darstellern sieht es dagegen etwas schwächer aus.
Der einzige wirklich überzeugende Darsteller ist Brad Dourif- und der kommt nur am Anfang ein paar Minuten vor.
Ansonsten sind die Darsteller allesamt eher durchschnittlich, und so manche Synchronstimme, besonders die von Andy, nervt unglaublich.
Für einen Horrorfilm ist "Chucky" eher ruhig inszeniert, in der Darstellung der Morde zurückhaltend, und mit nur geringem Bodycount ausgestattet.
Langweilig wird es dennoch nicht, was wohl auch daran liegt, dass Chucky recht ernst daherkommt und schön düster gefilmt ist.

7/10

CHUCKY 2

http://fs5.directupload.net/images/171005/msl3fabp.jpg

Nachdem Chucky am Ende des ersten Films zerstört wurde, wird versucht anhand des zwar teils geschmolzenen,
aber eben noch vorhandenen Kopfes der Puppe, eben diese zu rekonstruieren und somit wieder herzustellen.
Natürlich gelingt dieses vorhaben ein wenig zu gut, so dass auch der Geist von Charles Lee Ray wieder in der Puppe erwacht.
Erneut beginnt Chucky zu morden, und metzelt sich auf der Suche nach Andy (Alex Vincent) durch den Film,
da er nur über dessen Körper, da dieser ihn als erstes in dieser Gestalt gesehen hat, wieder menschliche Gestalt annehmen kann.
Andy lebt inzwischen in einer Pflegestelle, da seine Mutter nach den Vorfällen im ersten Film in der Psychiatrie gelandet ist.
Als er bemerkt, dass Chucky wieder hinter ihm her ist, warnt er natürlich seine Pflegeeltern- doch erneut will ihm keiner glauben...

Regisseur John Lafia hat ausser TV-Serien und Filme gerade mal vier Filme gedreht- zwei davon im Horror-Genre.
Und genau diese beiden sind auch durchaus nette B-Filme geworden: Eben "Chucky 2", sowie "Man's best Friend".
Die Fortsetzung ist etwas Temporeicher inszeniert, kommt aber komplett ohne inhaltliche Überraschungen daher.
Andy wird wieder von Alex Vincent gespielt, und seine Synchronstimme ist leider immer noch nervig.
Ansonsten gibt es nicht viel zu bemängeln, die Tricks sind wieder gelungen, die Geschichte wird akzeptabel weitererzählt,
und das Finale ist im zweiten Teil sogar interessanter gestaltet als im Vorgänger.
Wer den ersten Film mochte, wird auch mit dem zweiten zufrieden sein-
zumal das Ende eigentlich wirklich ein schöner Abschluss ist, und keine weitere Fortsetzung ankündigt.

7/10

CHUCKY 3

http://fs5.directupload.net/images/171005/u2yypkcg.jpg

Acht Jahre nach den Vorkommnissen in Teil zwei: Die Spielzeugfirma nimmt die Produktion der Good Guy-Puppen wieder auf,
und natürlich plumpsen wieder ein paar Reste der Originalpuppe in die Kunststoffmischung für die neuen.
Ergebnis: die erste Puppe der neuen Produktion beherbergt mal wieder den Geist von Charles Lee Ray, alias "Chucky".
Und weiter geht die Suche nach Andy, welcher inzwischen in einer Militärschule ausgebildet wird.

Aufgrund des Zeitsprunges zum letzten Film hat Andy hier natürlich einen anderen Darsteller,
und somit zum Glück auch nicht mehr seinen extrem nervigen Synchronsprecher.
Ansonsten ist hier, ausser den wieder gelungenen Tricks, alles eine Ecke schwächer.
Spannung will nicht so recht aufkommen, die Ereignisse und Personen in der Militärakademie sind eher unglaubwürdig,
die Schauspieler sind durchschnittlich, die dargestellten Figuren allesamt äusserst Klischeehaft,
und Chucky mutiert zum Sprücheklopfer, hat aber ansonsten eher wenig zu tun.
Das Finale in der Geisterbahn passt zum einen nicht zum Rest des Films- und wirkt zum anderen generell recht billig.
Keine Katastrophe, aber doch schon schwächer als die beiden gutklassigen Vorgänger.

5/10

CHUCKY UND SEINE BRAUT

http://fs5.directupload.net/images/171005/sptafbob.jpg

Als Serienkiller Charles Lee Ray vor zehn Jahren seinen menschlichen Körper verlor, blieb seine damalige Freundin Tiffany alleine zurück.
Da Tiffany ebenso schräg drauf ist wie Charles, und seitdem auch keinen Sex mehr hatte, ist sie auf der Suche nach Chucky's Überresten.
Eben diese lässt sie von einem korrupten Polizisten aus der Asservatenkammer der Polizei stehlen,
flickt Chucky wieder zusammen, und erweckt ihn mittels einem Voodoo-Zauberspruch zum Leben.
Als Tiffany dann allerdings von Chucky erfährt, dass er sie damals entgegen ihrer Meinung nicht heiraten wollte,
und das auch jetzt nicht vorhat, sperrt sie ihn ein und überlässt ihm als Gesellschaft lediglich eine weibliche Puppe.
Es kommt, wie es kommen musste: Chucky kann entkommen, tötet Tiffany- und transferiert ihren Geist mittels Voodoo in besagte Puppe.
Fortan ist ein Killerpuppen-Pärchen unterwegs...

Der vierte Film macht aus der Reihe das beste, was passieren konnte:
Er nimmt sich überhaupt nicht mehr ernst- und kommt als gelungene Horrorkomödie daher.
Es gibt einige andere Anspielung auf andere Horrorfilme,
schon die ersten Sekunden in der Asservatenkammer zaubern ein grinsen in das Gesicht des Horrorfilm-Fans.
Dass nun auf einmal eine alte Freundin von Charles Lee Ray im Spiel ist wirkt zwar aufgesetzt, aber das Ergebnis der Geschichte überzeugt.
Die Morde sind fies, die Sprüche der Killerpuppen sarkastisch, die Tricks wieder gelungen,
und der Soundtrack überrascht mit passenden Songs wie dem Titellied "Living Dead Girl" (Rob Zombie)
und generell zu den jeweiligen Situationen passender Musik.
Die einzige Schwachstelle im Film ist meines Erachtens die nervige Jennifer Tilly, welche aber schon bald in Chucky's Braut verwandelt wird.
Seltsamerweise nervt sie als Puppe deutlich weniger, obwohl sie ihrem Vorbild in Optik und Art durchaus ähnelt.
Ist aber auch kein großes Kunststück, die Tilly ähnelt ja auch in echt, zumindest teilweise, eher einem Stück Plastik.

9/10

CHUCKY'S BABY

http://fs5.directupload.net/images/170904/wdzna2f5.jpg

Die Mörderpuppe Chucky und seine Braut Tiffany haben vor ihrem ableben im letzten Film ein Kind mit dem passenden Namen Shitface gezeugt,
welches ein unauffälliges leben als Bauchrednerpuppe führt.
Zufällig erfährt Shitface, dass ein Film über seine Eltern gedreht werden soll- er reist daher nach Hollywood, um seine Eltern wieder zum Leben zu erwecken.
Wieder auferstanden gibt’s natürlich gleich einige Morde, und leider auch jede Menge schlechte, dumme und unlustige Sprüche der Killerpuppen.
Als Chucky & Tiffany bemerken, dass sich ihr Nachwuchs nicht mal sicher ist, ob er jetzt Männlein oder Weiblein sein will, sich ständig in die Hosen pisst-
und noch dazu nichts mit der Mordlust seiner Eltern anfangen kann, ja sogar Ekel davor empfindet, bahnt sich ein Familienstreit an.

Was hat man nur aus dieser Serie gemacht? War der erste Teil noch ein gelungener Horrorstreifen, und Teil zwei theoretisch ein schöner Abschluss der Geschichte,
wurde Teil drei dann schon deutlich schwächer-um mit dem vierten Teil, Chucky's Braut, eine neue Richtung einzuschlagen:
Horror-Comedy, mit einigen durchaus gelungenen Gags.
Teil fünf gehört nun zum schlechtesten, was man sich in diesem Genre ansehen kann.
Generell peinliche schauspielerische Leistungen und die fürchterlich nervige Jennifer Tilly welche sich selbst spielt, versauen einem den Film.
Der ganze Film ist ein einziger nicht-zündender Gag, es kommt keinerlei Spannung auf, die Sprüche sind peinlich schlecht,
die lustig gemeinten Ideen der Filmemacher sind größtenteils einfach nur primitiv.
Die unrated-Fassung erschien übrigens nur in den USA und Kanada, in Deutschland gibt's nur die R-Rated. Macht den Film aber nicht besser oder schlechter.

1/10

Peter L. Opmann 11.10.2017 19:34

Dann will ich mich auch mal einbringen, damit nicht nur ein Filmgenre bedient wird. Gestern abend habe ich mir diesen Film nochmal angesehen:

www.filmstarts.de/kritiken/52.html

Im Original heißt der "The Sea Hawk". Regie führte wie bei mehreren Errol-Flynn-Vehikeln Michael Curtiz (von dem etwa auch "Casablanca" stammt). Neben Flynn spielen Donald Crisp, Claude Rains, Alan Hale, Flora Robson und Brenda Marshall. Der Film war sowas wie ein Blockbuster des Jahres 1940 (wenn man das damals schon so genannt hätte).

Einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist "Robin Hood" (1938) von Curtiz und mit Flynn. Es gibt fünf oder sechs große Produktionen von ihnen, die alle gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Die erste war "Captain Blood" ("Unter Piratenflagge"), dann kamen etwa noch "Dodge City" ("Herr des Wilden Westens") und "Günstling einer Königin".

Vor Jahren sah ich die rote DVD-Box von "Sea Hawk" einmal auf einem Grabbeltisch in einem Supermarkt, griff aber nicht sofort zu. Mehrere Jahre lang habe ich mich darüber geärgert, dann verkaufte ein Freund von mir günstig seine DVD-Sammlung, weil er nur noch streamte, und da war der Film dabei. Naja, letztlich hätte ich damit leben können, nur "Robin Hood" in meiner Sammlung zu haben. Aber "The Sea Hawk" reicht doch nahe daran heran.

Errol Flynn kämpft hier quasi im Alleingang gegen das spanische Weltreich. Er will als Pirat Thorpe im halboffiziellen Auftrag von Queen Elisabeth I. von England einen großen spanischen Goldtransport aus Mittelamerika überfallen, aber die Spanier bekommen Wind davon, stellen ihm eine Falle und schicken ihn als Rudersklaven auf eine Galeere. Thorpe kann sich schließlich befreien, während Queen Elisabeth sich schon anschickt, vor der spanischen Übermacht zu kapitulieren. In letzter Minute eilt er zu ihr, enttarnt die von Spanien gelenkten Berater, die ihr dazu geraten haben, und schließt seine spanische Geliebte endlich wieder in die Arme.

Der Film punktet mit einem ungewöhnlichen Realismus - Warner Brothers ließen zwei echte Schiffe in einem riesigen Bassin in Hollywood nachbauen. Man konnte also zum Beispiel Matrosen richtig über Bord gehen lassen. Die Story hat einen gewaltigen Überbau: die Spanier stehen symbolisch für die Nazis, und die Engländer gehen beispielhaft von Beschwichtigungspolitik zu mutigem Widerstand über. Dafür wirkt die Aktion mit dem Goldtransport aber recht schwachbrüstig – kann man so die Welteroberungspläne wirklich ins Wanken bringen? Aber es geht ums Prinzip. Es geht halt darum, etwas zu unternehmen, statt immerzu nur auf Diplomatie zu setzen. Auf heutige Verhältnisse ist das aber nicht anwendbar; dann müßte Donald Trump etwa Nordkorea bombardieren.

Mich haben vor allem die Schauspielerleistungen interessiert. Errol Flynn ist ein ähnlich wagemutiger und zugleich augenzwinkernder Swashbuckler wie in „Robin Hood“. Seine Figur kommt aber durch die längere Episode auf der Strafgaleere nicht so gut zur Geltung. Claude Rains ist ähnlich abgefeimt wie in seiner Rolle als Prinz John. Basil Rathbone ist im „Sea Hawk“ nicht dabei, wird aber von Henry Daniell gut vertreten. Das finale Degenduell ist fast eine Kopie des Kampfs in „Robin Hood“. Eine Figur, die es in früheren Flynn-Filmen nicht gab, ist die Königin, gespielt von Flora Robson, damals ein hochgeachteter Theaterstar. Sie ist prägnant, originell und ziemlich vielschichtig – für mich das Highlight im Film. Brenda Marshall als spanische Geliebte ist ein schwieriger Fall. Das damalige Publikum vermißte Olivie de Havilland, die keine Lust mehr hatte, mit Errol Flynn aufzutreten. Marshalls Figur ist ganz ähnlich angelegt wie Maid Marian. Ich finde, sie macht ihre Sache gut, sie leidet aber ebenfalls unter der Galeeren-Episode und kommt im zweiten Teil des Films nicht mehr so häufig vor. Sie hat später in keinem ganz großen Film mehr mitgespielt.

Insgesamt ist das natürlich ein toller Film, den ich den meisten Abenteuerstreifen von heute auf jeden Fall vorziehe. An „Robin Hood“ reicht er nicht ganz heran, aber einen sehr unterhaltsamen Abend bietet er auf jeden Fall. Noch eine Anmerkung: In Deutschland ist „The Sea Hawk“ offenbar gekürzt ins Kino gekommen. Die ausgefallenen Szenen sind im Originalton mit Untertiteln eingefügt.

Retro 11.10.2017 22:32

Sehr schön, so habe ich mir das vorgestellt! :top:

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 556744)
... damit nicht nur ein Filmgenre bedient wird.

Zitat:

Zitat von Retro (Beitrag 556583)
Wundert euch nicht über die erstmal recht Horrorlastige Auswahl der Filme...
Da ich meine Berichte auch in anderen Foren poste, und mich auch quasi beim "Halloween-Monat" Oktober des "Schnittberichte" Forums beteilige,
sind aktuell hauptsächlich diverse Horror-reihen bei mir angesagt. :zwinker:

Zur Abwechslung auch von mir mal eine andere Thematik:


GROSSE ERWARTUNGEN

http://fs5.directupload.net/images/170908/wzpqqa9z.jpg

Florida, die 70´er Jahre:
Der 10-jährige Finn wächst bei seiner Schwester und deren Freund Joe auf, welcher als Gärtner und Fischer arbeitet.
Eines Tages fährt er mit Joe zu einem neuen Kunden, und trifft auf dem verwucherten Anwesen einer reichen,
aber leicht verrückten Frau auf deren sehr hübsche Tochter Estella, welche in seinem Alter ist.
Nora, die Hausbesitzerin prophezeit ihm schon beim ersten sehen, dass ihm Estella das Herz brechen wird-
trotzdem, oder gerade deshalb ist er von dem Mädchen fasziniert.
Die Jahre ziehen dahin, die inzwischen verführerische Estella spielt mit den Gefühlen von Finn, lässt sich von ihm Porträtieren und umwerben,
bis er sich eines Tages am Ziel seiner Träume glaubt...
Am Tag darauf ist Estella weg- nach New York um dort zu studieren, und zu bleiben.
Der tief getroffene Finn gibt sein größtes Hobby, das malen, auf- und wird Fischer.
Einige Jahre vergehen, als schließlich ein reicher Anwalt aus New York sich bei Finn meldet,
welcher von ihm gehört hat, und eine Ausstellung mit seinen Bildern machen will.
Finn ergreift diese Chance, trifft aber in New York seine große Liebe wieder, welche kurz davor ist zu heiraten...

Das klingt alles recht kitschig, wird aber so interessant erzählt, dass der Film einen nicht mehr loslässt:
Diverse Nebenstränge der Geschichte sind auch recht interessant, soviel kann man gar nicht in einer kurzen Beschreibung erzählen.
Hervorragend gefilmt, wahnsinnig schöne Settings (Das alte Haus in dem Estella aufwächst),
sehr gut besetzte Rollen und großartige Schauspieler (Robert DeNiro, Ethan Hawke, Gwyneth Paltrow, Anne Bancroft)
machen diesen Film zu einem muss für alle, die nicht nur Action sehen wollen, sondern sich auch mal was romantisches geben können.

10/10

Retro 12.10.2017 23:49

OPEN WATER

http://fs5.directupload.net/images/170911/j8xvrbi7.jpg

Daniel und Susan wollten ihren Urlaub auf den Bahamas mit tauchen verbringen.
Doch die Eheleute finden sich plötzlich, nach einem Tauchgang mit einem kleinen Charterboot und 20 Leuten, alleine im Meer wieder-
nachdem die Crew des Bootes beim durchzählen der Taucher geschlampt hat.
Nach stundenlangem warten dass man ihr fehlen bemerkt, wird die Situation immer heikler,
denn die Gewässer sind von zahlreichen Haien bevölkert, welche in der Dämmerung langsam mehr als nur neugierig werden...

"Blair Witch auf dem Wasser" steht auf dem Cover- und das ist durchaus nicht mal unpassend.
Doch während ich Blair Witch einfach nur lächerlich und langweilig fand, gefiel mir Open Water, wenn man sich durch die erste halbe Stunde gequält hat, sogar recht gut.
Anfangs war ich versucht abzuschalten, denn die dauernd extrem wackelnde und viel zu nah aufzoomende Kamera ist dermaßen hektisch,
dass ich mir vorstellen kann dass viele schon hier vom Film genervt waren.
Sobald dann aber alle im Wasser sind, passt auch die Kameraführung gut zum geschehen-
und als die eigentliche Handlung, also der Überlebenskampf der zurückgelassenen beginnt, ist man auch schon mittendrin, und schaltet sicher nicht mehr ab.
Der anfängliche Optimismus der beiden Taucher (Es fällt doch auf dass wir fehlen, die suchen uns bald...) zerfällt mit der Zeit zusehends, Angst und Wahnsinn sind nahe-
die Stimmung des Films wird durchaus bedrückend, und auch gut an den Zuschauer weitergegeben.

7/10

OPEN WATER 2

https://www2.pic-upload.de/img/34085536/ow2.jpg

Ein paar alte Freunde die sich schon länger nicht mehr gesehen haben treffen sich zu einer Segeltour auf einer großen Yacht.
Nur Amy leidet seit ihrer Kindheit an Angst vor Wasser, vermutete aber eine Art "therapeutische Chance" in diesem Ausflug,
zumal sie ihren Mann und das gemeinsame Baby mit dabei hat, welches sie von ihrer Angst ablenken kann.
Die Stimmung ist locker, der Alkohol fließt- und schließlich wollen alle ins Wasser. Ausser Amy, welche an Bord bleiben will.
Natürlich wird sie deshalb aufgezogen und angestachelt- bis sie sich einer der Männer schnappt, und mit ihr ins Wasser springt.
Die therapeutische Wirkung ist dann zwar gezwungenermaßen vorhanden,
allerdings hat keiner daran gedacht, vorher eine Leiter ins Wasser zu lassen- da ja Amy an Bord bleiben wollte...

Mit dem ersten "Open Water" hat dieser Film zwar nichts zu tun, zumal er aus Deutschland kommt- aber die Grundidee ist natürlich ähnlich.
Auch hier handelt es sich um eine wahre Begebenheit, allerdings sind keine Haie im Spiel- "nur" die Angst vor dem ertrinken.
Und natürlich Lügen, Intrigen und Streit zwischen allen beteiligten.
Die Darsteller machen ihre Sache gut, die Hintergrundmusik untermalt den Film jederzeit passend.
Ein (meiner Meinung nach) deutlicher Vorteil gegenüber dem ersten Film ist die Tatsache,
dass man hier nicht auf den "Found Footage" Stil gesetzt hat, also nie von einer wackeligen Handkamera genervt wird.
Wer den ersten mochte, macht auch mit diesem Pseudo-Nachfolger nichts verkehrt.

7/10

Retro 14.10.2017 00:45

DER EXORZIST

https://www2.pic-upload.de/img/34086451/E1.jpg

Die 12-jährige Regan zeigt plötzlich auftretende Veränderungen ihres Wesens, und schockiert damit ihre Mutter.
Sie benimmt sich seltsam und gibt obszöne Worte von sich.
Das ganze gipfelt zunächst in unerklärlichen Erschütterungen ihres Krankenbettes.
Diverse Ärzte finden keinen Grund für das Verhalten und sind ratlos.
Als die vermeintlichen Anfälle schlimmer werden, und ein Freund der Familie, welcher auf Regan aufpassen sollte,
auf mysteriöse Art aus dem Fenster fällt und stirbt, ist ihre Mutter der Verzweiflung nahe.
Nun steht auch Polizei-Lieutenant William Kinderman vor einem Rätsel, denn der tote wird mit um 180 Grad verdrehten Kopf gefunden.
Erst der hinzugezogene Pater Karras kommt auf die Idee, es einmal mit Exorzismus zu versuchen- und tatsächlich:
Im Körper von Regan hat sich ein Dämon eingenistet, welcher sich als der Teufel selbst bezeichnet.
Pater Merrin, einer der wenigen geistlichen mit Erfahrungen im Exorzismus wird zur Hilfe gerufen- und nimmt den Kampf auf...

Als der Film 1973 in die Kinos kam, war ein großer Teil des Publikums schockiert.
Auch heute noch verfehlt der Film seine Wirkung nicht, die Schauspieler sind erstklassig, und die Tricks immer noch überzeugend.
Man ist zwar inzwischen ähnliches aus dem Horrorfilm-Bereich gewohnt, das macht den "Exorzist" aber nicht schlechter.
Regisseur Friedkin war der richtige Mann für diesen Film, und hat zusammen mit William Peter Blatty, welcher die Romanvorlage geschrieben hat,
hier durchaus ein kleines Meisterwerk vorgelegt, welches Vorbild für diverse andere Filme dieser Art war. Bis heute übrigens.
Meiner Meinung nach zerstört der Director's Cut allerdings ein wenig die Spannung des Films.
Wenn Regan hier schon zu Beginn mit einem Ouija-Brett spielt, ist das schon fast zu offensichtlich-
da kann man ja schon nichts anderes mehr erwarten als Besessenheit.
Andererseits sind die zusätzlichen Szenen der besessenen Regan durchaus sehenswert,
und schlagen Tricktechnisch immer noch so manchen aktuellen Film.

9/10

DER EXORZIST II - DER KETZER

https://www2.pic-upload.de/img/34086452/E2.jpg

Vier Jahre nach dem Exorzismus ist Regan ein hübscher Teenager geworden, und lebt soweit es ihr möglich ist, wieder ein normales Leben.
Schon bald wird Regan allerdings von quälenden Träumen und bizarren Visionen geplagt, in denen auch der tote Exorzist Pater Merrin vorkommt.
Pater Lamont wird vom Vatikan entsandt um zu helfen- und findet den Ursprung der Besessenheit in Afrika.
Dort war Kokumo, ein afrikanischer Junge, vom Dämon Pazuzu besessen, welcher sich in Form eines Heuschreckenschwarms über die Welt bewegt.
Nun ist Pazuzu wieder in Regan gefahren, und gewinnt immer mehr Kontrolle über sie.
Mit Hypnose, Exorzismus und einer speziell gezüchteten aggressiven Heuschrecken-Art versucht man nun, Pazuzu endgültig zu besiegen...

Trotz guter Besetzung (Richard Burton, Max von Sydow, wieder Linda Blair als Regan)
und dem als geradezu von seinen Filmwerken besessen bekannten Regisseur John Boorman wurde der zweite Teil ein finanzieller Flop.
Dabei bietet der zweite Teil durchaus eine durchdachte Handlung, welche die Geschichte gut weiterführt und auch erweitert.
Vielleicht war aber auch genau das sein Problem:
Inhaltlich war der erste Teil ja nur eine recht einfache, aber perfekt umgesetzte Geschichte. Gut gegen Böse.
Boorman dagegen versucht das ganze vielschichtiger zu erzählen, geht mehr auf die Figuren und Hintergründe ein.
So gesehen ist "Exorzist II" vielleicht sogar der anspruchsvollere Film, was diesen allerdings auch deutlich sperriger zu konsumieren macht.
Ich finde ihn keineswegs so schlecht, wie er oft gemacht wird- aber an den ersten Film kommt er trotzdem bei weitem nicht heran.

5/10

DER EXORZIST -III

https://www2.pic-upload.de/img/34086453/E3.jpg

In Washington geht ein Serienkiller um, welcher seine Opfer verstümmelt.
Er hinterlässt zudem Zeichen, welche auf den sogenannten "Gemini-Killer" schließen lassen.
Das Problem: Dieser wurde vor 15 Jahren hingerichtet. Polizei-Lieutenant William Kinderman steht erneut vor einem Rätsel.
Als er allerdings an einen neuen Tatort in einem Krankenhaus gerufen wird, findet er dort nicht nur einen auf mysteriöse Art ermordeten Pater,
sondern auch einen namenlosen, unbekannten Patienten- welcher dem totgeglaubten Pater Karras äusserst ähnlich sieht.
Kinderman befürchtet das schlimmste- und soll recht behalten...

Die Geschichte um Regan ist abgeschlossen, der dritte "Exorzist" kommt in seiner Grundhandlung größtenteils eigenständig daher,
nimmt aber Bezug auf einige Personen des ersten Films.
William Peter Blatty, Autor und Drehbuchschreiber des Originals, hat hier seinen Roman "Legion" in ein Drehbuch umgewandelt-
und auch selbst die Regie der Verfilmung übernommen.
Mit George C.Scott (welcher den verstorbenen Lee J.Cobb als Lt. Kinderman ersetzt),
Brad Dourif, Scott Wilson und Jason Miller sind auch wieder bekannte Namen dabei.
Rein optisch kommt "Exorzist III" nicht mehr so düster daher wie die beiden Vorgänger- inhaltlich allerdings durchaus.
Die Bilder sind opulent, teilweise regelrecht bunt, jedenfalls wirkt alles deutlich moderner, was aber auch dem Drehjahr (1990) entspricht.
Der Film ist allerdings größtenteils eher Mystery-Thriller als Horror,
erst am Ende kommen zur durchaus spannend erzählten Geschichte auch ein paar Schockmomente dazu.

7/10

EXORZIST - DER ANFANG

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1949 reist der junge Pater Merrin nach Afrika, da dort eine scheinbar absichtlich verschüttete Christliche Kirche bei Ausgrabungen gefunden wurde.
Unter der Kirche findet man eine Opferstätte des Dämons Pazuzu, welcher durch die darauf gebaute Kirche gebannt werden sollte.
Schon bald trifft Merrin jedoch auf einen kleinen Jungen, der scheinbar von diesem Dämon besessen ist, und deshalb getötet werden soll...

Diese Version des Films, welche auch im Kino zu sehen war, basiert zwar auf der ursprünglichen Fassung von Regisseur Paul Schrader,
jedoch waren die Produzenten und ein Testpublikum der Meinung, der Film sei zu ruhig- und sogar langweilig.
Daher wurde Action-Spezialist Renny Harlin herangezogen um den Film umzuschneiden,
neue Szenen nachzudrehen, und den Film somit Actionreicher und brutaler zu gestalten- was ihm auch durchaus gelungen ist.

DOMINION – EXORZIST – DER ANFANG DES BÖSEN

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Als "Dominion" wurde kurz darauf auf dem DVD-Markt dann doch noch die ursprüngliche Version veröffentlicht.
Die Grundhandlung ist hier natürlich die selbe, aber teils etwas ausführlicher erzählt, und mit nur wenigen Brutalitäten angereichert.
Das muss ja nicht mal unbedingt schlecht sein, auch sind die Teile der Geschichte, die man nur hier sieht, inhaltlich sehr interessant-
allerdings sind in dieser Version auch mehrere Szenen enthalten, die dermaßen schlecht getrickst sind, dass sie den Gesamteindruck leider etwas runterziehen.

Der Film bietet in beiden Versionen eine interessant erzählte Geschichte, gute Schauspieler, eine sehr starke Atmosphäre, aber leider teils miserabel einkopierte Tricks,
die sich bei Renny Harlin in Grenzen halten (die kurze Szene mit den Hyänen), bei Paul Schrader aber einfach nur nervig sind
(mehrere Szenen mit Hyänen und die peinlichen Kühe...).
Für Fans der Exorzist-Filme sind beide Versionen jedoch beinahe pflicht, wird hier doch die komplette Vorgeschichte,
welche in Rückblicken schon im Jahre 500 nach Christus beginnt, der erfolgreichen Filmserie erzählt.
Die Kinoversion bietet mehr für's Auge (und hat den atmosphärischeren Anfang), die Dominion Version bietet dafür aber mehr Geschichte.
Ein Zusammenschnitt beider Filme, und neu überarbeitete Tricks wären hier echt wünschenswert...

Der Anfang: 7/10
Dominion: 6/10

Peter L. Opmann 14.10.2017 21:55

Ich bin wahrscheinlich im richtigen Alter, daß ich den Fantasy-Puppentrickfilm Der dunkle Kristall bei seinem Erscheinen (1982) hätte sehen und vermutlich richtig gut finden können. Ich meine diesen Film:

www.filmstarts.de/kritiken/3363.html

Tatsächlich habe ich mir aber erst vor kurzem die DVD auf dem Flohmarkt gekauft und ihn mir jetzt angeschaut. Der Verkäufer meinte, als ich das Ding bezahlen wollte: „Ah, Sie interessieren sich für Fantasy. Da habe ich hier noch…“ Aber ich entgegnete: „Ich interessiere mich nicht für Fantasy, sondern für Jim Henson.“ Das war der Grund, warum ich dieses Werk doch unbedingt noch sehen wollte. Ich bin ein recht großer Fan der Muppets, insbesondere der Fernsehshows, weniger der Kinofilme. Und hier wollte Henson (mit Co-Regisseur Frank Oz) einmal etwas ganz anderes machen.

Der Inhalt ist vielleicht bekannt. In der magischen Welt dieses Films gibt es zwei Völker, die beide bis auf zehn Überlebende schon fast ausgestorben sind. Die dominierenden Skekse haben den dunklen Kristall in ihre Gewalt gebracht, dem aber ein Splitter fehlt. Das andere Volk, die Uru, wartet auf den Moment, in dem der Kristall wieder vollständig ist, nämlich dann, wenn die drei Sonnen dieser Welt eine Konjunktion eingehen. Zunächst aber muß ein kleiner Kobold, ein Gelfling, den Splitter finden und zurückbringen. Dabei gerät er in tausend Gefahren und wird von einer Koboldin namens Kira unterstützt. Als der große Moment da ist, werden die beiden verfeindeten Völker vereint. Kira, die ihr Leben verloren hat, bekommt es wieder. Die Welt ist wieder heil.

Der Film kam vielleicht zehn bis 15 Jahre zu früh. Ich bin kein Freund von Computertricks, aber ein paar Effekten hätte eine Überarbeitung gut getan. Die Puppen erinnern manchmal, vor allem in ihren Bewegungen, zu sehr an die Muppets, was dem Film einen falschen Akzent verleiht, denn hier ist nichts witzig gemeint, sondern die Geschichte ist eher düster, geheimnisvoll und bizarr. Aber „Der dunkle Kristall“ hat seine Momente. Das Sterben des alten Skekse-Herrschers, der nach einem letzten Aufbäumen zu Staub zerfällt, vergißt man nicht so leicht. Das Planetarium der Zauberin Aughra – heute würde man sagen: im Stil des Steampunk – sieht sehr beeindruckend aus, und die Welt, die hier erschaffen worden ist, wirkt in vielem fremdartig und beängstigend. Hätte ich das im Kino auf einer großen Leinwand gesehen, wäre die Wirkung sicher noch größer gewesen. Aber letztlich überzeugt der Film doch nur so halb; die Story ist eher grob geschnitzt – nicht unbedingt vorhersagbar, aber das Ende überrascht nicht.

Was ich schon lange kenne, ist der Comic zum Film, den damals der junge Bret Blevins für Marvel zeichnete und der auf Deutsch bei Condor herauskam – zur gleichen Zeit übrigens wie das deutsche „Epic“. Ich habe den Band nochmal hervorgekramt. Die Story ist ein bißchen gekürzt und weicht in Kleinigkeiten vom Film ab, aber das kann auch an der Bearbeitung durch Condor liegen.

Ich würde sagen, wenn Ihr „Der dunkle Kristall“ auch noch nicht kennt: Man kann sich den Film schon mal ansehen, es gibt auch das eine oder andere darin zu entdecken. Ein reines Vergnügen ist er aber nicht; dafür ist er vielleicht einfach schon zu alt.

Retro 15.10.2017 00:19

"Der dunkle Kristall" gehörte zu meinen ersten Kinofilmen- und ich mag den heute noch so gerne wie damals. :P

Ein paar Jahre später kam dann "Reise ins Labyrinth"- mit dem kann ich allerdings bis heute nicht viel anfangen.
Die Connelly fand ich echt schnuckelig, aber Bowie hat mich damals wie heute unglaublich genervt... :floet:

Retro 15.10.2017 00:25

GANTZ - SPIEL UM DEIN LEBEN

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Ein U-Bahnhof in Tokio:
Zwei ehemalige Schulfreunde, welche sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen haben, treffen sich zufällig beim warten auf den nächsten Zug.
Kurz vor dem einfahren des Zuges stürzt ein betrunkener auf's Gleis, woraufhin einer der beiden hinuntersteigt, und den betrunkenen rettet.
Beim Versuch, wieder auf den Bahnsteig zu kommen, will sein Freund ihm zu helfen- doch beide stürzen vor den einfahrenden Zug auf das Gleis und werden überrollt...
Beide erwachen direkt danach wieder- unverletzt, und in einem Raum in einer Art Zwischenwelt, welche von einer großen schwarzen Kugel namens Gantz regiert wird.
Auch andere Menschen sind anwesend, und schnell stellt sich heraus, dass alle gerade einen Unfall hatten- oder sich töten wollten.
Schon bald erscheinen Nachrichten auf der Oberfläche der Kugel, welche den überlebenden mitteilen, dass sie tun müssen, was von Gantz verlangt wird.
Die Kugel öffnet sich, und Waffen sowie spezielle Anzüge kommen zum Vorschein.
Es wird erklärt, dass die Menschen unter Zeitdruck in Kämpfe gegen verschiedene Aliens oder Monster geschickt werden- und je nachdem wie sie sich dabei anstellen,
gibt es Erfolgspunkte- sofern man die Mission überlebt.
Für 100 Punkte wird einem entweder das Gedächtnis gelöscht, und man kehrt zurück ins Leben- oder ein Mitspieler nach Wahl darf von den Toten auferstehen...

Schauspielerisch überzeugt der Film, tricktechnisch schwankt er zwischen okay und sehr gut-
allerdings kann ich mir vorstellen, dass so manche Figur im Film zu abgedreht für einige Zuschauer ist.
So ist bereits der erste Gegner der Gruppe das wohl seltsamste, was den Köpfen der Macher entspringen konnte:
Ein sogenanntes Zwiebel-Alien...
Wer mit solch typisch asiatischen Einfällen leben kann, wird definitiv gut unterhalten.
Ein paar blutige Szenen gibt es auch, diese stehen allerdings definitiv nicht im Vordergrund.

7/10

GANTZ - DIE ULTIMATIVE ANTWORT

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Die Kämpfer von Gantz sind immer noch auf der Jagd nach Aliens- und Punkten.
Die einen wollen wieder frei sein, die anderen kämpfen immer weiter um ihre toten Freunde zurückzubringen.
Erschwert wird das ganze durch das auftauchen einer zweiten, sehr viel kleineren Kugel, welche ebenfalls Befehle erteilt.
Da die Aufgaben jetzt auf einmal auch gegen zivile Menschen gerichtet sind,
ist sich die Gruppe der Jäger nicht mehr einig wie es weitergehen soll- aber Entscheidungen müssen getroffen werden...

"Die ultimative Antwort" beginnt genau da, wo "Spiel um dein Leben" aufhörte-
so gesehen könnte man beide Filme als ein über Vierstündiges Gesamtwerk verstehen.
Allerdings sieht dieser zweite Film Tricktechnisch deutlich besser aus als sein Vorgänger,
hier hat man nach dem erfolg des ersten Films wohl ordentlich Budget zur Verfügung gehabt.
Die schrägen Ideen bezüglich der Gegner wurden zurückgefahren, diese kommen jetzt in Menschengestalt daher-
dafür sind die Kämpfe mit Schwertern und Großkalibrigen Waffen auf ein höheres Niveau gerückt.
Die Schauspieler machen ihre Sache gut, generell sind die Tricks sehr ansehnlich geworden,
und die Mischung aus Action und Drama kommt auch atmosphärisch gut rüber.
Nur eines bietet der Film trotz seines Titels leider nicht: Die ultimative Antwort.
Am Ende des Films fühlt man sich zwar hervorragend unterhalten,
aber wer denkt, dass hier jede Frage bezüglich der Kugel geklärt wird, irrt sich.

8/10

Peter L. Opmann 15.10.2017 07:24

Zitat:

Zitat von Retro (Beitrag 556905)
Ein paar Jahre später kam dann "Reise ins Labyrinth"- mit dem kann ich allerdings bis heute nicht viel anfangen.
Die Connelly fand ich echt schnuckelig, aber Bowie hat mich damals wie heute unglaublich genervt... :floet:

"Labyrinth" habe ich auch verpaßt. Aber ich habe den Soundtrack - der hat mir immer ganz gut gefallen; müßte ich mir vielleicht wieder mal anhören.

Retro 16.10.2017 21:36

HAUS DER 1000 LEICHEN

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Vier Freunde fahren quer durch Texas, um Informationen für einen geplanten Reiseführer zu sammeln.
Unterwegs halten sie an Captain Spaulding's Tankstelle an, welche nebenbei auch nach das "Museum of Monsters and Madmen" beherbergt.
Dieser erzählt ihnen vom berüchtigten Serienkiller "Dr.Satan", welcher in der Gegend aktiv war-
und in der Nähe an einem Baum aufgehängt, und danach begraben wurde.
Sie lassen sich den Weg zu besagtem Baum erklären, und nehmen unterwegs eine Anhalterin mit, welche sich als "Baby Firefly" vorstellt.
So landen sie schließlich im Haus der Familie Firefly, deren Mitglieder mehr als nur ein wenig schräg daherkommen.
Scheinbar wird dort gerade eine Halloween-Party gefeiert, deren Gäste (und Opfer) die vier Teenager sein sollen...

Sid Haig als Captain Spaulding ist eine absolut perfekte Idealbesetzung,
und Rob Zombie beweist mit seinem Filmdebüt Sinn für schrägen Humor, und Talent für düstere Filme mit Horrorthematik.
In Nebenrollen tauchen noch Walton Goggins, Bill Moseley, Tom Towles und Rainn Wilson auf- Rob Zombie selbst hat einen Gastauftritt.
Diverse filmische Vorbilder sind erkennbar, werden aber nicht kopiert.
Die Inszenierung ist generell recht dreckig und bietet einige kranke Ideen, aber auch absurd/schräge Charaktere,
welche immer hart an der Grenze zum übertriebenen und lächerlichen agieren- diese aber nicht überschreiten.

9/10

HAUS DER 1000 LEICHEN II - THE DEVIL'S REJECTS

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Nachdem die wahnsinnige Firefly-Familie im Vorgängerfilm seinen Bruder getötet hat,
umstellt der rachsüchtige Sheriff das Grundstück der Sippe, die für zahlreiche Morde und Entführungen verantwortlich ist.
Die Polizei nimmt das Haus unter beschuss- Mutter Firefly wird verhaftet, aber Tochter Baby und ihr Bruder Otis können entkommen,
und informieren ihren abwesenden Vater, Captain Spaulding.
Gemeinsam beschießen sie zu seinem Halbbruder zu fliehen, welcher die Familie jedoch an den Sheriff verrät...

War der Vorgänger auch schon krank, aber irgendwo lustig- ist die Fortsetzung etwas anders geraten.
Die Geschichte wird zwar logisch weitergesponnen, vom Witz des Vorgängers ist aber nicht mehr viel zu sehen.
Der ganze Film wirkt durchgehend eher krank, sadistisch, dreckig, verstörend.
Interesant ist die Umkehrung des ersten Teils-
diesmal fliehen nicht die Opfer vor der Familie, sondern eben die Firefly's vor dem beinahe ebenso sadistischen Sheriff.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, sind die vielen Gastauftritte alter Horror- und Actionhelden:
Wer ein Auge dafür hat ,entdeckt Ken Foree, Deborah Van Valkenburgh, Steve Railsback, und Michael Berryman.

9/10

Retro 17.10.2017 13:43

THE HILLS HAVE EYES - HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (1977)

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Familie Carter ist mit Auto und Wohnwagen unterwegs nach Kalifornien- ihr Weg führt sie mitten durch die Wüste.
An einer Tankstelle, deren Besitzer diese gerade schließen und verlassen will, tanken sie noch einmal-
und werden gewarnt auf der Straße zu bleiben, und schnell weiterzufahren.
Es dauert nicht lange, bis ein Unfall passiert- das Auto bleibt mit Achsenbruch mitten in der Wüste liegen.
Laut Straßenkarte steckt man mitten in einem alten Atomversuchsgelände fest.
Vater Carter beschließt, zu Fuß zur Tankstelle zurück zu gehen um Hilfe zu holen, was er bis Einbruch der Dunkelheit schaffen will.
Was keiner ahnt: Eine Gruppe verseuchter, zu Kannibalen mutierter Menschen lebt in diesem Gebiet-
und das Auto der Carters haben sie aus ihrem Standort in den Hügeln schon entdeckt...

Wes Craven's klassischer Terrorfilm ist B-Movie-Trash der günstig produzierten Sorte- welcher aber gerade dadurch teilweise recht herb daherkommt.
Seinerzeit dürfte der Film als ziemlich kontrovers aufgenommen worden sein, nicht nur weil er für damals durchaus als ziemlich brutal gelten dürfte.
Dazu kommt, dass die Amerikaner zur Entstehungszeit des Films wirklich Tests mit Atomwaffen durchführten.
Wer jetzt aber anhand der Kannibalen-Thematik einen Splatterfilm erwartet, dürfte enttäuscht werden.
"Hügel der blutigen Augen" ist zwar nicht gänzlich unblutig und auch relativ hart, lebt aber eher von seiner dreckigen, düsteren Atmosphäre-
und seiner (im OT und der neuen Synchro) als Horrorfilm getarnten Kritik am Einsatz von Atomwaffen.
Mit Dee Wallace und Michael Berryman sind sogar halbwegs bekannte Namen im Cast vertreten.
Seinen Kultfilm-Status hat "Hügel der blutigen Augen" durchaus verdient- Horrorfans sollten ihn mal gesehen haben, aber nicht zu viel erwarten.
Das ist hier ähnlich wie beim Originalen "Texas Chainsaw Massacre". Beide haben/hatten einen Ruf als "Splatterfilm", was beide aber nicht sind...
Die DVD enthält zwei deutschen Tonspuren.
Die alte Synchro, welche damals im Kino und auf VHS eingesetzt wurde, hat erträgliche Synchronsprecher- aber erzählt von "Ausserirdischen".
Die neuere Synchro ist eine deutlich bessere Übersetzung des Originaltons, in dem es Strahlenverseuchte sind- aber katastrophal schlechte Sprecher.

7/10

THE HILLS HAVE EYES 2 - IM TODESTAL DER WÖLFE (1984)

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Mitten in der Wüste, genau in dem Gebiet der damaligen Atomtests, soll ein Motocross-Rennen stattfinden.
Ein paar Motorradbegeisterte Freunde sind mit einem alten Schulbus und ihren Crossbikes unterwegs dorthin.
Unter anderem auch die beiden überlebenden des ersten Films.
Dass mitten in der Wüste Schilder stehen, die zu einer offensichtlich bewohnten Hütte,
welche jetzt aber verlassene scheint, führen, findet keiner seltsam.
Blöd, denn wer so dumm ist, hat es nicht anders verdient als von den überlebenden Kannibalen weggeknuspert zu werden.

Man kann es kaum glauben, dass auch hinter der Fortsetzung wieder Wes Craven steckt.
Die Fortsetzung beginnt mit einem Rückblick der Geschehnisse, und schließt somit direkt an den ersten Film an.
Michael Berryman ist auch wieder mit dabei. Das sind dann aber auch schon die einzigen positiven Punkte...
Miese Schauspieler, wieder schwache (und am Anfang verfälschende) Synchro, bescheuertes unglaubwürdiges Verhalten,
kaum Blut, kaum Action- und absolut keine Spannung zeichnen diesen Murks aus.

2/10

THE HILLS HAVE EYES*- HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (2006)

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Sehr ordentliches Remake des "Klassikers" von 1977. Handlung siehe weiter oben.

Alexandre Aja (High Tension) hat hier ein derbes, sehr brutales Remake des Klassikers geschaffen,
welches von Start weg unübersehbar mit der Gefahr von Auswirkungen der Atomwaffen spielt- und sich inhaltlich weitgehend an das Original hält.
Produziert von wes Craven, mit durchgehend akzeptablen bis guten Darstellern ausgestattet-
und was den Gewaltgrad angeht an die "Modernen Sehgewohnheiten" angepasst- anders gesagt: Gemetzel vom feinsten mit überzeugenden Tricks.

8/10

THE HILLS HAVE EYES 2 (2007)

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Ein Army-Wissenschaftlerteam untersucht die Wüste nach Strahlung, wird jedoch von den überlebenden Mutanten aus dem Vorgänger angegriffen.
Als die Funkverbindung zumTeam in der Wüste abreisst, schickt die Army einen Nachwuchstrupp los, um nach dem rechten zu sehen-
scheint dies doch die richtige Aufgabe für eine Übung der neuen Rekruten zu sein...
Wie praktisch, dass unter den neuen Soldaten auch zwei Frauen sind, haben doch nur Männliche Mutanten den ersten Teil überlebt-
und brauchen jetzt Frauen um Nachwuchs zu zeugen...

Die Story ist hier mal wieder unglaublich dünn, aber wenigstens eine eigenständige Geschichte, die an das Remake anknüpft-
und kein Remake des Original zweiten Teils, der noch deutlich bescheidener war.
Leider fällt das in solchen Filmen übliche saudumme Verhalten der Truppe auch hier negativ auf.
(Waffen irgendwo hinlegen und weggehen, sich von den anderen entfernen um zum pissen zu gehen...)
Ansonsten muss man anmerken, dass der Gewaltgrad im Vergleich zum ersten Teil nochmal zugenommen hat, teils wird’s hier schon wirklich geschmacklos...
Andererseits blitzt an manchen Stellen sogar etwas schwarzer Humor durch, etwa bei der Arm ab-Szene am Berg.
Das Setting ist dreckig und trostlos, die Schauspieler gehen in Ordnung, die Effekte sind drastisch und gut gemacht, langweilig wird’s auch nicht. *

7/10

Retro 19.10.2017 00:40

EIN KIND ZU TÖTEN (1976)

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Tom und seine schwangere Freundin Evelyn machen Urlaub in Spanien.
Am eigentlichen Zielort ist ihnen jedoch zuviel los, da dort gefeiert wird, und man dadurch kein gutes Hotelzimmer kriegt-
so dass sie beschließen, ein Boot zur nahe gelegenen Insel Almanzora zu mieten, um sich dort einzuqartieren.
Dort angekommen, bemerken sie recht schnell, dass auf der Insel scheinbar nur Kinder sind-
alle Läden und das einzige Hotel sind zwar offen, aber kein einziger Erwachsener ist zu sehen.
Als sie jedoch Zeuge werden, wie ein kleines Mädchen einen alten Mann tot prügelt, der versucht hatte sich zu verstecken-
und sie kurz darauf weitere tote finden, vermuten sie, dass die Kinder von einer seltsamen Krankheit besessen sind, die sie alle Erwachsenen als Feinde ansehen lässt.
Scheinbar wussten sich die Erwachsenen nicht gegen die eigenen Kinder zu wehren- und schon bald werden auch Tom und Evelyn angegriffen...

Erstmals ungekürzt und mit übersetztem Originaltitel ist dieser kleine, eher unbekannte spanische Film erst 2009 auch bei uns offiziell erschienen-
und vom Index genommen worden.
Die Erstauflage lief bei uns unter dem völlig schwachsinnigen Titel „Tödliche Befehle aus dem All“,
wurde inhaltlich sinnentstellt, der Anfang und das Ende gekürzt- und trotzdem noch indiziert.
Die Story an sich ist sehr interessant, der Schauplatz der recht trostlosen Insel perfekt gewählt- und die Kinder wirken teils wirklich sehr bedrohlich...
Dummerweise verhalten sich die Erwachsenen Hauptdarsteller teils recht unlogisch, so dass es den Film einen Punkt kostet.

8/10

COME OUT AND PLAY (2012)

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Remake von "Ein Kind zu töten", Handlung siehe oben.

So kann man sich das gefallen lassen. 36 Jahre nach dem Original kann man durchaus mal ein Remake abliefern-
vor allem, wenn das Original zwar durchaus einen gewissen Kultstatus genießt, trotzdem aber nur wenigen bekannt ist.
Man hält sich hier ziemlich exakt an das Vorbild, trotzdem kommt durch die sehr gute Inszenierung auch für Kenner der Geschichte Spannung auf.
Die meist friedlich wirkenden Aufnahmen des beinahe ausgestorbenen Ortes,
in Verbindung mit der fast durchgehend bedrohlichen Musik, erzeugen trotz herrlichstem Sommerwetter eine düstere Grundstimmung.
Die Darsteller der Erwachsenen sind in Ordnung, und agieren nicht ganz so leichtgläubig-bescheuert wie im Original.
Auch die Kinder kommen, wie im Original, durchaus bedrohlich rüber- gerade weil sie sogar regelrecht "fröhlich" bei ihren Taten wirken.
Hervorheben muss man auch noch, dass grausame Szenen entgegen dem Trend zu immer mehr Gewaltdarstellung nicht ausgewalzt werden.
Wenig wird gezeigt- aber nur kurz, manches geschieht im off, anderes wird nur angedeutet- wer Splatter erwartet ist hier trotz ein paar herber Szenen falsch.
Nervig sind lediglich die nicht ausblendbaren englischen Untertitel, welche sich durch den gesamten Film ziehen.

9/10

Peter L. Opmann 19.10.2017 07:50

Ist das ein Remake von "Die Warriors" von Walter Hill? Bei "Come out and play" stoße ich in der wikipedia nur auf eine Platte von "Twisted Sister", bei der dann aber ein Bezug zu "Die Warriors" hergestellt wird.

Tommeltom 19.10.2017 09:34

"Come out and Play" ist ein mexikanisches Remake des 1976 erschienenen spanischen Films "Ein Kind zu töten".
"The Warriors" von Walter Hill ist 1979 erschienen und hat nichts mit den beiden Filmen zu tun.
Unter "Come out an Play Film" gibt es in der englischsprachigen Wikipedia einen Eintrag.

"Ein Kind zu töten" habe ich auch in meiner DVD Sammlung und fand ihn gut, vor allem von der Atmosphäre her.

Retro 19.10.2017 10:15

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 557209)
Ist das ein Remake von "Die Warriors" von Walter Hill?

Steht doch im Text dass es ein Remake des Films darüber ist...
"Handlung siehe oben". Nicht gelesen? :floet:

Peter L. Opmann 19.10.2017 17:47

@ Retro:

Sorry - ich habe schon mitbekommen, daß Du normalerweise sämtliche Sequels besprichst. Aber daß es sich hier um Original und Remake handelt, habe ich nicht richtig erfaßt (trotz "Handlung siehe oben").

Wie ich auf "Die Warriors" kam, habe ich ja geschrieben. Den sollte ich mir vielleicht mal ansehen, wenn ich ihn in die Hände bekomme.

Retro 19.10.2017 23:11

GHETTO GANGZ - DIE HÖLLE VOR PARIS

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Paris: Der 13. Bezirk wird von kriminellen Jugendbanden beherrscht,
gegen die auch die inzwischen von dort abziehende Polizei nicht mehr ankommt. (Klingt irgendwie bekannt)
Die Regierung beschloss daraufhin, eine große Mauer um diesen Bereich zu bauen,
und die Gangs sich selbst zu überlassen. (Auch das habe ich schon mal wo gesehen)
Eines Tages gelingt es jedoch einer Gang an eine Massenvernichtungswaffe zu kommen,
woraufhin ein Undercover-Cop und ein Ex-Häftling, dessen Schwester vom Obergangster des Bezirks entführt wurde,
in den 13. Bezirk gehen, um sich gegenseitig zu helfen...

Luc Besson hat mal wieder nen lustigen kleinen Hirnlos-Actioner produziert.
Hier gibt's einige spektakuläre, schön gefilmte Stunts- der Schwerpunkt ist Action mit Martial Arts und Schießereien.
Nette Anleihen an John Carpenter-Filme kann man wie oben erwähnt ebenfalls entdecken.
Belanglos und voller Logiklöcher, aber durchgehend Actionreich. Kaum Story, aber niemals langweilig.
Lediglich dass des öfteren irgendwelche hässlich gepimpten Plastik-Proletenschleudern durchs Bild fahren nervt leicht-
und passt auch absolut nicht zur ansonsten eher dreckigen Optik des Films.

7/10

GHETTO GANGZ 2 - ULTIMATUM

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An den Zuständen im 13. Bezirk hat sich nichts geändert. Die Mauer steht noch, die Gangs regieren den Bezirk.
Ein korrupter Politiker lässt sich auf einen Deal mit einem vermögenden Bauunternehmer ein,
welcher den Bezirk komplett plattmachen will, um dort ein Luxuswohnviertel entstehen zu lassen.
Den Gangs wird ein Polizistenmord angehängt um Krawalle zu provozieren- und das Problem dann mittels Raketenbeschuss zu erledigen.
Doch da gibt es noch den Cop aus dem ersten Film, und seinen Freund aus dem Bezirk- welche das Spiel durchschauen.
Es bleibt nur eine Möglichkeit das ganze zu überleben und die Wahrheit ans Licht zu bringen: Alle Gangs müssen zusammenarbeiten...

Hirnlos-Action, Teil 2. Der Film schließt direkt an den ersten an, und bietet auch exakt das gleiche.
Insofern kann man zum zweiten Teil das gleiche sagen wie oben.
Wer nicht mehr als einen eher anspruchslosen Actionfilm erwartet, wird auch hier gut bedient.

7/10

BRICK MANSIONS

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Detroit: Der Stadtteil "Brick Mansions" ist vom Rest der Stadt durch eine hohe Mauer abgetrennt, und wird von Gangs beherrscht.
Drogenbaron Tremaine steht hier unangefochten an oberster Stelle.
Als es seinen Männern gelingt, eine Massenvernichtungswaffe zu entwenden und nach Brick Mansions zu bringen,
will Tremaine seine Macht ausweiten- und erpresst ganz Detroit.
Undercover-Cop Damien Collier (Paul Walker) wird zusammen mit dem Ex-Häftling Lino nach Brick Mansions geschickt...

Remake von "Ghetto Gangz - Die Hölle vor Paris".
Hier haben sich ausnahmsweise mal nicht die Amerikaner an ein Remake des französischen Erfolgsfilmes gemacht.
Es handelt sich um eine Französisch-Kanadische Produktion mit hohem Budget und Paul Walker in seinem letzten abgeschlossenen Film.
Optisch absolut gelungen, mit schönen Kamerafahrten und flotten Schnitten ausgestattet-
und mit überzeugenderen Gangs ohne gepimpte Plastik-Protzkarren wie im Original, kommt das Remake schön dreckig daher.
Dazu kommen auch hier wieder sehr gute Parcour-Szenen, alleine die Jagd über die Dächer am Anfang macht den Film schon sehenswert.
Inhaltlich zwar beinahe komplett identisch, gefällt mir das Remake aber eine Spur besser als das (auch recht gute) Original.

8/10

Retro 21.10.2017 00:09

TOTAL RECALL - DIE TOTALE ERINNERUNG (1990)

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Der Fabrikarbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) ist von seinen immer gleichen Tagesabläufen zusehends angeödet.
Zufällig erfährt er von der Firma Rekall, welche mit Gedankenimplantationen für jedermann werben.
Trotz der Warnung eines Kollegen Harry meldet er sich bei Rekall-
doch schon das Gespräch vor der Gedankenimplantation verläuft anders als gedacht:
Plötzlich ist nicht nur die Polizei hinter ihm her, auch seine Frau (Sharon Stone) entpuppt sich als Agentin, die gegen ihn arbeitet...

Der Film ist der beste Beweis dafür, dass auch eine Interessante Grundhandlung nichts hilft,
wenn die Schauspieler, in diesem Fall sogar der Hauptdarsteller, absolut nicht überzeugend sind.
Schwarzenegger wirkt auf mich fehlbesetzt wie nie zuvor, seine Mimik entgleist ihm hier regelmäßig.
Schade, denn die Umsetzung der Geschichte von Philip K.Dick, mit einem Drehbuch von Dan O'Bannon hat durchaus potential.
Tricktechnisch ist der Film für seine Zeit durchaus ordentlich anzusehen, gegen Paul Verhoeven's Regie ist auch nichts zu sagen.
Nur Schwarzenegger passt einfach so gar nicht in diesen Film...

6/10

TOTAL RECALL (2012)

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In der Zukunft gibt es auf der Erde zwei Kolonien, auf entgegengesetzten Seiten des Planeten.
Verbunden sind diese durch einen Tunnel, in dem ein riesiger Expressfahrstuhl durch's Erdinnere führt.
Der Fabrikarbeiter Douglas Quaid (Colin Farrell) ist ein Pendler, und kann seinem Leben nichts mehr abgewinnen- die immer gleichen Abläufe öden ihn zusehends an.
Zufällig erfährt er von der Firma Rekall, welche mit Gedankenimplantationen für jedermann werben.
Trotz der Warnung seines Kollegen und besten Freundes Harry (Bokeem Woodbine) meldet er sich bei Rekall-
doch schon das Gespräch vor der Gedankenimplantation verläuft anders als gedacht:
Plötzlich ist nicht nur die Polizei hinter ihm her, auch seine Frau (Kate Beckinsale) entpuppt sich als Agentin, die gegen ihn arbeitet...

Viel negatives habe ich im Vorfeld gehört, das Remake sei eine seelenlose Hochglanzproduktion, komme bei weitem nicht ans Original heran-
und sei somit komplett überflüssig.
Ohne Vorbehalte habe ich mir den Film angesehen- und muss sagen: Ich finde ihn um einiges besser als das Original.
Colin Farrell passt erstaunlich gut in seine Rolle, und kommt glaubhaft rüber.
Mein größter Kritikpunkt am Original war Schwarzeneggers miserables Schauspiel, da ist Farrell die eindeutig bessere Wahl!
Allgemein ist auch die komplette Umgebung trotz Hightech viel trostloser dargestellt, als noch im Original,
was aber natürlich ohne heutige CGI-Tricks nicht machbar gewesen wäre.
Es gibt neben den generell sehr guten Tricks auch einige Neuerungen in der Grundstory, die sehr gut in die Handlung passen-
und auch bei Kennern der Story keine Langeweile aufkommen lassen.
Was dagegen ganz klar zurückgefahren wurde, ist die Gewaltdarstellung- dafür gibt es beinahe durchgehend gut gemachte Actionszenen zu bestaunen.
Genau so muss dieser Stoff meiner Meinung nach heutzutage aussehen- und kein bisschen anders.

9/10

Peter L. Opmann 21.10.2017 07:36

Da kann man wohl unterschiedlich auf Schwarzenegger blicken. Ich bin ihn gewohnt von "Conan", "Phantom Kommando", "City-Hai" oder "True Lies". Schwarzenegger braucht meiner Ansicht nach einen guten Regisseur, damit er lakonisch und mit trockenem Humor rüberkommt. Seine Schwächen, nicht schauspielern und nicht mal richtig Englisch sprechen zu können, werden dann zu besonderen Markenzeichen. Das ist immer wieder geglückt.

Ich finde, daß auch Verhoevens "Total Recall" zu den gelungenen Beispielen zählt. Ich hätte mir nicht vorstellen können, daß ein Stoff von Philip K. Dick zu einem fast reinen Actionspektakel taugt, aber hier ist es in meinen Augen so. Es ist ein typischer Schwarzenegger-Film, aber "Total Recall" hat außerdem noch den irritierenden Hintergrund der Dick-Welt.

Das Remake kenne ich bisher noch nicht, aber ich habe auch eher Schlechtes darüber gehört.

Marvel Boy 21.10.2017 09:14

Erstmal, oder schon wieder, :D, Retro, ich finde es wunderbar was du hie im Forum so über Filme schreibst.
Wenn ich mal wieder mehr luft habe schaffe ich es hoffentlich auch mal die ein oder andere Rezi zu schreiben.
Zu den Total Recall Filmen, ich liebe da, trotz aller defizite auch meinen Schwarzenegger. Mit der " Neuverfilmung konnte ich gar nicht warm werden.

Retro 21.10.2017 10:25

Erstmal, oder schon wieder, Danke an den Marvel Boy. :D
Zum Thema Film ist hier ja nicht so viel los- aber wie man sieht, bemühe ich mich hier einiges an Material einzubringen.
Film ist mein Haupt-Sammelgebiet, danach kommen Konsolengames und CD's, dann erst die Comics- mit denen hier ja alles anfing.
Von daher bin ich hier wohl ein "Exot" im Forum.
Aber solange zumindest ein wenig Zuspruch kommt, auch wenn es hier im Thread bisher nur wenig ist, mache ich natürlich auch weiter.


Zu "Total Recall":

So verschieden sind die Meinungen... :zwinker:
Auch ich mag so manchen Schwarzenegger-Film, aber speziell in Total Recall hat er mich von Anfang an genervt- schon damals, als er aktuell auf VHS rauskam.

Gerade bei "Conan" hat er ja nicht viel mehr als seine physische Präsenz gebraucht, dazu noch böse gucken, passt.
"Phantom Kommando" ist für mich Hochglanz-Trash, den man sich durchaus mit Spaß ansehen kann-
"True Lies" ist ja sowieso trotz einiger Action eher komödiantisch angelegt.
Der "City Hai" hat mir allerdings noch nie besonders gefallen- den finde ich eher langweilig...

Das Problem dass ich mit seinem "Total Recall" habe, ist wohl auch eher die wirklich gute Geschichte, die dahintersteckt.
Eben nicht nur 08/15 Haudrauf-Action mit ein paar blöden Sprüchen.
Nur bringt er das meiner Meinung nach absolut nicht überzeugend rüber.
Teilweise ist das kein Schauspiel von ihm, sondern eher Grimassen schneiden...

Marvel Boy 21.10.2017 15:43

Sammelleidenschaft Nummer 1 sind bei mir die Comics, das liegt aber daran das ich schon mit sammeln angefangen habe bevor ich lesen konnte. Und das trotz meines Namens bei weitem nicht nur Marvel.
Nummer 2 sind dann wohl die Filme, liegt daran, das man da doch etwas mehr Geld zu braucht und ich dann mit der VHS eingestiegen bin. Dort bin ich auf das Phantastische in allen seinen Formen festgelegt, zumindest was das sammeln betrifft.
Ansonsten sammele ich aber auch noch genug andere Dinge die irgendwie in den Popkulturellen Kreis passen.

Peter L. Opmann 21.10.2017 17:03

@ Retro:

Also, ich muß sagen, Anfang bis Mitte der 80er Jahre, als ich mich für Schwarzenegger begeistert habe, stand ich damit ziemlich allein da. Die meisten Leute sagten: Der kann ja gar nichts und ist total peinlich. Dann hat sich das nach und nach gewandelt. Und inzwischen ist Schwarzenegger für viele wohl wieder peinlich...

Es gab damals eine gewisse Konkurrenz zwischen Schwarzenegger und Sylvester Stallone. Mir geht's mit Stallone so wie Dir mit Schwarzenegger, wobei ich zugestehe, daß der erste "Rocky"-Film schon gut gemacht ist. Aber deshalb habe ich den "City-Hai" angeführt. Gleichzeitig mit diesem Film kam damals ein Stallone-Film raus, der ebenfalls "Der City-dingsbums" hieß (kann mich an den genauen Titel gerade nicht erinnern). Und ich fand, Schwarzenegger schnitt in diesem Wettbewerb eindeutig besser ab.

Retro 21.10.2017 17:14

Stallone sehe ich durchaus als richtigen Schauspieler an, was einige seiner älteren Filme ja auch beweisen.
Ob nun dein erwähnter "Rocky", der erste "Rambo" (die Nachfolger mag ich weniger) oder als bestes Beispiel: "CopLand". Klasse gespielt.
Da kam Schwarzenegger bei weitem nicht mit...
Wobei ich seine letzten Filme durchaus ordentlich finde, vor allem in "Maggie" hat er gezeigt, dass er sich deutlich gesteigert hat.

Die City Hai-Konkurrenz nannte sich in Deutschland "City Cobra" (OT: Cobra),
und war ein erstaunlich harter, aber hirnloser Actionkracher.
Auch da hatte für mich Stallone ganz klar gewonnen. :zwinker:

FrankDrake 21.10.2017 17:15

Die Neuverfilmung der totalen Erinnerung fand ich auch besser.
Zu Arnold, ich mochte seine Filme früher, bis ich 2003 eine Zeit lang in den USA gelebt habe und mir einige seiner Filme im Original anschauen "musste".
Der Dialekt versaut dir echt jeden Film :nonono:

FrankDrake 21.10.2017 17:19

Zitat:

Zitat von Retro (Beitrag 557385)
Die City Hai-Konkurrenz nannte sich in Deutschland "City Cobra" (OT: Cobra),
und war ein erstaunlich harter, aber hirnloser Actionkracher.

Sch.... auf die Handlung, was zählt ist der 1950er Ford Mercury :glubsch:

Peter L. Opmann 21.10.2017 22:05

Also ich bin kein Hardcore-Schwarzenegger-Fan. Wer ihn nicht mag, den kann ich heute ohne weiteres akzeptieren. Meine Interessen gehen ohnehin in andere Richtungen.

Einer meiner all time favourite Filme: www.moviepilot.de/movies/der-general

Man kann sich dieses Werk nicht ohne tragischen Unterton ansehen, denn es brach Buster Keaton wirtschaftlich das Genick. Weil der Film bei seinem Erscheinen das amerikanische Publikum nicht überzeugte, mußte er sein Studio verkaufen und zum lohnabhängigen Komiker werden. Als wenige Jahre später die Stummfilmära endete, wußte MGM mit ihm nichts Rechtes mehr anzufangen und verheizte ihn in zunehmend belangloser werdenden Komödchen.

In "Der General" ist Keaton aber at his best. Er verfilmt eine teilweise authentische Geschichte aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Eine Lokomotive der Südstaaten wird von nördlichen Agenten geklaut und dazu benutzt, der Südstaatenarmee die Nachschublinien abzuschneiden. Aber der furchtlose Lokomotivführer holt sich seine Maschine zurück und vereitelt die Pläne. Keaton scheute damals keine Kosten, um den Bürgerkrieg möglichst authentisch nachzustellen. Man muß bedenken, daß dieser Krieg damals erst 60 Jahre her war, und es lebten zumindest noch etliche Leute, die ihn in jungen Jahren miterlebt hatten. Die Amis hatten jedenfalls kein Verständnis für diese seltsame Komödie, die sich irgendwie über die amerikanische Geschichte lustigmachte.

Zunächst blitzt der Lokführer (Keaton) bei seiner Braut ab, weil er nicht mit in den Krieg zieht. Er weiß selbst nicht, daß er zurückgewiesen wurde, weil er mit seinem Job kriegswichtig ist. Als die Lok, der "General", verschwindet, wird auch die Braut mit gekidnappt, und Keaton nimmt mit einer zweiten Lok allein die Verfolgung auf (was die fliehenden Nordstaatler wiederum nicht wissen). Mit einem Trick holt er sich seinen "General" (samt Frau) zurück, und die Verfolgungsjagd läuft in umgekehrter Richtung ab. Dabei inszeniert Keaton viele geniale Slapstick-Einlagen. Am Ende rauscht er über eine Brücke über den Rock River und setzt sie hinter sich in Brand. Die Nordstaatler versuchen trotzdem, ihn weiter zu verfolgen (der Befehlshaber: "Wenn ich befehle, daß die Brücke hält, dann hält die Brücke"), stürzen aber mit ihrer Lok in den Fluß. Keaton hat nicht nur seinen geliebten "General" wieder, sondern auch endlich die Achtung seiner Braut.

Die Story klingt nicht so außerordentlich. Der Film ist eine nahezu perfekte Komposition aus originellen und witzigen Einzelszenen. "Der General" funktioniert ebenso als Komödie wie als Abenteuerfilm. So gut ausbalanciert habe ich das sonst nie gesehen. Kürzlich habe ich in einem Zeitungsartikel eine interessante Beobachtung zum Film gelesen: Obwohl bei Keaton alle Details von den Uniformen bis zu den Maschinen stimmen, ist es doch ein Traumfilm, denn das, was den militärischen Konflikt zwischen Nord und Süd ausmachte, spielt überhaupt keine Rolle. Weder sieht man, warum Krieg geführt wurde (die Sklaverei zu thematisieren, wäre in den Südstaaten sicher immer noch heikel gewesen), noch ist erkennbar, wer gewinnen und wer verlieren wird. Hier sind jedenfalls die Nordstaatler die Bösen und die Südstaatler die Guten.

Die Komik von Keaton ist außerordentlich. Mit seinem unbewegten Gesicht, seinem Geschick im Umgang mit Technik und seinem Ungeschick im Umgang mit Menschen ist er eine höchst seltsame Figur. Auch Charlie Chaplin war ein genialer Clown, aber Keaton würde ich doch noch eine Stufe höher stellen.

"Der General" kann man sich immer wieder ansehen, ohne daß der Film langweilig wird oder sein Esprit sich abnutzt. Vor vielen Jahren konnte ich ihn auch mal im Kino sehen (mit Livemusik) - eine großartige Erfahrung.

Retro 21.10.2017 22:58

JUDGE DREDD (1995)

https://www2.pic-upload.de/img/34137089/dredd.jpg

Die Zukunft: Nach einem nuklearen Krieg leben die Menschen in sogenannten "Megacities",
riesige Stadtkomplexe, welche durch extrem hohe und starke Mauern nach aussen abgesichert sind.
Polizei, Richter und Henker in einem sind die Judges, welche das Gesetz vertreten.
Der härteste unter ihnen ist Judge Dredd, welcher dafür bekannt ist, schuldige Verbrecher gerne sofort zu exekutieren.
Eines Tages gerät er allerdings selbst unter Mordverdacht, alle Beweise inclusive DNA Tests sprechen gegen ihn, obwohl er unschuldig ist.
Dredd wird verhaftet und aus Megacity verbannt, jetzt muss er auf die Hilfe eines Gefangenen zählen, den er selbst ins Gefängnis gebracht hat-
während Judge Hershey, die einzige Kollegin der er noch vertraut, versucht Beweise für seine Unschuld zu finden.
Als Dredd erfährt dass er einen Bruder hat, der auf der anderen Seite des Gesetzes steht,
und welchen er, ohne von seiner Verwandschaft zu wissen glaubt getötet zu haben, wird klar, dass dieser noch leben muss.
Sein offiziell toter Bruder Rico war der Mörder- und durch seine hinterlassene DNA kam man jetzt natürlich auf Dredd...

Während die Motorräder und Uniformen der Judges nach billigem Plastik aussehen, ist der Rest auf optisch seinerzeit ordentlichem Niveau.
Sylvester Stallone passt durchaus in die Rolle des Judge Dredd, auch die restliche Besetzung ist teils herausragend:
Armand Assante, Diane Lane, Rob Schneider, Jürgen Prochnow, Max von Sydow und Joan Chen sind in weiteren Rollen zu sehen.
Der Film macht als Comicverfilmung durchaus Spaß, nimmt sich nicht allzu ernst- und sieht größtenteils gut aus, wenn auch teils ein wenig Trashig.
Als "ernster" Actionfilm fällt er allerdings durch, zu steril, bunt und teils überdreht wirkt der Film im Gesamteindruck.
Mein größter Kritikpunkt ist der extrem nervige Sidekick, das überzogene Nervenbündel Rob Schneider kostet den Film definitiv einen Punkt.

7/10

DREDD (2012)

http://fs5.directupload.net/images/170904/7hst97zf.jpg

USA, in der Zukunft. Der Großteil des Planeten ist unbewohnbar geworden, die Menschen leben zusammengepfercht in riesigen, in die Höhe gebauten Städten-
den sogenannten "Megacities".
Es herrschen überbevölkerung, armut- und dementsprechend auch Drogen und Verbrechen.
Eine Polizei gibt es nicht mehr, der einzige weg hier noch Ordnung zu schaffen sind die sogenannten Judges, welche Polizei, Richter- und Henker in einer Person darstellen.
Kein Wunder also, dass deren Einsätze meist mit der Todesstrafe enden- und auch unbeteiligte oder sich ergebende diese oft nicht überleben.
Der erfahrene Judge Dredd kriegt eine Anwärterin an seine Seite gestellt, welche eigentlich die Prüfungen zum Judge nicht bestanden hat-
aber über telepathische Fähigkeiten verfügt, und daher eine letzte Chance bekommt, sich zu bewähren.
Schon der erste Einsatz wegen einem Dreifachmord führt die beiden in einen riesigen Hochhaus-Komplex namens Peach Trees, in dem die Drogenbaronin Ma-Ma herrscht.
Diese lässt beim eintreffen der beiden Judges das Hochhaus von einem Hacker durch Stahltüren vor allen Eingängen und Fenstern komplett abriegeln-
so dass keiner mehr hinein oder heraus kann.
Ma-Ma hetzt nun nicht nur ihre eigenen Leute auf die Judges, sondern fordert auch alle Bewohner und Besucher des Gebäudes auf, Jagd auf die Judges zu machen...

Im Vergleich zur doch sehr bemüht, und teils sogar albern wirkenden Version des Stoffes mit Sylvester Stallone hat sich hier einiges getan.
Bedingungslose härte wie in der Comicvorlage, ohne jeglichen Blick auf eine Jugendfreigabe, tun dem Film gut.
Der Gewaltgrad mag durchaus auch einige abschrecken, und mancher wird sich fragen, ob die eine oder andere Gewaltspitze sein musste-
aber es ist nun mal die Verfilmung eines gewalttätigen Comics.
Eine tiefgreifende Handlung darf man hier natürlich nicht erwarten- und auch die Schauwerte halten sich in Grenzen,
da der Großteil des Films innerhalb eines riesigen Gebäudekomplexes spielt.
Karl Urban gibt den Dredd, nimmt aber seinen Helm nie ab- hätte also auch fast jeder andere drunterstecken können.
Lena Headey führt die Gegenseite an, und überzeugt dabei ebenso, wie auch der Rest der ansonsten eher unbekannten Darsteller.
Immerhin hat man es hier geschafft, den Film relativ bunt, und gleichzeitig düster zu gestalten- und wird somit auch der Comic-Vorlage gerecht.
Lediglich die vielen Szenen in Zeitlupe mögen "mal" ganz nett sein, und vielleicht sogar in 3D ganz gut wirken- aber irgendwann ist es dann doch einfach nur noch nervig.
Herausragend dagegen ist der Score... sehr treibend und immer passend eingestezt.

8/10

Marvel Boy 22.10.2017 06:56

Ich würde jedem der Filme schon mal einen Punkt mehr geben, währe sogar in versuchung geführt dem zweiten 10 Punkte zu verpassen. In der heutigen Schwemme der mittelprächtigen Filme sticht der zweite wirklich heraus.
Beim ersten schauen hat der mir regelrecht geflasht. :D
Ansonsten gehen beide Filme mit völlig anderen Ansätzen an den Stoff heran und sind somit schlecht zu vergleichen.
Überigens mag ich Stallone nicht so sehr, stehe da eher auf der Arnie Seite, aber im ersten Film passt er perfekt.
Von Stallone mag ich sonst eigentlich nur Demolition Man und den Rambo, aber auch nur den ersten, zwei und drei sind absoluter Murks, an den vierten habe ich mich erst gar nicht getraut. Ein paar andere Filme von ihm kann man auch noch schauen, sind für mich aber auch nicht die Highlights.

Retro 22.10.2017 23:11

WHITE NOISE - SCHREIE AUS DEM JENSEITS

https://www2.pic-upload.de/img/34134447/wn.jpg

Anna, die Frau von Jonathan Rivers (Michael Keaton) verschwindet unter mysteriösen Umständen spurlos.
Zuerst glaubt man an eine Entführung, da Rivers ein erfolgreicher Architekt ist,
doch schon bald wird die Leiche seiner Frau aufgefunden, und es scheint sich um einen tragischen Unfall gehandelt zu haben.
Kurz darauf wendet sich Raymond Price (Ian McNeice) an Jonathan, welcher übersinnliches mittels EVP (Electronic Voice Phenomen) erforscht-
und angeblich über das Hintergrundrauschen von Radiowellen, TV und ähnlichem Kontakt zu Anna aufgenommen hat.
Zunächst glaubt Jonathan nicht daran- doch schon bald häufen sich die Kontaktaufnahmen und Hilferufe seiner Frau,
welche auch er immer öfter im "weißen Rauschen" seines Fernsehers erkennen kann.
Er vermutet, dass seine Frau ihm mitteilen will was ihr passiert ist- doch schon bald muss er erkennen,
dass es nicht nur freundlich gestimmte Geister gibt, die mittels EVP mit den lebenden kommunizieren...

Wer einen Horrorfilm erwartet, dürfte enttäuscht werden- vielmehr handelt es sich bei "White Noise" um ein Drama mit übernatürlichem Einschlag.
Die Stimmung des Films ist zunächst eher bedrückend, wird aber mit fortschreitender Dauer immer spannender.
Wer mit eine Mischung aus Mystery-Thriller und Drama leben kann, wird definitiv gut unterhalten.

7/10

WHITE NOISE - FÜRCHTE DAS LICHT

http://fs5.directupload.net/images/170911/l6xpjgjj.jpg

Abe (Nathan Fillion), dessen Frau und Kind von einem scheinbar verwirrten Mann einfach erschossen wurden,
kommt daraufhin mit seinem Leben nicht mehr klar- und begeht einen Selbstmordversuch.
Allerdings wird er, obwohl schon kurzzeitig klinisch Tot, gerettet- was Veränderungen in seinem Leben zur Folge hat.
Seit seiner Nahtod-Erfahrung kann er anhand der Aura eines Menschen erkennen, ob dieser kurz vor seinem Tod steht.
Diese Fähigkeit setzt er nun ein, um Menschen vor dem nahenden Tod zu schützen-
was allerdings immer 72 Stunden nach der Rettung böses für die beteiligten zur Folge hat.
Schon bald bemerkt er, dass die Ermordung seiner Familie mit seiner Begabung,
die auch andere Menschen mit ähnlichen Erlebnissen hatten, zu tun hat...

Der Film ist inhaltlich keine direkte Fortsetzung von "White Noise", aber doch recht ähnlich gelagert.
Man wird hier einige male an die "Final Destination"-Reihe erinnert, da man auch dort dem vorgesehenen Tod nicht entrinnen konnte.
Spannend erzählt, und trotz größtenteils unbekannter Darsteller auch glaubwürdig gespielt,
haben wir hier eine reine DVD-Erstveröffentlichung, die auch eine Kinoauswertung verdient hätte.

7/10

Retro 23.10.2017 23:27

ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT (DAS ENDE) (1976)

https://www2.pic-upload.de/img/34136832/assault.jpg

Das Polizeirevier 13 in der übelsten Gegend von Los Angeles wird aufgelöst und soll geschlossen werden.
Als in der Gegend die Polizei eine komplette Jugendgang auslöscht, eskaliert die Situation:
Sämtliche kriminellen Jugendlichen des Viertels rotten sich zusammen, um sich an der Polizei zu rächen.
Das Ziel: Revier 13.
Kurz nachdem ein Gefangenentransport wegen eines erkrankten Häftlings dort Zwischenstop macht, beginnen die Angriffe...

John Carpenter's erster als solcher geplanter Kinofilm gehört bis heute zu seinen besten.
(Der zuvor gedrehte "Dark Star" war ursprünglich ein Studentenprojekt von Carpenter und Dan O'Bannon für eine Filmschule)
Die Grundgeschichte an sich bietet nichts neues, und wurde so ähnlich z.B. auch schon in älteren Western erzählt.
Allerdings wurde das ganze selten so spannend und düster umgesetzt, wie es John Carpenter mit nur wenig Budget geschafft hat.
Auch der von Carpenter selbst komponierte Soundtrack wurde zum Klassiker-
es gab sogar Disco-Remixe und (mindestens) einen davon deutlich inspirierten Videogame-Soundtrack (Xenon II - Megablast).
In Deutschland wurde der Film sowohl mit seinem Originaltitel, als auch unter dem Titel "Das Ende" vermarktet.

9/10

DAS ENDE - ASSAULT ON PRECINCT 13 (2005)

http://fs5.directupload.net/images/170904/eoof99a9.jpg

Das Polizeirevier 13 in einem abgelegenen Teil von Detroit steht kurz vor der Schließung,
nur ein paar Polizisten sind noch im Gebäude um aufzuräumen, und einzupacken, was noch gebraucht wird.
Während draussen schlechte Wetterverhältnisse herrschen, trifft ein unangekündigter Gefangenentransport ein, um besseres Wetter abzuwarten.
Das Problem ist nur: Hinter dem Gefangenen sind einige kriminelle Gestalten her, die immer extremere Angriffe auf das Polizeirevier starten...

Das Remake des John Carpenter-Klassikers...
Hier wurde die Grundidee des Originals übernommen, die Geschichte aber sinnvoll erweitert und leicht abgeändert.
Es wird jede Menge Spannung und Action geboten, Explosionen, optisch und akustisch hervorragende Schießereien, gut ausgesuchte Schauspieler-
und es gibt erstaunlich hohe, aber nie übertriebene Gewaltdarstellung.
Es geht doch: Selbst einen John Carpenter-Klassiker kann man noch sinnvoll variieren.
Nicht besser als das Original, aber etwas anders- und durchaus sehenswert!

8/10

Marvel Boy 24.10.2017 06:35

Man lerne und staune, die Neuverfilmung kannte ich noch gar nicht. :D
Das Original ist absolut ein Klassiker.

Peter L. Opmann 24.10.2017 07:52

Mich hat der neue "Assault" nicht überzeugt. Für sich genommen wäre das ein ganz passabler Actionfilm, aber im Vergleich zu Carpenters Werk ist er mißglückt.

Wenn man beide Filme vergleicht, macht man gleich einen Fehler. Es ist einfach sinnlos, einen Film, der völlig gelungen ist, nochmal zu drehen. Dennoch kann man sagen, daß das Remake zwei Grundfehler aufweist: Erstens ist der Story ihr Kern genommen; im Original ist der Angriff auf den Polizeiposten völlig anonym und letztlich unmotiviert. Das Erschreckende bei Carpenter ist, daß Gewalt nur deshalb stattfindet, weil sie möglich ist: In der Stadt gibt es keine Ordnung mehr, und niemanden interessiert, was vorgeht - warum auch? Zweitens sind die Figuren im neuen Film keine Persönlichkeiten mehr, sondern nur noch Abziehbilder. Carpenters Schauspieler sind alle ziemlich unbekannt, aber sie haben so gespielt, daß ihre Figuren im Gedächtnis bleiben. Carpenter hatte gute Voraussetzungen, das zu schaffen, denn in gewissem Sinn ist sein "Assault" selbst ein Remake, nämlich von "Rio Bravo" von Howard Hawks. Wir sehen also Wiedergänger von John Wayne, Dean Martin oder Angie Dickinson. Die Zeiten waren damals, 1976, schon ganz andere, aber man merkt das.

Auch Carpenter selbst hat übrigens kein gutes Remake eines seiner Klassiker geschafft. "Escape from L. A.", die Neufassung der "Klapperschlange", weist ähnliche Probleme auf.

Retro 24.10.2017 09:53

Escape from L.A. ist aber kein Remake, sondern wirklich eine Fortsetzung.
Den fand ich allerdings so dermaßen schlecht, dass er nach der Sichtung wieder aus der Sammlung geflogen ist... :floet:

Peter L. Opmann 24.10.2017 11:14

Ich halte "Escape from L. A." schon eher für ein Remake. Die Geschichte wurde in modernisierter Form noch einmal erzählt. Ich würde den Film ähnlich einschätzen wie den neuen "Assault" - kann man sich schon ansehen; "L. A." hat seine Momente, den Schluß, wenn Snake Plissken sozusagen die Erde abschaltet und zurück in die Steinzeit stößt, finde ich sogar ganz witzig, und wie er sich dann die letzte Zigarette "American Eagle" anzündet, ist großes Kino; aber dem Vergleich mit dem Original hält der Film nicht stand.

(Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn jemand das anders sieht.)

Peter L. Opmann 24.10.2017 20:51

Heute habe ich mir einen ziemlich seltsamen Film auf DVD gekauft, nämlich diesen hier:

www.filmstarts.de/kritiken/117676.html

Ich habe ihn aus einem Ein-Euro-Shop. Eigentlich habe ich kein besonderes Interesse für Filme, die in der Nazizeit in Deutschland entstanden sind, aber bei diesem Kauf, dachte ich, kann ich nicht viel falsch machen. Die Karl-May-Verfilmung ist sicherlich kein Meisterwerk, weist aber doch einige Besonderheiten auf.

Diese frühe Verfilmung gilt als langweilig, und das stimmt auch. Man entschied, Karl May möglichst originalgetreu zu verfilmen, und May hat einfach nicht filmtauglich geschrieben. Wir verfolgen die Reise von Kara Ben Nemsi (Mays angeblichem Alter Ego) und Hadschi Halef Omar durch den Orient, und dabei reihen sich einige abenteuerliche Episoden aneinander. Spannungsbogen gibt’s praktisch keinen. Es wurden nur drei Bösewichter aus dem Roman zu einem kombiniert. Aber es wechseln sich Actionsequenzen mit Phasen ab, in denen die beiden Helden einfach nur unterwegs sind. Das ist nichts für Actionfreunde.

Aber die Filmcrew hat sich wohl schon etwas dabei gedacht, denn überraschenderweise wurde mehrere Wochen lang in Ägypten, also praktisch an Originalschauplätzen gedreht. Innenaufnahmen entstanden danach in Berlin. Durchaus beachtlich finde ich, daß man keinen großen Unterschied zwischen ägyptischen Städten und Landschaften und Berliner Kulissen bemerkt. Ich bin natürlich kein Orientkenner, aber die Details (Kostüme, Bräuche, Architektur) wirken auf mich ziemlich glaubhaft. Der Regisseur, Johannes Alexander Hübler-Kahla, hat sich auch vor allem als Dokumentarfilmer hervorgetan. Man wird dabei Karl May durchaus gerecht, denn die Faszination seiner Bücher speist sich zu einem Gutteil aus der Exotik der Länder, die er angeblich bereist hat.

Interessant fand ich aber auch den Actionhelden Kara Ben Nemsi (Fred Raupach). Die Dreharbeiten waren in dem Jahr, in dem Errol Flynns erster großer Film „Unter Piratenflagge“ in die Kinos kam. Keine Ahnung, ob der in Deutschland gezeigt werden durfte, aber da Frieden herrschte und der Film keine antideutschen Tendenzen hatte – warum nicht? Raupach sieht nicht nur Flynn ein bißchen ähnlich. Er fechtet, kämpft und klettert auch ähnlich wie er. Das fand ich besonders bemerkenswert: Wenn der Film sich mal zu einer Actionszene aufschwingt, dann ist die nicht unbedingt schlechter als das, was Hollywood damals anzubieten hatte. Das einzige Manko ist also, daß es keine durchgehende und von Anfang bis Ende packende Actionstory gibt, sondern eben nur den Karl-May-Stoff.

Die DVD hat zwar keine besonderen Extras zu bieten, aber immerhin einige Texte, in denen man Näheres über die Produktion, Stab und Darsteller erfährt. Produziert wurde der Film von der Lothar-Stark-Film GmbH, einer Außenseiterfirma im deutschen Filmgeschäft. Weil Lothar Stark ursprünglich Kommunist war, haben die Nazis erst seine Arbeit behindert und die Firma dann ganz dicht gemacht. Die Darsteller sind weithin unbekannt. Fred Raupach hätte das Zeug zu einem großen Filmhelden gehabt, er fiel aber 1942 im Zweiten Weltkrieg. Und so gibt es eine Reihe von eher traurigen Biografien. Kritiker machen sich darüber lustig, daß Hadschi Halef Omar (Heinz Evelt) einen sächsischen Akzent habe. Den habe ich nicht bemerkt, aber es ist klar, daß die Muslime alle von biederen Deutschen gespielt werden – wie hätte es auch anders sein sollen? Kostüm und Maske sind trotzdem sehr gut.

Kuriosum am Rande: Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar werden mit zwei Frauen zusammengespannt (Katharina Berger und Gretl Wawra). Die sind durchaus apart und machen ihre Sache nicht schlecht. Alles steuert auf eine Doppelhochzeit zu, nachdem der Bösewicht (Erich Haußmann, Großvater von Leander Haußmann) zur Strecke gebracht worden ist. Dann sieht man die beiden aber plötzlich wie Lucky Luke in den Sonnenuntergang reiten – ohne Frauen natürlich und wie das wohl von Karl May auch vorgesehen war.

In dem Bewertungssystem von Retro würde ich dem Film – wegen des ungewöhnlichen Drumherums – 5 von 10 Punkten geben. Ohne das 3.

Retro 24.10.2017 22:51

STARSHIP TROOPERS

https://www2.pic-upload.de/img/34153097/ST1.jpg

In der Zukunft: Die Bugs, eine ausserirdische, große Insektenart, sind die größten Feinde der Menschheit.
Die Menschen sind in zwei Klassen aufgeteilt, die "Zivilisten", welche kaum Rechte besitzen, und z.B. keine Kinder kriegen dürfen-
und die "Bürger", welche in der Gesellschaft allgemein deutlich besser gestellt sind.
Den Bürgerstatus erhält man durch den Eintritt ins Militär, weshalb sich natürlich sehr viele junge Kandidaten freiwillig melden.
Als die aktuellen Bewerber ausgebildet werden, startet eine große Angriffswelle der Bugs gegen die Erde...

Unter der Regie von Paul Verhoeven war nichts anderes zu erwarten als ein Action-Feuerwerk mit hohem Gewaltgrad- und genau das kriegt man geboten.
Störend wirkt da nur die unnötige, in die Handlung eingebaute Liebesgeschichte.
Auf Seite der Darsteller ist alles im grünen Bereich, von altbekannten Namen wie Michael Ironside und Clancy Brown,
bis zu damals aufstrebenden Schauspielern wie Casper Van Dien, Denise Richards, Dina Meye, Jake Busey sind einige bekannte Gesichter vertreten.
Die Tricks wirken teils leicht angestaubt, waren damals aber auf dem aktuellen Stand der Technik-
und sind auch heute noch größtenteils gut anzusehen. Vor allem die Bugs selbst kommen immer noch sehr gut rüber.
Der Gewaltgrad ist von Beginn an erstaunlich hoch, und ab der hälfte des Films zieht der Action-Anteil nochmal deutlich an.

9/10

STARSHIP TROOPERS 2 - HELD DER FÖDERATION

https://www2.pic-upload.de/img/34153100/ST2.jpg

Der Kampf gegen die Bugs dauert immer noch an, immer noch werden junge Rekruten im Kampf verheizt.
Auf einem fremden Planeten kämpfen sich die Trooper unter der Führung von General Shepherd (Ed Lauter)
zu einem alten Föderations-Aussenposten durch, um sich dort vor der Übermacht der Bugs zu schützen.
Allerdings haben die Bugs sich weiterentwickelt- und ihre Taktik geändert.
Schon bald ist niemand mehr in den Bunkern der Anlage sicher, und die Troopers können sich selbst nicht mehr trauen...

Von den Darstellern des ersten Teils ist keiner mehr dabei, der Co-Produzent des ersten Films, Phil Tippett, hat im zweiten die Regie übernommen.
Nach diesem, seinem ersten Film, hat er das allerdings nie wieder getan. Warum nur...
Dass der Film ein rein für den DVD-Markt konzipierter Nachfolger ist, merkt man zu jeder Sekunde.
An allen Ecken und Enden bemerkt man das schmale Budget, "Starship Troopers 2" sieht aus wie eine TV-Produktion.
Große Teile des Films wirken wie im Studio gedreht- der Hintergrund ist immer dunkel, man hört keinerlei Nebengeräusche.
Auch der langweilige und oft unpassende Soundtrack tut sein übriges dazu.
Die Bugs sehen meist ordentlich aus, der komplette Rest kommt reichlich billig daher.
Die Schauspieler sind, abgesehen von Ed Lauter in einer eher kleinen Rolle, allesamt eher aus der zweiten (oder dritten) Reihe,
was eigentlich nicht wild wäre, wenn man ein ähnliches Tempo wie im deutlich längeren ersten Film eingeschlagen hätte.
Hier wird aber leider viel mehr geredet als geschossen, da fehlt es sowohl an interessanten Charakteren an sich, als auch an den Dialogen.
Was auch auffällt: In den Actionszenen sieht man meist nur die Menschen herumballern- Szenen in denen gleichzeitig Bugs vorkommen sind eher selten.
Erst nach einer Stunde Laufzeit schaltet der Film für 20 Minuten einen Gang hoch, wird etwas spannender und auch blutiger.
Immerhin hat man eine "neue" (oder besser bei anderen Filmen geklaute) Idee bezüglich der Bugs eingesetzt. Das bringt einen Bonuspunkt.

4/10

STARSHIP TROOPERS 3 - MARAUDER

http://fs5.directupload.net/images/170911/mcnngxg5.jpg

Noch immer kämpfen die Menschen gegen die Bugs-
allerdings steigt die Zahl der Kriegsgegner bei den Menschen immer weiter an, viele wollen Friedensverhandlungen, die Föderation verliert deutlich an ansehen.
Um dem entgegenzuwirken, setzt die Föderation auf drei Punkte:
Der Kriegsheld Johnny Rico (Casper Van Dien, aus Teil 1) wird reaktiviert, der immer cool bleibende Sky Marshall, nebenbei beliebter Sänger,
wird auf die neuesten Bug-Mutationen angesetzt- und die Geheimwaffe Marauder, übergroße Kampfroboter, werden erstmals eingesetzt.
Dummerweise gibt es einen Verräter in der Truppe- und noch Dümmererweise merkt der Zuschauer von seinem ersten auftreten an schon, wer das sein könnte.

Nach Teil 2 dachte ich, es kann nicht viel schlechter werden- aber man kann sich ja auch mal täuschen...
Der erste Teil bot neben viel Action, und einer eher unnötigen Lovestory, Schwarzen Humor, gute Tricks und toll gefilmte Kämpfe.
Der zweite war schon deutlich billiger, konnte aber zumindest am Ende noch ein wenig punkten.
Das einzige was der dritte Teil bietet, sind teils recht harte Szenen, die aber allesamt billigst aussehen.
Ansonsten: Miserable Schauspieler, peinliche Dialoge, unmotivierte Synchronsprecher, schlechte Computereffekte, und ein unglaublich nerviges Lied...

1/10

Marvel Boy 25.10.2017 06:36

Da hier kurz das Thema Klapperschlange angesprochen wurde, es gibt nur einen Punktum. Der zweite der in meiner Sammlung steht ist gar nicht real. :D
Um der Reihe nach vorzugehen, Durch die Wüste fand ich jetzt erfrischend anders, allerdings liebe ich es Filme aus der Frühzeit des Kinos zu schauen, man braucht halt einfach einen Blickwinkel der auch die Möglichkeiten und Gegebenheiten der Zeit im Auge behält.
Was die Starship Troopers betrifft, ich wußte gar nicht das man den ersten Teil ungeschnitten bekommt, warscheinlich über Österreich?
Dementsprechend fehlt der noch in meiner Sammlung, ist aber ein genialer Film in meinen Augen.
Teil zwei hab ich sicherlich auch mal gesehen, aber wieder verdrängt.
Der dritte ist dann gar nicht so schlecht fand ich, halt Trash und als solcher schon wieder recht unterhaltsam.

Peter L. Opmann 25.10.2017 07:48

Also ich fände es generell gut, wenn wir über die vorgestellten Filme auch ein wenig reden würden. Zu "Starship Troopers" könnte ich allerdings nur anmerken, daß der Film auf ein berühmtes Buch des Science-Fiction-Autors Robert A. Heinlein zurückgeht.

Heinlein war zu seiner Zeit Bestsellerautor, der zum Schluß auch im Mainstream-Buchgeschäft gesellschaftsfähig wurde. Ich habe nicht viel von ihm gelesen, denn seine Werke strotzen meist von üblem Militarismus. Wie das im Film ja auch zum Ausdruck kommt, haben für ihn nur Menschen eine Berechtigung zum Leben, die sich im Krieg bewährt haben. Wenn er nicht in USA, sondern in Deutschland gelebt hätte, hätte man ihn wohl als Faschisten bezeichnet. Aber er hat sehr spannend geschrieben.

Eine Art Gegenentwurf hat Joe Haldeman mit "Der ewige Krieg" geschrieben, eine Space Opera, in der ein Krieg wie der Vietnamkrieg abläuft. Haldemann ist selbst Vietnam-Veteran. Nach dem Roman wurde eine Comicfassung gemacht, aber eine Verfilmung gibt's meines Wissens nicht. Der Stoff wäre ebenso actiontauglich, glorifiziert den Krieg aber nicht.

Retro 25.10.2017 11:04

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 557664)
Da hier kurz das Thema Klapperschlange angesprochen wurde, es gibt nur einen Punktum.

Sehe ich genauso. Den für uns nicht existenten fand ich dermaßen Sch...lecht... :floet:

Zitat:

Was die Starship Troopers betrifft, ich wußte gar nicht das man den ersten Teil ungeschnitten bekommt, warscheinlich über Österreich?
Den kriegt man schon immer ungeschnitten, auch bei uns. Dank Index aber nur "unter der Theke".
Die Filialen der "Müller" Kette bestellen z.B. Index-Filme, wenn sie nicht eh schon auf Lager liegen.
Habe früher alle meine Index-Filme dort gekauft.
In Österreich kriegst du ihn aber vermutlich auch problemlos. ;)

Zitat:

Der dritte ist dann gar nicht so schlecht fand ich, halt Trash und als solcher schon wieder recht unterhaltsam.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass der dritte eventuell als eigenständiger Film, an einem Trash-Abend,
vielleicht noch zusammen mit Asylum-Filmen (passt vom Niveau her ja leider) etwas besser funktioniert.
Wenn man sich die drei Filme aber am Stück anschaut, ist der dritte einfach nur Müll...



Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 557666)
Also ich fände es generell gut, wenn wir über die vorgestellten Filme auch ein wenig reden würden.

Spricht nichts dagegen, wird ja auch (teilweise) gemacht. In anderen Foren deutlich mehr als hier. :D
Aber war auch fast klar. Das hier ist keine Filmseite, sondern wird größtenteils von Comic-Freaks besucht.
Freut mich aber, dass zumindest eine handvoll Leute sich hier beteiligen. :top:

Anton 25.10.2017 15:08

Ich würde mich auch gerne beteiligen, zumal schon bis jetzt ein paar Filme angesprochen wurden, die ich kenne.

Allerdings bin ich anderweitig dermassen eingespannt, dass es mir hier nur zum groben Lesen reicht und ich an das Schreiben von Kommentaren nicht 'mal denken darf.

Ich hoffe aber, dass sich mein Leben in naher Zukunft wieder normalisiert und ich auch meinen 'Senf' beisteuern kann.

Vorläufig bin ich jedenfalls glücklich darüber, dass Du Dir so viel Mühe machst.

Peter L. Opmann 25.10.2017 19:27

Also ich würde mich über etwas "Senf" von Dir freuen.

underduck 25.10.2017 20:30


Peter L. Opmann 25.10.2017 21:20

:D

Anton 25.10.2017 23:53

Dass Ihr Euch hier auf meine Kosten lustig macht, stört mich überhaupt nicht. Ich habe eine Frohnatur und eine sehr dicke Haut, vertrage also noch viel.

Macht ruhig weiter.

:floet:

Retro 26.10.2017 00:27

THE MARINE

http://fs5.directupload.net/images/170911/t5cd5yul.jpg

Ein Ex-Marine (John Cena) und seine Frau sind mit ihrem Auto unterwegs in den Urlaub.
Unterwegs geraten die beiden an einer Tankstelle in eine Konfrontation zwischen Juwelendieben und der Polizei, in deren verlauf die Diebe seine Frau als Geisel entführen.
Das lässt er sich natürlich nicht bieten- und schon beginnt der Alleingang der Ein-Mann-Armee...

Gehirne bitte ausschalten- und sich ganz wie in Schwarzenegger's alten 80'er Jahre-Actionfilmen der gut gefilmten und aufwendig gemachten Action hingeben.
Immerhin ist mit dem Wrestler John Cena ein guter Schwarzenegger-Ersatz gefunden worden, der doch recht gut und überzeugend agiert.
Witzig ist auch, dass der Film offensichtlich genau auf Arnie anspielt- sei es der Satz eines der Entführer "Der Kerl ist wie der Terminator",
oder auch die Bösewicht-Rolle Robert Patricks (Terminator 2), welcher auf eben diesen Satz mit einem sehr ernsten Blick reagiert...
Der gesamte Film ist stark auf cool getrimmt, was sich sowohl in den Dialogen, aber auch in der Optik niederschlägt:
Viele Explosionen, aufwendige (übertriebene) Stunts, geballer ohne Ende: Hier wird Action pur geboten.
Negatives gibt es aber auch... Die Logiklöcher und Filmfehler sind teils unglaublich- alleine in der Verfolgungsjagd:
- Der Polizeiwagen hat einen plattgeschossenen Reifen- sehr schön zu sehen, ca 15 Sekunden bevor Cena einsteigt, und mit vier einwandfreien Reifen losfährt.
Übrigens sieht man den Platten vorher sehr deutlich, immerhin klauen die Geiselnehmer deshalb lieber die langsame Familienkutsche von Cena...
- Da in der Frontscheibe Einschusslöcher sind, drückt Cena diese aus dem Rahmen- bei der Verfolgungsjagd hat er allerdings nie Fahrtwind im Gesicht.
Auch nicht, als sich Cena eine kugelsichere Weste mit einer Hand vor's Gesicht hält, an der so nebenbei auch noch eine ganze MG-Ladung abprallt.
- Dass bei der kompletten Verfolgungsjagd alle nur nach unten gerichtet auf das Auto, aber niemals auf den Fahrer schiessen
(noch nicht mal als dieser am Ende der fahrt sichtbar für alle aus dem Auto fällt)
ist auch lächerlich, ebenso dass bei Hunderten Einschüssen rundum keine einzige Kugel zum Fahrer durchdringt.
Irgendwie musste ich da an Arnie's Phantom Kommando denken, in dem er über eine offene Wiese läuft- während massig Leute mit MG's auf ihn schiessen und keiner trifft...
Sofern man ein Fan hirnloser, aber aufwendig gemachter Action ist, und sein Gehirn abschaltet:

7/10

THE MARINE 2

https://www2.pic-upload.de/img/34145940/marine2.jpg

Der Marine Joe Linwood (Ted DiBiase Jr.) macht mit seiner Frau Urlaub in einem Ferienresort, in welchem seine Frau arbeitet.
Doch an Erholung ist nur kurz zu denken- Terroristen stürmen das Resort, und nehmen die Gäste als Geiseln.
Joe nimmt den Kampf auf, doch die Terroristen sind schwer bewaffnet- und es steckt mehr hinter der Geiselnahme als es den Anschein macht...

Film Nummer 2, Wrestler Nummer 2.
Mit dem ersten Film hat der zweite nichts zu tun, ausser dass der Hauptdarsteller einen Marine darstellt- und von einem Wrestler gespielt wird.
Wie schon im ersten Film der Reihe darf man sich auf einen gelungenen Actionkracher freuen.
Schön gefilmt, mit offensichtlich ordentlichem Budget ausgestattet, und mit einem sehr gelungenem Anfang versehen, gibt es hier einige Schauwerte.
Im Vergleich zum ersten Film hat man diesmal auch auf eine Jugendfreigabe gepfiffen- der zweite kommt ernster, dreckiger und etwas härter daher.
Der typische "80'er Jahre-Style" mit einer Mischung aus Action und Onelinern des ersten Films ist hier komplett verschwunden.
DiBiase bleibt allerdings generell ein wenig blass, John Cena kam da sympathischer rüber.
Für einen ordentlichen Actionfilm ist aber auch er nicht die schlechteste Wahl.
"The Marine 2" ist deutlich über dem Durchschnitt der sonstigen Direct to DVD-Veröffentlichungen.

7/10

THE MARINE 3 - HOMEFRONT

https://www2.pic-upload.de/img/34145941/marine3.jpg

Der Marine Jake Carter (Mike Mizanin) hat sich Heimaturlaub nach einem Auslandseinsatz verdient.
Diesen will er mit seinen Schwestern Lilly und Amanda, sowie seinem besten Freund Harkin in seiner Heimatstadt Bridgston verbringen.
Zufgällig beobachten Lilly und ihr Freund Jake jedoch einen Mord, werden von den Tätern aber entdeckt und entführt.
Diese stellen sich als Terroristen heraus, welche auf einem alten Schiff eine Bombe basteln. Einsatz für den Marine...

Film Nummer 3, Wrestler Nummer 3.
Macht aber nix, da die "Marine"-Filme scheinbar generell nicht als Fortsetzungen aufgebaut sind- und jeweils eigene Geschichten erzählen.
Mizanin spielt das ganze etwa auf dem Level seines Vorgängers, für einen durchschnittlichen Actionkracher wie diesen ist das in Ordnung.
Auch der dritte Film ist insgesamt wieder gut ansehbar und bietet gute Actionszenen, hatte aber wohl deutlich weniger Budget zur Verfügung.
Die Schauplätze der Handlung sind arg begrenzt, was zwar zum eher dreckigen Gesamtlook des Filmes passt, aber eben doch auffällt.
Fazit: In allen Punkten durchschnittlicher Direct to DVD B-Actionfilm.

5/10

Marvel Boy 26.10.2017 05:43

Zitat:

Zitat von Retro (Beitrag 557681)

Den kriegt man schon immer ungeschnitten, auch bei uns. Dank Index aber nur "unter der Theke".
Die Filialen der "Müller" Kette bestellen z.B. Index-Filme, wenn sie nicht eh schon auf Lager liegen.
Habe früher alle meine Index-Filme dort gekauft.
In Österreich kriegst du ihn aber vermutlich auch problemlos. ;)


Ich kann mir sogar vorstellen, dass der dritte eventuell als eigenständiger Film, an einem Trash-Abend,
vielleicht noch zusammen mit Asylum-Filmen (passt vom Niveau her ja leider) etwas besser funktioniert.
Wenn man sich die drei Filme aber am Stück anschaut, ist der dritte einfach nur Müll...





Danke für den Tip mit Müller!

Was Asylum angeht, nein selbst die besseren Filme dort sind schlechter als der dritte Troopers Teil, in jeder hinsicht.
Oder ich habe was Aslum angeht immer die falschen Filme gesehen. Die meisten hab ich nichtmal bis zum Ende durchgehalten.

Retro 26.10.2017 09:49

Also mir haben einige Asylum-Filme besser gefallen als Starship Troopers 3.
Ja, die sind größtenteils mies- das ist ST3 in meinen Augen aber auch...

Und du wirst es kaum glauben, aber es gibt durchaus ein paar wenige brauchbare Asylum-Produktionen. :D
Ich habe bisher knapp 100 Filme von denen gesehen und besprochen.
Das ist wie Perlentauchen in einer großen Jauchegrube- aber es gibt sie eben doch, die Perlen. :zwinker:

hericon 26.10.2017 21:06

Starship Troopers erscheint am 7. Dezember auf DVD und Bluray - angeblich ungeschnitten, trotzdem mit FSK 16.
Die Bluray läuft 129 min.
Die DVD läuft 124 min.
Was daran liegt, dass DVDs und Blurays mit unterschiedlicher Anzahl an Bildern je Sekunde laufen.
Ich war damals mit einem Kumpel im Kino. Wir hatten uns damals noch darüber unterhalten, weshalb wohl Starship Troopers ab 18 war, während zB. " Das Relikt " ab 16 freigegeben war. Obwohl doch durchaus vergleichbare Szenen gezeigt wurden.
Ich denke da an die Szene, wo das Relikt den Soldaten. der sich ins Museum abseilt in der Mitte zerteilt, ähnlich wie es die Bugs tun.

Ansonsten geht es mir wie Anton. Man liest gerne mal mit, aber es fehlt die Muse zum schreiben.
Außerdem geht's mir beim Schreiben, wie Boris beim Tennis - man ringt um jeden Satz.

Marvel Boy 27.10.2017 06:13

Zitat:

Zitat von Retro (Beitrag 557733)
Also mir haben einige Asylum-Filme besser gefallen als Starship Troopers 3.
Ja, die sind größtenteils mies- das ist ST3 in meinen Augen aber auch...

Und du wirst es kaum glauben, aber es gibt durchaus ein paar wenige brauchbare Asylum-Produktionen. :D
Ich habe bisher knapp 100 Filme von denen gesehen und besprochen.
Das ist wie Perlentauchen in einer großen Jauchegrube- aber es gibt sie eben doch, die Perlen. :zwinker:

Mach doch irgendwann mal ein Asylum-Perle- Special. :D

Marvel Boy 27.10.2017 06:17

Zitat:

Zitat von hericon (Beitrag 557748)
Starship Troopers erscheint am 7. Dezember auf DVD und Bluray - angeblich ungeschnitten, trotzdem mit FSK 16.
Die Bluray läuft 129 min.
Die DVD läuft 124 min.
Was daran liegt, dass DVDs und Blurays mit unterschiedlicher Anzahl an Bildern je Sekunde laufen.


Ja, glücklicherweise bekommen wir momentan die ganzen schönen alten Filme neu und ungeschnitten.
Was früher bestenfals geschnitten ab 18 veröffentlicht wurde bekommt heutzutage eine 16er Freigabe.
Von einem extrem ins andere.

Retro 27.10.2017 15:35

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 557763)
Mach doch irgendwann mal ein Asylum-Perle- Special. :D

Ich habe bisher zu jedem Asylum-Film einen Bericht geschrieben-
also wenn ich das hier veröffentliche, dann komplett, natürlich in einem eigenen Thread... :P
Die Perlen darfst du dann rausfischen.
Das beste, was Asylum jemals gedreht hat kann ich dir aber schon mal verraten-
Es war der erste Film der von Asylum veröffentlicht wurde: King of the Ants :D

Marvel Boy 27.10.2017 18:30

Hab gerade mal geschaut, wenn ich sehe wer Regie geführt hat mag ich das wohl glauben.

Storch1912 27.10.2017 20:16

Habe mit meiner Frau am letzten Sonntag die Neuverfilmung von Stephen King's "ES" gesehen. Ich habe wohl auch vor ewigen Zeiten mal das Buch gelesen. Ich war extrem enttäuscht. Der Film war für mich nur dermaßen überzogen - wenn der Clown auftauchte - dass es nur noch lächerlich wirkte (meistens kam er mit Hyperspeed, hatte einmal so ca 500 Zähne im Maul, usw.). In einer andren Szene wurde ein Badezimmer mit gefühlt 1000 Liter Blut geflutet, so dass ich, meine Frau und auch viele Zuschauer einfach nur gelangweilt waren. Es sagte auch niemand am Ende spontan etwas wie "Der Film war gut" oder ähnliches.

Retro 28.10.2017 01:57

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 557763)
Mach doch irgendwann mal ein Asylum-Perle- Special. :D

Viel Spaß: http://www.sammlerforen.net/showthre...837#post557837 :D

FrankDrake 29.10.2017 00:13

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 557764)
Ja, glücklicherweise bekommen wir momentan die ganzen schönen alten Filme neu und ungeschnitten.
Was früher bestenfals geschnitten ab 18 veröffentlicht wurde bekommt heutzutage eine 16er Freigabe.
Von einem extrem ins andere.

Erinnert sich noch jemand an "Cherry 2000"?

Die DVD-Veröffentlichung vom 3. Januar 2005 hatte eine Freigabe „nicht unter 18 Jahren“. Siebeneinhalb Jahre später, am 20. Juli 2012, bekam der Film die Freigabe ab 12 Jahren.

Retro 29.10.2017 04:34

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 557876)
Erinnert sich noch jemand an "Cherry 2000"?

Vor langer Zeit, als Melanie Griffith noch 'ne hübsche war... :D
Habe die FSK 18 für den Heimkino-Markt noch nie verstanden- damals im Kino lief er uncut ab 16. :weissnix:

Marvel Boy 29.10.2017 05:57

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 557876)
Erinnert sich noch jemand an "Cherry 2000"?

Die DVD-Veröffentlichung vom 3. Januar 2005 hatte eine Freigabe „nicht unter 18 Jahren“. Siebeneinhalb Jahre später, am 20. Juli 2012, bekam der Film die Freigabe ab 12 Jahren.

Auch so ein Film wo nicht mal ersichtlich ist wo der denn gefährlich seien soll.
Hab den damals auf VHS gesehen und die DVD steht in meiner Sammlung.

Bei so manchem Horrorfilm hätte man die 18 ruhig beibehalten sollen, nur eben ungeschnitten.

Marvel Boy 29.10.2017 16:02

Dann will ich auch mal mit einem Film.
"Der Spitzel" oder "Liebe ist unendlich" als DVD im Verkauf. Auch unter "Operation Comback" soll er in Deutschland gelaufen sein. Original als "Love Is Forever" 1989 für das Amerikanische TV produziert da es wegen Streitigkeiten nicht zur Produktion eines Kinofilms kam.
Die Hauptrollen spielen in dem Film Michael Landon, Jürgen Prochnow und Laura Gemser.
Hier die Inhaltsangabe. Unter dem Deckmantel eines Kultur-Journalisten schreibt der australische Reporter John Everingham in Laos Berichte über das blutige Regime der Pathet Lao für westliche Zeitungen. Er verliebt sich in die Geheimdienstlerin Keo und öffnet ihr die Augen über die wahren Vorgänge in ihrem Land. Als seine Tätigkeit entdeckt wird, wird er von dem brutalen General Kapler, der seinerseits ein Auge auf Keo geworfen hat, mit Schimpf und Schande außer Landes gejagt. Doch eine gewagte Befreiungsaktion, bei der John mit Keo unter dem Mekong durchtaucht, gelingt. Im Kugelhagel der Patrouillenboote entkommt das Liebespaar ins rettende Thailand. Das ganze beruht auf wahren Begebenheiten.
Nun, der Film weiß nicht recht ob er politische Verhältnisse anprangern soll, ein Liebesfilm ist, oder doch ansatzweise Action verbreiten will.
Negativ kommt noch hinzu das er wohl ursprünglich 150 Minuten lang war, dann auf 100 gekürzt wurde und die deutsche Veröffentlichung dann 89 Minuten lang ist.
Den letzten Rest gibt dem ganzen dann die Bildqualität, das ganze ist erkennbar von einer völlig ausgenudelten VHS übernommen worden.
Schade, ich denke im Originallänge und mit vernünftigem Bild war der gar nicht so schlecht.

Retro 29.10.2017 23:37

HATCHET

http://fs5.directupload.net/images/170908/fn84az7t.jpg

Der entstellte, scheinbar unsterbliche Killer Victor Crowley hetzt eine Gruppe jugendlicher durch ein Sumpfgebiet.

Viel mehr Handlung gibt es nicht- und mehr kann man auch nicht erwarten
Purer Splatter-Horror amerikanischer Machart, wie es ihn in den 80'er Jahren massenhaft gab, eben "Old School".
Wenn man genau das erwartet was auf dem Cover steht, wird man auch nicht enttäuscht.
Regisseur Adam Green bedient jedes alte Horrorfilm-Klischee:
Genau wie damals gibt's kaum Handlung, Logiklöcher, brutale Morde in Großaufnahme, welche allesamt drastisch, aber etwas billig rüberkommen,
die typischen Oben-ohne-Mädels, kaum überlebende und das obligatorisch böse, offene Ende.
So ganz nebenbei tauchen auch ein paar kultige Gaststars im Film auf:
Robert Englund, Tony Todd und Kane Hodder, der wieder mal den deformierten, unkaputtbaren Killer spielen darf.
Der überzeugende Score und als Titelsong Marilyn Manson's "The new shit" passen ebenfalls perfekt.
Wer bei der Beschreibung auf dem Cover ernsthaften Horror erwartet ist selbst schuld- purer Splatterspaß!

8/10

HATCHET II

https://www2.pic-upload.de/img/34170213/H2.jpg

Marybeth, die einzige Überlebende des ersten Films versammelt einige Leute um sich, um Victor Crowley zu jagen. Die Jagd im Sumpf geht weiter...

Tony Todd und Kane Hodder sind wieder mit dabei,
ausserdem John Carl Buechler, Mike Mendez, Llloyd Kaufman und der wohl nur wenigen bekannte R.A. Mihailoff (Leatherface in TCM III) in Gastrollen.
Wenn das mal kein Horrorfilm-Fanservice ist! Als Titelsong darf diesmal "Just one fix" von Ministry herhalten.
Der zweite Film um Victor Crowley beginnt etwas schleppend und Dialoglastig, wird nur gelegentlich von kurzen, aber deftigen Splatterszenen unterbrochen.
Erst im letzten drittel gibt der Film ordentlich Gas, der Bodycount mit saftigem Splatter steigt deutlich an.
Hier hat Regisseur Adam Green wohl versucht, ein wenig mehr Handlung in den Splatterspaß zu integrieren, was zwar nicht komplett misslungen ist,
aber den Film eben ein wenig ausbremst. Zumindest fällt einem das auf, wenn man direkt zuvor den ersten Hatchet angesehen hat.
Finger weg von der deutschen DVD oder Blu-ray, hier wurden knapp 4 Minuten geschnitten.

7/10

HATCHET III

https://www2.pic-upload.de/img/34170214/H3.jpg

Marybeth versucht immer noch, Victor Crowley zu töten- und wird verdächtigt selbst für die Leichen im Sumpf gesorgt zu haben...

Adam Green fungiert hier nur noch als Produzent und Drehbuchschreiber,
die Regie übergab man dem vorher und nachher vollkommen unbekannten BJ McDonnell.
Und weil zu einem Splatterfilm die Musik von GWAR so schön passt, dürfen eben diese hier "Hail, Genocide" als Titelsong zur Verfügung stellen.
Kane Hodder ist immer noch als Victor Crowley unterwegs, in Gastrollen sind Zach Galligan und Sid Haig zu sehen.
Klingt ja erstmal beängstigend, da bei den Darstellern ja eher zurückgerudert wurde. Ganz so schlimm kommt es aber doch nicht.
Der Splattergehalt ist hier etwas besser verteilt als im Vorgänger, und immer noch sehr deftig ausgefallen.
Inhaltlich wird es aber inzwischen doch ein wenig langweilig, da es keine richtige Story gibt- und man nur damit beschäftigt ist,
auf die nächste Gore-Szenen zu warten.
Das hat zwei mal sehr gut funktioniert, beim dritten Film hat sich das aber doch schon arg abgenutzt.
Immer noch ein feiner Splatter-Spaß, aber schon mit ersten Abnutzungserscheinungen.
Finger weg von der deutschen DVD oder Blu-ray, hier wurden knapp 2 Minuten geschnitten.

6/10

Retro 30.10.2017 23:17

RAMPAGE

http://fs5.directupload.net/images/170911/ktxgli3e.jpg

Eine spießige amerikanische Kleinstadt: Bill Williamson (Brendan Fletcher), Anfang zwanzig und noch bei seinen Eltern wohnend, ist frustriert.
Sein Job kotzt ihn an, seine Eltern wollen dass er auszieht, in einem Fastfood Restaurant schmeisst die Bedienung sein Essen vom Tisch ohne sich zu entschuldigen,
und selbst der bestellte Latte Macchiato im Coffee Shop ist nicht nach seinem Wunsch zubereitet.
Er beschließt, sich an der ganzen Gesellschaft zu rächen, baut sich eine schussfeste Rüstung und beginnt schwerbewaffnet einen Amoklauf durch die Stadt...

Ein Film von Uwe Boll, den man sich wirklich ansehen kann- und der ohne grobe Fehler oder billige Effekte auskommt.
Ausser Boll-Dauerdarsteller Michael Paré in einer Nebenrolle sind die Darsteller unbekannt, aber nicht unbegabt.
Tiefsinnige Unterhaltung darf man hier nicht erwarten, auch wenn Boll einem das gerne erzählt- aber als reiner Actionfilm ist Rampage durchaus sehr gelungen.
Die deutsche Version ist stark gekürzt, selbst das Ende wurde für Deutschland mittels einer Texteinblendung geändert.
Wer nur die deutsche Version kennt, dürfte sich eben wegen dieser Einblendung wundern, warum es überhaupt Fortsetzungen gibt...
In Holland gibt es den Film uncut mit deutscher Tonspur.

8/10

RAMPAGE - CAPITAL PUNISHMENT

https://www2.pic-upload.de/img/34192755/R2.jpg

Bill Williamson (Brendan Fletcher) hat sich nach seinem Amoklauf mit über hundert Toten vorerst zurückgezogen, und ist für Behörden und Polizei unauffindbar.
Drei Jahre sind seit dem vergangen, in sozialen Netzwerken hat er einige Fans unter diversen Extremisten- und kündigt so seinen nächsten Anschlag an.
Bill stürmt einen TV-Sender, tötet einen Großteil der Angestellten, schnappt sich den derzeit angesagten Nachrichtensprecher Chip, und nimmt einige Geiseln.
Die Polizei umstellt das Studio, doch Bill ist das egal- er will nur eines: Den Sender zwingen, öffentlich ein Video abzuspielen, und danach ein Interview dazu abgeben.
Er will Ungerechtigkeiten und Probleme im Land anprangern- dafür ist er nicht nur bereit weitere Menschen zu töten, auch sein eigener Tod macht ihm nichts aus...

Nach seinem überraschend guten, und dementsprechend erfolgreichen ersten Teil, setzt Uwe Boll diesmal nicht nur auf einen Amoklauf aus Frust,
sondern gibt seinem Bill Williamson ein höheres Ziel- das anprangern diverser Probleme des amerikanischen Systems.
Vom Waffengesetz über Mediengeilheit und Whistleblowern bis zur Politik im allgemeinen kriegt alles und jeder seinen Teil ab.
Thematisch ist das durchaus harter Stoff, und Brendan Fletcher überzeugt, wie schon im ersten Film, in seiner Rolle.
Der Gewaltgrad wurde, passend zur diesmal eher ernsthaften Aussage des Films, etwas zurückgeschraubt.
Meckern muss man hier allerdings ein wenig bei der deutschen Synchro.
Die geht zwar größtenteils in Ordnung, aber warum man gerade (und ausschließlich) Boll eine dermaßen lächerliche Synchronstimme verpasst hat ist mir ein Rätsel.
Noch Rätselhafter ist nur, warum er das dann auch noch am Ende durchgewunken hat. Nicht nochmal geprüft?
Etwas weniger Rückblicke auf den Vorgänger hätten im übrigen auch ausgereicht- aber das ist nun meckern auf hohem Niveau.
"Capital Punishment" funktioniert sowohl als Actionfilm, als auch als Anklage gegen das System.
Diesmal scheint zwar weniger Budget zur Verfügung gewesen zu sein, aber der Film funktioniert auch im beengtem Raum eines TV-Senders.
Der erste Film hat zwar trotzdem etwas mehr Eindruck hinterlassen- aber schlecht ist auch der zweite nicht.

7/10

RAMPAGE - PRESIDENT DOWN

https://www2.pic-upload.de/img/34192757/R3.jpg

Nachdem Bill Williamson (Brendan Fletcher) im Vorgängerfilm den TV-Sender gesprengt, und damit seinen Tod vorgetäuscht hat, tauchte er wieder unter.
Fernab der Zivilistation hält er nach wie vor Kontakt zu seinen "Fans" und einer Freundin, während er weiterhin schießen trainiert.
Schließlich gelingt ihm das unfassbare: Mit einem Scharfschützengewehr tötet er den Präsidenten der USA, den Vizepräsidenten und einen Minister.
Bill ist klar, dass durch diese Tat alle Einsatzkräfte des Landes hinter ihm her sein werden- und er das vermutlich nicht überleben wird.
Allerdings ist er entschlossen, vorher so viele wie möglich mit in den Tod zu nehmen, um die Welt endgültig aufzurütteln.
Und sein Plan geht auf: Er findet Unterstützer im Volk, welche nun ihrerseits Jagd auf die reichen und wichtigen Personen der Gesellschaft machen...

Wie schon im vorherigen Film ist auch hier eine Weiterentwicklung in der Geschichte zu spüren.
Diesmal geht es weder um reine Wut, Frust und Hass wie im ersten, und es werden keine Zivilisten mehr getötet um etwas zu erreichen wie im zweiten Film.
Der Gegner ist die Obrigkeit in Form vom Präsidenten persönlich, seinen ausführenden Organen und vor allem das FBI.
Leider hatte Boll hier scheinbar noch weniger Geld zur Verfügung als im Vorgänger, so dass sich die erste Stunde ziemlich hinzieht.
Viele Dialogszenen, und viele Rückblicke auf die beiden vorherigen Filme müssen ertragen werden,
bevor es die letzten 20 Minuten noch einmal richtig abgeht, auch wenn, wohl aus Geldgründen, an blutigen Effekten und Explosionen weitgehend gespart wurde.
Insgesamt ist die "Rampage"-Trilogie aber wohl das beste, und vor allem ernsthafteste, was Uwe Boll jemals abgeliefert hat.

6/10

Marvel Boy 31.10.2017 17:22

Auch wenn mein gekrakel mit den Rezis von Retro nicht mithalten kann, hier noch ein Film.
Sinbad gegen das Ungeheuer auch veröffentlicht als Sinbad und der Minotaurus.
Interessanter weise ist ersterer ab 16, der zweite ab 12. Wobei der zweite Titel die Erstveröffentlichung in Deutschland ist. Die 16 ist überigens voll gerechtfertigt da zeitweilig recht Blutig und Brutal, was jetz aber nichts schlechtes bedeutet, zumindest anfänglich.
Das ganze ist trotz ordentlicher Besetzung und anfänglich guter schauspielerischer Leistungen der Hauptkaraktäre sofort erkennbar ein B Movie. Die Hölenkulissen und der Minotaurus sind gerade noch okay.
Ach ja, immer ganz wichtig bei billig vertrieben, die Syncro, die ist hier tatsächlich in Ordnung.
Handlungsmäßig klaut Sindbad dem bösen Zauberer eine Schatzkarte aus dem alten Griechenland und läßt nebenbei nochmal eine Haremsdame mitgehen.
Der Zauberer macht sich mit seinem Fußfolg und einem, klasse gespieltem und zurechtgemachten Dämonen, an die Verfolgung.
Das ganze gefilmt in schöner Natur. Bis hierhin ist alles gut und macht Spaß.
Als es dann ab auf die Insel und in Minotaurus Labyrint geht haben wir wieder das Drama mit den Kulissen, alles nicht so schlimm eigentlich, wir sind ja in einem B Movie.
Als dann allerdings die Kinder / Anhänger des Minotaurus auftauchen wird die Handlung so absurd das es schwerfällt den Rest zu Ende zu bringen.
Schade, wirklich gelungener Anfang a la Xena oder Herkules mit einem bitteren Ende das sie im Asyl nicht schlimmer hätten versauen können.

Peter L. Opmann 31.10.2017 17:57

Die Besprechungen von Marvel Boy finde ich schon interessant. Das sind Filme, von denen ich tatsächlich noch nie gehört habe. Gilt für Retro teilweise auch.

Ich frage mich nur eines: Warum werden hier nie Schauspieler angegeben? Das müßte doch eigentlich jeden interessieren. Wenn sie unbekannt sind, aber gute Leistungen zeigen, ist der Name auch von Interesse. Mich würden zudem auch Dinge wie Regisseur, Drehbuchautor, Produktionsjahr, eventuell Produzent oder produzierendes Studio interessieren. Ich möchte Filme auch in die Kinogeschichte einordnen, ich möchte auch etwas über die Produktionsgeschichte erfahren, das "Making of".

Kann man natürlich selbst nachschauen, aber schöner wär's, wenn es dabeistehen würde.

Servalan 31.10.2017 19:10

Braveheart (USA 1995), Drehbuch: Randall Wallace nach The Wallace. The Actes and Deidis of the Illustre and Vallyeant Campioun Schir William Wallace (1477) von Blind Harry, Regie: Mel Gibson, 177 min, FSK 16

Für einige hier gehört Mel Gibsons historisches Epos zu den absoluten Lieblingsfilmen. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Allerdings habe ich andere Favoriten, so daß er es wohl nur in gewissen Momenten unter meine Top 20 schafft. In meinen Top 50 ist er mit ziemlicher Sicherheit drin.

Ende der 1970er Jahre liefen im ZDF kleine Länderreihen, die den Blick auf "exotische" Filmnationen wie Thailand, Spanien oder eben Australien lenkte. In dem Rahmen habe ich die ersten Werke von Peter Weir und George Miller gesehen. Mel Gibsons Mad Max hat jedoch mein Bild geprägt, mir gefiel das postapokalyptische Epos.

Den ersten Film von Mel Gibson, den ich mir auf DVD zugelegt habe, habe ich mir trotz seiner Mitwirkung zugelegt: Das Remake der BBC-Fernsehserie The Singing Detective mußte ich als Dennis-Potter-Fan haben, komme, was da wolle. Weil ich über Die Passion Christi mitreden wollte, habe ich mir den Film im Kino angesehen. Vor einiger Zeit habe ich Apocalyto im ZDF gesehen. Für meinen Geschmack ging das zu sehr in Richtung Tortureporn oder der japanischen Endurance-Shows (Welcher Kandidat am längsten Qualen aushält, hat gewonnen).

Ehrlich gesagt, ich war positiv überrascht. Sein bester Freund Hamish erinnerte ich überdeutlich an Obelix. Langeweile kommt nie auf, und William Wallaces Liebe zu Murron inszeniert er kitschfrei und unverklemmt. Kämpfe und Schlachtszenen sind billiant choreographiert. Die Schlacht von Sterling Bridge halte ich für ein kleines Meisterwerk. Die beiden Oscar hat Gibson sich zurecht verdient.

Die Besetzung unterstützt das Können: Patrick McGoohan hat mich wegen seiner Maske zuerst irriert hat (Motto: Kommt mir bekannt vor, weiß aber nicht woher). Catherine McCormack hat auch mein Herz gewonnen. Im Audiokommentar erzählt Gibson, welche Profis aus den britischen Produktionen er für Nebenrollen gewinnen konnte: Brian Cox, Ian Bannen, Angus Macfadyen. Sophie Marceau hat mich beeindruckt.

8/10

Peter L. Opmann 31.10.2017 20:33

Weil hier gerade Peter Weir erwähnt wird: Ich habe mir eine Zeitlang jeden neuen Film von Weir im Kino angesehen, einfach weil er von Weir war. Besondere Sympathie habe ich für „Der einzige Zeuge“ (1985), der wohl nicht sein bekanntester Film ist. Deshalb kann ich hier wohl noch ein paar Worte über ihn verlieren.

www.filmstarts.de/kritiken/328.html#

Die Spezialität von Weir ist, die uns bekannte Welt aus einer fremden Perspektive zu betrachten. Er läßt auch gern zwei unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen. „Der einzige Zeuge“ ist ein Action-Krimi, der aber die meisten Genreregeln ignoriert.

Ein kleiner Junge beobachtet in einer amerikanischen Großstadt zufällig einen Mord. Als Augenzeuge ist er in Gefahr, von den Hintermännern des Verbrechens umgebracht zu werden, deshalb wird er schnell aus der Stadt gebracht. Er gehört zu den Amish-People, und dort soll er untertauchen, beschützt von einem Polizisten (Harrison Ford). Nach einer Weile stellt sich heraus, daß ausgerechnet der Polizeichef der Stadt in der Verbrecherorganisation steckt, die den Mord veranlaßt hat.

Aber wichtiger ist, daß jetzt ein Polizist aus der Großstadt bei diesen Amish-People lebt, eine religiöse (christliche) Gruppe, die mit der Zivilisation nichts zu tun haben will und jegliche Gewalt ablehnt. Die Amish sind sozusagen in der Zeit des 17. Jahrhunderts stehengeblieben, als sie aus Deutschland in die USA emigriert sind. Der Polizist hat es in dieser Gesellschaft schwer, und er selbst hält die Amish auch für nicht ganz zurechnungsfähig. Aber allmählich gewöhnen sich beide Seiten ein wenig aneinander. Der Polizist verliebt sich zudem in die Mutter des Jungen (Kelly McGillis). Das ist in der Amish-Welt natürlich erst recht ganz unmöglich, auch wenn sie Witwe ist.

Schließlich bekommt der Polizeichef heraus, wo sich der Junge versteckt hält, und schickt zwei Killer hin. Es folgt ein relativ konventioneller, aber sehr gut inszenierter Showdown. Ungewöhnlich ist er nur dadurch, daß er sich in den Landwirtschaftsgebäuden der Amish abspielt. Einer der beiden Killer wird durch das in einem Silo aufgestockte Mais getötet. Am Ende verläßt der Polizist die Amish und die Frau, weil die beiden Welten eben nicht zusammenpassen – und weil eine nicht erfüllte Liebesgeschichte natürlich ergreifender ist als ein plattes Happy End.

Toller Film, weil er durch seine vordergründige Krimihandlung sehr spannend ist, seine Faszination aber vor allem durch die einfühlsame Darstellung der Amish-Welt entwickelt, die völlig rückständig und merkwürdig anziehend zugleich erscheint. Der Film wirbt nicht für diese Welt, sondern stellt sie völlig nüchtern dar, auch in der Art, wie sie nicht mehr in die heutige Zeit paßt. Und wen dieser religiöse Hintergrund nicht interessiert, der hat trotzdem noch einen packenden – wenn auch eher zurückhaltend inszenierten – Krimi mit Ford und auch Danny Glover.

Retro 31.10.2017 23:53

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 558040)
Ich frage mich nur eines: Warum werden hier nie Schauspieler angegeben?
Mich würden zudem auch Dinge wie Regisseur, Drehbuchautor, Produktionsjahr, eventuell Produzent oder produzierendes Studio interessieren. Ich möchte Filme auch in die Kinogeschichte einordnen,
ich möchte auch etwas über die Produktionsgeschichte erfahren, das "Making of".

Schauspieler und Regisseuere gebe ich durchaus des öfteren an- zumindest diejenigen, welche mir bekannt, oder anderweitig besonders aufgefallen sind.
Punkte wie produzierendes Studio oder ähnliches interessieren mich persönlich allerdings in der Regel absolut nicht, weswegen ich darauf auch nicht eingehe.
Ich habe z.B. auch noch nie ein "Making of" oder ähnliches im Bonusmaterial der Filme angesehen.
Mich persönlich interessiert meist nur der Film an sich, nicht unbedingt seine Entstehungsgeschichte.

Retro 01.11.2017 00:37

INTO THE MIRROR

https://www2.pic-upload.de/img/34196043/mirrorso.jpg

Woo Young-Min, ein ehemaliger Polizist, der wegen einer Fehlentscheidung bei der sein Partner getötet wurde den Dienst quittiert hat,
kriegt dank seines Onkels den Posten des Sicherheitsbeauftragten in einem Kaufhaus, welches ein Jahr nach einem Großbrand neu eröffnet.
Ein paar Tage vor der Eröffnung geschehen jedoch mysteriöse Selbstmorde unter den Angestellten- immer in der Nähe eines oder mehrerer Spiegel.
Während die Polizei den Täter unter den Angestellten sucht, glaubt Woo Young-Min an übernatürliches Geschehen-
denn sein Partner starb damals wegen einem Schuss in einen Spiegel...

Wie so oft in asiatischen Horrorfilmen baut sich hier recht schnell eine sehr düstere, bedrohliche Stimmung auf- ohne viel zu zeigen.
Der Film wird zwar eher ruhig erzählt, bietet aber durchgehend eine geradezu unangenehme Atmosphäre,
als Zuschauer achtet man schon bald auf jeden Spiegel der im Film zu sehen ist, obwohl dort natürlich meist nichts passiert.
Hier wird gekonnt mit den Erwartungen gespielt, und die Szenen in und mit den Spiegeln sind hervorragend gemacht.
Die Darsteller sind überzeugend, und der Soundtrack unterstützt die Spannung hervorragend.
Für die Freunde klassischer "Grusler" empfehlenswert, wer aber Action und Splatterszenen erwartet sollte die Finger von "Into the Mirror" lassen.

9/10

MIRRORS

https://www2.pic-upload.de/img/34196334/mirrorsr.jpg

Für Ben Carson (Kiefer Sutherland) läuft es nicht gut: Als verdeckter Ermittler hat er einen Kollegen erschossen, und daher den Dienst quittiert.
Seine ehemaligen Kollegen verachten ihn, er ertränkt seine Schuldgefühle in Alkohol, und seine Frau setzt ihn deswegen vor die Tür.
Um sein Leben wieder in die richtige Spur zu kriegen, nimmt er Medikamente, und einen vermeintlich ruhigen Job an:
Nachtwächter in einem vor Jahren abgebrannten riesigen Kaufhaus, in welchem viele Menschen starben, und das seitdem nicht renoviert wurde.
Schon in der ersten Nacht fallen ihm dort die zahlreichen, noch gut erhaltenen Spiegel auf, welche offensichtlich nicht nur zeigen was sie sollen.
Zunächst entdeckt er nur einige Handabdrücke auf den Spiegeln, doch schon bald scheinen sich ihm in den Spiegeln die Opfer des Brandes zu zeigen.
Natürlich glaubt man ihm zunächst nicht, und schiebt das ganze auf die Nebenwirkungen seiner Medikamente.
Als auf einem Spiegel das Wort "Esseker" erscheint, beginnt er zu recherchieren.
Er findet heraus, dass bereits mehrere Personen, unter anderem auch sein Vorgänger in diesem Job, erfolglos nach "Esseker" gesucht haben-
und sie alle, wie auch deren Familien, inzwischen auf mysteriöse Art gestorben sind...

Regisseur Alexandra Aja hat sich direkt nach seinem "The Hills have Eyes" erneut an ein Remake gewagt.
Diesmal hält er sich allerdings an keinen alten "Klassiker", sondern an den koreanischen, nur 5 Jahre zuvor gedrehten "Into the Mirror".
Und wieder beweist Aja, dass er der richtige Mann für schräge Horrorstoffe ist.
Er erweitert die Geschichte sinnvoll und glaubwürdig, bietet genug eigene Ideen um sich vom Original abzuheben,
und macht aus dem Vorbild trotz nicht weniger deutlich blutigerer Szenen keinen reinen Splatterfilm,
sondern setzt auch viel auf düstere Stimmung, bietet optisch aber durchaus ein Effektespektakel mit beeindruckenden Spiegelszenen.
Zudem hat Aja hier mit Kiefer Sutherland einen perfekt passenden, sehr gut aufspielenden Hauptdarsteller gefunden.
Lediglich etwas weniger sofort als solche erkennbare CGI-Szenen wären noch ganz nett gewesen.
Ansonsten alles richtig gemacht. "Mirrors" ist eines der besten Remakes die mir bekannt sind.

9/10

MIRRORS 2

http://fs5.directupload.net/images/170911/7crt62bw.jpg

Max (Nick Stahl) verursachte einen Autounfall, bei dem seine Verlobte starb- und er selbst in letzter Sekunde von den Rettungskräften reanimiert werden konnte.
Seitdem ist er in Psychiatrischer Behandlung und muss starke Medikamente nehmen.
Um ihm wieder auf die Beine zu helfen bietet ihm sein Vater (William Katt) einen einfachen Job in seinem Kaufhaus an- als Nachtwächter.
Schon in der ersten Nacht meint Max, eine Frau in den Spiegeln des Kaufhauses zu sehen- und zweifelt an seinem Verstand.
Als er erfährt, dass vor kurzem eine Angestellte des Kaufhauses, welche der Erscheinung im Spiegel ähnlich sah verschwunden ist,
und sein Vorgänger wahnsinnig geworden ist, will er zunächst den Job aufgeben.
Doch als es mysteriöse Todesfälle bei den Angestellten des Kaufhauses gibt, und er auf die Schwester der verschwundenen trifft,
beginnt er sich für die Geschichte, welche dahinter steckt zu interessieren...

Das Original gehört zu meinen Lieblings-Gruslern aus dem asiatischen Bereich, das Remake von Alexandre Aja mit Kiefer Sutherland war ebenfalls sehr ordentlich,
und jetzt noch eine Direct-to-DVD Fortsetzung, die auf jeden Fall gehobener durchschnitt ist.
Auf dem Regiestuhl sitzt diesmal Victor Garcia, der sich wohl im Bereich der etwas besseren, aber günstig produzierten Horror-Fortsetzungen wohlfühlen zu scheint.
Von ihm stammt auch der durchaus ansehbare Haunted Hill 2.
Mit Nick Stahl und William Katt sind immerhin zwei halbwegs bekannte Gesichter mit dabei, schauspielerisch geht das ganze auch in Ordnung.
Splatterfreaks brauchen sich von der 16er Freigabe nicht erschrecken lassen- der Film ist uncut, und manchmal überraschend blutig ausgefallen.

7/10

Marvel Boy 01.11.2017 06:38

Was das schreiben von mehr Grundinfos betrift, so hatte ich im ersten Bericht ja Jahresangaben und Schauspieler, allerdinge nicht bei Sinbad. Aber klar, wenigstens das Jahr macht Sinn dabei und zumindest bekannte Schauspieler.
Also der Film ist von 2010 / 2011 je nachdem wo man nachschaut, und auf DVD und BR veröffentlicht. Die Hauptrolle wird von Manu Bennet gespielt.
So, nun nochmal ein bischen zu ein paar Filmen die hier so erwähnt wurden.
Braveheart hab ich gesehen, solte ich vieleicht nochmal, hat mich nicht nachhaltig beeindruckt, warum auch immer.
Mad Max, ja, ein wegweisender Film, für heutige Verhältnisse vieleicht ein bischen harmlos aber immer noch sehenswert.
Die Passion Christi hab ich auch im Kino gesehen. Ganz harter Stoff, schon fast ein Splatterfilm. Fand ich als Christ sehr beeindruckend, aber nicht wirklich nötig.
Apocalypto, ein unschaubares Kunstprodukt in meinen Augen. Hab ich trotz mehrfacher Anläufe nicht bis zu Ende geschafft und ist einer der wenigen, geziehlt gekauften, Filme die wieder aus meiner Sammlung geflogen sind.
Der einzige Zeuge, toller Film, der uns auch eine andere Lebensweise näher bringt.
Into The Mirror hab ich noch nicht gesehen, werde ich wohl auch nur wenn ich ihn ganz günstig bekomme. Ich komme mit asiatischen Filmen selten klar und hab es mittlerweile fast aufgegeben die zu schauen.
Mirrors liegt noch auf meinem Riesenstabel nicht gesehener Filme. Den sollte ich bei der Bewertung da mal zur Hand nehmen. Mal schauen ob das am WE mal klappt, dann schreibe ich noch was dazu.
Den Nachfolger hab ich nicht.

Retro 01.11.2017 12:35

Braveheart
fand ich geradezu unglaublich gut, beinahe schon perfekt für einen Film dieses Genres.

Mad Max
ist für mich bis heute DER Klassiker der Actionbetonten "Endzeit" Streifen, besser geht es auch hier nicht.
Den hochgelobten Nachfolger fand ich schon immer eher blöd, die ganzen stylischen Mode-Punks als Bösewichter konnte ich nie ernst nehmen.
Da hat mir sogar der meist verrissene "Donnerkuppel" besser gefallen- obwohl Gewalt und Action deutlich zurückgefahren wurden.
Rein Visuell war dann allerdings der Neustart mit "Fury Road" absolut unglaublich.
Wer auf handgemachte Stunts steht, kommt an diesem Meisterwerk nicht vorbei.
Inhaltlich dagegen... siehe meinen Kritikpunkt zu Teil 2. Wobei mir Fury Road insgesamt besser gefällt.

Passion Christi
Ja, harter Stoff. Aber vermutlich auch zum ersten mal eher "realistisch" verfilmt.
Wobei ich nicht alle/viele Filme zum Thema kenne, da ich mit Religionen nichts anfangen kann.
Wenn man etwas aus dieser Ecke empfehlen kann, dann aber eben diesen- und "Die letzte Versuchung Christi".

Apocalypto
Der erste Film den ich gesehen habe, bei dem es mich nicht genervt hat, dass Untertitel genutzt wurden.
Normalerweise mag ich das gar nicht, ich schaue auch generell lieber deutsche Synchro als Originalton-
aber hier passte einfach alles absolut perfekt zusammen.
Ich kann verstehen dass einige den Film "anstrengend" finden- mir persönlich hat er aber sehr gut gefallen.

Der einzige Zeuge
Toller Film, ja. leider aber auch mit nur sehr geringem Wiedersehenswert.
Dazu ist er meines Erachtens zu ruhig erzählt, aber natürlich toll gespielt.
Sollte man durchaus mal gesehen haben, steht auch in meinem Regal- ist aber nichts, was man sich öfter ansieht.

Into the Mirror / Mirrors
Auch ich bin kein großer Fan vom asiatischen Kino, einige Ausnahmen gibt es aber durchaus.
Für meinen Geschmack kommen die besten Asia-Filme aus dem Gruselbereich- und eben da sticht "Into the Mirror" nochmal deutlich heraus.
Schau dir aber ruhig erstmal das hervorragende Remake an- wenn dir das gefällt, solltest du dem Original durchaus eine Chance geben.
Die Grundhandlung ist zwar natürlich sehr ähnlich, aber doch mit genügend Unterschieden erzählt, dass beide Versionen interessant bleiben.

Peter L. Opmann 03.11.2017 20:15

Ich hatte jetzt länger keine Zeit zum Filme-Gucken. Aber ich schreibe mal was über einen Film, den ich kürzlich nach sehr langer Zeit wieder gesehen habe:

www.filmstarts.de/kritiken/3510.html

Auf DVD konnte ich ihn ewig nicht finden. Letztlich habe ich ihn mir von einem Freund im Internet bestellen lassen, aber das war, anders als er meinte, auch nicht so einfach. Jetzt habe ich eine spanische DVD, die natürlich auch eine deutsche und englische Tonspur hat. Den Film hat Marilyn Monroe damals selbst produziert. Sie wollte sich damit von Hollywood unabhängig machen, aber sie hatte nicht den erhofften Erfolg. Also kehrte sie danach zu den Studios zurück.

Es ist also kein Zufall, daß der Film im alten Europa spielt und daß die männliche Hauptrolle und Regie Sir Laurence Olivier hat, ein klassischer englischer Theaterschauspieler. Das war es, wo Marilyn Monroe hinwollte, und es zeigt sich, daß das nicht ihre Welt war, obwohl der Film in meinen Augen sehr gut gelungen ist.

Nicht ganz einfach, den Inhalt zu erzählen. Olivier spielt einen Prinzregenten irgendeines Balkanstaats, der in London einer Krönungszeremonie beiwohnt und dabei mit einer Menge Intrigen in seinem eigenen Reich zu kämpfen hat, in die auch sein Sohn, der eigentliche Thronanwärter, verwickelt ist. Mit Monroe, einer ordinären Revuetänzerin, will er nur einen „netten Abend“ verbringen, aber sie mischt sich – man möchte beinahe sagen: dummdreist – in sein Leben ein und läßt sich auch nicht wieder abwimmeln. Sie sagt Olivier auf den Kopf zu, daß er gar nicht richtig lebt, sondern ganz in seiner Diplomatie erstarrt ist, und das macht Eindruck auf ihn. Eigentlich ist sie eher auf der Seite des rebellischen jungen Prinzen, aber sie arbeitet doch zielstrebig daran, den Vater zu verändern. Der läßt aber nicht so schnell von seinen Machtspielchen ab. Olivier ist einerseits ganz steif und zeremoniell, andererseits klug genug, um zu erkennen, was Monroe da mit ihm anstellt und daß er von ihrer Gesellschaft auch menschlich profitieren könnte. Das Ende bleibt ein wenig offen – man kann sich aussuchen, ob man da ein Happy End sich anbahnen sieht oder der Alptraum einer Tänzerin, die sich in die hohe Politik einmischt, dann endlich vorbei ist.

Man sieht hier den schroffen Gegensatz eines Schauspielers, der seine Bühnenkunst zelebriert (Olivier) und eines Filmstars, der nur Spontaneität, Timing und Charme dagegensetzen kann (Monroe). Aber genau das entspricht ja dem Wesen der Figuren. In diesem Aufeinanderprall von Europa und USA siegen letztlich die naiven USA. Aber man sieht sehr schön das komplizierte, in sinnlosen Ritualen erstarrte alte Europa, und daß sich die Geschichte in monarchischen Kreisen abspielt, also in einer inzwischen doch halbwegs untergegangenen Welt, tut dem keinen Abbruch.

Über die Dreharbeiten zu diesem Film gibt es inzwischen einen eigenen Film: „My Week with Marilyn“, den ich ebenfalls faszinierend finde. Es war damals schon ziemlich mühsam, mit Marilyn Monroe zu arbeiten, die sehr nervös, einsam, tablettenabhängig und unter dem Einfluß von Paula Strasberg war und Laurence Olivier in den Wahnsinn trieb. Billy Wilder, der den nächsten Film mit ihr drehte, sagte ja, mit ihr zu filmen, sei schlimmer, als beim Zahnarzt auf dem Stuhl zu liegen. Aber er wußte, daß er mit ihr dennoch einen wunderbaren Film bekam. Für mich ist „Der Prinz und die Tänzerin“ eine ihrer besten Leistungen, wobei es mir schwerfallen würde, ihren besten Film zu küren – es gibt mehrere sehr, sehr gute.

Marvel Boy 11.11.2017 10:00

Gerade mal Mirrors geschaut.
Am Anfang hab ich mich noch ein bischen gelangweilt, wohl schon zu viele Horrorfilme geschaut, als aber langsam deutlich wurde das es eine "vernünftige" Handlung gibt hat er mich immer mehr reingezogen. Wenn auch nicht alle Handlungen ganz "logisch" sind so hat der Film doch Spaß gemacht und ein gutes Ende obendrauf gesetzt. Bei vielen Filmen ist es ja leider so das gerade das Ende den Film nochmal richtig versaut.

Peter L. Opmann 11.11.2017 16:19

Heute läuft auf Tele 5 eine Reihe von Hai-Filmen: "Empire of the Sharks", "Five-headed Shark Attack" und "Sharknado II". Die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu: "Ein Fest für Liebhaber von B-Movies und absurdem Trash." Und weiter oben: "Von Zombie- über Roboter- bis zu Nazi-Haien war schon alles da."

Hinweis für diejenigen, die diese Filme vielleicht nicht alle schon auf DVD haben...

Marvel Boy 12.11.2017 13:38

:top:


Bis jetzt besitze ich einen, hab mich aber noch nicht getraut den in den Player zu schieben. :D

Peter L. Opmann 23.11.2017 22:05

Ich habe mir jetzt auch mal eine Fortsetzungsreihe angesehen, allerdings eine unechte. sie wird im Handel billig verhökert unter dem Obertitel "Die Chaos-Edition". Dabei handelt es sich um die Filme

- Die haarsträubende Reise in einem verrückten Bus (The big Bus, 1976)
Regie: James Frawley; Darsteller: Joseph Bologna, Stockard Channing, José Ferrer, Ruth Gordon, Harold Gould, Ned Beatty
- Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (Airplane, 1980)
Regie: Jom Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker; Darsteller: Robert Hays, Julie Hagerty, Peter Graves, Leslie Nielsen, Lloyd Bridges, Robert Stack, Stephen Stucker
- Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff (Airplane II, 1982)
Regier: Ken Finkleman; Darsteller: Robert Hays, Julie Hagerty, Lloyd Bridges, Peter Graves, Stephen Stucker, William Shatner, Raymond Burr
Alle drei Filme sind im Verleih der Paramount; bei 2 und 3 war Howard W. Koch Produzent.

Es ist ganz reizvoll, die drei Filme zu vergleichen.Es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Man bekommt aber alle drei auf keinen gemeinsamen Nenner, abgesehen davon, daß alle Parodien auf Katastrophenfilme sind.

Bei jedem Film geht es tatsächlich um eine Reise; jedesmal geht etwas entsetzlich schief, und die Passagiere müssen befürchten, daß sie niemals lebend ankommen werden. In dieser Bewährungsprobe werden psychische Probleme der Hauptfiguren gelöst. Dieses Handlungsgerüst ist mit verrückten Situationen und Übertreibungen gespickt.

"The big Bus" ist noch kein richtiges Gag-Feuerwerk. Die Parodie ist zwar deutlich zu erkennen, aber den Spannungsmomenten wird ihr Recht gegeben. Der Film ist mäßig lustig und geht zur Not auch als Thriller durch. Der Bus ist übrigens atomgetrieben, und dieser "Atom-Motor" wird durch eine Bombe an Bord beschädigt und gerät außer Kontrolle. Am Ende stürzt der Bus beinahe in eine Schlucht (aber nur beinahe). An Bord herrscht der absolute Luxus (für die Verhältnisse der 1970er Jahre), und die Passagiere haben manchmal seltsame Eigenheiten.

Mit "Airplane" wurde dann eine Erfolgsformel gefunden. Das Katastrophenszenario ist nur noch ein dürres Gerüst für eine endlose Abfolge von teils völlig absurder Gags. In dem Flugzeug erkrankt die gesamte Crew im Cockpit an einer Lebensmittelvergiftung, und ein Pilot aus dem Zweiten Weltkrieg, der von modernen Maschinen keine Ahnung hat, soll das Flugzeug zusammen mit der Stewardess, mit der ihn eine gescheiterte liebesbeziehung verbindet, sicher landen. die Umrisse der Story bleiben erkennbar, aber die Gags lösen sich im Sekundentakt ab, manche gelungener, manche weniger gelungen, und werden zunehmend absurder. Ich bin kein Fan von Abrahams/Zucker/Zucker, die ja später noch "Die nackte Kanone", "Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone" und "Hot Shots" machten, aber die Mischung ist überzeugend.

"Airplane II" ist weniger eine Fortsetzung als ein Remake. Die Konstruktion wird auf einen Space-Shuttle-Flug zum Mond übertragen, wobei das Shuttle in die Sonne zu stürzen droht. Die Darsteller sind dieselben, die Gags zum überwiegenden Teil die gleichen. Manche werden eins zu eins nochmal nachgespielt, andere einfach dreist aus dem ersten Airplane-Film als Rückblenden hineingeschnitten. Gaststars sollen das Ganze ein bißchen aufpeppen, aber von William Shatner hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr versprochen. Mag sein, daß "Airplane II" etwas lustiger ist, wenn man nicht unmittelbar vorher "Airplane I" gesehen hat.

Von "Airplane" heißt es, daß der Film wenige Millionen Dollar gekostet hat und ein Vielfaches einspielte. Dieses Konzept dürfte beim Sequel nicht aufgegangen sein. Und "The big Bus"? Kann man sich durchaus mal ansehen; man weiß aber nicht so recht, ob man mitfiebern oder lachen soll. Vielleicht ist der Film am ehesten etwas für 70er-Jahre-Fans.

Retro 23.11.2017 23:47

Den "Bus" fand ich schon immer ziemlich blöd- in meinen Augen weder lustig noch spannend.

Airplane dagegen finde ich jedesmal wieder unglaublich witzig-
wie fast alles von Zucker/Abrahams/Zucker. :lol7:
Airplane II ist dagegen wirklich etwas schwächer, weil zu wenige neue schräge Ideen vorhanden sind.
Für einige Lacher ist aber der zweite Teil noch gut. ;)

Mick Baxter 24.11.2017 03:23

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 559545)
Von "Airplane" heißt es, daß der Film wenige Millionen Dollar gekostet hat und ein Vielfaches einspielte. Dieses Konzept dürfte beim Sequel nicht aufgegangen sein.

Zumindest nicht in diesem Ausmaß:

Zitat:

Airplane
Budget: $3.500.000 (estimated)
Gross: $83.400.000 (USA)
Zitat:

Airplane II
Budget: $15.000.000 (estimated)
Gross: $27.150.534 (USA)
Allerdings fehlen die Auslandsergebnisse. "Airplane II" könnte seine Kosten also gut eingespielt haben. Und natürlich ist es kein Konzept, wenn ein Film das 30fache seiner Produktionskosten einspielt.

Marvel Boy 24.11.2017 07:14

William Shatner ist immer mal wieder in irgendeinem Murks zu sehen gewesen, er hat halt das Geld mitgenommen wo es zu bekommen war.

Retro 24.11.2017 09:19

Stimmt schon, wobei auch ein paar wirklich nette Filme darunter waren, vor allem im B-Horror Bereich.
Mörderspinnen, Nachts wenn die Leichen schreien, Horror-Hospital...
In einigen Komödien hatte er aber auch kultige Auftritte.
Fanboys, Police Squad, Loaded Weapon, Sowtime, Miss Undercover...

Schlimme 24.11.2017 15:21

Zitat:

Zitat von Retro (Beitrag 559557)
Den "Bus" fand ich schon immer ziemlich blöd- in meinen Augen weder lustig noch spannend.

Airplane dagegen finde ich jedesmal wieder unglaublich witzig-
wie fast alles von Zucker/Abrahams/Zucker. :lol7:

Es hat schon seinen Grund, dass das Autorenteam Fred Freeman & Lawrence J. Cohen nicht so bekannt ist wie Zucker/Abrahams/Zucker.

Die schrieben vier Spielfilme mit witzigen Grundideen, aber dann doch nie so gut wie erwartet:
http://www.imdb.com/filmosearch?expl...tle_type=movie

Peter L. Opmann 06.12.2017 23:06

Heute habe ich mir diesen Film auf DVD gekauft:

www.filmstarts.de/kritiken/7127.html

Ich habe ihn mir auch gleich angesehen; ich kann mich nicht erinnern, ihn mal im Fernsehen gesehen zu haben, obwohl er da sicher oft gelaufen ist. Er läßt sich auch gut ansehen, er funktioniert sowohl als Abenteuerfilm als auch als Parodie und Reflexion über bedeutungslos gewordene Heldenmuster. Trotzdem war ich nicht ganz zufrieden.

Es ist eine amerikanisch-britisch-spanische Co-Produktion; daß viele Köche den Brei verderben, trifft hier aber nicht zu. Der Film ist sehr aufwendig gemacht, und Regisseur Richard Lester hat das Unternehmen sowohl gut zusammengehalten als auch mit vielen kleinen witzigen bis absurden Szenen garniert. Die obligatorischen Fecht- und Raufeinlagen wirken überzeugend, entwickeln sich aber auch gern hin zum Slapstick, wenn Kämpfer etwa einander mit nasser Wäsche verdreschen durch Wände brechen oder in Bottiche stürzen. Es ist ja auch die große Zeit von Bud Spencer und Terence Hill, so gut choreografiert sind die Kampfszenen bei Lester dann allerdings nicht.

Was für mich aber den kritischen Punkt bei diesem Film ausmacht, sind aber die Darsteller. Sie werden irgendwie nicht richtig lebendig, und damit kann man auch nicht mit ihnen mitfiebern oder sich richtig vor ihnen fürchten. Dabei muß man bedenken, daß Lester ein Starensemble zur Verfügung hatte, und das waren nicht nur große Namen, sondern diese Stars konnten auch was. Die faktische Hauptrolle als D’Artagnan spielt Michael York; da konnte sich der Drehbuchautor wohl nicht entscheiden, ob er ihn als Tollpatsch von Lande oder reifenden Helden anlegen sollte. Raquel Welch ist seine Geliebte Constanze, und sie ist gewiß angenehm anzusehen, muß sie aber teilweise so spielen, daß man es heute als frauenfeindlich empfindet.

Die drei Musketiere sind Oliver Reed, Richard Chamberlain und Frank Finlay – alle ziemlich an den Rand des Geschehens gedrängt. Aber sie kommen noch ganz gut zur Geltung im Vergleich zu den Bösewichten: Charlton Heston als Kardinal Richelieu – viel zu milde, ihm nimmt man den Ränkeschmied nicht ab. Seinen Handlanger Rocheford spielt Christopher Lee, aber der ist nur ein Schatten von Lees berühmten Gruselgestalten bei Hammer. Faye Dunaway ist die intrigante Lady de Winter. Wie sie Blicke wirft, würde ich ihr keine Sekunde über den Weg trauen, aber letztlich bleiben ihre Winkelzüge völlig wirkungslos. Jean-Pierre Cassel und Geraldine Chaplin als französisches Königspaar können die Delikatesse ihrer Beziehung, die immerhin eine Staatskrise heraufzubeschwören droht, überhaupt nicht deutlich machen.

Es liegt wohl nicht an den schauspielerischen Leistungen – alle bringen sich in ihre Rollen ein und deuten zumindest an, daß sie aus ihnen viel mehr machen könnten. Auch das Drehbuch ist meiner Meinung nach nur zum Teil schuld. Es liegt wohl an Lesters Inszenierungsstil. Er kann es nicht lassen, seine Figuren immer wieder zu entmystifizieren und lächerlich zu machen. Damit werden sie entwertet, und sie können die Geschichte nicht mehr tragen. Der Film ist aber auch keine reine Parodie, der man anmerken könnte, daß sie aus Liebe zum Original entstanden ist. Ein richtiger Abenteuerfilm kommt eben ohne Identifikation mit den Helden nicht aus. Taugen sie dazu nicht, dann läßt mich der Film am Ende kalt.

Wo die Mischung aus Abenteuer, Komik, Melodram und sogar Tragödie für meine Begriffe sehr gut funktioniert: in „Cyrano de Bergerac“ von 1990 mit Gerard Depardieu. Ich müßte mir diesen Film wohl nochmal ansehen, aber ich habe gut in Erinnerung, daß mir da die Figuren wirklich zu Herzen gingen – richtige Bösewichte gibt’s da allerdings interessanterweise nicht. „Die drei Musketiere“ finde ich schon halbwegs gelungen, man langweilt sich nicht, man kann sich an vielen inszenatorischen Kabinettstückchen erfreuen und sieht die großen Darsteller gern. Aber so richtig in den Film hineingezogen wurde ich nicht.

Servalan 07.12.2017 23:37

Bei dem Film hat der Produzent Alexander Salkind die Schauspieler ja so kräftig über den Tisch gezogen, daß es seither eine Salkind Clause gibt. Michael York, Oliver Reed und der Rest der Schauspieler haben sich nämlich über das schier endlos gederehte Material gewundert, das nie und nimmer in einen einzelnen 90-Minuten-Spielfilm gepaßt hätte. Als dann die Fortsetzung angekündigt wurden, fühlten sie sich betrogen, weil sie nur das Honorar für einen Spielfilm bekommen hatten.

Meiner Meinung nach gehören die beiden Filme Die drei Musketiere und Die vier Musketiere der Königin | Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady zusammen. Als Double Feature bilden sie eine ziemlich gute Verfilmung von Alexandre Dumas' Roman. Und der zweite Teil liefert wesentlich tiefere Einblicke in die Charaktere.
Vom Aufbau gleicht der Zweiteiler Quentin Tarantinos Kill Bill, dessen erster Teil sich ja auch in einer Splatterrevue verliert, während die Figuren selbst ziemlich blaß bleiben. Der Anfang von Kill Bill 2 liefert die lang vermißte Backstory nach.

Natürlich hat Lesters Fassung Staub angesetzt, und die jüngere Generation wird die Schwächen erkennen und kaum begeistert sein. Als die beiden Filme endlich im Fernsehen ausgestrahlt wurden, war ich eher ein Fan von Oliver Reed denn von Michael York. Einerseits lag das an anderen Filmen von Reed wie Der Fluch von Siniestro, der zu meinen Favoriten zählte. Andererseits verbindet Athos durch seine Vergangenheit als Comte de la Fère ein persönliches Schicksal mit Milady de Winter. Der zweite Teil endet wie der Roman mit dem Femegericht, in dem die Musketiere Milady de Winter zum Tode verurteilen und exekutieren lassen.

Peter L. Opmann 08.12.2017 07:51

Danke für die Ergänzung.

Es gibt ja sogar einen dritten Teil, allerdings von 1989.

Was Du über die Produktion der beiden Teile erzählst, erinnert mich an die Produktion von "Superman" und "SUperman II". Da kam Richard Lester erst zum zweiten Teil hinzu; man sagt aber, auch der zweite Teil trage wesentlich die Handschrift von Richard Donner. Damals war aber der Salkind-Trick schon bekannt, denke ich.

Schlimme 08.12.2017 11:49

Lex Barker gewann schon in den 60er Jahren einen Prozess gegen Atze Brauner, weil der aus "Durchs wilde Kurdistan" zwei Filme gemacht hatte. https://de.wikipedia.org/wiki/Im_Rei...3%B6wen_(Film)

Peter L. Opmann 08.12.2017 12:40

Vermutlich kann man in der Filmgeschichte auf noch mehr Beispiele stoßen - jedenfalls sobald die Produzenten auf die Masche mit den Sequels gekommen waren. :D

Servalan 08.12.2017 13:36

Berüchtigt in dieser Hinsicht war ja Erich von Stroheim, dem wir es zu verdanken haben, das irrwitzige Produktionssummen seither zur Werbung genutzt werden.
Die Schauspieler von Greed (1924) haben sich einen Wolf vor der Kamera abgerackert. An Rohmaterial hatte von Stroheim nämlich 85 Stunden drehen lassen.
Die Rohschnittfassung umfaßte 42 Rollen und lief 462 Minuten, also fast acht Stunden - mehr als die meisten Miniserien. Es gab aber auch Gerüchte, nach denen die erste Fassung, von Stroheims Privatfassung, 100 Rollen lang gewesen sein sollte. Laut MGM-Schnittmeister Samuel Marx soll es eine 70-Rollen-Fassung gegeben haben.
In die Kinos kam er mit einer Laufzeit von bescheidenen 140 Minuten. Die 1999 restaurierte Fassung läuft immerhin 239 Minuten.

Als ich im Kino gearbeitet habe, mußte ich natürlich mal angelieferte Filmrollen aus dem Lager für die Anlieferung im Erdgeschoß in den Vorführraum transportieren, der im zweiten Stock liegt. Zum Glück hatte ich eine Sackkarre dabei und konnte einen Lift benutzen. Jede reguläre Box mit den Zelluloidrollen für einen handelsüblichen 90-Minuten-Film wog nämlich 30 Kilo.

Schon von der Logistik her hätte ein 70- oder 100-Rollen-Film den Vertrieb in die Bredouille und die Kinobesitzer zur Verzweiflung gebracht. Die hätten extra Wagen für den einen Film anmieten müssen, und in den Kinos die Lager gesprengt. Für den Vorführer hätte das wohl bedeutet, im fliegenden Wechsel den Aufbau und Abbau der einzelnen Rollen für den Projektor zu kombinieren, weil es wegen des engen Raumes nicht anders geht.

Peter L. Opmann 08.12.2017 14:20

Der Vergleich hinkt aber. Stroheim wollte niemals Sequels drehen, sondern mit seinen Filmen der Wirklichkeit so nahe wie möglich kommen. Ich habe den Roman von Frank Norris nicht gelesen, aber vermutlich wollte ihn Stroheim in allen Einzelheiten verfilmen. Ich glaube nicht, daß er nicht zwischen den Medien Literatur und Film unterscheiden konnte, aber er konnte sich wohl nicht vorstellen, Erzählstränge wegzulassen.

Stroheim war auch Argumenten zugänglich. Ich glaube, er war bereit, "Greed" entscheidend zu kürzen und an zwei aufeinanderfolgenden Abenden aufzuführen - mit zwei Filmen von jeweils sechs Stunden Länge. Auf youtube kann man sich den Film heute mit einer Gesamtlänge von 1:44 ansehen. Was Stroheim ausdrücken wollte, landete zu 90 Prozent unter dem Schneidetisch. Paul Kohner, der nicht der verantwortliche Produzent war, sagte dazu: "Sie haben den Film absolut ruiniert!"

Auf youtube gibt's auch eine schöne Dokumentation über Stroheim: www.youtube.com/watch?v=WU5jViU_BzI Es ist auch ein Dokument über Hollywoods Glanzzeit, 1918 bis 1927.

Servalan 08.12.2017 16:50

Bei meinen Gedanken bin ich von dem Frust der Schauspieler ausgegangen, die praktisch für den Abfallkorb gespielt haben. In der Hinsicht spielt es keine Rolle, ob es Sequels gewesen sind oder nicht. Bestimmt hat es etliche Schauspieler gegeben, deren Rollen schlicht rausgekürzt worden sind ...
Erich von Stroheim galt ja als "The man you love[d] to hate" (so der Titel einer Dokumentation von 1979). Und die sommerlichen Aufnahmen in Death Valley waren sicher eine Tortur für die Beteiligten vor und hinter der Kamera.

Peter L. Opmann 08.12.2017 20:05

Ich muß gestehen, ich haben eine ziemlich hohe Meinung von Stroheim. Einige seiner Filme habe ich auch - zumindest in der Fassung, wie sie noch erhalten sind - gesehen. Manche sind auch gar nicht erhalten geblieben wie "The Devil's Passkey" von 1920.

Man kann natürlich nicht wissen, wie seine Schauspieler über ihn gedacht haben. Aber ich glaube, er war bei ihnen beliebt. In "The Merry Widow" hatte er es mit Mae Murray als Hauptdarstellerin zu tun, mit der er überhaupt nicht klarkam, und sie veranlaßte Louis B. Mayer, Stroheim zu verprügeln und aus dem Studio zu werfen. Sein Team trat darauf aber in einen Streik und nahm die Arbeit erst wieder auf, als Stroheim zurückgeholt worden war.

Ich sehe gerade, daß sich Stroheim so über "Merry Widow" geäußert hat: "Als ich sah, wie Greed, ein Film, in den ich wirklich meine ganze Seele gelegt hatte, verstümmelt wurde, verzichtete ich darauf, Filme zu drehen, die wahre Kunst sein sollten, und machte Filme, wie sie jetzt hergestellt werden." Damit wären wir wieder beim Thema...

Die Dokumentation "The Man you Love to Hate" ist die, die ich oben verlinkt habe. Dieser Slogan bezieht sich aber auf etwas anderes. Stroheim hat sich während des Ersten Weltkriegs in Hollywood hochgearbeitet, indem er in Propagandafilmen sadistische, abstoßende deutsche Offiziere spielte. Er war Österreicher, erzählte jedoch den Filmbossen, er sei aus Deutschland und habe selbst eine Offizierslaufbahn hinter sich. Viel später hat er für Billy Wilder in "Five Graves to Kairo" nochmal einen ziemlich differenzierten Nazi-Offizier gespielt, nämlich Erwin Rommel.

Servalan 08.12.2017 23:02

Der Regisseur sitzt halt zwischen allen Stühlen, und wenn der Produzent oder Studioboss unzufrieden ist, hängt der Haussegen schief. Erich von Stroheim begann seine Filmkarriere als Statist und Regieassistent bei David Wark Griffiths, was sicher von Vorteil bei den Schauspielern gewesen ist.
Seinen bitterbösen Spitznamen haben ihm ja die Produzenten verpaßt. Und die wollten die Filmproduktion eigentlich so handhaben wie Walt Disney seine Comics: Das Studio sollte das Logo und Branding sein - und sonst nichts.

Zuerst hatten die Schauspieler ja keine Namen, sondern waren nur als Vitagraph Girl oder Essanay Girl bekannt. Das Starsystem der Schauspieler war die erste Kröte, die die Studiobosse haben schlucken müssen.
Und Erich von Stroheim gehörte zu den Regisseuren, die bekannt waren wie ein bunter Hund. Da drohte sich also die Malaise mit den Stars zu wiederholen, sprich: Kosten drohten aus dem Ruder zu laufen.

Nachdem er bei den Studiobossen untendurch war, setzte von Stroheim seine Schauspielkarriere fort. Besonders sein Major von Rauffenstein mit der Nackenstütze in Jean Renoirs Die große Illusion hat sich mir unvergeßlich eingeprägt.

Peter L. Opmann 09.12.2017 08:21

Es gibt ein Buch, in dem die ökonomische Entwicklung von Hollywood von den Anfängen an, die ja an der Ostküste stattfanden, sehr anschaulich dargestellt wird: "Soziologie des Films" von Dieter Prokop, Frankfurt/Main 1982.

Er hat das auch in eine sechsteilige Dokumentation umgesetzt, die "Hollywood Hollywood" hieß. Finde ich auch ziemlich gut gemacht. Leider lief die zu früh im Fernsehen, als daß ich sie auf Video hätte aufnehmen können. Auf youtube ist davon nichts zu finden.

Peter L. Opmann 28.12.2017 23:03

Zu Weihnachten habe ich die Fantomas-Trilogie geschenkt bekommen – die mit Louis de Funes und Jean Marais.

www.filmstarts.de/kritiken/17667.html
www.filmstarts.de/kritiken/37268.html
www.filmstarts.de/kritiken/37269.html

War ein passendes Weihnachtsgeschenk. Als Jugendlicher habe ich diese Filme geliebt; heute finde ich sie immer noch ganz amüsant – und meiner Mutter haben sie auch gefallen. Ich merke nur, daß sich auch hier der Abnutzungseffekt in Kino-Fortsetzungen unweigerlich bemerkbar macht.

Was vom Ur-Fantomas in den Filmen steckt, weiß ich nicht (offenbar nicht viel). Er war vor dem Ersten Weltkrieg ein französischer Groschenromanheld und kam auch schon 1913 ins Kino. Fantomas war ambivalent – ein Verkleidungskünstler und Superverbrecher, der das Publikum mehr anspricht als die Gesetzeshüter. Auf jeden Fall war Fantomas auch als Wegbereiter des Faschismus interpretierbar, was in den Filmen der 1960er Jahre keine Rolle mehr spielte. Man präsentierte die Figur – zeittypisch – mit einer Mischung aus Spannung und Ironie, eine Mischung, die mir immer sehr geglückt schien.

„Fantomas“ (1964) führt den Protagonisten gleich mit einem seiner Raubzüge ein. Die Öffentlichkeit – und auch der investigative Journalist Fandor – glaubt aber noch nicht daran, daß es ihn gibt. Weil Fandor sich über die Angst vor Fantomas lustig macht, wird er von ihm gekidnappt und gezwungen, einen angemessen respektvollen und positiven Seite-1-Artikel über ihn zu schreiben. Das ruft Kommissar Juve auf den Plan, der glaubt, Fandor sei der Schlüssel zu Fantomas. Kurz darauf wird Fandor ein zweites Mal entführt. Fantomas will sich auf zwei Arten an ihm rächen: Er will ihn zum Opfer eines wissenschaftlichen Experiments machen und seinen Ruf ruinieren, indem er in seiner Maske Verbrechen begeht. Zudem will er sich an Fandors Freundin Hélène heranmachen. Seine abgelegte Herzdame, Lady Beltham, verhilft Fandor und Hélène scheinbar zur Flucht, will beide aber töten, indem sie sie in ein Auto ohne Bremsen setzt. Fandor und Juve bleiben dran, und schließlich muß Fantomas fliehen. Am Meer besteigt er ein U-Boot. Juve hat es bis zur Luke geschafft; als aber das U-Boot taucht, muß er die Verfolgung aufgeben.

Die Story klingt gleich hier etwas verworren. Das fällt aber nicht so sehr auf, da der Film ganz auf Überraschungsmomente durch Verkleidungen und den Slapstick, den de Funes und seine unfähige Polizeitruppe beisteuern, setzt. Die Verfolgungsjagden erscheinen aus heutiger Sicht zu lang; damals mochte das Publikum so etwas (siehe etwa „Bullitt“). Dasselbe gilt für die Prügelszenen. Die komischen Szenen sind dagegen sehr gut inszeniert; mir entlocken sie auch heute noch und obwohl ich die Gags in- und auswendig kenne, ein Grinsen. Was den Action-Teil betrifft: Die Stunts sind mit großer Sorgfalt ausgeführt; das war damals wohl state of the art. Man muß sich jedenfalls an keiner Stelle über zu billige Tricks ärgern. Fantomas mit seiner blau-grauen Maske und den stechenden Augen macht immer noch was her, und sein Erscheinen per Fahrstuhl in seiner unterirdischen Verbrechenszentrale, untermalt von dramatischer Orgelmusik, gehört zu meinen Langzeit-Lieblingsszenen.

„Fantomas gegen Interpol“ (1965) schließt an den ersten Teil logisch an. Kommissar Juve wird für seine Verdienste im Kampf gegen Fantomas zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, aber kurz darauf bei einem Fernsehinterview von Fantomas zum Narren gemacht. Fantomas ist nun kein Millionendieb mehr, sondern er will mit Hilfe von Hypnose die Weltherrschaft erringen. Dazu kidnappt er einen berühmten französischen Wissenschaftler, muß aber feststellen, daß er eine zweite Koryphäe, Prof. Lefèvre, braucht, um eine große Hypnosemaschine realisieren zu können. Statt Lefèvre Polizeischutz zu geben, stimmt Juve dem Plan von Fandor zu, der Fantomas in der Verkleidung des Wissenschaftlers anlocken und dann unschädlich machen will. Die Aktion geht schief – Fantomas kann sowohl den echten Professor als auch Fandors Freundin entführen. Ausgerechnet auf einem Maskenball treffen sich Juve, Fandor und Fantomas wieder. Fantomas kann zwar erneut einer Falle entkommen, aber Juve und Fandor dringen in sein Hauptquartier ein und befreien die Wissenschaftler. Die wollen nun einen Hypnoseapparat gegen Fantomas einsetzen. Nun wird die Verfolgungsjagd am Ende des ersten Teils variiert. Fantomas flieht mit einem Citroen, den er zum Fluggerät umrüsten kann. Juve und Fandor verfolgen ihn mit einem Flugzeug und versuchen, den Hypnoseapparat einzusetzen. Bevor sie nahe genug herangekommen sind, fällt jedoch Juve aus dem Flugzeug, Fandor muß ihn mit dem Fallschirm retten, und Fantomas kann wieder entkommen.

Hier macht sich die recht dünne Story bereits bemerkbar. Man sieht auch, daß der Film nach exakt demselben Strickmuster gemacht ist wie der erste: Viel Verwirrung durch Maskenspiel plus Action vor allem in Form von Verfolgungsjagden. Formal ist der Film aber mit der gleichen Sorgfalt hergestellt wie der erste, und einige Szenen prägen sich ein: Juve, der teils pantomimisch sein chaotisches Vorgehen zu erklären versucht und in der Gummizelle landet; der doppelte Prof. Lefèvre; die „Gadgets“ der Polizei (ein falscher Arm, eine Schusswaffe in Form einer Zigarre). Die Szene, in der Fantomas Hélène mit Druck dazu bringen will, sich ihm hinzugeben, ist zwar reichlich seltsam, hat aber auf mich als Jugendlichen großen Eindruck gemacht.

„Fantomas bedroht die Welt“ (1967) versucht, die Story noch einmal von vorne aufzurollen. Fantomas erscheint, perfekt maskiert, bei einem schottischen Multimillionär, um ihm nach Mafiaart Schutzgeld abzupressen. Er nennt das eine „Steuer“ dafür, daß er den Lord am Leben läßt. Ebenso hat er den reichsten Männern des Globus Rechnungen zukommen lassen. Die überlegen nun gemeinsam, wie sie dagegen vorgehen können. Ein Verbrechersyndiokat will auch noch mitmischen. Juve und Fandor werden eingeschaltet. Sie kommen auf das Schloß des Schotten, um ihn vor Fantomas zu schützen. Es folgen mehrere Zwischenfälle mit angeblichen Gespenstern und angeblichen und echten Leichen. Auch der reiche Schotte muß nach etwa der Hälfte des Films sein Leben lassen; von da an ist Fantomas in seiner Maske zu sehen. Was im zweiten Teil der Maskenball war, ist nun eine Fuchsjagd, bei der Fantomas zur Strecke gebracht werden soll. Schließlich soll Fantomas bei der Geldübergabe (genauer handelt es sich um ein Kästchen mit Diamanten) geschnappt werden, aber es entsteht Verwirrung, Fantomas flieht erneut. Diesmal hat er in einem Turm des Schlosses eine Weltraumrakete bereitgestellt. Düsenjäger schießen die Rakete ab, aber am Ende sieht man den schottischen Lord eine Allee entlangradeln. Fantomas‘ Leute nehmen ihn im Auto mit – und abermals ist Fantomas entwischt, diesmal allerdings nicht, um in einem vierten Film wiederzukehren.

Sehr enttäuscht hat mich die Episode mit der Rakete im Turm. Das war mir von diesem Film vor allem im Gedächtnis geblieben, aber da haben sich wohl bei mir Erinnerungen vermischt, denn das wirkte nicht sonderlich spektakulär. Das Strickmuster aus Mummenschanz, Action und Verfolgung ist hier nun deutlich abgenutzt, und auch die komischen Szenen mit Louis de Funes sind meist nicht richtig lustig. Immerhin: Auch dieser dritte Teil ist keineswegs schnell und billig heruntergedreht. Man hat noch einmal versucht, die richtige Mischung aus Spannung und Klamauk hinzubekommen. Über weite Strecken der Trilogie ist das gut gelungen. Und mir gefällt auch das 60er-Jahre-Flair mit seinen Bonbonfarben, mit unglaublichen Erfindungen (da diente sicher auch „James Bond“ als Vorbild) und der durchgängigen Haltung, sich selbst nicht ernst zu nehmen.

Mit „Fantomas“ begann für de Funes die Phase als europäischer Starkomiker. Jean Marais hatte 1964 seine besten Tage schon hinter sich, gibt aber den Draufgänger überzeugend und trägt durch die Doppelrolle als Fantomas und Fandor nicht unwesentlich zur Wirkung des Films bei. Im Gegensatz zum „Gendarm von Saint Tropez“ (der zweiten Paraderolle von de Funes) lebt „Fantomas“ eben auch von seinen Spannungsmomenten, wobei die Handlung in allen drei Filmen Brüche und Widersprüche aufweist. Sehr gut sind auch Jacques Dynam als zweiter Komiker (Juves Assistent Bertrand) und Mylène Demongeot als Fotografin und Freundin von Fandor, die sich allerdings, wie das damals üblich war, in allen drei Filmen vom Helden retten lassen muß.

Über Regisseur André Hunebelle weiß ich nicht viel; er war aber sicher ein versierter Handwerker und lieferte – jedenfalls bei „Fantomas“ – Unterhaltung auf internationalem Niveau. Ich werde mir seine Trilogie (oder jedenfalls die ersten beiden Teile) sicher in einiger Zeit noch einmal ansehen.

Peter L. Opmann 03.01.2018 10:39

Gestern habe ich mir eine DVD für 2,99 Euro gekauft, die das Geld entschieden wert ist: „Wolken sind überall“, ein Film von Otto Preminger von 1953. Es ist zwar kein Meisterwerk, aber eine Komödie, an der mir so manches aufgefallen ist.

www.filmstarts.de/kritiken/27089.html

Kurz zur Handlung: Auf dem Empire State Building begegnen sich eine junge Frau, Patty, noch solo, und ein nicht mehr ganz so junger Architekt, stellen wechselseitige Sympathie fest und kommen ins Gespräch, das die Frau durch ständige Konventionsbrüche prägt. Sie redet nämlich immer wieder offen über eine mögliche Beziehung zu ihm, und er geht darauf ein. Ihr Motto ist: „Zärtlichkeit ja, Leidenschaft nein“. Der Architekt nimmt sie zuerst in sein Büro, dann in seine Wohnung mit (Vorwand: Sie soll einen Knopf seines Jacketts annähen). Sie erfährt zuerst, daß er gerade mit einer anderen Frau Schluß gemacht hat, die ihm gehörig auf die Nerven ging. Dann lernt sie den Vater der Ex-Geliebten kennen, der ein Lebemann ist und ebenfalls Gefühle für sie entwickelt. Patty behält ihr Motto auch ihm gegenüber bei und erleidet damit beinahe Schiffbruch. Der Architekt wird erst eifersüchtig, dann von Pattys Vater, einem in Beziehungsdingen sehr konservativen Mann, niedergeschlagen. Beides macht auch Patty klar, daß sie ihn liebt. Wiederum auf dem Empire State Building, einen Tag, nachdem sie sich kennengelernt haben, beschließen sie zu heiraten.

Erstens: Die Dialoge haben ein ziemliches Tempo. Sonst erscheinen alte Filme ja oft langsam im Vergleich zu heutigen, aber hier wirkt die Tradition der Screwball-Komödien nach, und ich schätze, heutige Zuschauer, die nicht mehr an geistreiche und witzige Gespräche voll von Bonmots und kalkulierten kleinen Verletzungen gewöhnt sind, werden da kaum mitkommen. Ein solcher Film wäre heute ohnehin sicher um ein Viertel länger.

Zweitens: Patty ist der Typus, den später Audrey Hepburn verkörpert hat, besonders als Holly Golightly in „Frühstück bei Tiffanys“. Gespielt wird sie aber von Maggie McNamara, deren Karriere leider bald nach diesem Film endete.

Drittens: Die Atmosphäre des Films erinnert mich sehr an „Harry und Sally“. Auch da reden Meg Ryan und Billy Crystal ständig über Beziehungsfragen, als ob sie persönlich das nicht betreffen würde. Also, ein Fake-Orgasmus kommt in „Wolken sind überall“ nicht vor, aber dreißig Jahre früher war – jedenfalls bei Preminger – auch schon so manches möglich. Ich habe allerdings gelesen, daß der Film wegen seiner „Freizügigkeit“ in manchen US-Staaten nicht aufgeführt werden durfte.

Die beiden Männer werden übrigens von William Holden und David Niven gespielt. Holden verkörpert einen, wie ich finde, ziemlich modernen Männertyp, ein Single aus Überzeugung, der jedoch einen ziemlich frauenlosen Lebenswandel hat und am Ende doch relativ problemlos unter die Haube kommt (dies als Zugeständnis an die 50er). Niven gewann für seine Darstellung einen Golden Globe; seine Figur ist allerdings eher von der Zeit überholt. Dawn Addams ist die Ex-Freundin und Niven-Tochter, eine freilich eher undankbare Rolle.

Der Film ist aus einem erfolgreichen Broadway-Stück hervorgegangen, und vielleicht hätte er wie Hitchcocks „Rope“ als ein Stück verfilmtes Theater allein in Holdens Wohnung gedreht werden können. Wie gesagt, er lebt von den Schauspielerleistungen und den geschliffenen Dialogen. „Wolken sind überall“ kann man sich meiner Ansicht nach ohne weiteres auch heute noch mit Gewinn ansehen.


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