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Nante 24.02.2024 12:00

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 887868)
Wieso habt ihr privat nichts damit zu tun? Kaum eine Zeitung/Magazin/Illustrierte vermeidet diesen Blödsinn. ...

Die Presseerzeugnisse, die ich regelmäßig lese, sind noch nicht auf den Zug aufgesprungen. (Ebenso die Radiosender, die ich höre.) Das sind zugegeben aber auch nicht so viele. Immerhin habe ich ja auch noch einen Job und ein paar Hobbies.

Und wenn es mal ein Artikel in einer sich dezidiert links gebenden Zeitung ist; - als Ossie habe ich es gelernt, überflüssigen Kram beim Lesen geistig sofort auszusortieren. Wer mal die Parteitagsberichte im ND als Pflichtlektüre hatte.... :D

Was mich inzwischen aber auch amüsiert sind die Reaktionen von Leuten, die inzwischen auf Teufel komm raus nach Hinweisen auf "Gendern" suchen.

Ein Beispiel: In der (des "Wokismus" sicher unverdächtigen) Welt Online war letztens im Geschichtsteil mal ein interessanter Artikel über ein Team aus Deutschland, daß mit einem speziellen Verfahren die Bemalungen in ägypt. Grabkammern wieder sichtbar macht.
Weil im Titel und in der Anmoderation des Artikels aber von "Spezialistinnen" die Rede war, bestand ungefähr die Hälfte der Kommentare aus stolzen Mitteilungen, man habe deswegen aufgehört zu lesen. - So erfährt man natürlich auch nicht, daß es ein reines Frauenteam war.

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 887868)
... Und euer Mosaik steht auch kurz davor. ;)

"Kurz davor" ist Ansichtssache. Was ich dann wahrscheinlich aber machen würde, habe ich weiter oben geschrieben.

gbg 24.02.2024 12:01

Zitat:

Zitat von Der Unfassbare (Beitrag 887869)
Weil halt keiner mehr weiss, was wirklich unwichtig ist, auf diesem Mückenschiss im Weltall.

:top:

gbg 24.02.2024 12:24

Komisch warum man sich immer an Vorgegeben anpassen muss, ich lese dann das Mosaik überhaupt nicht mehr. Ein Durchblättern im Zeitungsladen sollte reichen. ;) Ich habe eher den Eindruck, langsam aber sicher "überhört und überliest" man das, und ja; hat in der DDR funktioniert, funktioniert auch jetzt. Einlullen der Schäfchen nennt man das. Mal wieder Le Bon lesen. ;)

Nante 24.02.2024 12:34

Nein, danke. Da bevorzuge ich Pratchett. Der beschreibt das ganze wesentlich unterhaltsamer. :zwinker:

falkbingo 24.02.2024 12:38

Zitat:

Zitat von gbg (Beitrag 887879)
Ich habe eher den Eindruck, langsam aber sicher "überhört und überliest" man das, und ja; hat in der DDR funktioniert, funktioniert auch jetzt.

Bei mir auf gar keinen Fall. ;)

gbg 24.02.2024 12:52

Zitat:

Zitat von Nante (Beitrag 887880)
Nein, danke. Da bevorzuge ich Pratchett. Der beschreibt das ganze wesentlich unterhaltsamer. :zwinker:

Ja etwas angestaubt in der Sprache, aber ist auch von 1895. Dennoch aktuell wie nie!

gbg 24.02.2024 12:53

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 887881)
Bei mir auf gar keinen Fall. ;)

Bist du dir da sicher? ;)

falkbingo 24.02.2024 13:02

Ja, weil ich fast nichts so schwer ertragen kann, wie Blödheit/Idiotie. Wenn man da nicht immer gegen angeht, bestimmen Idioten unser Leben. Das kann man in großen Firmen oder auch in der Politik wundervoll beobachten. Ich werde das aber nicht vertiefen, weil Politik hier eigentlich nichts zu suchen hat.

FrankDrake 24.02.2024 13:21

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 887884)
bestimmen Idioten unser Leben.

Wie Lemmy schon sagte, "Haltet euch fern von den Idioten!"

Mosaikmaxe 24.02.2024 14:08

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 887887)
Wie Lemmy schon sagte, "Haltet euch fern von den Idioten!"

Meine Oma Baujahr 1911 pflegte zu Lebzeiten schon zu sagen: "Junge hüte dich vor den dummen Menschen, denn sie sind unberechenbar. Böse Menschen sind einfach nur böse, also den dummen gegenüber recht unkompliziert."

Tilberg 24.02.2024 14:32

Genau dieses "Drüberweglesen" und "-hören" will ich im Leben nicht mehr praktizieren müssen. Angriffe auf die Sprache, Mißbrauch der Sprache, Vernebelungstaktiken mit Hilfe von Sprache, all das triift mich besonders stark. Und Stillhalten ist, wie ich oben schon beschrieb, in meinen Augen die eindeutig falsche Reaktion, denn die Genderideologen sehen das nicht als Kompromißangebot, sondern völlig zu Recht als Ermutigung, weiterzumachen. Zu glauben, daß die irgendwann Ruhe geben würden, wenn man sich nicht wehrt, ist einfach völlig realitätsfern.

Nehmt euch ruhig die Mosaikredaktion als Beispiel. Glaubt ihr denn, daß alle dort, oder auch nur eine Mehrheit, das Gendern befürwortet? Natürlich nicht, aber sie haben stillgehalten, als es drauf ankam, und so geht es langsam los.

Ich spare mir natürlich schon aus Nervenschonung, die Kämpfe dort auszutragen, wo ich eh nichts ausrichten kann. Solche Medien boykottiere ich nur (soweit es geht - die öffentlich-rechtlichen Sender kann man ja nicht boykottieren). Aber dort, wo ich meine Stimme erheben kann, dort, wo ich mich gerne aufhalte, dort werde ich deutlich.

Chrisionvision 24.02.2024 16:56

Zitat:

Zitat von Tilberg (Beitrag 887893)
Zu glauben, daß die irgendwann Ruhe geben würden, wenn man sich nicht wehrt, ist einfach völlig realitätsfern.

Sich im Internet dagegen zu wehren ist aber genauso realitätsfern. Denn die Erfahrung sollte mittlerweile gezeigt haben: Diskussionen im Internet sind bestenfalls sinnlos und verhärten im schlimmsten Fall die Fronten, so dass hinterher jeder nur noch überzeugter von seiner eigenen Position ist und noch schlechter über die Gegenseite denkt.
Oder wann hast du dich das letzte Mal durch eine Diskussion im Internet (mit Fremden) von deinen eigenen Werten abbringen und von der gegenüberliegenden Seite überzeugen lassen?

Tilberg 24.02.2024 18:57

Zitat:

Zitat von Chrisionvision (Beitrag 887913)
Oder wann hast du dich das letzte Mal durch eine Diskussion im Internet (mit Fremden) von deinen eigenen Werten abbringen und von der gegenüberliegenden Seite überzeugen lassen?

Du hast ganz Recht mit deiner Besorgnis. Der Punkt ist hier, daß die von mir Angesprochenen durchaus keine Fremden sind, sondern Menschen, die ich kenne und mag. Denen diese harten Worte sagen zu müssen, ist nicht leicht und ich fühle mich elend dabei. Ich bin nicht glücklich darüber, durch ihr Verhalten dazu gedrängt zu werden.

Ringmeister 24.02.2024 22:44

Zitat:

Zitat von Tilberg (Beitrag 887893)
Genau dieses "Drüberweglesen" und "-hören" will ich im Leben nicht mehr praktizieren müssen. Angriffe auf die Sprache, Mißbrauch der Sprache, Vernebelungstaktiken mit Hilfe von Sprache, all das triift mich besonders stark. Und Stillhalten ist, wie ich oben schon beschrieb, in meinen Augen die eindeutig falsche Reaktion, denn die Genderideologen sehen das nicht als Kompromißangebot, sondern völlig zu Recht als Ermutigung, weiterzumachen. Zu glauben, daß die irgendwann Ruhe geben würden, wenn man sich nicht wehrt, ist einfach völlig realitätsfern.

Nehmt euch ruhig die Mosaikredaktion als Beispiel. Glaubt ihr denn, daß alle dort, oder auch nur eine Mehrheit, das Gendern befürwortet? Natürlich nicht, aber sie haben stillgehalten, als es drauf ankam, und so geht es langsam los.

Ich spare mir natürlich schon aus Nervenschonung, die Kämpfe dort auszutragen, wo ich eh nichts ausrichten kann. Solche Medien boykottiere ich nur (soweit es geht - die öffentlich-rechtlichen Sender kann man ja nicht boykottieren). Aber dort, wo ich meine Stimme erheben kann, dort, wo ich mich gerne aufhalte, dort werde ich deutlich.

In welcher Welt lebst du denn?
Zitat:

"Angriffe auf die Sprache, Mißbrauch der Sprache, Vernebelungstaktiken mit Hilfe von Sprache, all das triift mich besonders stark".
Wieso trifft dich das besonders stark?
Und von "Mißbrauch, Vernebelungstaktiken etc. zu reden, ist einfach nur der Ausdruck von Unsicherheit.

"und so geht es langsam los."

Sag dich mal los von deinen alten Vorstellungen...

Lothar 24.02.2024 22:51

Lass ihn hier bitte in Frieden schreiben was er möchte, Ringmeister. :zwinker:

Das darfst du ja auch. ;)

Und wir leben alle in der selben Welt. Auch wenn das hier ein wenig mehr für Mosaikfans ist. :zwinker:

Ringmeister 24.02.2024 22:56

Tue ich doch.
Aber ich darf doch wohl Kritik ausüben an Passagen, die mir nicht gefallen.
Im Übrigen kann Tilberg auch selber gerne antworten.

underduck 24.02.2024 22:57

Ich darf das auch. :D

Tilberg 25.02.2024 00:16

@Ringmeister: Allemal, nur zu, kritisier und frag.

Die rhetorische Frage mit der Welt lasse ich mal weg, denn ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten könnte.

Weshalb mich das besonders betrifft, war meine Antwort auf die im Raum stehende Frage, woher meine Vehemenz stammt. Sprache im allgemeinen, ihre Nutzung, ihr Wandel, ihre Struktur, ihre Schönheit gehören zu meinen Leidenschaften seit frühester Jugend. Ich habe Sprachwissenschaften - vergleichend und historisch - studiert. Daher trifft mich der Mißbrauch und die Vergewaltigung von Sprache besonders. Jemand, der diese Leidenschaft nicht teilt, steht dem Ganzen evtl. etwas gelassener/indifferenter gegenüber.

Und das ist kein Ausdruck von Unsicherheit. Wenn Leute aus ideologischen Gründen Sprache ändern wollen, macht mich das sofort mißtrauisch, und wenn ich diese Ideologie nicht teile, kampfbereit. Es ist daher ein Ausdruck von Sicherheit, denn ich weiß, wo ich stehe und was ich nicht mehr akzeptieren will.

Tja und das letzte, ich möge mich von meinen alten Vorstellungen lösen - das ist ja wohl nicht ernst gemeint. Warum sollte man das tun, wenn das Neue Zerstörung bedeutet?

underduck 25.02.2024 00:21

Zerstörung? :kratz: Zerstörung klingt wie Krieg und Dauerfeuer.
Für mich bedeutet es einfach nur unnötigen Ballast, den keiner wirklich braucht.

Tilberg 25.02.2024 00:38

Es zerstört die Schönheit der Sprache, ihre Genauigkeit, ihre historische Gewachsenheit, ihre grammatische Struktur. Und durch die dahinterliegende Ideologie zerstört es die Möglichkeit, einen allgemeinen Begriff für jegliche Menschengruppe zu haben, erschafft also Uneinigkeit statt Einigkeit.

Ringmeister 25.02.2024 01:23

Erstmal danke für deine Antworten.

Aber so richtig überzeugt mich das nicht. Für mich klingt das seltsam, sry.
Na ja, wir kommen (glaube ich) auf keinen Nenner: aber wir können gerne darüber mal weiterreden...

Nante 25.02.2024 07:14

@ Tilberg

Auch von mir Danke für Deine Antworten.

Deine Vehemenz kann ich nun besser verstehen, da es mir mit Geschichte ähnlich geht.

Chouette 25.02.2024 07:44

Zitat:

Zitat von Udo Swamp (Beitrag 887679)
Wie kann man dann, bei der so gewünschten Geschlechtergerechtigkeit, zum Beispiel: Divers, bzw. dass sogenannte dritte Geschlecht beim Gendern darstellen? ;)

Zitat:

Zitat von Tilberg (Beitrag 887695)
@Udo: Dafür sollen Sternchen/Doppelpunkt/Unterstrich/Glottisschlag zuständig sein.

Gerade denen erweist man dadurch aber einen Bärendienst.
Der - meiner Meinung nach - Idealzustand ist doch, dass einem das Geschlecht und die sexuelle Orientierung des Gegenübers völlig schnurz ist. Und mit dieser Einstellung gibt es vermutlich viel mehr Menschen, als die Kämpfer für allumfassende Geschlechtergerechtigkeit glauben mögen.
Einem Großteil dieser Leute geht man aber mit der erzwungenen Veränderung der Sprache aus den Gründen, die Tilberg schrieb, gehörig auf den Sack. Was ist die Folge? Der Ärger wird auf diejenigen projiziert, denen die Verfechter des Genderns eigentlich Gerechtigkeit widerfahren lassen wollen.
Und so geraten die Diversen in einen Feindbild-Fokus, den sie zuvor in dem Maße gar nicht hatten.

Natürlich gab und gibt es Verbohrte, denen Diverse ein Dorn im Auge sind. Aber gerade die holst du doch mit Gendern erst recht nicht auf die richtige Seite! Das muss doch jedem klar sein!


Und was das weibliche Geschlecht angeht: Ich kenne wirklich keine einzige(!) Frau, die Gendern gut findet. Kein Witz. Im Gegenteil. Die in meiner Umgebung sind stinkig, weil ihnen dadurch das Verständnis der über Jahrhunderte gewachsenen, eigenen Muttersprache abgesprochen wird, wenn andere meinen, sie müssen die Frauen extra schreiben und betonen, da sie sonst nicht inkludiert seien.

Chouette 25.02.2024 10:23

Zitat:

Zitat von Ringmeister (Beitrag 887990)
Aber so richtig überzeugt mich das nicht. Für mich klingt das seltsam, sry.
Na ja, wir kommen (glaube ich) auf keinen Nenner: aber wir können gerne darüber mal weiterreden...

Mach doch mal folgendes Experiment: Nimm eine Seite aus einem Roman deines Lieblingsschriftstellers und gendere die durch. Du wirst feststellen, dass von der Schönheit und der Eleganz der Sprache nicht mehr viel geblieben ist. Ich weiß zwar nicht, was du liest, aber du wirst es merken. Und wenn man dann noch für ihre formvollendete Sprache berühmte Literaten (Mann, Grass, Kafka …) oder gar Lyriker nimmt und deren Werke gendert, dann wird die Absurdität ganz deutlich.

Was wäre die Lösung? Gendern in Printmedien und im Fernsehen, aber bei anspruchsvoller Literatur nicht? Wo ist da die Grenze? Und spricht man dann Journalisten die Möglichkeit, elegante Sätze in ihren Reportagen und Artikeln zu formulieren, ab?

Hat man dann zwei Sprachen? Eine für Infos und eine für Kunst? Und die Alltagssprache womöglich noch als dritte?

falkbingo 25.02.2024 10:35

Zitat:

Zitat von Ringmeister (Beitrag 887971)
Sag dich mal los von deinen alten Vorstellungen...

Warum sollten denn die neuen besser sein? Automatisch? Nur weil sie neu sind?


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