:weissnix: Wer möchte das nicht ?
G.Nem.s Beitrag trifft den Nagel auf den Punkt Zitat:
Allerdings bin ich auch der Meinung, daß ein erfolgreicher Titel, der seinem Verlag schon genug eingespielt hat, billiger erscheinen könnte (Jokers, Zweitausendeins etc.) |
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Bis jetzt wurde hier ja einerseits aus Sicht der Autoren und andererseits aus Sicht der Verlage argumentiert. Was aber wäre mit dem Handel, dem Buchhandel nämlich, sollte die Preisbindung fallen?
Auch hier sind die von Falkbingo zitierten Beispiele Schweden und Großbritannien nicht uninteressant. In beiden Ländern fand nämlich (und findet zum Teil heute noch) ein Preiskrieg der Branchenriesen statt, der dem unabhängigen Buchhandel schwerst zu schaffen macht. (Zwar ist inden genannten Ländern in der Tat die Titelproduktion angestiegen, die Zahl der Verkaufsstellen aber ist geschrumpft. Deshalb wohl auch der so hohe Anteil der Internet- bzw. Versandhändler.) Rabattaktionen (in der Regel) zu einzelnen Titeln mit Nachlässen von bis zu 80% auf den empfohlenen VK können sich nur die Großen eine Zeit lang leisten, der kleine Buchladen eben nicht. Entweder er versucht es und muss Ware unter Einstandspreis verkaufen (und legt bei jedem verkauften Buch drauf) oder er lässt es, verkauft aber dann eben gar nix, weil der Kunde dort kauft, wo er es nachgeschmissen bekommt. Ist dann die lästige Konkurrenz vor Ort weg, finden auch solche Nachlassaktionen viel seltener statt und die Bücher werden zu einem höheren Preis angeboten als vorher. Phantasie? Nein, Realität! Den neuen Harry Potter für 1.99? Im Supermarkt an der Kasse? Alles dagewesen. Warum gibt es hierzulande heute noch Buchläden in Städten unter 20.000 Einwohnern? Weil weder der Internet-Händler noch der Laden in der 10 Autominuten entfernten Großstadt das von mir gesuchte Buch billiger anbieten darf. Vielleicht bin ich ja auf diesem Planeten alleine mit dieser Meinung, aber die Preisbindung auf Verlagserzeugnisse ist so ziemlich das Beste was der Buchhandelslandschaft in Deutschland passieren konnte. Gilt übrigens auch für Comicläden... |
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Die Buchpreisbindung würde europaweit angewandt die Vielfalt fördern. Von Autoren, Verlagen und kleinen/mittleren Buchhandlungen. Zugunsten der Käufer die z.B. einen Vorort-Service hätten. |
Aller guten Dinge (Käufer) sind deren 3!
Auch ich sehe die Buchpreisbindung als beste Lösung an. |
Die Buchpreisbindung ist doch in den meisten europäischen Ländern abgeschafft worden. Ihr tut so, als wäre der Buchmarkt damit kaputt gemacht worden. Dem ist doch nicht so. Wer wirklich davon profitiert ist doch der Verbraucher (Leser).
Und ja, mein lieber underduck, es ist mir völlig "wurst" ob Amazon, oder irgendein anderer Großhändler dann Weltmarktführer ist. ;) |
Mein lieber falkbingo,
es ist mir völlig Wurst, ob dir was Wurst ist. Nur gut, dass deine Grundeinstellung noch nicht überall Gesetz ist. ;) |
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Ich hoffe trotzdem, daß unsere echte Männerfreundschaft keinen Schaden genommen hat. :D |
Auch ich als Comichändler schließe nach wie vor jeden Abend die deutsche Besonderheit der Buchpreisbindung in mein Nachtgebet ein.
Nur weil es eben nicht möglich ist, dass die Comics/Mangas von den Branchenriesen als Lockangebote billig angeboten werden, haben in unserer Branche die kleineren, inhabergeführten Läden überhaupt eine Chance. Wenn der Basisartikel gleich teuer ist, kann ich mit Service, Kompetenz und persönlicher Atmosphäre die Leute bei mir halten. Sollte die Buchpreisbindung irgendwann wegfallen, mache ich mir über die Treue der meisten Kunden dagegen keine Illusionen. Wobei ich gar nicht mal sicher bin, dass nicht doch eher Falkbingos Meinung den "Mainstream" abbildet... |
Ich schließe mich ebenfalls an. Nach acht Jahren Tätigkeit als Buchhändler bin ich der festen Überzeugung, dass ein Fallen der Buchpreisbindung eine Katastrophe für den Buchhandel und damit die Titelvielfalt wäre.
Und in einem muss ich Eldorado Recht geben: ich glaube auch, dass Falkbingos Meinung leider den Mainstream abbildet. Und aus Kundensicht ist das auch verständlich, da nur der kurzfristige Vorteil günstigerer Bücher gesehen wird. An eine Reduzierung der Titelvielfalt denkt zunächst kaum einer. |
Es geht auch jede Menge anderweitige Kultur kaputt wenn es keine kleineren oder mittleren Buch- oder Comic-Läden mehr gibt, weil sie gegen die Supermärkte nicht mehr konkurrieren können. In den Supermärkten steht nur Massenware. Finden dort dann Lesungen, Signierstunden oder Kommunikation statt? Direkt neben dem Saftschinken?
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Im Drehständer der Buchhandlung stehen in etwa dieselben Bücher wie im Supermarkt, HC Neuerscheinungen sind auch fast gleich, nur bei den Kinderbüchern und Reisebegleitern ist die Buchhandlung ganz klar vorn. Eine wirkliches mehr an Titelvielfalt entgeht mir. |
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Die große Unverschämtheit an diesem Geschäft ist, daß Die Verlage den Anbietern die Verkaufspreise in einer Höhe vorschreiben die mit nichts zu begründen ist. Ein eBook Download ist nicht wesentlich günstiger, als das gedruckte Buch. Auch hier wird gerne auf der Buchpreisbindung rumgeritten. Übrigens, das letzte Ken Follett Buch wurde in Amerika als eBook für 2,99 Dollar angeboten. Bei uns um die 25 Euro. (Der Download) Wie lange will man das in Deutschland noch "deckeln" Und bevor mir wieder der blanke Egoismus vorgeworfen wird, auch mir tun die kleinen Comic, bzw. Buchhändler leid. Aber unsere (von fast allen gewünschte) Marktwirtschaft funktioniert nun mal so. |
eBooks sind für mich die moderne Leihbücherei.
Das heruntergeladene eBook gehört dir nicht wirklich. Du kannst es lesen und das war's dann auch schon. Du kannst ein eBook nicht verschenken, du kannst es nicht verleihen und wenn es Amazon + Co. passt, kann sie es von deinem e-Reader wieder verschwinden lassen. Da gebe ich Falkbingo recht dass die eBook-Leihbücherei bei uns billiger werden müsste. |
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Billiger werden :lol7:
Der Bastei-Lübbe Verlag hat da gerade eine neue Einnahmequlle entdeckt. Man nehme ein amerikanisches Buch mit rund 500 Seiten und mache nach der Übersetzung 2 deutsche Bücher daraus. Um einen gescheiten Umfang von vielleicht 360 Seiten zu kommen druckt man in beiden die kompletten und identischen Anhänge ab. Gar nicht schlecht so kostet das deutsche E-Book plötzlich 2 x 7,99€. Da bestelle ich mir dann lieber die englische Printausgabe für 6,99€. |
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Das ist doch nichts Neues; Bastei-Lübbe macht das schon lange bei den Printausgaben, auch die deutsche Alt- und Neuausgabe von "Game of Thrones" ist so aufgeteilt.
Während man allerdings bei den Printausgaben noch mit der Handlichkeit argumentieren kann, macht es bei E-Books außer der Verteuerung natürlich absolut keinen Sinn. |
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Und in diesem Fall ist das Aufteilen wirklich begrüßenswert. (Anders als z.B. "Das Rad der Zeit" bei Piper). Ungeteilt wären die Bücher nämlich zu schwer, zu unhandlich und würden nach kürzester Zeit am Rücken brechen. Die deutsche Sprache ist nun mal um einiges ausführlicher, sodass die Textmenge bei Übersetzungen aus dem Englischen um 30 - 40 Prozent anwächst. Aber das nur m Rande. |
Ich weiß, wo "GoT" erscheint, ich habe das nur als Beispiel neben Bastei-Lübbe erwähnt.
Und ja, GoT oder auch der Armageddon-Zyklus sind definitiv lesbarer in 2 Bänden pro Original. |
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Ich warte gespannt auf den 01.01.2015, wenn die Amazon-Vorteile bei der Mehrwertsteuer für elektronische Dienstleistungen für Verleger und Verlage wegfallen (http://www.bundesfinanzministerium.d...7-11-PM33.html) und auch bei Amazon der normale Steuersatz von 7% (oder 19% bei eBooks) fällig wird, anstatt 3% (Luxemburgische Steuer) wie jetzt. Diesen Vorteil hat Amazon wohl bisher auch an die Verlage weitergegeben. Nachdem jetzt auch für Hörbücher der ermäßigte Steuersatz gilt, bin ich gespannt, ab wann auch eBooks diesen bekommen. |
Die Buchpreisbindung ist wie der Mindestlohn. Wer billiger einkaufen will muss auch in kauf nehmen das der Arbeitgeber die Leute einstellt die zum geringsten Lohn arbeiten.
Wenn die Buchpreisbindung fällt würde ich nur Neuware bestellen mit 100%tigen Remirecht !!! Und dann nur Mengen von wenigen verschiedenen Bänden nehmen damit ich gute Preise machen kann. Eventuell den Vertrieb umgehen und direkt mit den Verlagen vorm druck verhandeln um eventuell Exklusiv vorab verkaufen zu können. Fakt wird sein das nur Amazon überleben wird und dann bestimmt was gedruckt wird. |
Jetzt mal ein ernster Vergleich.
Vor 15-20 Jahren konnte man neue PC Spiele fast überall kaufen und Läden wie Saturn oder Mediamarkt gab es in diesen Umfang nicht. Es ist ca. 10 Jahre her wo ich versuchte neben den Comics auch PC Spiele zu verkaufen. Eine Anfrage zum Rabattsystem der einen Softwarefirma war ernüchternd. Beim demnächst auf dem Markt kommenden Topseller hätte ich 10000 Games ordern müssen um einen Einkaufspreis von 44,- Euro zu bekommen. Also 440 TAUSEND Euro. Saturn und Media Markt hatten das Spiel dann für 43,- Euro in der Werbung. Ähnliches wird bei Aufhebung der Buchpreisbindung geschehen. Es dauert nur und wird nicht mehr wahrgenommen. Selbst heute schließen schon diverse Buchhandlungen und Comicläden und andere Geschäfte weil es einfacher ist online zu bestellen, und dort überleben nur die Großen. |
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