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Schlimme 10.01.2014 19:32

Warum sind US-Comics nicht A4?
 
Wenn die ersten US-Comichefte in den 30er Jahren Nachdrucke von Zeitungsstrips enthielten, warum setzte sich dann das dafür viel zu kleine Heftformat durch? Ein Zeitschriftenformat wie A4 wäre dafür doch viel naheliegender gewesen?

frank1960 10.01.2014 19:41

Vielleicht wollte man sich im Format an die beliebten Groschenromane hängen und die Zielgruppe - Kinder und Jugendliche- kauften sich nun mal keine Zeitungen.

Maxithecat 10.01.2014 20:06

A4 bedeutet DIN A4. (Deutsches Institut für Normung) Und das ist eine deutsche Norm. Wieso sollten sich ausgerechnet die Amerikaner daran halten?

G.Nem. 10.01.2014 20:10

Da gab es viele unterschiedliche Formate. Siehe hier > http://www.thecomicbooks.com/old/Platinum.html

Vermutlich waren es Steuergründe die zu bestimmten kleineren Formaten führten. Ab einer bestimmten Grösse galt man (auch wieder vermutlich) als Zeitschrift und wurde stärker besteuert. Glaube irgendwo mal so was gelesen zu haben.

jakubkurtzberg 10.01.2014 22:21

Ich glaube, dass es an den Druckbögen lag. Man verwendete dieselbe Größe wie bei den Zeitungen und faltete sie ein paarmal mehr. So konnte man das Maximum bei einem Minimum an Verschnitt herausholen.

Stefan Meduna 11.01.2014 23:19

Zitat:

Zitat von frank1960 (Beitrag 460955)
Vielleicht wollte man sich im Format an die beliebten Groschenromane hängen und die Zielgruppe - Kinder und Jugendliche- kauften sich nun mal keine Zeitungen.

Die damaligen Groschenromane in den USA waren großteils im Magazin- oder sogar Zeitungsformat.

norbert 12.01.2014 00:30

Zitat:

Zitat von Stefan Meduna (Beitrag 461077)
Die damaligen Groschenromane in den USA waren großteils im Magazin- oder sogar Zeitungsformat.

ist das wirklich so?

Ich dachte die ganzen Pulps damals hatten eher die Größe der guten alten Golden Age Comics

norbert 12.01.2014 10:55

vielleicht werden wir hier fündig:

http://de.wikipedia.org/wiki/Papierformat

norbert 14.01.2014 14:36

Zitat:

Zitat von Schlimme (Beitrag 460954)
Wenn die ersten US-Comichefte in den 30er Jahren Nachdrucke von Zeitungsstrips enthielten, warum setzte sich dann das dafür viel zu kleine Heftformat durch? Ein Zeitschriftenformat wie A4 wäre dafür doch viel naheliegender gewesen?

ich dachte immer, wenn jemand so etwas weiß, dann Du?!!

Also, wenn ich richtig nachgeforscht habe, dann ist das die einsame Entscheidung von M.G. Gaines (http://en.wikipedia.org/wiki/Maxwell_Gaines) gewesen. Eine gewöhnliche Sonntagsseite von damals faltete er zweimal und fertig war das Format von FAMOUS FUNNIES (http://en.wikipedia.org/wiki/Famous_Funnies) in 1934.

Schlimme 14.01.2014 15:18

Hier ist eine Innenseite von "Famous Funnies":
http://comics.ha.com/c/item.zx?saleN...&lotIdNo=25009
Wenn das tatsächlich Heftformat ist, dann sind die Sprechblasentexte ziemlich klein.

norbert 14.01.2014 15:36

Zitat:

Zitat von Schlimme (Beitrag 461342)
Hier ist eine Innenseite von "Famous Funnies":
http://comics.ha.com/c/item.zx?saleN...&lotIdNo=25009
Wenn das tatsächlich Heftformat ist, dann sind die Sprechblasentexte ziemlich klein.

Das Bild zeigt ja was aus dem Jahr 1933 von Eastern Color Printing (http://en.wikipedia.org/wiki/Eastern_Color_Printing) und hat nix mit Gaines' "Erfindung" zu tun.

FrankDrake 15.01.2014 09:06

Zitat:

Zitat von Schlimme (Beitrag 461342)
Hier ist eine Innenseite von "Famous Funnies":
http://comics.ha.com/c/item.zx?saleN...&lotIdNo=25009
Wenn das tatsächlich Heftformat ist, dann sind die Sprechblasentexte ziemlich klein.


Ich habe hier die No 133 vom August 1945, die Masse sind 25,8 cm x 17,5 cm.

eulenspiegel 06.02.2014 18:46

Modern Comic Book Format
 
Offenbar wird es nie zu 100% zu klären sein, wie es zu dem Format kam. Ich halte die Version des amerikanischen "Comic-Papstes" Bob Beerbohm für recht plausibel. Er schreibt:

"The idea for creating an actual comic book as we know it today, however, did not occur to Wildenberg until later in 1933, when he said he was idly folding a newspaper in halves, then in quarters. As he looked at the twice-folded paper, it occurred to him that it was a convenient book size (actually it was late stage “Dime Novel” size, which companies like Street & Smith were pumping out).

The format had its heyday from the 1880s through the 1910s, having been invented by the firm of Beadle and Adam in 1860 in more of a digest format. According to a 1942 article by Max Gaines (née Ginzberg), another contributing factor in the development of the format was an inspection of a promotional folder published by the Ledger Syndicate, in which four-color Sunday comic pages were printed in 7"x9"."

aus:THE ORIGIN OF THE COMIC BOOK

Portions excerpted from Comics Archeology 101 © 1995-2012 Robert L. Beerbohm
(http://www.ebay.com/gds/ORIGIN-OF-TH...5276763/g.html)


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