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Maxithecat 21.02.2016 19:40

Stan erzählt immer, dass er zu Anfangs irgendetwas genommen hat, um etwas zu erklären, wovon die anderen ebensowenig Ahnung hatten. Deshalb z.B. die Radioaktivität, mit der zu damaligen Zeiten niemand etwas anfangen konnte.

Servalan 17.03.2016 20:02

In den letzten Wochen habe ich in einem Dritten Programm zwei, drei Episoden von Kommissar Freytag gesehen - dem ersten Serienkommissar im deutschen Fernsehen. Die kurzen Episoden aus der letzten Staffel haben mir gefallen. Für einen Gesamteindruck reichen mir diese Appetithäppchen nicht, und in den Mediatheken liegen die Staffeln auch nicht bereit.
Beim Vorspann muß ich jedesmal eher an Nick Knatterton als an Erik Odes Der Kommissar denken ...

Meine Frage an alle, die die Serie besser kennen: Lohnt sich eine DVD-Box? Oder schwankt die Qualität zwischen den Episoden erheblich? Wie wichtig sind die einzelnen Fälle? Vermittelt die Serie einen guten Eindruck der damaligen Zeit?
Als die Serie über den Sender ging, waren meine Eltern noch minderjährig. Deswegen blicke ich mit einem historischen Auge auf die Serie, weniger aus nostalgischer Melancholie.

ComicRichy 18.03.2016 13:20

Nja, der Kommissar Freytag. Die Serie leidet unter dem Manko der kurzen Sendezeit.
Der Kommissar kommt für mich wie ein Klugscheißer rüber.
Er sitzt auf einem sehr hohen Roß. In meinen Augen ein Fehlbesetzung.
Am schlimmsten ist der unterwürfige Assistent. :scheucht: Ein Kriecher wie er im Buch steht.
Die Fälle sind so harmlos, daß sie so entspannend sind, in dieser unserer
Zeit.
Das Zeitkolerit kommt in den Außenaufnahmen besonders rüber.
Autos, Mode,alte Geschäfte u.s.w.
Halt tiefe 60er Jahre, keine Hippies oder so.
Man braucht für die Serie schon eine Kuttel, die was aushält.
Auf deutsch gute Nerven !

underduck 18.03.2016 14:14

Zitat:

Zitat von ComicRichy (Beitrag 519357)
... Halt tiefe 60er Jahre, keine Hppies oder so.
...

Mainzu Huppies, Happies, Hoppies oda Hippies? :zwinker:

ComicRichy 18.03.2016 15:33

....irgendjemand hat das i geklaut ! ;)

Mick Baxter 19.03.2016 01:04

Und beim "Zeitkollerit"?

underduck 19.03.2016 09:07

Jeder Schreiberling ist für seinen eigenen Koller zuständig. :zwinker:

Brisanzbremse 19.03.2016 12:28

Wie sind denn die zusammenhängenden Serien Hafenpolizei/Polizeifunk ruft/Hamburg Transit? Über alle anderen deutschen Krimiserien von Anno Tobak konnte ich mir via Youtube ein Bild machen, aber von denen nicht. Die mittlere Serie war wohl die erste dt. Krimiserie in Farbe, hatte damals also anscheinend einen gewissen Rang. Zusammengenommen liefen die drei Serien sogar länger als Stahlnetz und Kriminalmuseum (beide von mir sehr geschätzt).

Servalan 19.03.2016 14:23

Gefällt dir der Klassiker Die Gentlemen bitten zur Kasse mit Horst Tappert, Siegfried Lowitz und Günther Neutze? Ursprünglich sollte der John Olden gedreht werden, der aber kurz nach Beginn der Dreharbeiten verstarb und durch Claus Peter Witt ersetzt wurde.
Olden hatte sich mit Hafenpolizei einen guten Ruf erworben, weil er einerseits rasant erzählen könnte, wie es von Krimis erwartet wurde. Andererseits nutzte er zahlreiche Außenaufnahmen und brachte durch quasi hintenrum ein dokumentarisches Feeling auf die Mattscheibe.

In den 1960er wurde der Dokumentarfilm vor allem durch das Direct Cinema (der berühmte Wahlkampffilm Primary - 1960 - über John F. Kennedy) beweglicher. Richard Leacocks und Albert Maysles' Kameraführung, kombiniert mit D.A. Pennebakers Schnitt setzten damit einen Standard, der heute noch für Fernsehreportagen gilt. Wenig später wurde eine Riege französischer Filmkritiker aktiv und schuf die Nouvelle Vague.

Soweit ich weiß, befindet sich unter den in Deutschland gedrehten Szenen auch Material aus der Serie Hafenpolizei, das in den Episoden nicht genutzt wurde. Das bekannteste Beispiel dürfte die Flucht des Rennfahrers über die Dächer sein, der durch das Gewicht seiner Beute behindert und am Ende gestellt wird.
Wenn das gefallen hat, dürfte die Chance groß sein, daß Hafenpolizei deinen Geschmack trifft.

Brisanzbremse 20.03.2016 11:09

"Die Gentlemen..." kenne ich leider noch nicht, aber "rasant" und "dokumentarisch" klingt schon mal gut. Ich nehme an, "Hafenpolizei", etc. geht mehr in Richtung echte Krimis als bspw. "Isar 12", wo gemütliche Bayern mit ihrem tollen Polizeiauto durch die Gegend fuhren und drei "Fälle" in zwanzig Minuten gequetscht wurden (viel mehr als "Geh schon, kleiner Rabauke" zu sagen ist dann handlungstechnisch natürlich nicht drin).

Peter L. Opmann 20.03.2016 12:56

"Die Gentlemen bitten zur Kasse" ist dokumentarisch angelegt; daraus bezieht der Dreiteiler einen Gutteil seiner Faszination. Ich denke, das funktioniert auch heute noch - wenngleich ich Freunde habe, die sich weigern, auch nur einen Film von vor 2000 anzusehen (weil von den Effekten her veraltet).

Tatsächlich ist es aber nicht so weit her mit der Tatsachenschilderung. Soweit ich mich erinnere, wurde das Allermeiste in Hamburg gedreht, auch wenn es London sein soll. Und auch was den Ablauf des Zugraubs und die Zeit danach betrifft, hat man manches, was sich nicht einwandfrei ermitteln ließ, dazuerfunden und manches auch dramaturgisch umgestaltet. Man kann das glaube ich genauer bei wikipedia nachlesen.

Trotzdem ist das Werk für mich sehr spannend, unterhaltsam und filmisch gut gemacht.

Servalan 20.03.2016 16:22

Wenn die Legende stimmt, wurde der Raubüberfall auf dem Flughafen Heathrow ohne Genehmigung der Behörden illegal gedreht. Die Serien der 1950er Jahre erinnern mich stark an EC-Kurzgeschichten, bei denen der Platz so knapp ist, daß ein Erzähler ständig quatschen muß. Bei den Gentlemen spricht die Action für sich, und die Schilderung bekommt die notwendigen Minuten, damit sich das meiste von selbst erklärt. Das Lokalkolorist wird anfangs ziemlich drastisch eingesetzt, im Stil von Tacconis und Castellis Gentlemen GmbH, um ja keine Zweifel aufkommen zu lassen.

Das Voice-Over hat den typischen Nachrichtenton der damaligen Zeit, der wäre heute kontraporoduktiv. Material aus der Zeit davor kann ich nur mit einem historisch-dokumentarischen Blick betrachten. Selbst gute Stories werden zu lahm erzählt, und irgendein Erzähler paßt wie ein Schießhund auf, daß der Blödeste die Moral von der Geschicht' versteht.

Peter L. Opmann 20.03.2016 17:02

Was wie dokumentarisch ist, ist wohl im einzelnen noch immer ungeklärt. Etliche der Eisenbahnräuber haben niemals ausgepackt. Von wikipedia gelangt man zu dieser Fanseite, wo diesen Fragen akribisch nachgegangen wird:

www.trainrobbery.de

Das mit den illegalen Aufnahmen stimmt jedenfalls. England hat damals keine Dreharbeiten im Land genehmigt. (Dabei ist der Film doch auch ein Beitrag zum Mythos England, finde ich.)

Servalan 20.03.2016 17:06

Zitat:

Zitat von Brisanzbremse (Beitrag 519440)
(...) geht mehr in Richtung echte Krimis als bspw. "Isar 12", wo gemütliche Bayern mit ihrem tollen Polizeiauto durch die Gegend fuhren und drei "Fälle" in zwanzig Minuten gequetscht wurden (viel mehr als "Geh schon, kleiner Rabauke" zu sagen ist dann handlungstechnisch natürlich nicht drin).

Der Geburtsfehler der frühen Fernsehsendung steckt in der Herkunft der Beteiligten. Die meisten Leute kamen vom Radio, schätzten klassische Bildung und insofern Worte mehr als Bilder. Konservative Vertreter der Oberschicht wollten das gemeine Volk via Glotze zu etwas Besserem erziehen.
Das dauerte Jahrzehnte, bis sich die schlimmsten Verkrampfungen gelöst hatten. Bis zur Einführung der Privaten galt Unterhaltung eher als Leckerli, das möglichst nur zu besonderen Anlässen, also selten gewährt werden durfte: Eine der wenigen Ausnahmen war die Samstagabendshow mit Kulenkampff, Frankenfeld & Co. Zur Not lief Schulfunk, und in der sendefreien Zeit flimmerte das Testbild auf der Mattscheibe.
Sogar spätere Fernsehikonen wie Jürgen Roland und Peter von Zahn sind diesen Weg gegangen. Und über den NWDR, den Graham Greenes Bruder Sir Hugh Carlton Greene aufbaute, ist sogar die alte Tante BBC darin verwickelt.

Servalan 20.03.2016 17:13

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 519458)
Was wie dokumentarisch ist, ist wohl im einzelnen noch immer ungeklärt.

Ganz so stimmt das nicht.
Zum 50. Jahrestag des Zugüberfalls gönnte arte dem Publikum die zweiteilige Dokumentation Die Gentlemen baten zur Kasse, die etliche Beteilige und deren Nachkommen interviewt. Die Erstausstrahlung war 2013, Ende Februar 2016 wurde sie wiederholt.
Dort wird ziemlich genau aufgedröselt, was bei der Fernsehfassung Fiktion gewesen ist und was wirklich abgelaufen ist.
Manche Fehlinformationen wurden bewußt von Polizei und Justiz gestreut, um ein bestimmtes Image zu vermitteln. Vor kurzem wurde die Geheimhaltung dieser Akten und Dokumente aufgehoben, so daß jetzt die Historiker mit ihrer Rekonstruktion beginnen können. Die Freigabe bildete den Anlaß für die Doku-Produktion.

falkbingo 20.03.2016 17:28

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 519460)
Ganz so stimmt das nicht.
Zum 50. Jahrestag des Zugüberfalls (Ende Februar 2016)

Der Überfall war am 07.08.1963, demnach wären 50 Jahre später 2013.

Peter L. Opmann 20.03.2016 17:57

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 519459)
Sogar spätere Fernsehikonen wie Jürgen Roland und Peter von Zahn sind diesen Weg gegangen.

Unerträglich, wie Peter von Zahn das Publikum belehrt hat! Der würde heute bei RTL nicht mal einen Job als Hilfsbeleuchter bekommen. :D

Servalan 21.03.2016 02:45

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 519445)
"Ich denke, das funktioniert auch heute noch - wenngleich ich Freunde habe, die sich weigern, auch nur einen Film von vor 2000 anzusehen (weil von den Effekten her veraltet).

In der Hinsicht empfinde ich deine Freunde als großzügig.
Selbst bei verhältnismäßig jungen Serien spüre ich den Zahn der Zeit. Richtig taufrisch wirken auf mich nur Serien der letzten 3 bis 5 Jahre. Schon bei Dominik Grafs Im Angesicht des Verbrechens fällt mir auf, das etliche Szenen heute anders inszeniert werden. Wichtige Requisiten wie Automodelle und Handytypen fallen mir dabei überdeutlich ins Auge.

Manche Serien altern besser als andere.
Beschränken wir uns (in diesem Thread) auf unsere Favoriten.

Servalan 22.03.2016 13:52

Großstadtrevier goes High Noon
 
Für das Sendejubiläum der 300. Folge (Staffel 24 Episode 6 vom 10. Januar 2011) hat sich das Team der Kiez-Krimi-Serie etwas Besonderes ausgedacht: Nicht nur von David Simon wird der Großstadtkrimi als Nachfolger des Western angesehen.

Großstadtrevier: "5 nach 12"
Drehbuch: Rainer Butt, Regie: Philipp Osthus, 47:35 min
mit Martin Semmelrogge, Claude Oliver Rudolph, Martin May und Karl Dall
http://www.ndr.de/fernsehen/sendunge...ung491378.html
Zitat:

Diese Jubiläumsfolge spielt im „Wilden Westen“: In der Stadt Kiez-City herrscht dank dem Sheriff Clint (Dirk Matthies) Ordnung. Mit dem Einverständnis von Bürgermeister Sam Hank (Hannes Krabbe) und dessen Frau Nicki (Nicole Beck) will Clint mit seiner Frau Annie (Anna Bergmann) eine Hochzeitsreise nach Kalifornien unternehmen. Hilfssherrif Harvey (Hauke Jessen) will in seiner Amtszeit die schöne Harriet (Harry Möller) mit dem Sheriffstern beeindrucken. Doch es kommt alles ganz anders.
Für mich ist das einer der besten Fanfilme, die je produziert wurden. Nostalgiker können gern mitraten, welche Szene wo liebevoll "geborgt" wurde: Die Anregungen reichen von Bonanza über Rauchende Colts und Unsere kleine Farm bis zu den Western von John Ford und Sergio Leone.

Lohnt sich auch für Nicht-Fans der Serie!
Steht jetzt einige Wochen in der NDR-Fernseh-Mediathek (einfach den Link oben anklicken)..

Peter L. Opmann 23.03.2016 22:57

Michael Cimino: Heaven's Gate
 
Wie ist das eigentlich mit "Heaven's Gate"? Der Grabstein des New Hollywood der 70er Jahre? Der Grabstein des Genres Western?

Ich habe den Film noch nicht gesehen. Aber ich habe gestern auf youtube eine Review von "Heaven's Gate" gesehen - von Cinema Snob. Vorsicht: Diese Review besteht aus drei Teilen und ist um die 90 Minuten lang! Aber ich habe mich gut amüsiert. Sollte "Heaven's Gate" tatsächlich nicht so schlecht sein wie sein Ruf, dann hat Cinema Snob doch äußerst geschickt Filmausschnitte ausgewählt, die ihn sehr wohl als Totalreinfall erscheinen lassen.

Angeblich hat "Heaven's Gate" mit Produktionskosten von 44 Millionen und einem Einspielergebnis von 4 Millionen Dollar ja United Artists in den Konkurs gerissen. Was man von dem Film sieht, ist ebenso pompös wie langweilig - manchmal unfreiwillig komisch. Kris Kristoffersen, William Hurt und Jeff Bridges scheinen ein paar ziemlich mißglückte Szenen zu haben. Isabelle Huppert ist bemerkenswert, aber paßt nicht in diesen Film. Christopher Walken wirkt vielversprechend.

Ich glaube, der Western war schon einige Zeit vor "Heaven's Gate" tot. Den Todesstoß hat dem Genre der Italowestern versetzt - danach konnte man diese Geschichten nur noch im Stil von Bud Spencer und Terence Hill erzählen. Aber es stimmt wohl: Nach "Heaven's Gate" gab es keinen Western mehr bis "Der mit dem Wolf tanzt", also mehr als zehn Jahre.

Das mit New Hollywood könnte stimmen. Da war aber "Heaven's Gate" schon ein spätes, spätes Spätwerk. Francis Coppola hat kurz zuvor produktionstechnisch etwas Ähnliches gemacht mit "Apocalypse Now", aber da sind dann zumindest die Leute ins Kino gerannt, und die Kritiker haben sich keine Verrisse getraut.

Der Film von Cimino, an den ich mich am besten erinnere, ist leider "24 Stunden in seiner Gewalt". Da kann ich mit Gewißheit sagen: ein mißglücktes Remake. Aber er hat wohl schon ein paar gute Filme gedeht. Oder?

Schlimme 23.03.2016 23:32

Cimino hat insgesamt sehr wenig Filme gedreht.

Meiner Meinung nach starb der Western 1976 mit dem letzten John Wayne-Film "The Shootist".

Servalan 24.03.2016 01:21

Genremäßig bekam der Western ja echte Konkurrenz: Ende der 1960er, Anfang der 1970er zunächst Kung Fu und Bruce Lee, also den Kern der asiatischen Martial Arts Filme. Auf der einen Seite gab es die Comichefte von Marvel (deutsch bei Bastei), auf der anderen sorgte das Fernsehen mit Serien wie Die Rebellen vom Liang Shan Po und Kung Fu, daß auch in Hintertupfingen und Kleinkleckersdorf das Publikum den Blick nach Osten wendete. Die Fans entdeckten Sir Run Run Shaw und die Shaolin-Mönche für sich. Im Fahrwasser der Hippies wurden Buddhismus und die Zen-Philosophie zur Modereligion.

Das lief bis 1977, als George Lucas mit seinem ersten Star Wars-Film das Science Fiction-Genre im Kino salonfähig machte. Und mit Blade Runner wurde der Western beerdigt. CGI setzte allmählich den Standard, so daß Science Fiction und Fantasy vom gewöhnlichen Publikum goutiert wurde. Wobei das Kino in erster Linie die U30-Generation ansprach.

Der Western war im Abseits gelandet. Da nutzte Qualität überhaupt nichts mehr. Das Genre war altmodisch geworden.

Peter L. Opmann 24.03.2016 08:08

Ich denke, der Western war immer altmodisch - um nicht zu sagen: reaktionär.

Aber Ihr habt schon recht: Im Verlauf der 70er Jahre ließen sich Westerngeschichten auf die althergebrachte Weise nicht mehr erzählen. John Carpenter hat in dieser Zeit Western gedreht, aber jeweils im Gewande eines anderen Genres. "Assault on Precinct 13" war eigentlich ein Remake von "Rio Bravo". "Escape from New York" war ein Western, auch "They live" oder "Vampires". Das sind nur ein paar Carpenter-Filme, die mir spontan einfallen.

Servalan 24.03.2016 10:18

Deshalb habe ich auf Blade Runner verwiesen: Der Kopfgeldjäger gehört zum Repertoire des Western (siehe The Last Bunch, Leichen pflastern seinen Weg), brauchte aber einen Extra-Spin, um beim Publikum zu landen.

Naja, große Kunst gehorcht eigenen Regeln. Manchmal wird Subversion dabei so sanft dosiert, daß die nicht jeder mitbekommt. Auf Telepolis lobt Hans Schmid zur Zeit John Fords Qualitäten.

Ned Buntline setzte mit seinen Western-Heftromanen wohl die Klischees, die später von den neueren Medien aufgegriffen wurden.
Was wir heute für den klassischen (Film-) Western halten, also die Filme mit John Wayne, Audie Murphy und den anderen - das war ja historisch betrachtet schon das erste Revival. Der Filmwestern begann mit Thomas Inces Zehnminüter über einen Zugüberfall, wurde zu Stummfilmzeiten aber möglichst im Studio gedreht (da ließen sich die Kosten besser kontrollieren). Leichtere und mobilere Kameras bedeuteten dann eine Revolution, und durch die Aufnahmen vor Ort. Ohne die entfesselte Kamera in der freien Landschaft war der Western nur zur Hälfte existent.

user06 24.03.2016 12:14

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 519494)
Selbst bei verhältnismäßig jungen Serien spüre ich den Zahn der Zeit. Richtig taufrisch wirken auf mich nur Serien der letzten 3 bis 5 Jahre...

Im Einzelfall kann das aber auch sehr angenehm sein, wie eine Art Zeitreise.
Schwierig finde ich den Unterschied im Erzähltempo. Der Plot älterer Filme und Serien schreitet im Vergleich zu heute ja eher langsam vorwärts. Auch wenn das dann oft durch eine tolle Atmosphäre wieder wettgemacht wird, muss ich manchmal gegen ein Gefühl der Langeweile ankämpfen.
Ich nutze die Klassiker daher eher zur bewussten Entschleunigung (und muss trotzdem oft aufpassen, dass ich dabei nicht einschlafe…;))


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