Wer mehr über das Forschungsprojekt erfahren möchte, kann ja mal hier schauen (man muß sich halt beim bösen Facebook anmelden und Einlaß in die geschlossene Gruppe – da wird aber jeder reingelassen – begehren).
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Und genau das ist hier so nicht erwünscht, bester Mick.
Keine Ahnung, warum man sich ausgerechnet auf facebook in eine abgeschottete Gemeinschaft packen lässt, an die an die aber Jeder rankommen kann, wenn er sich nur in Amerika registriert. :gaga: |
Es ist keine abgeschottete Gemeinschaft. Man kann sich dort auf Facebook in der Gruppe darüber informieren und beteiligen. Wer das nicht möchte, bleibt halt draussen. --
Andere Frage: Wieso wird hier eigentlich allgemein soviel Häme über dieses Forschungsprojekt ausgeschüttet? Lehrt jemand hier im Forum an einer Uni oder FH Comicgeschichte oder Rezeption oder beschäftigt sich dort mit dem Leserverhalten oder Ähnlichem? |
:danke: an Eck:lesen:rt für den informativen Vortrag über die frühen Comics in Großbritannien bis 1918.
Dass so viele Jahrhunderte alte Sprechblasen gezeigt werden konnten, hat mich sehr erstaunt, zeigt aber wieder einmal: Man lernt nie aus! Ein paar Bilder habe ich gemacht und stelle sie (sofern gewünscht) gerne ein, sobald ich wieder zuhause bin. :wink: |
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Du vergißt dabei die Grundvoraussetzungen: Bis sich die Universitäten dazu herabgelassen haben, das Thema Comic mit der spitzen Kneifzange anzufassen, haben in der Regel Fans die Kärrnerarbeit geleistet. Jahrzehntelang habe sich Freunde des Medium kostenlos und ihrer Freizeit unermüdlich eingesetzt, verstaubte Vorurteile auf den Müllhaufen der Geschichte abzuladen. Die Kosten haben sie aus eigener Tasche finanziert. Verglichen damit wirkt die Fördersumme von zwei Millionen Euro unverhältnismäßig, weil das im Fandom gut und gerne für ein halbes Jahrhundert gereicht hätte. Die Universitäten haben sich erst gemeldet, als alles in trockenen Tüchern war. Wer vorher damit angefangen hat, zum Beispiel die Professoren Grünewald und Dolle-Weinkauff, der war ein versprengter Einzelgänger, der bestenfalls von seinen Kollegen als "harmloser Spinner" betrachtet wurde und schlimmstenfalls Karrierenachteile dafür in kaufnehmen mußte. Jetzt hat sich der Effekt ins Gegenteil verkehrt, und eine neue Generation heimst Lorbeeren dafür ein, weil sie erntet, was frühere Generationen im mühsam kultivierten Boden gesät haben. Außerdem tragen all jene Akademiker zum vergifteten Klima bei, die frech und naßforsch aus Fandom-Quellen zitieren, ohne diese zu nennen. Da wird das Wissen geplündert, und andererseits werden die verkannt und verachtet, die dieses Wissen geschaffen haben. Zitat:
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Danke für die Ausführungen. Ich hab die Grundvoraussetzungen gar nicht vergessen, ich finde nur trotzdem, dass man sich jetzt erst recht mit Comicforschung auch an den Universitäten auseinandersetzen sollte. Dass Leute wie Dolle-Weinkauf verlacht wurden, bedeutet ja nicht, dass man deswegen jetzt keine akademische Forschung und Lehre betreiben soll.
War jemand hier in München bei dem Panel zum "Stand der akademischen Comicforschung"? Ich las, dass Eckart Sackmann zwar zum Austausch eingeladen war, aber nicht gekommen ist. Stattdessen liess er wohl ein Statement verlesen, dass die anderen Comicforschenden, die eingeladen hatten als "Schaumschläger", "Karnickelzüchterverein" und Anderes betitelte. Ob das wörtlich so stimmt oder nicht, sei dahingestellt, aber: Einer Einladung fernbleiben und in Abwesenheit ein Statement verlesen lassen, das die Anderen Forschenden beschimpft, geht jetzt nicht unbedingt als konstruktives Angebot zur Zusammenarbeit in die Geschichte ein, würde ich vermuten. Schade, dass man diese Chance zum Gespräch nicht nutzt. Vom Austausch könnten doch vielleicht beide Seiten profitieren. |
Zu dem Forschungsprojekt, gehe davon aus, dass das im Rahmen dieser Ausschreibung geschehen ist:
http://www.bmbf.de/foerderungen/21126.php Wobei dort was von bis zu vier Stellen steht, was nicht zu den 1.9 Millionen passt, scheint da hat sich noch was an den Bedingungen geändert. Oder aber es haben sich zwei Anträge zusammengetan, da zwei Unis involviert sind. Ist denen also gelungen unter dem Modethema der eHumanities Comicforschung als exemplarischen Anwendungsfall für Technologie- und Methodenentwicklung unterzubringen und Geld dafür zu generieren. Ist ja nicht so, dass dadurch Comicforschern Geld weggenommen wurde... |
Übrigens, auf kanadischer Seite gibt es da auch ein frisch gefördertes Projekt:
http://www.whatwerecomics.com/ |
Hallo Jochen,
es macht hier keinen echten Sinn, einfach Links in Fremdsprache einzustellen. Wenn man hier etwas sagen möchte, dann sollte man es bitte in der Sprache des Forums machen, oder gleich eine verständliche Übersetzung anbieten. Vielen Dank |
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Daß die Fans sich zuerst mit einer Sache beschäftigen, ist doch wohl selbsterklärend. Wer denn sonst? Und wenn die Journalisten sich erst nach der universitären Forschung damit beschäftigen, haben sie schlicht gepennt.
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eck;)rt |
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Mir geht es nicht darum, über jemanden den Stab zu brechen, aber Forschung und Lehre sind nur Teil dessen, was Professoren machen müssen. Ich erinnere mich noch gut, wie einer meiner Professoren von einer Berliner Universität regelrecht an eine Provinzuni geflohen ist, weil er das Gefühl hatte, von einer Fehde zwischen zwei alteingesessenen Kollegen zerrieben zu werden. Hinzu kommen bürokratische Verpflichtungen die teilweise auf den prekär bezahlten akademischen Mittelbau abgeschoben werden. Daß jetzt vermehrt Drittmittel eingeworben werden (müssen), trägt nicht gerade zur Konzentration auf das Wichtige in der Forschung bei - der Tag hat nur 24 Stunden, und die sind irgendwann vorbei. Ich habe großen Respekt vor Leuten wie Grünewald und Dolle-Weinkauff, die über Jahrzehnte das heikle Wort 'Comic' umschreiben mußten, wollten sie nicht anecken. Was sie geschrieben haben, das gibt es jetzt. Solange es innerhalb der Universität keine geregelte Zuständigkeit gab und Einzelkämpfer das Bild bestimmten, mußten sie davon ausgehen, daß ihre Lehrstühle spätestens nach ihrer Emeritierung wieder einkassiert werden. Das heißt, ihr wissenschaftlicher Nachwuchs ging ein wesentlich höheres Risiko ein als beispielsweise diejenigen, die sich über Klassiker wie Goethe, Kafka oder Mann habilitieren und promovieren. Das dünne Eis hätte brechen können ... In dieser Hinsicht waren Leute wie Grünewald und Dolle-Weinkauff Fans, die rein zufällig einen Professorentitel hatten. Wie Pioniere in Feindesland haben die vorsichtig ihre Comickenntnisse eingebracht. Zur Zeit ist Comicforschung hip. Aber wer prüft, wie fundiert die Comickenntnisse sind? Mich beschleicht dabei das Unbehagen, daß in solch einem Fall der Blinde den Einäugigen durchwinkt, weil das bei der Politik und anderen Eliten gut ankommt. |
Ich habe jetzt mal den Themen-Titel geändert, da es schon Anfragen in diese Richtung gab.
Hier geht es zum Comicfestival-München-Forum |
Grundsätzlich ist es sicher zu begrüßen, wenn sich auch Unis mit Comics beschäftigen. Hat wahrscheinlich auch hier niemand was gegen. Problematisch sind wohl eher die fast zwei Millionen Euro, die da an Leute gehen, deren Ahnung vom Stoff sich, sagen wir, nicht so direkt aus dem Projektantrag herauslesen lässt.
Mich haben sie ja mit der Konzentration auf Graphic Novels verloren. Keine Ahnung, ob sie das aus Angst vor geldgeberseitigen Vorurteilen da reingeschrieben haben oder weil sie selber nicht glauben, dass sich in schnöden Allerweltscomics irgendwas erkennen lässt, aber Vertrauen in deren Ansatz und vor allem in deren Ergebnisse (sowohl deren Verallgemeinbarkeit als auch deren entwicklungsgeschichtliche Einbettung, selbst wenn sie sich "nur" auf Stilelemente konzentrieren) weckt das nicht. |
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Was ich für unvermeidlich halte, ist die Tatsache, daß es eine Grundlage geben muß, auf der eine Wissenschaft aufbauen kann. Theoretisch könnte es schnurz sein, wo diese Grundlage herkommt. Aber wenn sich eine Wissenschaft etabliert, braucht sie eine Rechtfertigung, und da wird oft ein Gründungsmythos herbeigezaubert: Was vorher geschehen ist, hat das Fußvolk der Studentinnen und Studenten, der jungen Wissenschaftler nicht mehr zu interessieren. Den Wikipedia-Artikel "Citizen Science (Bürgerwissenschaft)" finde ich in der Hinsicht aufschlußreich. Zitat:
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Die Klinkenputzerei, Buckelei und Liebedienerei beim Einwerben von Drittmitteln halte ich für kontraproduktiv. Zitat:
Wenn diese Hausarbeiten, Aufsätze oder Beiträge irgendwann einem Comic-Kenner in die Hände fallen, ergeben sich daraus keine Konsequenzen. Diese Diebstähle werden von niemandem bestraft, und auf lange Sicht kann derjenige, der denkt, er käme damit immer durch, annehmen, was er sich erlaubt, ginge schon in Ordnung. Das wäre rechtens, weil er keine Nachteile zu befürchten hat. |
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Die Reichweite des Forschungsprojekts finde ich extrem begrenzt und ahistorisch. Vor 50 Jahren haben die meisten Comics anders ausgesehen als die paar Graphic Novels, und in 50 Jahren werden die Comics wieder anders aussehen. Vielleicht hätten sie ihr Forschungsgebiet hübsch neudeutsch :lol7: 'Graphic Novel Studies' :lol7: nennen sollen und nicht Comicforschung. 'Graphic Novel Studies' wären dann ein übersichtliches Teilgebiet der größeren Forschungsrichtung. |
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Wenn die Wissenschaft dann mal wieder mutiger ist als deutsche Unternehmen, wird der komplette Ansatz sowieso vergurkt. Ich denke da an das in Deutschland erfundene mp3-Format, dessen Lizenz leider kein deutsches Unternehmen erwerben wollte (war wohl "Neuland" für die!). Falls da etwas Produktives draus wird, können sich Konzerne in Japan, den USA oder China die Hände reiben ... |
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Generell sind BMBF-Antragsskizzen (die dort das entscheidende sind) kürzer als DFG-Anträge. Bei der DFG könnten 8 Stellen schon eher bei 100 Seiten landen. Der Vollantrag / die Vorhabenbeschreibung ist dann ausführlicher. |
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